Ermutigende Wirtschaftsdaten in den USA
Washington/New York (dpa) - Mit einer Reihe ermutigender Daten über die US-Konjunktur ist die US-Notenbank (Fed) am Dienstag in ihre zweitägige Zinssitzung gegangen. Der Optimismus der Verbraucher über die wirtschaftliche Zukunft stieg im Juni. Im Mai zogen die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter überraschend stark an - Anzeichen, dass es mit der flauen US-Wirtschaft bergauf geht.
Die meisten Banker und Börsenhändler rechnen dennoch mit einer weiteren Zinssenkung der Fed. Die Entscheidung wird am Mittwochabend bekannt gegeben.
Der Index der Verbraucherzuversicht stieg von 116,1 auf 117,9 Punkte, berichtete das Conference Board, ein Forschungsinstitut der Privatwirtschaft, in New York. Analysten hatten einen leichten Rückgang erwartet.
Besonders die Steuersenkung, die den meisten Amerikanern in diesem Sommer einen Scheck der Steuerbehörden mit Rückzahlungen von rund 300 Dollar pro Person beschert, dürfte die Verbraucher beflügelt haben, meinen Analysten.
Auch die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter schlugen die pessimistischen Prognosen: US-Unternehmen bestellten im Mai bei den Herstellern vor allem mehr Autos, Flugzeuge und Halbleiter als erwartet. Insgesamt wurden Güter im Wert von 188,5 Milliarden Dollar (428 Mrd DM/219 Mrd Euro) geordert, 2,9 Prozent mehr als im Vormonat, berichtete das Handelsministerium in Washington. Im April waren diese Aufträge um 5,5 Prozent zurück gegangen. Allerdings lagen das Auftragsvolumen im Mai 11,5 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres.
"Die verarbeitende Industrie ist in Rezession, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels", sagte der Volkswirt der Tokyo-Mitsubishi-Bank in New York, Chris Rupkey, der Agentur Bloomberg. Die Lager seien geräumt worden und es gebe Anzeichen, das Produktion und Aufträge im Sommer weiter anziehen werden.
Der Offenmarktausschuss der Notenbank hat die Zinsen für Tagegeld in diesem Jahr bereits fünf mal um jeweils einen halben Prozentpunkt gesenkt. Dennoch blieb die Wirkung bislang weitgehend aus. Deshalb rechneten die meisten Volkswirte mit einem weiteren Zinsschnitt um einen halben oder ein Viertel Prozentpunkt. Der Satz liegt zurzeit bei 4 Prozent, so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Steilflug der US-Kurse sorgt für späten Aufschwung deutscher Werte
Frankfurt/Main (dpa) - Eine deutliche Erholung der Kurse in den USA hat am Dienstagabend die deutschen Aktien oberhalb ihrer Tagestiefstkurse schließen lassen.
Angesichts der am Abend veröffentlichten Konjunkturdaten wird eine weitere Zinssenkung in den USA um einen halben Prozentschritt für Beobachter immer wahrscheinlicher. Bei dünnen Umsätzen beendete der DAX den Handelstag nur noch 0,92 Prozent leichter bei 5847,79 Zählern, während der NEMAX 50 1,29 Prozent schwächer bei 1342,21 Punkten in den Feierabend ging. Für den MDAX blieb ein Abschlag um 0,32 Prozent auf 4767,85 Stellen.
Das Geschäft sei langweilig verlaufen, sagte ein Stuttgarter Aktienhändler. Bereits am Nachmittag hätten die Kurse wieder etwas angezogen, nachdem am Mittag Berichte über Verkaufsempfehlungen besonders die Werte aus der Hochtechnologie belastet hätten.
Die deutschen Technologietitel litten unter dem pessimistischen Unternehmensausblick des US-Halbleiterherstellers Applied Micro Circuits. Infineon stürzten bis auf 26,10 Euro, ein neues Allzeittief. Als Tagesverlierer wurde der Wert 6,90 Prozent leichter bei 27,39 Euro gehandelt. Während Epcos um 1,31 Prozent auf 64,00 Euro sanken, verbilligten sich Siemens um 1,14 Prozent auf 71,77 Euro.
