Scheint so, dass die Grünen mit ihrem Parteiprogramm keinen Wähler mehr hinter dem Ofen vorlocken können, -Joschka hält sie bei der BT über der 5%-Marke.
Bundestagswahl
Joschka Fischer, Außenminister, Vize-Kanzler und heimlicher Vorsitzender der Grünen wird Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl im Herbst - ein Novum in der Grünen-Parteigeschichte.
Wer sich an die Anfänge der Grünen erinnert, weiß, wie schwer sich die Alternativen getan haben, einzelne Personen aus ihrem Kreis hervorzuheben. Ein Umstand, der dem ersten echten Star der Grünen, Petra Kelly, Ende der achtziger Jahre zum Verhängnis wurde.
Der Stern, der den Grünen nun den Weg zu einem guten Wahlergebnis erleuchten soll, heißt Joschka Fischer. So will es der Bundesvorstand, die Fraktionspitze, der Parteirat, und so wird es wohl auch der Parteitag im Mai wollen. Ein Team wird den Chefwahlkämpfer unterstützen: die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Fritz Kuhn, die Fraktionschefs Kerstin Müller und Rezzo Schlauch sowie die Bundesminister Renate Künast und Jürgen Trittin.
Für Fischer muss die Entscheidung eine Genugtuung sein. Kaum ein Grünen-Politiker hat die Basis so oft an den Rand des Zumutbaren getrieben und sie mit flammenden Reden so oft wieder geeint wie er.
Auf dem Bielefelder Parteitag 1999 musste er sich noch mit Farbbeuteln bewerfen lassen. Jetzt darf er bis zur Bundestagswahl allein an der Spitze stehen, unquotiert und undogmatisch. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, sagt er bei der Team-Präsentation im grünen Saal des Berliner Kunstmuseums Hamburger Bahnhof.
Ein Wahlkampf mit Fischer als Gegenpol zum spröden Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber und dem immer lächelnden FDP-Anchorman Guido Westerwelle lässt auf eine unterhaltsame Auseinandersetzung hoffen.
Fischer darf wieder Fischer sein, den diplomatischen Maulkorb abnehmen und sich mit aller rhetorischer Schärfe in die deutsche Innenpolitik stürzen. Ihn „dürste danach“, aus der Rolle des Diplomaten schlüpfen zu dürfen, sagt er.
Und die anderen im Team? Immerhin hat sich hier das Spitzenpersonal der Grünen versammelt. Sie sind dazu auserkoren, dem Meister auf Schritt und Tritt zu folgen.
Renate Künast sagt, man müsse sich Wildgänse auf der Reise in den Süden vorstellen. Eine Gans fliegt voran und gibt die Richtung vor, die anderen hinterher: Joschka Fischer als Leitganter. Zu viel der Ehre, sagt Fischer. Er kennt die Grünen.
Früher oder später werden einzelne aus der Formation auszubrechen versuchen und den Weg zum Wahlsieg allein finden wollen. Seine Aufgabe wird sein, möglichst viele Gänse mitzunehmen.
Quelle:Süddeutsche Zeitung
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Bundestagswahl
Grüne heben Fischer auf den Thron
Joschka Fischer wird Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl und freut sich darauf, endlich wieder frei reden zu können.
Joschka Fischer, Außenminister, Vize-Kanzler und heimlicher Vorsitzender der Grünen wird Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl im Herbst - ein Novum in der Grünen-Parteigeschichte.
Wer sich an die Anfänge der Grünen erinnert, weiß, wie schwer sich die Alternativen getan haben, einzelne Personen aus ihrem Kreis hervorzuheben. Ein Umstand, der dem ersten echten Star der Grünen, Petra Kelly, Ende der achtziger Jahre zum Verhängnis wurde.
Der Stern, der den Grünen nun den Weg zu einem guten Wahlergebnis erleuchten soll, heißt Joschka Fischer. So will es der Bundesvorstand, die Fraktionspitze, der Parteirat, und so wird es wohl auch der Parteitag im Mai wollen. Ein Team wird den Chefwahlkämpfer unterstützen: die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Fritz Kuhn, die Fraktionschefs Kerstin Müller und Rezzo Schlauch sowie die Bundesminister Renate Künast und Jürgen Trittin.
Für Fischer muss die Entscheidung eine Genugtuung sein. Kaum ein Grünen-Politiker hat die Basis so oft an den Rand des Zumutbaren getrieben und sie mit flammenden Reden so oft wieder geeint wie er.
Auf dem Bielefelder Parteitag 1999 musste er sich noch mit Farbbeuteln bewerfen lassen. Jetzt darf er bis zur Bundestagswahl allein an der Spitze stehen, unquotiert und undogmatisch. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, sagt er bei der Team-Präsentation im grünen Saal des Berliner Kunstmuseums Hamburger Bahnhof.
Ein Wahlkampf mit Fischer als Gegenpol zum spröden Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber und dem immer lächelnden FDP-Anchorman Guido Westerwelle lässt auf eine unterhaltsame Auseinandersetzung hoffen.
Fischer darf wieder Fischer sein, den diplomatischen Maulkorb abnehmen und sich mit aller rhetorischer Schärfe in die deutsche Innenpolitik stürzen. Ihn „dürste danach“, aus der Rolle des Diplomaten schlüpfen zu dürfen, sagt er.
Und die anderen im Team? Immerhin hat sich hier das Spitzenpersonal der Grünen versammelt. Sie sind dazu auserkoren, dem Meister auf Schritt und Tritt zu folgen.
Renate Künast sagt, man müsse sich Wildgänse auf der Reise in den Süden vorstellen. Eine Gans fliegt voran und gibt die Richtung vor, die anderen hinterher: Joschka Fischer als Leitganter. Zu viel der Ehre, sagt Fischer. Er kennt die Grünen.
Früher oder später werden einzelne aus der Formation auszubrechen versuchen und den Weg zum Wahlsieg allein finden wollen. Seine Aufgabe wird sein, möglichst viele Gänse mitzunehmen.
Quelle:Süddeutsche Zeitung
