Dem Dax ist es am Mittwoch gelungen, knapp über der Marke von 4.400 Punkten aus dem Handel zu gehen. Doch dieser Zustand dürfte nur von kurzer Dauer sein. Denn die schwachen Vorgaben aus Amerika sprechen eindeutig auch für Kursverluste am deutschen Aktienmarkt. Wie stark der Abgagedruck werde, bleibe aber angesichts des sinkenden Ölpreises abzuwarten, heißt es.
Rentenmarkt weiter gut unterstützt
Die meisten Konjunkturdaten, die derzeit in Amerika und Europa veröffentlicht werden, erweisen sich unter dem Strich als günstig für die Rentenmärkte. Das macht sich in steigenden Kursen bemerkbar und dieser Trend könnte in den nächsten Tagen weiterhin anhalten. Von der vor einigen Wochen noch vorherrschenden Schwäche sei momenten jedenfalls nichts mehr zu spüren, so Händler.
Euro wenig verändert
Der Dollar zeigt sich am Donnerstag kaum verändert. Händler sprechen von positiven und negativen Faktoren, die sich die Waage hielten. Ein Euro wird gegen 07.30 Uhr mit 1,2888 Dollar bewertet nach 1,2914 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wird mit 107,54 Yen gehandelt nach 107,35 Yen in Amerika.
Händler sagten, auf der einen Seite gebe die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank Fed am 3. Mai der amerikanischen Währung Auftrieb. Auf der anderen Seite werde der Dollar durch die anhaltende Sorge über die Handels- und Haushaltsdefizite der Amerikaner belastet.
Börse in Japan mit Verlusten
Die Tokioter Börse hat am Donnerstag ihre seit Tagen anhaltenden Kursverluste fortgesetzt. Besonders Technologiewerte mussten Abschläge hinnehmen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf um 0,84 Prozent tiefer bei 11.539 Punkten. Der breiter gefaßte Topix-Index sank um 0,82 Prozent auf 1.166 Punkte.
Schwache amerikanische Vorgaben im Technologiesektor und die Sorge um die erwarteten Quartalsergebnisse von amerikanischen und japanischen Firmen in dem Bereich hätten nicht durch einen Rückgang beim Ölpreis aufgefangen werden können, sagten Händler. So verloren die Aktien des Herstellers von Geräten zum Testen von Chips, Advantest, etwa zwei Prozent auf 8150 Yen.
Aktien Hongkong am Mittag leichter
Mit einer leichteren Tendenz zeigen sich die Aktienkurse in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte reduziert sich der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,4 Prozent auf 13.748 Punkte. Vor allem die schwachen Vorgaben von Wall Street seien für die Abgaben verantwortlich, so ein Teilnehmer. Eine Unterstützung für den HSI sehen Analysten nun bei 13.700 Punkten. Bei den Einzelwerten reduzieren sich Denway Motors um 0,9 Prozent. Das Unternehmen wird nach Börsenschluß Zahlen für das Gesamtjahr bekannt geben. CNOOC leiden weiterhin unter dem fallenden Ölpreis und verzeichnen ein Minus von 3,5 Prozent.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Wenig verändert zeigten sich die amerikanischen Aktien am Mittwoch nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann nachbörslich 0,07 Prozent auf 1.462,76 Punkte.
Unter den Einzelwerten verbilligten sich Apple trotz besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um 1,1 Prozent auf 40,60 Dollar. Der Gewinn je Aktie lag im zweiten Quartal bei 0,34 Dollar, während Analysten lediglich 0,24 Dollar erwartet hatten. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum auf 3,243 Milliarden Dollar, nach 1,909 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Apple geht für das dritte Quartal von einem Gewinn je Aktie von 0,28 Dollar aus. Die Schätzungen der Analysten liegen bei 0,24 Dollar je Anteilsschein.
Dagegen zeigten sich die Titel von Advanced Micro Devices trotz unter den Erwartungen ausgefallener Zahlen im nachbörslichen Handel mit Aufschlägen von 1,6 Prozent auf 17,33 Dollar. Für das erste Quartal vermeldete das Unternehmen einen Verlust je Aktie von 0,04 Dollar. Die Analysten waren dagegen von einem Gewinn von 0,02 Dollar je Aktie ausgegangen. Der Umsatz lag mit 1,227 Milliarden Dollar ebenfalls leicht unter dem Vorjahresniveau von 1,236 Milliarden Dollar. Es wurde ein Nettoverlust von 17,423 Millionen Dollar verzeichnet, nachdem im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres noch ein Nettogewinn von 45,091 Millionen Dollar erzielt worden war. MGI Pharma fielen um 6,4 Prozent auf 24,25 Dollar. Das Unternehmen hat für das 1. Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,15 Dollar erwirtschaftet. Die Analysten waren von 0,16 Dollar ausgegangen.
