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Envio
Neue Schockwelle für die Skandal-Aktie
[10:50, 10.06.10]
Von Gereon Kruse
Um 25 Prozent auf 1,15 Euro rauschte die Notiz des Dortmunder PCB-Entsorgers Envio im Tief nach unten. Anschließend setzte eine Erholung bis auf 1,28 Euro ein. Die Anleger sind hochgradig nervös. Auslöser des erneuten Absturzes dürften die alarmierenden Befunde zu den Blutwerten von Mitarbeitern sein.
ENVIO AG INHABER-AKTIEN...
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RisikohochWKNA0N4P1Börsenwert10,93 Mio €KGV 11e14,16Aktueller Kurs1,36 €Kurs Erscheinungstag1,28 €Ziel1,00 €Veränd. z. Vortag-12,32 %
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Seit Wochen kommt die Notiz von Envio nicht zur Ruhe. Die Anleger flüchten in Scharen aus dem Papier und befürchten mittlerweile das Schlimmste. Dabei hatte Envio den Vorwurf um angebliche Schadstoffbelastungen auf dem Firmengelände stets heruntergespielt.
Ende Mai wurde der Betrieb im Dortmunder Hafen kurzerhand geschlossen und sollte einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Zudem wurden unabhängige Gutachter eingesetzt. „Da noch nicht beurteilt werden kann, wie viel Zeit diese Maßnahmen in Anspruch nehmen werden, rüstet sich die Unternehmensgruppe darauf, dass der operative Betrieb in Dortmund mehrere Wochen oder sogar einige Monate ruhen wird“, hieß es in der offiziellen Mitteilung.
Als Beruhigungspille warf der Vorstand nach: „Es ergeben sich für die weitere Zukunft keine Bestandsgefährdungen.“ Offenbar sind sich in diesem Punkt immer weniger Investoren sicher. Auslöser dürften die ersten Ergebnisse von Blutuntersuchungen von Envio-Mitarbeitern sein. Laut dem Nachrichtenportal www.derwesten.de haben sich zwei langjährige Angestellte untersuchen lassen und bekamen nun alarmierende Diagnosen. Demnach lagen die PCB-Werte in der Spitze um das 50fache über den Toleranzgrößen. Gut möglich, dass sich nun weitere Personen auf ein mögliches Krebsrisiko checken lassen und Envio vor einer Klagewelle steht.
Die Envio-Aktie ist für BÖRSE ONLINE die in diesem Jahr größte Enttäuschung im Nebenwertesektor. So berichtete die Gesellschaft vor Bekanntwerden des Umweltskandals nur von positiven Dingen. Über die Gefahren aus einer möglichen toxischen Belastung wurde der Kapitalmarkt viel zu zögerlich informiert. Wir bleiben bei unserem Rat: Verkaufen! Zurzeit lässt sich keine seriöse Einschätzung über das tatsächliche Ausmaß des Schadens abgeben. Für Investoren ist das ein denkbar ungünstiges Szenario.