Es ist paradox, aber das Vertrauen der Anleger in die amerikanische Wirtschaft wird nach dem Enron-Skandal möglicherweise schneller und gründlicher wiederhergestellt, wenn der Wirtschaftsprüfer von Enron, Arthur Andersen, überlebt. Das würde nämlich bedeuten, dass sich Paul Volcker mit seinen Plänen zur Reform der Wirtschaftsprüfungsbranche durchgesetzt hat.
Als Andersen, um sein Ansehen zu retten, einer Überprüfung durch den früheren US-Notenbankchef zustimmte, dachte die Firma wohl, sich bloß eine Zierde für die Motorhaube zu kaufen. Jetzt weiß sie, dass sie einen Pickup mit Allradantrieb erstanden hat, und sie hat zum Beweis die Reifenspuren auf dem Rücken. Volckers Kommission hat ihre einschneidenden Empfehlungen jüngst veröffentlicht.
Die Kommission ist fest entschlossen, das Vertrauen der Aktionäre in Andersen sowie in Bilanzen und Bilanzprüfung wiederherzustellen. Ihr Hauptanliegen ist, dass Andersen die lukrative Beratung von der eher prosaischen Prüfung trennt. Die Beseitigung dieses Interessenkonflikts ist bestimmt nicht die Lösung allen Übels: Sie wird Wasser nicht in Wein verwandeln und Andrew Fastow nicht in Franz von Assisi.
Es wäre besser, die staatliche Überprüfung abzuschaffen. Sollen die Geschäftsführer doch die Verantwortung für ihre Ergebnisse tragen. Aber das wird offenbar nicht passieren. Und solange es die Wirtschaftsprüfung gibt, sollten die Aktionäre darauf vertrauen dürfen, dass die Unterschrift des Prüfers etwas wert ist. Seit die Wirtschaftsprüfer auch Beratung anbieten, ist dieses Vertauen ohnehin geschwunden. Wenn ein Unternehmen wie Enron ein falsches Spiel mit den Zahlen treibt, dann kann die Angst, Beratungsgebühren zu verlieren, Bedenken bei der Rechnungsprüfung überwinden.
Das Wall Street Journal hat schon immer begrüßt, dass es in den USA eine stetig wachsende Zahl von Aktionären gibt und ein hoffnungsvolles Auge auf Europas eigene, noch junge Aktienkultur geworfen. Aber Massenkapitalismus lässt sich weder auf der einen noch auf der anderen Seite des Atlantiks verkaufen, wenn die Massen kapitalistischen Zahlen nicht glauben. Die Fahrt mit dem Volcker-Pickup scheint hart zu werden, aber es gibt keine bessere Alternative.
Wall Street Journal
Als Andersen, um sein Ansehen zu retten, einer Überprüfung durch den früheren US-Notenbankchef zustimmte, dachte die Firma wohl, sich bloß eine Zierde für die Motorhaube zu kaufen. Jetzt weiß sie, dass sie einen Pickup mit Allradantrieb erstanden hat, und sie hat zum Beweis die Reifenspuren auf dem Rücken. Volckers Kommission hat ihre einschneidenden Empfehlungen jüngst veröffentlicht.
Die Kommission ist fest entschlossen, das Vertrauen der Aktionäre in Andersen sowie in Bilanzen und Bilanzprüfung wiederherzustellen. Ihr Hauptanliegen ist, dass Andersen die lukrative Beratung von der eher prosaischen Prüfung trennt. Die Beseitigung dieses Interessenkonflikts ist bestimmt nicht die Lösung allen Übels: Sie wird Wasser nicht in Wein verwandeln und Andrew Fastow nicht in Franz von Assisi.
Es wäre besser, die staatliche Überprüfung abzuschaffen. Sollen die Geschäftsführer doch die Verantwortung für ihre Ergebnisse tragen. Aber das wird offenbar nicht passieren. Und solange es die Wirtschaftsprüfung gibt, sollten die Aktionäre darauf vertrauen dürfen, dass die Unterschrift des Prüfers etwas wert ist. Seit die Wirtschaftsprüfer auch Beratung anbieten, ist dieses Vertauen ohnehin geschwunden. Wenn ein Unternehmen wie Enron ein falsches Spiel mit den Zahlen treibt, dann kann die Angst, Beratungsgebühren zu verlieren, Bedenken bei der Rechnungsprüfung überwinden.
Das Wall Street Journal hat schon immer begrüßt, dass es in den USA eine stetig wachsende Zahl von Aktionären gibt und ein hoffnungsvolles Auge auf Europas eigene, noch junge Aktienkultur geworfen. Aber Massenkapitalismus lässt sich weder auf der einen noch auf der anderen Seite des Atlantiks verkaufen, wenn die Massen kapitalistischen Zahlen nicht glauben. Die Fahrt mit dem Volcker-Pickup scheint hart zu werden, aber es gibt keine bessere Alternative.
Wall Street Journal