Experten: Vielen Anbietern brechen die Erträge weg

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EinsamerSam.:

Experten: Vielen Anbietern brechen die Erträge weg

 
08.06.05 15:00
Experten: Vielen Anbietern brechen die Erträge weg

Hedge-Fonds sind in Gefahr

Die Hedge-Fonds-Branche gerät unter Druck. Zahlreiche Akteure dieser Finanzszene bekommen Probleme, einige Anbieter müssen sogar ums Überleben fürchten.

FRANKFURT/M. Begründet wird diese Annahme von Experten vor allem damit, dass zahlreiche der weltweit existierenden rund 8000 Single-Hedge-Fonds (im Gegensatz zu Dachfonds, die selbst in mehrere Single-Hedge-Fonds investieren) wegen unbefriedigender Anlageresultate keine Erfolgsgebühr vereinnahmen können.

Die Gesamtvergütung von SingleHedge-Fonds-Managern ist im Gegensatz zu der von Managern traditioneller Investmentfonds stark vom eigenen Anlageerfolg abhängig. Erfolgreiche Hedge-Fonds verlangen nicht selten Erfolgsgebühren von 20 Prozent und mehr. Bleibt der Erfolg aus, gehen auch die Manager leer aus.

Strategien wie Managed Futures (Terminbörsen-Investments) und Convertible Arbitrage (Investments in Anleihen und Aktien des gleichen Emittenten) rechneten sich zuletzt nicht mehr, so dass einige der in diesen Teilbereichen aktiven Fonds wie Quadriga Superfund, Bailey Coates Cromwell und einige Fonds der Hedge-Fonds-Legende John W. Henry in den ersten Monaten Verluste von über 20 Prozent erlitten. Ein Grund für diese massiven Einbußen lag in der Herabstufung von Anleihen der US-Autoriesen General Motors und Ford durch die großen Ratingagenturen.

„Einige Anbieter werden wegen der schlechten Anlageergebnisse nicht überleben“, prophezeit Roy G. Niederhoffer, Präsident von RGN Capital Management Inc in New York. Damit müsse vor allem bei Anbietern der Strategie Convertible Arbitrage gerechnet werden.

Insgesamt sei zu beobachten, dass kleinere, auf Einkommen aus Erfolgsgebühren angewiesene Single-Hedge-Fonds unter der negativen Marktentwicklung besonders litten, sagt Oliver Schupp, Präsident von CSFB Tremont. Es lasse sich heute nicht mit Bestimmtheit sagen, wie viele Single-Hedge-Fonds die für die Branche schwierige Zeit nicht überleben werden, sagt Kevin Ferro, Präsident von Ferro Capital in New York, der einst das Hedge-Fonds-Geschäft für die Commerzbank aufgebaut hat. Im Jahr 2002 hatten bereits in einem schwierigen Marktumfeld 800 Hedge-Fonds aufgegeben.

Auch die Notenbanker sorgen sich um Hedge-Fonds. Die innovative Branche habe in letzter Zeit die niedrig hängenden Früchte bereits geerntet, sagt US-Notenbankchef Alan Greenspan. Für Hedge-Fonds werde es daher immer schwieriger und riskanter. Die Branche könne vorübergehend schrumpfen. „Einige der reichen Manager und Anleger könnten schon bald weniger reich sein“, prognostiziert der weltweit mächtigste Geldpolitiker.

Der Markt der alternativen Vermögensverwalter ist aber gespalten: Nicht alle Anbieter stecken in Problemen. Keine größere Gefahr sieht Oliver Schupp für die 500 großen Hedge-Fonds, auf die mehr als 80 Prozent des von der Branche verwalteten Kapitals entfallen. „Die zweite Maihälfte hat gezeigt, dass einige Befürchtungen übertrieben waren und die Branche als solche die Situation unbeschadet überstanden hat“, betont er daher.

„Das Gerede von der großen Hedge-Fonds-Krise ist unbegründet“, sagt auch Ferro. Greenspan bemüht sich ebenfalls um eine differenzierte Sicht: Wenn Banken bei der Kreditvergabe an Hedge-Fonds ein vernünftiges Risikomanagement verfolgten, sei die Stabilität der Märkte nicht gefährdet, betont der Notenbanker.

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 08. Juni 2005, 14:47 Uhr

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