Eine Mark für Leo, denn Leo kann nicht zahlen...

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Eine Mark für Leo, denn Leo kann nicht zahlen...

 
08.03.02 11:19
Bürger helfen dem Medienzar: Spendensammlung für Leo Kirch

So richtig lieb haben sie alle plötzlich den jahrelang geschimpften Papa Kirch. Bevor der böse Murdoch kommt, muss Kirch geholfen werden. Doch Geld allein macht nicht glücklich, dachte sich der Berliner Künstler  Philipp Wassermann.

Wer kennt es nicht: "Die Kleinen hängt man - die Großen lässt man laufen." Wenn kleine Firmen pleite gehen, stört es normalerweise niemand. Großkonzerne werden dagegen vom Staat gestützt, damit eingespielte Machtverhältnisse nicht zusammenbrechen. Auch bei den Medien, die immer für eine Überraschung gut sind: Während sich die ARD mittlerweile alle verbliebenen Sympathien durch Misswirtschaft und Machthunger verscherzt, entdeckt nicht nur deren Chef Fritz Pleitgen plötzlich sein Herz für Papa Kirch, wogegen er ihn im Sommer noch mit Honecker verglich: Ein Gegner, den man kennt, an den man sich im Laufe der Jahre gewöhnt hat und der einen auch zuverlässig mit dem Stoff beliefert, ohne den man nicht auskommt (Film- und Fußballrechte), den stützt man auch mal, wenn es ihm schlecht geht. So wie Franz-Josef Strauß einst tatsächlich seinen Erzfeind DDR mit Milliardenkrediten am Leben erhielt - denn gegen wen hätte er sonst noch schimpfen sollen? Leo ist momentan tatsächlich etwas klamm. Ihm fehlen ein paar Milliarden Euro - aktuell ist von mindestens 10 Milliarden Miesen die Rede -, und jetzt droht er damit, mangels Kapital zu kapitulieren und seinen Laden an den australischen Medienhai Rupert Murdoch zu verkaufen. Und wo sogar der Staat zu Hilfe eilt, um derartigen Frevel zu verhindern, will sich nun auch die kreative Künstlergemeinde nicht länger lumpen lassen und rief die Aktion "Spenden für Leo Kirch" ins Leben: Neben einem großen Spendencontainer in Berlin ("Hunde benutzen bitte den benachbarten Mast"), den es noch bis 14. März gibt, ist die Initiative auch per Post und im Internet (  www.spendenfuerleokirch.de erreichbar. Aus den Spenden soll dann eine Ausstellung entstehen - und letztendlich soll diese Kirch bekommen.

Dabei wird nicht um Geldspenden gebeten - diese stehen bekanntlich nur notleidenden Politikern zu -, erbeten werden vielmehr praktisch verwendbare Dinge, die Leo weiter bringen wie ein paar abgetragene Schuhe, eigene Programmbeiträge wie ein überzähliges Video vom letzten Urlaub oder Tante Ernas Geburtstag, der letztjährige Karaoke-Selbstversuch oder als Krönung gar einige weiterbildende Bücher über BWL oder Medienwissenschaft ...


spendenaufruf!


begreifen sie leo kirchs niederlage als ihre chance und beteiligen sie sich mit sachspenden an unserer aktion!

ziehen sie aus kirchs finanzieller unpässlichkeit ihren vorteil und partizipieren sie in inhaltlicher, struktureller oder organisatorischer hinsicht an seinem programm (pro sieben, sat 1, kabel 1, n 24, dsf, premiere) oder seinen firmen.

wir bieten ihnen die möglichkeit der basisdemokratischen und pluralistischen mitbestimmung in spendenform.

was besitzen sie, was kirch nicht besitzt -
oder nicht mehr finanzieren kann?

bürgerinformation


www.spendenfuerleokirch.de bittet um ihre kooperation:

- bitte nutzen sie den container ausschließlich für an leo kirch gerichtete sachspenden.

- vermeiden sie flüssiges, fettiges, dreck.

- es könnten andere spenden beschädigt oder zerstört werden.

- um ihre spenden zu schützen, empfehlen wir eine tüten-verpackung.

- um die anwohner vor lärm zu schützen, möchten wir sie darauf hinweisen, in der zeit von 22.00 uhr bis 7.00 uhr auf den einwurf zu verzichten.

- hunde benutzen bitte den benachbarten mast.

