Euroweb - Nichts für schwache Nerven ! ! ! !

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Euroweb - Nichts für schwache Nerven ! ! ! !

 
08.06.00 15:19

Euroweb International Corp.
                     
Dienstag, 06.06.2000 von Andreas Hoose

Nichts für schwache Nerven ! ! ! !

Papiere für nervenstarke Spekulanten sind in den Emerging Markets haufenweise zu finden. Ein Titel, den sich nur
abgehärtete Investoren ins Depot legen sollten, ist beispielsweise die ungarische Euroweb International Corp. (WKN
890023). Das Unternehmen gilt in den aufstrebenden Regionen Osteuropas als führender Internet-Service-Provider (ISP).
Bislang ist die Gesellschaft hauptsächlich in Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei tätig. Die kürzlich
erfolgte Übernahme von Sumitkom Rokura S.R.L., dem größten Internet-Dienstleister in Rumänien, zeigt jedoch, wohin die
Reise führen soll: Euroweb möchte die Nummer Eins unter den ISPs in Osteuropa werden. Die Akquisition der Rumänen
war nicht die erste ihrer Art. In den vergangen Monaten hat Euroweb bereits zahlreiche Internet-Firmen mit ähnlicher
Geschäftsstrategie wie der eigenen aufgekauft.

Doch der Weg an die Spitze ist lang und steinig. Erst kürzlich mussten Euroweb-Aktionäre einen dicken Brocken verdauen:
Wegen des bislang gefahrenen Expansionskurses hat das Unternehmen im abgelaufenen Quartal seine roten Zahlen
erheblich ausgeweitet. Nach einem Verlust je Aktie von einem US-Cent in der Vorjahresperiode wurden diesmal drei Cents
je Anteilsschein eingefahren.

Dennoch ist die Lage alles andere als hoffnungslos. Während viele kleine Internet-Unternehmen langfristig wohl in Konkurs

gehen werden, dürften es die Pleitegeier bei Euroweb schwer haben. Mit der holländischen KPN (WKN 890963), der
niederländischen Telekom-Variante, hat das Unternehmen einen finanzstarken Großaktionär an seiner Seite. Die Holländer
haben im Frühjahr dieses Jahres 51 Prozent an Euroweb übernommen. An KPN Mobile wiederum, der Mobilfunksparte des
holländischen Telefonriesen, hat sich kürzlich Japans NTT DoCoMo (WKN 916541), größtes Mobilfunkunternehmen der
Welt, mit 15 Prozent beteiligt. Vor diesem Hintergrund ist es schwer vorstellbar, dass die Zukunft bei Euroweb in erster
Linie aus heißer Luft bestehen sollte.

Den Analysten der Deutschen Bank gefällt an dem Unternehmen besonders die Fokussierung auf Geschäftskunden.
Anders als viele Konkurrenten konzentriert sich Euroweb auf die Verteilung seiner Dienste an zahlungskräftige
Firmenbetreiber. Diese, so ist den Geschäftsunterlagen zu entnehmen, seien eher bereit, für erstklassigen Service tiefer in
die Tasche greifen als Privatpersonen. Fast 97 Prozent der Euroweb-Kunden sind demzufolge kleine und mittelständische
Betriebe. Diesen bieten die Ungarn neben dem Internet-Zugang umfangreiche Dienstleistungen für den eigenen Auftritt im
world wide web an.

Die Deutsche Bank prognostiziert für das laufende Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 8,5 Millionen US-Dollar. Daraus
errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa zehn. Mit einer Marktkapitalisierung von 85,7 Millionen US-Dollar ist
das Unternehmen bislang ein Zwerg (zum Vergleich: der Internet-Blue-Chip Yahoo wird an der Börse mit rund 75
Milliarden US-Dollar, etwa dem Neunzigfachen, bewertet).

Anlass zur Hoffnung gibt der Verlauf des Charts. Nach einem fulminanten Anstieg, der das Papier im Herbst vergangenen
Jahres innerhalb weniger Wochen von 1,50 US-Dollar auf über 20 US-Dollar katapultierte, folgte der Trip durchs Tal der
Tränen. Wie bei zahlreichen Internet-Titeln fiel auch bei Euroweb die Korrektur dramatisch aus. Jetzt scheint sich jedoch im
Bereich um die drei US-Dollar eine Bodenbildung abzuzeichnen. Zweimal wurde diese Marke bereits erfolgreich verteidigt.
Hier liegt auch eine wichtige Unterstützungszone. Aktuell könnte sich dort ein Boden ausbilden.

Mit der geplanten Erweiterung der Europäischen Union in die Staaten der ehemaligen Sowjetunion eröffnen sich nicht nur in
der Informationstechnologie gigantische Wachtumsaussichten für gut positionierte Unternehmen in Osteuropa. Euroweb
International Corp. könnte einer der Profiteure werden.

Wegen der geringen Umsätze hierzulande ist es ratsam, das Papier direkt an der Nasdaq in den USA zu kaufen; aktueller
Kurs: 3,5 US-Dollar. Kapitaleinsatz unbedingt begrenzen! Aufträge limitieren, Stopp-Loss bei drei Dollar.

Homepage: www.eweb-int.com (englisch); und für Fans der ungarischen Sprache hier noch das Original: www.euroweb.hu


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