ROUNDUP: Ferien und Hitze schaden Einzelhandel - 4,9% Umsatzminus im August
01.10.2003 13:30:52, dpa-AFX Internet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ferienzeit und Hitze haben dem Einzelhandel im August
deutlich geschadet. Die Branche setzte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp
fünf Prozent weniger um, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden
mitteilte. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes BAG, Johann Hellwege,
nannte die Zahlen eine "Katastrophe". "Bei Temperaturen über 30 Grad
hatte wohl kaum einer Lust, einen neuen Anzug anzuprobieren." Die Händler hoffen
nun im vierten Quartal auf eine "Wende zum Guten". Der Hauptverband des
Deutschen Einzelhandels (HDE) rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzminus
von rund einem Prozent im Vergleich zu 2002.
Auch die Experten der Commerzbank rechnen in den kommenden Monaten wieder
mit einer leichten Besserung bei den deutschen Einzelhandelsumsätzen. "Diese
signalisieren sowohl das ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel, das gegenüber dem
Jahresbeginn deutlich gestiegen ist, sowie auch die seit einigen Monaten
anhaltende Stimmungsaufhellung bei den Verbrauchern", heißt es in einer am
Mittwoch veröffentlichten Studie.
NENNENSWERTE BESSERUNG ERST 2004
Nennenswerte Konjunkturimpulse vom privaten Verbrauch seien aber erst mit
einer spürbaren Belebung am Arbeitsmarkt zu erwarten. Mit einem deutlichen
Rückgang der Arbeitslosenzahlen rechnen die Commerzbankexperten aber nicht vor
dem Frühjahr 2004.
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Erlöse des
Einzelhandels im August nominal (in jeweiligen Preisen) um 4,7 Prozent und real
(in konstanten Preisen) um 4,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Allerdings
hatte der August 2003 einen Verkaufstag weniger. Im Vergleich zum Juli 2003 habe
die Branche nominal 0,3 Prozent und real 0,2 Prozent weniger umgesetzt. Die
vorläufigen Zahlen basieren auf den Daten von sieben Bundesländern.
TEXTILHANDEL LEIDET BESONDERS
Unter der Konsumflaute hatten besonders der Textilhandel und die
Versandhäuser zu leiden. Die Umsätze sanken nominal jeweils um rund 12,5
Prozent. Vergleichsweise glimpflich kamen die Lebensmittelhändler durch den
August: In dieser Sparte sanken die nominalen Umsätze lediglich um 1,6 Prozent.
Für Kosmetik und Medizin gaben die Konsumenten 1,1 Prozent weniger Geld aus.
"Die Hoffnung des Einzelhandels gilt dem Weihnachtsgeschäft und dem kommenden
Jahr", teilte HDE-Präsident Hermann Franzen in Düsseldorf mit. Die verlängerten
Öffnungszeiten an den Samstagen hätten zwar vielen Geschäften ein Umsatzplus
gebracht. Ob sich dies jedoch positiv auf den Gewinn auswirke, werde sich noch
zeigen./sat/löb/DP/jkr/js
01.10.2003 13:30:52, dpa-AFX Internet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ferienzeit und Hitze haben dem Einzelhandel im August
deutlich geschadet. Die Branche setzte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp
fünf Prozent weniger um, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden
mitteilte. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes BAG, Johann Hellwege,
nannte die Zahlen eine "Katastrophe". "Bei Temperaturen über 30 Grad
hatte wohl kaum einer Lust, einen neuen Anzug anzuprobieren." Die Händler hoffen
nun im vierten Quartal auf eine "Wende zum Guten". Der Hauptverband des
Deutschen Einzelhandels (HDE) rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzminus
von rund einem Prozent im Vergleich zu 2002.
Auch die Experten der Commerzbank rechnen in den kommenden Monaten wieder
mit einer leichten Besserung bei den deutschen Einzelhandelsumsätzen. "Diese
signalisieren sowohl das ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel, das gegenüber dem
Jahresbeginn deutlich gestiegen ist, sowie auch die seit einigen Monaten
anhaltende Stimmungsaufhellung bei den Verbrauchern", heißt es in einer am
Mittwoch veröffentlichten Studie.
NENNENSWERTE BESSERUNG ERST 2004
Nennenswerte Konjunkturimpulse vom privaten Verbrauch seien aber erst mit
einer spürbaren Belebung am Arbeitsmarkt zu erwarten. Mit einem deutlichen
Rückgang der Arbeitslosenzahlen rechnen die Commerzbankexperten aber nicht vor
dem Frühjahr 2004.
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Erlöse des
Einzelhandels im August nominal (in jeweiligen Preisen) um 4,7 Prozent und real
(in konstanten Preisen) um 4,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Allerdings
hatte der August 2003 einen Verkaufstag weniger. Im Vergleich zum Juli 2003 habe
die Branche nominal 0,3 Prozent und real 0,2 Prozent weniger umgesetzt. Die
vorläufigen Zahlen basieren auf den Daten von sieben Bundesländern.
TEXTILHANDEL LEIDET BESONDERS
Unter der Konsumflaute hatten besonders der Textilhandel und die
Versandhäuser zu leiden. Die Umsätze sanken nominal jeweils um rund 12,5
Prozent. Vergleichsweise glimpflich kamen die Lebensmittelhändler durch den
August: In dieser Sparte sanken die nominalen Umsätze lediglich um 1,6 Prozent.
Für Kosmetik und Medizin gaben die Konsumenten 1,1 Prozent weniger Geld aus.
"Die Hoffnung des Einzelhandels gilt dem Weihnachtsgeschäft und dem kommenden
Jahr", teilte HDE-Präsident Hermann Franzen in Düsseldorf mit. Die verlängerten
Öffnungszeiten an den Samstagen hätten zwar vielen Geschäften ein Umsatzplus
gebracht. Ob sich dies jedoch positiv auf den Gewinn auswirke, werde sich noch
zeigen./sat/löb/DP/jkr/js