Europa: Aktienfonds verlieren, Anleihefonds legen zu (Korrekt.)
London, 30. März (Bloomberg) - Europäische Aktienfonds verzeichneten in den ersten drei Monaten des Jahres ein Minus von durchschnittlich 10,9 Prozent auf Euro-Basis, berichtete Standard & Poor's Micropal. Damit verloren die insgesamt 4.973 analysierten Investmentfonds rund 103 Mrd. Euro an Wert. Hingegen konnten Anleihefonds im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent zulegen. "Das ist ein schwerer Schlag", bestätigt Andrew Spencer, Leiter Fondsmanagement Europa bei Chase Fleming Asset Management. "Der Aktienmarkt ist weit abgesackt und es könnte noch schlimmer kommen."
Nach zahlreichen Gewinnwarnungen, Anzeichen einer weltweiten Konjunkturabschwächung und Kursverlusten an den Börsen haben Anleger ihre Investmentfondskäufe im Februar, einem üblicherweise starken Monat, deutlich zurückgeschraubt. Der britischen Association of Unit Trusts and Investment Funds zufolge legten britische Investoren 37 Prozent weniger Kapital in Individual Savings Accounts (ISA) an, das sind steuerlich begünstigte Investmentfonds. Und italienische Investmentfonds verzeichneten im letzten Monat Nettokapitalabflüsse von 2,9 Mrd. Euro.
Von den acht größten Aktienbörsen Europas sind sieben seit Jahresanfang um mindestens zehn Prozent gefallen. Allein der spanische IBEX 35 blieb nahezu unverändert. Ein Trend, der sich bereits im vierten Quartal letzten Jahres abzeichnete. Seinerzeit verloren Aktienfonds 12,6 Prozent. Selbst wenn die Märkte weiter fallen, "dürften wir den Tiefpunkt irgendwann im nächsten Quartal erreichen", schätzt Spencer.
Waren Biotechnologiefonds mit einem Plus von 59,3 Prozent auf Dollar-Basis im letzten Jahr noch die großen Gewinner, verloren sie seit Anfang 2001 im Durchschnitt 26 Prozent. Auch die 420 Fonds, die in Technologie- und Telekomwerte investierten, gerieten ins Hintertreffen. Sie verloren insgesamt 24,3 Mrd. Euro. Doch das Schlusslicht bildeten die 21 Investmentfonds mit Internetwerten. Sie verzeichneten ein Minus von 40 Prozent und verloren damit 1,1 Mrd. Euro an Wert.
Zu den größten Verlieren zählen der KBC Equity Fund Internet (minus 62 Prozent), der Credit Suisse Equity Fund Global Internet (minus 59 Prozent) und der Fleming U.S. Technology Fund (minus 54 Prozent). Der KBC Equity Fund Internet wird von KBC Asset Management verwaltet, einer Tochter der belgischen KBC bank & Verzekering.
Was die Einschätzung von Internet- und Technologieaktien angeht, "hätten wir aggressiver sein sollen", gibt Stefan Duchateau, Vorstandschef von KBC Asset, zu. "Aber wir haben alle an den Traum geglaubt." Der KBC Equity Fund Internet investierte in Siebel Systems Inc. und I2 Technologies Inc., stieß dafür Aktien von Ariba Inc. und anderen Branchenvertretern ab. Mit ein Grund für die schlechte Performance waren die Anteile an Yahoo! Inc. Die Suchmaschine verlor in den letzten zwölf Monaten 91 Prozent an Börsenwert, berichtete Duchateau.
KBC Asset verwaltet 415 Investmentfonds mit einem Fondsvolumen von insgesamt 43 Mrd. Euro. Die Vermögensverwaltung rät ihren Kunden dazu, Internetaktien auf 2 Prozent und Technologiewerte auf 28 Prozent zu beschränken. "Als die Kurse noch stiegen, war es nicht leicht, Anleger von dieser Strategie zu überzeugen", so Duchateau. Der KBC Equity Fund Internet fiel in den letzten sechs Monaten um 78 Prozent. Der Bloomberg European Internet Index verlor im gleichen Zeitraum 66 Prozent.