Auch SAP präsentierten sich mit einem Abschlag von 2,32 Prozent auf 161,75 Euro deutlich leichter. Ein Händler sagte, dies sei mit der Senkung der Umsatzprognose der französischen Softwaregruppe und Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young zu erklären.
Vermeintlich unspektakuläre und krisenfeste Werte standen in der Gunst der Anleger hingegen oben. ThyssenKrupp legten als Tagesgewinner um 0,99 Prozent auf 15,29 Euro zu, Metro gewannen 0,74 Prozent auf 42,40 Euro und adidas-Salomon stiegen um 0,93 Prozent auf 69,74. Einen Tag vor der Hauptversammlung verteuerten sich Deutsche Post bei etwas höheren Umsätzen um 0,94 Prozent auf 18,35 Euro.
Auf der Verliererseite zeigten sich einige Finanztitel, nachdem in den USA das Bankhaus Merrill Lynch schlechtere Zahlen für das zweite Quartal ankündigte, als am Markt erwartet. Die Aktien der Deutschen Bank gaben um 2,75 Prozent auf 85,53 Euro nach, während Münchener Rück sich um 1,07 Prozent auf 314,87 Euro verbilligten. HypoVereinsbank gewannen bis Handelsschluss hingegen 0,14 Prozent auf 57,38 Euro. Während sich die Dresdner-Aktie um 0,53 Prozent auf 52,68 Euro verbesserte, zeigten sich die Allianz-Papiere 0,24 Prozent fester bei 331,79 Euro. Nach Handelsschluss wurde mit einer Entscheidung der Deutschen Börse gerechnet, welche Aktie nach der Fusion von Dresdner und Allianz neu in den DAX aufgenommen werden soll.
Der Rentenmarkt zeigte sich geschwächt: Der Bund-Future verlor um 0,25 Prozent auf 107,33 Punkte. Der Rentenindex REX büßte 0,08 Prozent auf 112,51 Punkte ab. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite auf 4,83 (Montag: 4,81) Prozent fest.
Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 0,8611 (Montag: 0,8607) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 2,2713 (2,2724) DM.
Washington/New York (dpa) - Mit einer Reihe ermutigender Daten über die US-Konjunktur ist die US-Notenbank (Fed) am Dienstag in ihre zweitägige Zinssitzung gegangen. Der Optimismus der Verbraucher über die wirtschaftliche Zukunft stieg im Juni. Im Mai zogen die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter überraschend stark an - Anzeichen, dass es mit der flauen US-Wirtschaft bergauf geht.
Die meisten Banker und Börsenhändler rechnen dennoch mit einer weiteren Zinssenkung der Fed. Die Entscheidung wird am Mittwochabend bekannt gegeben.
Der Index der Verbraucherzuversicht stieg von 116,1 auf 117,9 Punkte, berichtete das Conference Board, ein Forschungsinstitut der Privatwirtschaft, in New York. Analysten hatten einen leichten Rückgang erwartet.
Besonders die Steuersenkung, die den meisten Amerikanern in diesem Sommer einen Scheck der Steuerbehörden mit Rückzahlungen von rund 300 Dollar pro Person beschert, dürfte die Verbraucher beflügelt haben, meinen Analysten.
Auch die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter schlugen die pessimistischen Prognosen: US-Unternehmen bestellten im Mai bei den Herstellern vor allem mehr Autos, Flugzeuge und Halbleiter als erwartet. Insgesamt wurden Güter im Wert von 188,5 Milliarden Dollar (428 Mrd DM/219 Mrd Euro) geordert, 2,9 Prozent mehr als im Vormonat, berichtete das Handelsministerium in Washington. Im April waren diese Aufträge um 5,5 Prozent zurück gegangen. Allerdings lagen das Auftragsvolumen im Mai 11,5 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres.
"Die verarbeitende Industrie ist in Rezession, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels", sagte der Volkswirt der Tokyo-Mitsubishi-Bank in New York, Chris Rupkey, der Agentur Bloomberg. Die Lager seien geräumt worden und es gebe Anzeichen, das Produktion und Aufträge im Sommer weiter anziehen werden.
