FC Bayern schluckt den BVB
Sensation hinter den Kulissen: Der erste deutsche Fußball-Club an der Börse, Borussia Dortmund, schießt ein klassisches Eigentor. Die geringe Marktkapitalisierung nutzt der deutsche Rekord- und designierte Meister FC Bayern München zu einer feindlichen Übernahme.
Der BVB ist erbost: Die Bayern glauben wohl, sie können sich alles erlauben, zürnt das Management angesichts der Offerte des Liga-Primus. Es reiche schon, dass sie dieses Jahr Meister werden. Anscheinend werde zielgerichtet jedes Jahr der Vize demontiert, damit sie künftig schon nach 20 Spieltagen den Titel sicher haben, wurde die Kritik konkretisiert.
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr kaufte FCB-Manager Uli Hoeneß von Bayer Leverkusen die beiden Stars Ze Roberto und Michael Ballack. Jetzt sollen die Bayern starkes Interesse am Zwei-Meter-Sturmtank Jan Koller und Mittelfeldregisseur Tomas Rosicky haben. Ziel ist es, die Mannschaft gezielt zu verstärken, damit nicht erneut ein blamables Aus in der Vorrunde der Champions League droht.
Warum die Rechnung von Uli Hoeneß aufgeht.
Würden die Bayern die beiden Tschechen aus ihren laufenden Verträgen herauskaufen, wäre eine satte Ablösesumme fällig. Alleine für den potenziellen Weltstar Rosicky haben italienische Clubs bis zu 50 Millionen Euro Ablöse geboten - wird zumindest hinter vorgehaltener Hand gemunkelt.
Und auch Koller hat seinen Marktwert durch seine Treffsicherheit in der Champions League deutlich erhöht. Wie er nach Belieben gegen hochklassige Teams wie AC Mailand oder Real Madrid Tor um Tor geschossen hat, sucht seinesgleichen in der Bundesliga.
Hoeneß hat seinen Taschenrechner bemüht und festgestellt, dass die Marktkapitalisierung des BVB nur noch knapp über 50 Millionen Euro liegt. Warum nicht dann den ganzen Verein BVB kaufen, anstatt eine ähnliche Summe für zwei einzelne Spieler auf den Tisch zu legen?
Welche Rolle Adidas und Nike spielen. Wo die Probleme lauern.
So einleuchtend die Rechnung der Bayern ist, so vorsichtig gingen sie zu Werke. FCB-Präsident Franz Beckenbauer ließ sich kaum mehr als eines seiner berühmten "Schaun mer mal" entlocken, als er beim Golf erstmals mit dieser Situation konfrontiert wurde.
Allerdings sind auch noch einige Probleme zu lösen. Der BVB spielt (noch) mit Nike, der FCB mit Adidas. Mehr noch: Die Marke mit den drei Streifen ist sogar mit zehn Prozent an den Roten beteiligt. Das dürfte den Amerikanern sauer aufstoßen. Da ist noch viel Verhandlungsgeschick erforderlich.
Fraglich ist auch, wie sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) verhält. Dürfen die beiden Clubs in der Bundesliga spielen, wenn sie de facto als Bayern München I und Bayern München II gelten müssen?
Eine elegante Lösung bahnt sich an.
Die Bayern-Führungsriege schmunzelt, als sie darauf angesprochen wird. Wegen der Kirch-Verträge gebe es derzeit leichte Probleme mit der DFL. Eine genaue Aussage könne noch nicht getroffen werden, aber eine Option sei eine Wanderung über die Alpen.
Was die Bayern-Oberen noch verklausuliert beschreiben, hat boerse-online.de schon recherchiert. Der Geheimplan sieht vor, dass die Bayern künftig in der ersten italienischen Liga spielen und der BVB in der Bundesliga. So könnten die Münchener zugleich deutscher und italienischer Meister werden.
Offen ist noch ob der BVB seinen Namen behalten darf. Diese Lösung wird favorisiert, weil es im Zuge des Merchandising deutliche Vorteile für die Schwarz-Gelben bringt.
Wie die Bayern die nötige Mehrheit am BVB erzielen.
Eigentlich ist eine Übernahme der Borussia gar nicht möglich, denn der Streubesitz beträgt lediglich 25 Prozent. Etwas mehr als 50 Prozent sind im Besitz des BVB, während die restlichen Anteile bei einer Tochter der Deutschen Bank liegen.
Mit der Deutschen Bank wurden sich die Bayern schnell einig - der Preis ist geheim, dürfte sich aber in Höhe des Abfindungsangebotes für die freien Aktionäre bewegen. Zudem gibt es einige Abtrünnige bei den Dortmundern, die den Bayern Aktien aus dem Besitz des BVB angeboten haben.
Heute wird es ein offizielles Angebot an die freien Aktionäre geben. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit dieses Angebot, dass einen satten Aufschlag beinhaltet, annimmt.
Für alle abgabewilligen Aktionäre ist aber Eile geboten: Die Offerte gilt nur am heutigen 1. April!
MfG
masteruz
Quelle: www.boerseonline.de
April, April!