Ein Krieg wäre für die Weltwirtschaft verheerend

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Ein Krieg wäre für die Weltwirtschaft verheerend

 
03.10.01 22:06
#1
Die unmittelbaren Kosten des Terroranschlags auf die Vereinigten Staaten dürften sich nach Schätzungen der Versicherungen auf etwa 20 Milliarden Dollar belaufen. Doch die indirekten Kosten könnten etwa das 150fache dieses Betrags erreichen, wenn man sie nach den Verlusten auf den Weltaktienmärkten bemisst, die sich auf ein Vermögen von rund drei Billionen Dollar belaufen. Der Wertunterschied widerspiegelt die Furcht vor globalen Störungen - und sogar Krieg - als Folge der Anschläge.
Jetzt kommt es nicht auf ein Maßnahmenpaket zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft an, sondern auf vertrauensbildende Maßnahmen, um der Welt deutlich zu machen, dass die heutige weltweit vernetzte Wirtschaft weiterhin effizient und störungsfrei arbeiten wird. Am wichtigsten ist es, Krieg zu vermeiden. Das wäre eine Reaktion wie diejenige, welche die Welt nach dem Anschlag auf Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo in den Ersten Weltkrieg gestoßen hat. 1914 schien, wie heute, die Globalisierung unausweichlich zu sein. Doch der Erste Weltkrieg beendete den Globalisierungsprozess für zwei Generationen. Die wichtigste Lektion der modernen Wirtschaftsgeschichte lehrt, dass wir in einer global vernetzten Wirtschaft leben. Größere Störungen des Welthandels, der Finanzsysteme, des Reiseverkehrs und der Produktion haben üble Folgen für die Weltwirtschaft. Als entscheidende wirtschaftliche Reaktion auf den 11. September gilt es daher, die Rahmenbedingungen der Globalisierung abzusichern. Die Regierungen sollten sich weltweit dazu verpflichten, die Globalisierung für alle Nationen, auch für die ärmsten, zu einem Erfolg zu machen. Geschieht das nicht, werden die Investitionen und die Ausgaben der Verbraucher einbrechen, und die Weltwirtschaft wird jäh abstürzen.

Folgende Schritte sind dringend erforderlich: Amerika sollte sich um eine diplomatische Lösung bemühen, um die Terroristen zu fassen. Wenn die Taliban anbieten, Terroristen gegen Vorlage von Beweisen auszuliefern, sollten diese vorgelegt werden. Nötig ist Vertrauen in die Grundstruktur des internationalen Handels und Verkehrs. Die Sicherheit an Handels- und Verkehrsknotenpunkten muss erhöht werden. Aber Sicherheitsmaßnahmen, selbst in Verbindung mit harten Antiterrormaßnahmen, sind etwas anderes, als einen Krieg zu führen. In Abstimmung mit anderen Ländern sollten die terroristischen Netzwerke zerrissen und ihre Finanztransaktionen, ihre Reisefreiheit und ihre Waffenlieferungen unterbunden werden. Die USA und Europa sollten darauf bestehen, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) jede Störung der Ölversorgung und der Ölpreisgestaltung vermeidet. Militärischer Geleitschutz sollte, wo erforderlich, angeboten werden, um die Sicherheit der globalen Ölverschiffung zu gewährleisten.
Die führenden Zentralbanken müssen, wie sie es bereits getan haben, umfassende Liquidität sicherstellen. Da Japan bereits in der Rezession steckt, sollte die Bank von Japan sogar noch aggressiver vorgehen und genügend Yen verkaufen, um die weitere Aufwertung ihrer Währung zu verhindern. Der Yen sollte unter dem Wert von 120 Yen pro Dollar liegen. Die Welthandelsorganisation (WTO) sollte auf ihrem Ministertreffen im November eine neue Handelsrunde in Gang setzen und damit die Absicht aller ihrer Mitgliedsstaaten bekunden, auf dem Weg des Freihandels fortzuschreiten. Es ist für die reichen Länder an der Zeit, den Wünschen der armen nach einer solchen Handelsrunde endlich zu entsprechen. Dazu sind unmittelbar handelsrelevante Schritte erforderlich, um Exporteuren aus Entwicklungsländern Zugang zu den Märkten der reicheren Länder zu gewährleisten.
Jeffrey D. Sachs ist Galen-L.-Stone-Professor für Wirtschaft und Direktor des Zentrums für Internationale Entwicklung an der Harvard University
Ein Krieg wäre für die Weltwirtschaft verheerend fosca

Krieg bedeutete

 
#2
in der Vergangenheit immer Wohlstand und Wirtschaftswachstum. Zum Aufbau werden neue Arbeitskraefte benoetigt und das Wirtschaftswachstum wieder angekurbelt.
Das ist ja das widerliche an der Geschichte.


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