Eine Mark für Leo, denn Leo kann nicht zahlen... 602360

dieser container steht ihnen noch bis zum 14. märz 2002 zur verfügung.

im anschluß werden ihre spenden in einer exposition zu besichtigen sein und als bald an leo kirch übersandt.

sollten sie sich nur temporär in berlin aufhalten, scheuen sie sich nicht, uns ihre spenden auch auf dem postweg zukommen zu lassen.

adresse:
spenden für leo kirch
anklamer str.45
10115 berlin

email: info@spendenfuerleokirch.de

kirchs zähne sind stumpf geworden.


Eine Mark für Leo, denn Leo kann nicht zahlen... 602360
quelle: internet

abgewetzt an der vision bezahlfernsehen. das imperium des medienmoguls leo kirch steht vor dem kollaps.
kirchs pay-tv-sender premiere, der gegen bares schnelle autos, überbezahlte fußballer, hollywood-redundanzen und nackte tatsachen in deutsche wohnzimmer liefert, verschlingt als mediales schwarzes loch täglich über 2 mio euro.  

kirchs bankschulden belaufen sich auf etwa 7 milliarden euro. inklusive auszahlungsforderungen und anderen finanziellen verpflichtungen ergeben sich gesamtlasten von über 10 milliarden euro.

die ehemals rückhaltlos freigiebigen geldinstituten haben den 75-jährigen ausgesperrt. neue kredite wären nötig, doch die sind so wahrscheinlich wie die buddenbrooks auf premiere.

um sein kernunternehmen, die profitable pro sieben sat 1 media ag, zu sichern, wird der duzfreund von helmut kohl und silvio berlusconi andere besitztümer preisgeben müssen. unter anderem soll premiere eine neue eigentümerstruktur erhalten, die vierzigprozentige beteiligung am axel springer verlag steht zum verkauf.

der gemeine deutsche ist nicht ganz unschuldig an der misere. ignoriert er doch seit jahren kirchs bunte pay-tv-offerten. gerade mal 2,4 mio abonnenten zählt premiere, kirch hatte vier mio angepeilt. sogar der überdurchschnittliche deutsche soll nun für dieses fehlverhalten bluten: die kostenlosen premiere-VIP-abos werden gestrichen.

in frühlingshaften deutschland weht ein rauer wind durch die medialen selbstverständlichkeiten. schließlich ist nicht nur die demontage des einflussreichsten deutschen medienmoguls beschlossene notwendigkeit, auch die möglichkeit einer ausländischen beteiligung wird ernsthaft diskutiert. das aufbrechen von unprofitablen strukturen ist das eine, das andere sind bissige ausländer. die am meisten gefürchtetste spezies: ein liquider australo-amerikanischer tv-tycoon mit eigenem britischen pay-tv und vielen bunten boulevardzeitungen. der mann heißt rupert murdoch, traf sich bereits mit dem deutschen kanzler zum beruhigungsgespräch und will über kirchs firma endlich auf dem deutschen medienmarkt fuß fassen.

neben dem verstärkten ruf nach vater staat begleiten zwei interessante phänomene die pikante entwicklung:

zum ersten das psychologische phänomen:

das (un)bewußte vergessen von dissonanzen auf öffentlich-rechtlicher seite des dualen systems. kirch wird nach jahren des kalten grabenkrieges spontan als stabilisierender fels in der perfekt funktionierenden dualen rundfunklandschaft beklatscht. vergessen sind die durch die privaten sender verursachten massiven einnahmeverluste bei der werbung, vergessen die am grundversorgungsauftrag kratzenden konvergenztendenzen.

zum zweiten das kommunikative phänomen:

nach jahren einer minimalistischen informationspolitik - kennzeichen: intransparenz, interviewverweigerungen und schwarze listen für journalisten - hat sich leo kirch tatsächlich zu seiner misere geäußert. im spiegel, nach 15 jahren interviewboykott. er formulierte drei kernaussagen: „gott hat´s gegeben, gott hat´s genommen“, „murdoch ist ein haifisch mit scharfen zähnen“ sowie „dann frisst er mich eben“. guten appetit!  

spenden-aufruf


begreifen sie leo kirchs niederlage als ihre chance und beteiligen sie sich mit sachspenden an unserer aktion. ziehen sie aus kirchs finanzieller unpässlichkeit ihren vorteil und partizipieren sie in inhaltlicher, struktureller oder organisatorischer hinsicht an seinem programm (pro sieben, sat 1, kabel 1, n 24, dsf, premiere) oder seinen firmen.
wir bieten ihnen die möglichkeit der basisdemokratischen und pluralistischen mitbestimmung in spendenform.
was besitzen sie, was kirch nicht besitzt oder nicht mehr finanzieren kann?

sie sind ein unterhaltungstalent und möchten damit das kirch-programm bereichern? bannen sie ihre fähigkeiten auf ein video und spenden es.