Etwas besser erging es Anlegern, die in Anleihen und Immobilien investierten. So konnten Fonds mit Unternehmens- und Hochzinsanleihen sowie Geldmarktprodukte leicht zulegen. Bonds profitieren von sinkenden Zinsen und einer niedrigen Inflationsrate. Hochzinsanleihefonds verzeichneten im ersten Quartal ein Plus von durchschnittlich 4,4 Prozent, Portefeuilles mit festverzinslichen Anleihen legten um 1,6 Prozent zu, berichtet S&P.Micropal. Fonds, die in Immobilienwerte investierten, kletterten um 2,1 Prozent.
Micropal analysiert insgesamt über 17.500 Fonds in Europa und so genannten Offshore-Zentren wie Luxemburg.
Tabelle: Aufstellung der Gewinner und Verlierer bis zum 19. März 2001 auf Euro-Basis (Quelle: S&P Micropal)
Regan International Ltd. +148.98 Orbis Leveraged USD +66.15 Orbis Leveraged (Euro) +63.81 GI Limited Unit Class +43.12 Acer Strategie +42.69 AHL Currency +34.23 Deutsche Emerging Markets FI +31.15 JF Macro Absolute Return +30.86 GSL-JWH Financial & Metals +29.46 CIBC Tal PIF Currency +28.43 Ideal Internet -63.48 Nordinternet -62.17 KBC Equity Fund Internet C -62.17 Orbitex Internet Fund -62.10 UniDynamicFonds: Nordam Net -61.81 UniDynamicFonds: Nordamerika -61.77 Orbitex Islamic Com & Info Tech -59.53 CS EF (Lux) Global Internet -58.90 Placements Technologies USA C -58.64 UniInternet e-Infrastructure -58.52
London, 30. März (Bloomberg) - Europäische Aktienfonds verzeichneten in den ersten drei Monaten des Jahres ein Minus von durchschnittlich 10,9 Prozent auf Euro-Basis, berichtete Standard & Poor's Micropal. Damit verloren die insgesamt 4.973 analysierten Investmentfonds rund 103 Mrd. Euro an Wert. Hingegen konnten Anleihefonds im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent zulegen. "Das ist ein schwerer Schlag", bestätigt Andrew Spencer, Leiter Fondsmanagement Europa bei Chase Fleming Asset Management. "Der Aktienmarkt ist weit abgesackt und es könnte noch schlimmer kommen."
Nach zahlreichen Gewinnwarnungen, Anzeichen einer weltweiten Konjunkturabschwächung und Kursverlusten an den Börsen haben Anleger ihre Investmentfondskäufe im Februar, einem üblicherweise starken Monat, deutlich zurückgeschraubt. Der britischen Association of Unit Trusts and Investment Funds zufolge legten britische Investoren 37 Prozent weniger Kapital in Individual Savings Accounts (ISA) an, das sind steuerlich begünstigte Investmentfonds. Und italienische Investmentfonds verzeichneten im letzten Monat Nettokapitalabflüsse von 2,9 Mrd. Euro.
Von den acht größten Aktienbörsen Europas sind sieben seit Jahresanfang um mindestens zehn Prozent gefallen. Allein der spanische IBEX 35 blieb nahezu unverändert. Ein Trend, der sich bereits im vierten Quartal letzten Jahres abzeichnete. Seinerzeit verloren Aktienfonds 12,6 Prozent. Selbst wenn die Märkte weiter fallen, "dürften wir den Tiefpunkt irgendwann im nächsten Quartal erreichen", schätzt Spencer.
