Experten erwarten Rohstoff-Superzyklus

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EinsamerSam.:

Experten erwarten Rohstoff-Superzyklus

 
10.08.05 17:54
Neben Öl und Gas verteuern sich auch Mais und Zucker

Experten erwarten Rohstoff-Superzyklus

Ein Ende des Aufwärtstrends bei den Rohstoffpreisen ist nicht absehbar. Am Dienstag verteuerte sich Brent-Öl auf den Rekordwert von 63,44 Dollar je Barrel (159 Liter). Analysten sprechen bereits von einem Superzyklus. Der Preisanstieg werde zwar immer wieder von Korrekturen unterbrochen, doch sei mindestens noch für zehn Jahre mit steigenden Notierungen zu rechnen, sagten Fachleute der in der Branche wichtigen Häuser dem Handelsblatt.

FRANKFURT/M. Der Grund für die Hausse: Bei den meisten Rohstoffen hält das Angebot nicht mit der rasant wachsenden Nachfrage Schritt. Allerdings dürften die Preise nicht mehr so stark zulegen wie in den vergangenen vier Jahren.

Wenn die Rohstoffpreise steigen, ist das eine gute Nachricht für Rohstoffproduzenten und -investoren, nicht aber für die Weltwirtschaft. Vor allem die stark gestiegenen Energiepreise erweisen sich als Wachstumsbremse. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Entscheidend ist die starke Nachfrage bevölkerungsreicher Länder wie China und Indien. Die Erdgasnachfrage Chinas etwa wird sich nach amtlichen Schätzungen in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Der jüngste Monatsbericht der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) habe gezeigt, dass China neben den USA auch am Ölmarkt die treibende Kraft auf der Nachfrageseite sein werde, sagt Jochen Hitzfeld von der Hypo-Vereinsbank (HVB).

Der Rohölpreis werde im laufenden Zyklus erst bei über 100 Dollar je Barrel sein Hoch erreichen, sagt Jeff Currie von Goldman Sachs. Dadurch würden auch die Preise anderer Energieträger wie Kohle oder Erdgas in die Höhe getrieben. Die Analysten von Raymond James & Associates in Houston prognostizieren daher weiter steigende Erdgaspreise. Hans-Jürgen Klisch, Energieexperte des Brokerhauses, erwartet, dass der US-Gaspreis, der in der Branche in MMBtu (Million British Thermal Units – entspricht 28,3 Kubikmetern) angegeben wird, auf zwölf Dollar je MMBtu steigen wird. Auch Phil Flynn von Alaron Futures and Options in Chicago nennt dieses Preisziel. Derzeit kostet Erdgas 8,70 Dollar je MMBtu.

Fast alle Analysten haben den Aufschwung der Rohstoffpreise unterschätzt. Die Prognosen mussten immer wieder den gestiegenen Preisen angepasst werden. „Das Risiko liegt nach wie vor in steigenden Preisen“, sagt Jim Lennon von der Macquarie Bank, der vor Jahren als einer der ersten den Preisaufschwung prognostiziert hatte. Er hat jetzt seine Prognosen für Kupfer, Aluminium und Eisenerz angehoben. Begründung: die anhaltend starke Nachfrage Chinas und niedrige Bestände. Zudem seien die neuen Minenprojekte zahlenmäßig zu gering, um absehbare Nachfragesteigerungen abdecken zu können.

Großen Nachholbedarf bei den Preisen sehen Analysten bei Agrarrohstoffen. Wegen der Abhängigkeit von Witterungseinflüssen ist dieser Markt schwer zu prognostizieren. Die Fachleute vom Marktforscher Economic Intelligence Unit (EIU) in London haben ihre bislang negative Preisprognose revidiert. Bisher waren sie für 2005 von sinkenden Agrarpreisen ausgegangen – jetzt erwarten sie eine Stagnation. 2006 und 2007 sollen die Preise wegen weltweit geringer Bestände steigen. Am Maismarkt könnten die Bestände schon bald ein kritisches Niveau erreichen, sagt Shawn McCambridge von Prudential Financial.

Impulse erhalten Rohstoffe wie Zucker und Mais durch eine neue Energiepolitik. So rückt die US-Regierung mit der Verabschiedung eines neuen Energiegesetzes Bioenergie stärker ins Rampenlicht. Bio-Treibstoffe wie Ethanol und Biodiesel (aus Raps hergestellt) sollen künftig dazu beitragen, den Energiebedarf zu decken. „Wenn aus Land- und Forstwirten künftig moderne Energiewirte werden, können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden“, sagt Josef Auer von der Deutschen Bank.

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 10. August 2005, 13:15 Uhr

...be invested
 
Der Einsame Samariter

Experten erwarten Rohstoff-Superzyklus 2051049
lucy:

alte Börsenregel: Wenn alle Experten glauben.....

 
10.08.05 18:20
daß...
tritt meistens das Gegenteil ein.
Sollte man doch glatt einen ÖL-Put ins Auge fassen......
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