sie besitzen selbstgedrehte urlaubsvideos oder andere delikatessen auf VHS, die sie kirch gebührenfrei überlassen würden? werfen sie die videos in den container!

sie haben eine objektive sicht auf die welt? artikulieren und spenden sie diese.

sie haben eine subjektive meinung zu kirch? wir sind gespannt.

sie wollen premiere übernehmen? werfen sie ihr angebot ein!

sie suchen arbeit? schreiben sie eine bewerbung und ab damit in den container!

sie haben bücher, die leo kirch oder seine mitarbeiter lesen sollten? wir sorgen dafür!

sie sind davon überzeugt, dass ihre kinder oder andere familienmitglieder durch kirchs sendeinhalte in ihrer entwicklung gefördert oder gehemmt wurden? teilen sie uns dies mit!

sie haben programmwünsche, grüße, empfehlungen, lob oder kritik an kirch? bitte notieren sie diese und werfen sie ein!

ihre meinung, ihre idee, ihre spende ist gefragt. eine historisch einmalige chance für den mündigen bürger.

sollten sie keinen zugang zum spenden-container für leo kirch haben, bitten wir sie, ihre gaben per post zu übersenden.

ihre spenden werden nach ablauf der sammelaktion in einer galerie öffentlich ausgestellt und anschließend leo kirch überbracht.


Gruß
Happy End
Schnorrer:

Tanzen, bis der Metzger kommt: das war nicht nur

 
09.03.02 12:36
das Motto einer Spontanparty in einem ehemaligen Schlachthof, nein, das scheint Gewohnheitsrecht im Business zu sein: jetzt wird die Schwäche ausgenutzt und wer zuerst kommt, kriegt die Filetstücke:


Samstag 9. März 2002, 11:24 Uhr
Springer-Verlag erwägt angeblich Insolvenzantrag gegen Kirch

Verlag will 767 Millionen Euro für Senderanteile zurück
Hamburg (AP) Der Axel Springer Verlag prüft offenbar, einen Insolvenzantrag gegen die schwer angeschlagene Münchner Kirch-Gruppe zu stellen. Mit dem Gang vor Gericht wolle der Berliner Verlag die 767 Millionen Euro ANZEIGE
 
für seine Beteiligung an der ProSiebenSat.1 AG zurückfordern, wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab berichtete. Eine Sprecherin des Springer Verlags wollte den Bericht wegen der «laufenden Gespräche» nicht kommentieren.

Zwischen Kirch und Springer tobt seit Ende Januar ein offener Streit um die Rückzahlung der Anteile. Springer beharrt auf eine im Jahr 2000 ausgehandelte Option, sein Aktienpaket von 11,5 Prozent an der TV-Senderfamilie zu dem hohen Fixpreis zurückzugeben. Die Kirch-Gruppe erkennt die Vereinbarung nicht an, weil nach ihrer Auffassung wesentliche Vertragsteile nie notariell beurkundet wurden. Weil der Kurs der ProSieben-Aktie seitdem stark gefallen ist, wird der Wert des Springer-Anteils auf nur noch 100 Millionen Euro geschätzt.

Der Münchner Medienkonzern hält gleichzeitig einen 40-Prozent-Anteil am Axel-Springer-Verlag. Laut «Spiegel» hat der Verlag eine Bank eingeschaltet, um unter reichen deutschen Familien Interessenten für einen Privatfonds zu finden, der die Anteile übernehmen soll.

Die hoch verschuldete Kirch-Gruppe ist vom Wohlwollen ihrer Gläubigerbanken abhängig. Medienberichten zufolge muss der Konzern den Banken bis kommenden Montag ein umfassendes Sanierungskonzept vorlegen. Neben einem weit reichenden Stellenabbau wurde mit der Schließung defizitärer Lokalsender in München, Berlin und Hamburg gerechnet. Die Kreditlinie Kirchs von 7,3 Milliarden Euro bei den Banken soll nahezu ausgeschöpft sein.
Happy End:

Wer spendet für Leo?

 
27.03.02 17:00
Ein Ende des Pokerspiels um die Zukunft der KirchGruppe vor Ostern wird immer unwahrscheinlicher. Die Banken sind zu einem Überbrückungskredit bereit - aber nur, wenn die potenziellen Investoren Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi endlich einen Übernahmeplan vorlegen.