Waren Biotechnologiefonds mit einem Plus von 59,3 Prozent auf Dollar-Basis im letzten Jahr noch die großen Gewinner, verloren sie seit Anfang 2001 im Durchschnitt 26 Prozent. Auch die 420 Fonds, die in Technologie- und Telekomwerte investierten, gerieten ins Hintertreffen. Sie verloren insgesamt 24,3 Mrd. Euro. Doch das Schlusslicht bildeten die 21 Investmentfonds mit Internetwerten. Sie verzeichneten ein Minus von 40 Prozent und verloren damit 1,1 Mrd. Euro an Wert.
Zu den größten Verlieren zählen der KBC Equity Fund Internet (minus 62 Prozent), der Credit Suisse Equity Fund Global Internet (minus 59 Prozent) und der Fleming U.S. Technology Fund (minus 54 Prozent). Der KBC Equity Fund Internet wird von KBC Asset Management verwaltet, einer Tochter der belgischen KBC bank & Verzekering.
Was die Einschätzung von Internet- und Technologieaktien angeht, "hätten wir aggressiver sein sollen", gibt Stefan Duchateau, Vorstandschef von KBC Asset, zu. "Aber wir haben alle an den Traum geglaubt." Der KBC Equity Fund Internet investierte in Siebel Systems Inc. und I2 Technologies Inc., stieß dafür Aktien von Ariba Inc. und anderen Branchenvertretern ab. Mit ein Grund für die schlechte Performance waren die Anteile an Yahoo! Inc. Die Suchmaschine verlor in den letzten zwölf Monaten 91 Prozent an Börsenwert, berichtete Duchateau.
KBC Asset verwaltet 415 Investmentfonds mit einem Fondsvolumen von insgesamt 43 Mrd. Euro. Die Vermögensverwaltung rät ihren Kunden dazu, Internetaktien auf 2 Prozent und Technologiewerte auf 28 Prozent zu beschränken. "Als die Kurse noch stiegen, war es nicht leicht, Anleger von dieser Strategie zu überzeugen", so Duchateau. Der KBC Equity Fund Internet fiel in den letzten sechs Monaten um 78 Prozent. Der Bloomberg European Internet Index verlor im gleichen Zeitraum 66 Prozent.
Etwas besser erging es Anlegern, die in Anleihen und Immobilien investierten. So konnten Fonds mit Unternehmens- und Hochzinsanleihen sowie Geldmarktprodukte leicht zulegen. Bonds profitieren von sinkenden Zinsen und einer niedrigen Inflationsrate. Hochzinsanleihefonds verzeichneten im ersten Quartal ein Plus von durchschnittlich 4,4 Prozent, Portefeuilles mit festverzinslichen Anleihen legten um 1,6 Prozent zu, berichtet S&P.Micropal. Fonds, die in Immobilienwerte investierten, kletterten um 2,1 Prozent.
Micropal analysiert insgesamt über 17.500 Fonds in Europa und so genannten Offshore-Zentren wie Luxemburg.
Tabelle: Aufstellung der Gewinner und Verlierer bis zum 19. März 2001 auf Euro-Basis (Quelle: S&P Micropal)
Regan International Ltd. +148.98 Orbis Leveraged USD +66.15 Orbis Leveraged (Euro) +63.81 GI Limited Unit Class +43.12 Acer Strategie +42.69 AHL Currency +34.23 Deutsche Emerging Markets FI +31.15 JF Macro Absolute Return +30.86 GSL-JWH Financial & Metals +29.46 CIBC Tal PIF Currency +28.43 Ideal Internet -63.48 Nordinternet -62.17 KBC Equity Fund Internet C -62.17 Orbitex Internet Fund -62.10 UniDynamicFonds: Nordam Net -61.81 UniDynamicFonds: Nordamerika -61.77 Orbitex Islamic Com & Info Tech -59.53 CS EF (Lux) Global Internet -58.90 Placements Technologies USA C -58.64 UniInternet e-Infrastructure -58.52