Wall Street schließt nach Einzelhandelsdaten im Minus
Die amerikanischen Börsen haben am Mittwoch nach schlechter als erwarteten Umsatzdaten aus dem Einzelhandel Kursverluste verzeichnet. Sorgen, die Unternehmensgewinne könnten im Jahresverlauf enttäuschen, drückten die Kurse weiter ins Minus. Der Dow-Jones-Index der 30 wichtigsten Standardwerte fiel bis zum Handelsschluß in New York um knapp ein Prozent auf 10.403 Punkte. Der S&P-500-Index gab 1,2 Prozent auf knapp 1.174 Zähler nach. Der Nasdaq Composite verlor 1,6 Prozent auf 1.974 Punkte.
Nach Einschätzung von Händler Greg Palmer von Pacific Crest Securities traten am Mittwoch vor allem Hedge- und Pensionsfonds als Verkäufer auf. Im Markt herrsche eine gewisse Zurückhaltung, was die bevorstehenden Unternehmenszahlen angeht. „Ob ein Unternehmen die Prognosen trifft oder nicht, ist nicht das Wesentliche. Die Frage ist, wie ist der Ausblick, was kommt im zweiten Halbjahr? Die große Frage ist, ob im zweiten Halbjahr genug kommt, um die Bewertungen zu rechtfertigen.” Der Einzelhandelsumsatz stieg im März um 0,3 Prozent, während Analysten im Schnitt plus 0,7 Prozent erwartet hatten. An den Finanzmärkten löste dies Sorgen um das Ausgabeverhalten der Verbraucher und die Stärke der Konjunktur aus. „Die Einzelhandelsumsätze waren auf jeden Fall eine Enttäuschung, und man kann die niedrigeren Zahlen zum Verbrauchervertrauen nicht ignorieren", sagte Händler Neil Massa von John Hancock Funds. Sinkende Ölpreise nach besser als erwarteten Zahlen zu den Rohöl- und Benzinlagerbeständen in Amerika konnten daher nur kurzzeitig die Kauflust anheizen.
Unter den Einzelwerten standen am Mittwoch die Titel des Computerherstellers Apple im Mittelpunkt. Sie verloren 3,8 Prozent auf 41,04 Dollar, nachdem Analysten die Befürchtung geäußert hatten, Apple könne im zweiten Quartal mit seinem Gewinn unter den höchsten Prognosen von Branchenexperten an der Wall Street zurückbleiben. Das Unternehmen wollte nach Börsenschluss Quartalszahlen vorlegen. Die Aktien des Halbleiter-Sektors standen unter Druck, nachdem ASML für das erste Quartal schlechter als erwartete Zahlen veröffentlichte. In den Sog gerieten die Papiere des weltgrößten Chip-Herstellers Intel, die sich um 1,7 Prozent auf 22,82 Dollar verbilligten. Die Titel des Motorradherstellers Harley-Davidson brachen um fast 17 Prozent auf 48,93 Dollar ein. Das Unternehmen senkte seine Gewinnerwartungen und die Produktionsziele für 2005. Die Aktien des Pharmakonzerns Merck kletterten um 2,1 Prozent auf 34,52 Dollar. Merck stellte für das erste Quartal einen Gewinn von 62 Cent je Aktie in Aussicht. Das wäre mehr als die 56 Cent, die Analysten bisher im Schnitt erwarteten. Die Titel von McDonald's legten gut ein Prozent auf 31,22 Dollar zu. Der Betreiber von Schnellrestaurants veröffentlichte für das erste Quartal einen höheren Gewinn als erwartet.
Amerikanische Anleihen schließen knapp behauptet
Nach schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zu den amerikanischen Einzelhandelsumsätzen und der Auktion fünfjähriger Notes haben sich die amerikanischen Anleihen am Mittwoch in New York knapp behauptet gezeigt. ”Das waren sehr schwache Daten”, kommentierte Alex Li von CSFB die Konjunkturzahlen. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent sanken um 01/32 auf 97-03/32 und rentierten ebenso wie am Dienstag mit 4,37 Prozent. Die mit 5,375 Prozent verzinsten 30-jährigen Staatsanleihen gaben um 15/32 auf 110-08/32 nach. Ihre Rendite lag bei 4,69 Prozent, nach 4,657 Prozent.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters..
Der Dax
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