Der Offenmarktausschuss der Notenbank hat die Zinsen für Tagegeld in diesem Jahr bereits fünf mal um jeweils einen halben Prozentpunkt gesenkt. Dennoch blieb die Wirkung bislang weitgehend aus. Deshalb rechneten die meisten Volkswirte mit einem weiteren Zinsschnitt um einen halben oder ein Viertel Prozentpunkt. Der Satz liegt zurzeit bei 4 Prozent, so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Steilflug der US-Kurse sorgt für späten Aufschwung deutscher Werte
Frankfurt/Main (dpa) - Eine deutliche Erholung der Kurse in den USA hat am Dienstagabend die deutschen Aktien oberhalb ihrer Tagestiefstkurse schließen lassen.
Angesichts der am Abend veröffentlichten Konjunkturdaten wird eine weitere Zinssenkung in den USA um einen halben Prozentschritt für Beobachter immer wahrscheinlicher. Bei dünnen Umsätzen beendete der DAX den Handelstag nur noch 0,92 Prozent leichter bei 5847,79 Zählern, während der NEMAX 50 1,29 Prozent schwächer bei 1342,21 Punkten in den Feierabend ging. Für den MDAX blieb ein Abschlag um 0,32 Prozent auf 4767,85 Stellen.
Das Geschäft sei langweilig verlaufen, sagte ein Stuttgarter Aktienhändler. Bereits am Nachmittag hätten die Kurse wieder etwas angezogen, nachdem am Mittag Berichte über Verkaufsempfehlungen besonders die Werte aus der Hochtechnologie belastet hätten.
Die deutschen Technologietitel litten unter dem pessimistischen Unternehmensausblick des US-Halbleiterherstellers Applied Micro Circuits. Infineon stürzten bis auf 26,10 Euro, ein neues Allzeittief. Als Tagesverlierer wurde der Wert 6,90 Prozent leichter bei 27,39 Euro gehandelt. Während Epcos um 1,31 Prozent auf 64,00 Euro sanken, verbilligten sich Siemens um 1,14 Prozent auf 71,77 Euro.
Auch SAP präsentierten sich mit einem Abschlag von 2,32 Prozent auf 161,75 Euro deutlich leichter. Ein Händler sagte, dies sei mit der Senkung der Umsatzprognose der französischen Softwaregruppe und Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young zu erklären.
Vermeintlich unspektakuläre und krisenfeste Werte standen in der Gunst der Anleger hingegen oben. ThyssenKrupp legten als Tagesgewinner um 0,99 Prozent auf 15,29 Euro zu, Metro gewannen 0,74 Prozent auf 42,40 Euro und adidas-Salomon stiegen um 0,93 Prozent auf 69,74. Einen Tag vor der Hauptversammlung verteuerten sich Deutsche Post bei etwas höheren Umsätzen um 0,94 Prozent auf 18,35 Euro.
Auf der Verliererseite zeigten sich einige Finanztitel, nachdem in den USA das Bankhaus Merrill Lynch schlechtere Zahlen für das zweite Quartal ankündigte, als am Markt erwartet. Die Aktien der Deutschen Bank gaben um 2,75 Prozent auf 85,53 Euro nach, während Münchener Rück sich um 1,07 Prozent auf 314,87 Euro verbilligten. HypoVereinsbank gewannen bis Handelsschluss hingegen 0,14 Prozent auf 57,38 Euro. Während sich die Dresdner-Aktie um 0,53 Prozent auf 52,68 Euro verbesserte, zeigten sich die Allianz-Papiere 0,24 Prozent fester bei 331,79 Euro. Nach Handelsschluss wurde mit einer Entscheidung der Deutschen Börse gerechnet, welche Aktie nach der Fusion von Dresdner und Allianz neu in den DAX aufgenommen werden soll.
Der Rentenmarkt zeigte sich geschwächt: Der Bund-Future verlor um 0,25 Prozent auf 107,33 Punkte. Der Rentenindex REX büßte 0,08 Prozent auf 112,51 Punkte ab. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite auf 4,83 (Montag: 4,81) Prozent fest.
Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 0,8611 (Montag: 0,8607) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 2,2713 (2,2724) DM.