in Europa und keine Zinssenkungen in Aussicht:
Trotz Anzeichen für ein produktiveres Wirtschaften in Europa durch verstärkten Einsatz neuer Technologien hält die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst an ihrer Politik des knappen Geldes fest. Der Rat der EZB beschloss am Donnerstag auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr, für 2001 den Referenzwert für das jährliche Geldmengenwachstum nicht zu ändern und die Leitzinsen auf ihrem Niveau von 4,75% (Mindestbietungssatz) zu belassen. EZB-Präsident Wim Duisenberg sagte anschließend vor der Presse, es fehlten noch handfeste statistische Belege für das Wirken einer New Economy im Euroraum wie in den USA. Wenig Hoffnung machte er jenen Marktteilnehmern, die auf eine baldige Zinssenkung im neuen Jahr setzen. Er sagte, die Risiken für die Preisstabilität seien eher nach oben gerichtet.
Die EZB überprüft jedes Jahr im Dezember, ob ihr Referenzwert für das Wachstum der Geldmenge M3 als mittelfristige Orientierungsgröße und als "Geldmantel" für ein stabilitätsorientiertes Wachstum noch angemessen ist. Stärkere M3-Abweichungen vom Referenzwert signalisieren Inflationsrisiken und damit zinspolitischen Handlungsbedarf. Eine Anhebung des Referenzwertes, wie einige Volkswirte gefordert hatten, hätten die Märkte als eine Lockerung der Geldpolitik und als die Anerkennung einer New Economy in Europa interpretiert. Der Wert von 4,5% wird abgeleitet aus der trendmäßigen jährlichen Zunahme des Produktionspotenzials (+2 bis 2,5%) sowie einem Zuschlag für das Sinken der Geldumlaufgeschwindigkeit (+0,5 bis 1%) und für die - von der EZB tolerierte - maximale Teuerungsrate (unter +2%). Durch hohe Technologie-Investitionen und nach Strukturreformen waren in den USA die Produktivität und das - weitgehend inflationsfreie - Produktionspotenzial seit Mitte der 90er Jahre stark gestiegen.
Duisenberg erklärte, der Rat habe bei seiner Überprüfung durchaus berücksichtigt, dass die Strukturreformen in Euroland Fortschritte gemacht hätten. Es gebe jedoch noch keine Evidenz dafür, "dass das Produktivitätswachstum messbar und nachhaltig steigt". Gefragt nach der New Economy in Europa, sagte er: "Ich hoffe, sie wird kommen, ich glaube, sie wird kommen, aber noch ist sie nicht gekommen." Sie sei in Teilen Eurolands erkennbar, nicht aber im gesamten Euroraum. Die EZB werde das weitere Potenzialwachstum sorgfältig beobachten. Dieses sollte durch verstärkte Reformen insbesondere am Arbeitsmarkt gefördert werden, erklärte er in einem Appell an die Regierungen und Tarifparteien in Europa.
Der EZB-Präsident zeigte sich recht zufrieden mit der Erholung des Euro und sprach von einem "Schritt in die richtige Richtung". Es scheine, als habe der Euro seine Talsohle durchschritten, sagte er. Das Wirtschaftswachstum in Euroland könnte demnächst vorübergehend an Tempo verlieren, doch es werde mit Zuwachsraten von jeweils etwa 3% in den nächsten zwei Jahren robust bleiben, meinte er.
Trotz Anzeichen für ein produktiveres Wirtschaften in Europa durch verstärkten Einsatz neuer Technologien hält die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst an ihrer Politik des knappen Geldes fest. Der Rat der EZB beschloss am Donnerstag auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr, für 2001 den Referenzwert für das jährliche Geldmengenwachstum nicht zu ändern und die Leitzinsen auf ihrem Niveau von 4,75% (Mindestbietungssatz) zu belassen. EZB-Präsident Wim Duisenberg sagte anschließend vor der Presse, es fehlten noch handfeste statistische Belege für das Wirken einer New Economy im Euroraum wie in den USA. Wenig Hoffnung machte er jenen Marktteilnehmern, die auf eine baldige Zinssenkung im neuen Jahr setzen. Er sagte, die Risiken für die Preisstabilität seien eher nach oben gerichtet.
Die EZB überprüft jedes Jahr im Dezember, ob ihr Referenzwert für das Wachstum der Geldmenge M3 als mittelfristige Orientierungsgröße und als "Geldmantel" für ein stabilitätsorientiertes Wachstum noch angemessen ist. Stärkere M3-Abweichungen vom Referenzwert signalisieren Inflationsrisiken und damit zinspolitischen Handlungsbedarf. Eine Anhebung des Referenzwertes, wie einige Volkswirte gefordert hatten, hätten die Märkte als eine Lockerung der Geldpolitik und als die Anerkennung einer New Economy in Europa interpretiert. Der Wert von 4,5% wird abgeleitet aus der trendmäßigen jährlichen Zunahme des Produktionspotenzials (+2 bis 2,5%) sowie einem Zuschlag für das Sinken der Geldumlaufgeschwindigkeit (+0,5 bis 1%) und für die - von der EZB tolerierte - maximale Teuerungsrate (unter +2%). Durch hohe Technologie-Investitionen und nach Strukturreformen waren in den USA die Produktivität und das - weitgehend inflationsfreie - Produktionspotenzial seit Mitte der 90er Jahre stark gestiegen.
Duisenberg erklärte, der Rat habe bei seiner Überprüfung durchaus berücksichtigt, dass die Strukturreformen in Euroland Fortschritte gemacht hätten. Es gebe jedoch noch keine Evidenz dafür, "dass das Produktivitätswachstum messbar und nachhaltig steigt". Gefragt nach der New Economy in Europa, sagte er: "Ich hoffe, sie wird kommen, ich glaube, sie wird kommen, aber noch ist sie nicht gekommen." Sie sei in Teilen Eurolands erkennbar, nicht aber im gesamten Euroraum. Die EZB werde das weitere Potenzialwachstum sorgfältig beobachten. Dieses sollte durch verstärkte Reformen insbesondere am Arbeitsmarkt gefördert werden, erklärte er in einem Appell an die Regierungen und Tarifparteien in Europa.
Der EZB-Präsident zeigte sich recht zufrieden mit der Erholung des Euro und sprach von einem "Schritt in die richtige Richtung". Es scheine, als habe der Euro seine Talsohle durchschritten, sagte er. Das Wirtschaftswachstum in Euroland könnte demnächst vorübergehend an Tempo verlieren, doch es werde mit Zuwachsraten von jeweils etwa 3% in den nächsten zwei Jahren robust bleiben, meinte er.