FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der seit fast zwei Jahren anhaltenden Börsenflaute wagen auch in diesem Jahr nur wenige Unternehmen den Gang aufs Parkett. Als erstes ist die Börse Inside AG am morgigen Dienstag dran: Der Fachverlag für Börsenbriefe steuert den Freiverkehr Frankfurt an. Eigentlich sollte dies schon Ende letzten Jahres gelaufen sein.
Das Unternehmen zählt sich selbst zu den führenden Börsenbriefverlagen im deutschsprachigen Raum. Sein Ziel für 2002 ist die Marktführerschaft in Deutschland. Mit dem Börsengang wolle sich das Unternehmen eine "Akquisitionswährung" verschaffen, um weitere Börsenbriefverlage zu kaufen, sagte Marketing-Geschäftsführer Walter Ruesch. Außerdem sei geplant, spätestens Anfang 2003 in ein höheres Handelssegment, den Geregelten Markt oder das Kleinwertesegment SMAX (SDXK.ETR), aufzusteigen.
AKTIEN UM 10 PROZENT ÜBERZEICHNET
Für dieses Jahr geht Börse Inside nach eigenen Angaben von deutlichen Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) aus. Erwartet wird ein Umsatz von 10,08 Millionen DM und ein EBIT von 3,08 Millionen DM. Im Geschäftsjahr 2001 liege der Umsatz voraussichtlich bei 6,06 Millionen DM und der EBIT bei 1,05 Millionen DM. Die genauen Zahlen werden nach Unternehmensangaben spätestens Ende März vorgelegt.
Die Aktien zum Emissionspreis von je 7,50 Euro seien um etwa zehn Prozent überzeichnet gewesen, sagte Ruesch. Die Zeichnungsfrist lief am 11. Januar aus. 300.000 Aktien sowie 30.000 aus der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) seien platziert worden.
REGENBOGEN IM START-UP-MARKET
Außer Börse Inside hatte auch die 1989 gegründete Regenbogen AG ihren Börsengang verschoben. Wegen mangelnder Nachfrage wurde das Debüt des Betreibers von Camping-Anlagen am Start-Up-Market der Hamburger Börse auf den 28. Januar verlegt. Das frische Kapital soll zur Expansion genutzt werden, sagte Investor- und Public Relations-Manager Oliver König. So seien bereits im vergangenen Dezember zwei Campingplätze übernommen worden. Weitere Projekte wollte König wegen derzeit laufender Gespräche nicht konkretisierte.
Das Unternehmen erwartet für 2001 einen Umsatz von 10,02 Millionen DM. Der EBIT werde geringfügig unter dem Vorjahreswert bei 1,58 Millionen DM liegen. Die genauen Zahlen würden in der zweiten Februarhälfte bekannt gegeben, sagte König.
PORNOANBIETER DRÄNGT AN NEUEN MARKT
Inzwischen steht auch der Emissionstermin für den 1965 gegründeten Pornoanbieter private media group (PRVT.NAS): Am 4. Februar wird das seit 1999 an der NASDAQ (COMPX.IND) notierte Unternehmen den Neuen Markt bereichern. Konsortialführer ist die Commerzbank. Die Zeichnungfrist soll vom 25. Januar bis 1. Februar laufen. Inklusive einer Mehrzuteilungsoption von 900.000 Aktien plant das Unternehmen nach eigenen Angaben, 6,7 Millionen Aktien auszugeben. Der Emissionspreis werde sich voraussichtlich am US-Kurs orientieren, hieß es in der Internetausgabe des "GoingPublic"-Magazins. Derzeit beläuft er sich auf 7,51 Dollar.
Das durch das Zweitlisting dem Unternehmen zufließende Kapital soll nach eigenen Angaben für Expansionszwecke in andere Länder genutzt werden. Zudem solle das Produkt-Portfolio erweitert werden.
ENBW WILL IN DEN M-DAX
Für Mai strebt die im Freiverkehr gehandelte Energie Baden-Württemberg (EnBW) (EBK.STU) die Aufnahme in den MDAX (MDAX.ETR) an. Derzeit führt das Energie-Unternehmen mit den börsenbegleitenden Banken Gespräche über den konkreten Zeitpunkt.
Mit Ankündigungen für einen Börsengang, aber bislang ohne konkreten Termin warten zudem die Dienstleister mcn tele.com und Qivive auf. Beide Freizeit-Dienstleister wollen an den Neuen Markt (NMDP.ETR). Sollte sich das Marktumfeld ändern, zieht auch das bayerische Medizintechnologie-Unternehmen BrainLAB einen Börsengang in diesem Jahr in Betracht, wie Investor-Relationmanager Jörg Scheidle sagte. Ein erster Versuch war im vergangenen Sommer mangels Nachfrage gescheitert.
NORDSEE OHNE KONKRETE PLÄNE
Dagegen hat die Fisch-Schnellrestaurant-Kette Nordsee ihren Börsengang auf unbestimmte Zeit verschoben. "Die Kapitalmärkte müssen Aufnahmebereitschaft für Neuemissionen zeigen und eine Bewertung zulassen, die der Ertragskraft eines etablierten Unternehmens gerecht wird", sagte der Vorstandsvorsitzende der Nordsee AG, Manfred Zipp.
Der ursprünglich für Mitte 2001 geplante Börsengang war auf Grund der geringen Nachfrage zunächst um einige Tage verschoben worden. Zudem wurde der Zeichnungspreis auf 15 Euro je Aktie heruntergesetzt (vorher Spanne von 19 bis 24 Euro). Schließlich wurde der Gang auf das Parkett gänzlich ausgesetzt.