Eine Mark für Leo, denn Leo kann nicht zahlen... 622110
Kirch-Spendenaktion in Berlin: Bitte keine Sachspenden, nur Bargeld in großen Scheinen
 
München - Die KirchGruppe braucht in den kommenden vier bis sechs Wochen nach Informationen aus Finanzkreisen etwa 200 Millionen Euro. Die Banken wollten aber nur zahlen, wenn die Investoren rund um die Medienzaren Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi bald Details zu ihren Übernahmeplänen für die KirchMedia vorlegen. "Jetzt sind die Investoren am Zug", sagte ein Eingeweihter am Mittwoch in München. Auch eine Insolvenz der Gruppe sei nach wie vor nicht vom Tisch.
Kirch selbst soll sich inzwischen damit abgefunden haben, dass er in Zukunft das Geschäft nicht mehr führen wird. Nach einem Bericht der "Financial Times" habe Kirch bei einem Investorentreffen gesagt, ihm sei es gleichgültig, ob ausländische Medienunternehmen oder ein Bankenkonsortium die Kontrolle bei KirchMedia übernähmen. "Von mir aus könnten Pygmäen mein Unternehmen leiten", wird Kirch zitiert.

"Gerechte Strafe für die deutsche Medienpolitik"

Die SPD will sich nicht in den Rettungskampf um das Medienimperium einschalten. "Die Politik kann das nicht beeinflussen. Wir wollen das auch nicht beeinflussen", sagte der Bundestagsfraktionsvorsitzende Peter Struck am Mittwoch in Berlin. Allerdings sehe er mit Sorge, dass die Medienkonzerne von Murdoch und Berlusconi Einfluss bekommen könnten.

Die Krise um Kirch ist nach Ansicht des Kölner Medienforschers Lutz Hachmeister eine Folge von "Eliten-Versagen". Verantwortlich seien neben dem Kirch-Management vor allem Politiker, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater und Großbanken. Wenn Berlusconi und Murdoch das zerfallene Kirch-Imperium übernähmen, sei dies "die gerechte Strafe für die deutsche Medienpolitik", so Hachmeister.

Banken wollen Insolvenz verhindern

Die "Financial Times", an dessen Eigentümer Pearson Murdoch beteiligt ist, hatte in ihrer Mittwochsausgabe berichtet, die KirchGruppe müsse bis Mittag Insolvenz anmelden, falls das Unternehmen nicht kurzfristig 200 Millionen Euro auftreiben könne. Bisher haben aber anscheinend weder Kirch noch seine Gläubiger einen Insolvenzantrag gestellt.

Mit den Verhandlungen vertraute Personen haben die Darstellung der "FT" inzwischen relativiert: "Bei Kirch kommen alle fünf Minuten Zahlungsverpflichtungen." Branchenbeobachter halten es zudem für unwahrscheinlich, dass die Banken, denen Kirch Milliarden schuldet, das Unternehmen in die Insolvenz rutschen lassen. Wenn das Münchner Unternehmen unter Insolvenzverwaltung stünde, würde das die Chancen der Institute auf eine Rückzahlung ihres Geldes verringern.

Kirch fordert finanzielle Kompensation

Die Banken hoffen nach Informationen aus Branchenkreisen darauf, dass die Medienkonzerne von Murdoch und Berlusconi zusammen mit den anderen Gesellschaftern einen möglichst hohen Anteil an der KirchMedia übernehmen. Leo Kirch soll künftig nur noch eine Nebenrolle spielen. Der 75-Jährige macht nach Presseberichten zur Bedingung für seinen Rückzug, dass er an den Erlösen der Fußball-WM 2006 beteiligt bleibt.

Seit Anfang der Woche zeichnet sich eine mehrheitliche Übernahme des Kirch-Kerngeschäfts KirchMedia durch die Gesellschafter rund um Murdoch und Berlusconi ab. Die genaue Aufteilung und die finanziellen Konditionen für den Einstieg bei der KirchMedia sorgen aber nach Angaben aus Branchenkreisen in den Verhandlungen für Unstimmigkeiten. Die Gespräche gestalteten sich schwieriger als noch am Wochenende erwartet, hieß es. Mit einer Einigung vor Ostern wird nicht gerechnet.
Schnorrer:

Die Deutschland AG hat offenbar ausgedient. o.T.

 
27.03.02 17:07
flexo:

Voll scharf die Blätter vom Murdock,

 
27.03.02 17:13
da werden alle enttarnt, ungeschriebene Gesetze im Publikationsverhalten werden komplett eingerissen, ZDF&das sonstige Schutzgesocks der Öffentlich Rechtlichen Republik werden überfahren. Das hat flexo aus erster Hand von einem englischen Kollegen (Spitzname: British Elend) erfahren.

Murdock? Ich bin dafür!
ReWolf:

früher gab es einen könig ...der hatte alle macht

 
27.03.02 17:20
heute sind es die medien die die massen bewegen....ich bin für die monarchie
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