Der größte Börsengang könnte in diesem Jahr mit der Mobilfunk-Tochter der Deutschen Telekom (DTE.ETR), T-Mobil, ins Haus stehen. Das Unternehmen will im Juni oder im November notieren - unter der Voraussetzung, dass sich die Börsen stabilisieren./ck/ar/sh/js
Das Unternehmen zählt sich selbst zu den führenden Börsenbriefverlagen im deutschsprachigen Raum. Sein Ziel für 2002 ist die Marktführerschaft in Deutschland. Mit dem Börsengang wolle sich das Unternehmen eine "Akquisitionswährung" verschaffen, um weitere Börsenbriefverlage zu kaufen, sagte Marketing-Geschäftsführer Walter Ruesch. Außerdem sei geplant, spätestens Anfang 2003 in ein höheres Handelssegment, den Geregelten Markt oder das Kleinwertesegment SMAX (SDXK.ETR), aufzusteigen.
AKTIEN UM 10 PROZENT ÜBERZEICHNET
Für dieses Jahr geht Börse Inside nach eigenen Angaben von deutlichen Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) aus. Erwartet wird ein Umsatz von 10,08 Millionen DM und ein EBIT von 3,08 Millionen DM. Im Geschäftsjahr 2001 liege der Umsatz voraussichtlich bei 6,06 Millionen DM und der EBIT bei 1,05 Millionen DM. Die genauen Zahlen werden nach Unternehmensangaben spätestens Ende März vorgelegt.
Die Aktien zum Emissionspreis von je 7,50 Euro seien um etwa zehn Prozent überzeichnet gewesen, sagte Ruesch. Die Zeichnungsfrist lief am 11. Januar aus. 300.000 Aktien sowie 30.000 aus der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) seien platziert worden.
REGENBOGEN IM START-UP-MARKET
Außer Börse Inside hatte auch die 1989 gegründete Regenbogen AG ihren Börsengang verschoben. Wegen mangelnder Nachfrage wurde das Debüt des Betreibers von Camping-Anlagen am Start-Up-Market der Hamburger Börse auf den 28. Januar verlegt. Das frische Kapital soll zur Expansion genutzt werden, sagte Investor- und Public Relations-Manager Oliver König. So seien bereits im vergangenen Dezember zwei Campingplätze übernommen worden. Weitere Projekte wollte König wegen derzeit laufender Gespräche nicht konkretisierte.
Das Unternehmen erwartet für 2001 einen Umsatz von 10,02 Millionen DM. Der EBIT werde geringfügig unter dem Vorjahreswert bei 1,58 Millionen DM liegen. Die genauen Zahlen würden in der zweiten Februarhälfte bekannt gegeben, sagte König.
PORNOANBIETER DRÄNGT AN NEUEN MARKT
Inzwischen steht auch der Emissionstermin für den 1965 gegründeten Pornoanbieter private media group (PRVT.NAS): Am 4. Februar wird das seit 1999 an der NASDAQ (COMPX.IND) notierte Unternehmen den Neuen Markt bereichern. Konsortialführer ist die Commerzbank. Die Zeichnungfrist soll vom 25. Januar bis 1. Februar laufen. Inklusive einer Mehrzuteilungsoption von 900.000 Aktien plant das Unternehmen nach eigenen Angaben, 6,7 Millionen Aktien auszugeben. Der Emissionspreis werde sich voraussichtlich am US-Kurs orientieren, hieß es in der Internetausgabe des "GoingPublic"-Magazins. Derzeit beläuft er sich auf 7,51 Dollar.
Das durch das Zweitlisting dem Unternehmen zufließende Kapital soll nach eigenen Angaben für Expansionszwecke in andere Länder genutzt werden. Zudem solle das Produkt-Portfolio erweitert werden.
ENBW WILL IN DEN M-DAX
Für Mai strebt die im Freiverkehr gehandelte Energie Baden-Württemberg (EnBW) (EBK.STU) die Aufnahme in den MDAX (MDAX.ETR) an. Derzeit führt das Energie-Unternehmen mit den börsenbegleitenden Banken Gespräche über den konkreten Zeitpunkt.
Mit Ankündigungen für einen Börsengang, aber bislang ohne konkreten Termin warten zudem die Dienstleister mcn tele.com und Qivive auf. Beide Freizeit-Dienstleister wollen an den Neuen Markt (NMDP.ETR). Sollte sich das Marktumfeld ändern, zieht auch das bayerische Medizintechnologie-Unternehmen BrainLAB einen Börsengang in diesem Jahr in Betracht, wie Investor-Relationmanager Jörg Scheidle sagte. Ein erster Versuch war im vergangenen Sommer mangels Nachfrage gescheitert.
NORDSEE OHNE KONKRETE PLÄNE
Dagegen hat die Fisch-Schnellrestaurant-Kette Nordsee ihren Börsengang auf unbestimmte Zeit verschoben. "Die Kapitalmärkte müssen Aufnahmebereitschaft für Neuemissionen zeigen und eine Bewertung zulassen, die der Ertragskraft eines etablierten Unternehmens gerecht wird", sagte der Vorstandsvorsitzende der Nordsee AG, Manfred Zipp.
Der ursprünglich für Mitte 2001 geplante Börsengang war auf Grund der geringen Nachfrage zunächst um einige Tage verschoben worden. Zudem wurde der Zeichnungspreis auf 15 Euro je Aktie heruntergesetzt (vorher Spanne von 19 bis 24 Euro). Schließlich wurde der Gang auf das Parkett gänzlich ausgesetzt.
Der größte Börsengang könnte in diesem Jahr mit der Mobilfunk-Tochter der Deutschen Telekom (DTE.ETR), T-Mobil, ins Haus stehen. Das Unternehmen will im Juni oder im November notieren - unter der Voraussetzung, dass sich die Börsen stabilisieren./ck/ar/sh/js