Heute im fnet-Fokus: Direkt Anlage Bank
Freitag, 10.12.1999 von F Woodrow Reche
Die Bank sind Sie
Der Münchner Discount-Broker mache bereits wenige Tage nach seinem Börsengang positive Schlagzeilen, stellt Finanzen Neuer Markt vom
8.12.99 fest: Nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres wurde die Gewinnschwelle erreicht - was erst für 2000 geplant
gewesen sei. Das verwaltete Kundenvermögen sei um 66 Prozent auf DM 10 Mrd gestiegen. Die Anzahl der verwalteten Depots übertraf die
Marke von 100000.
Die Diraba besteche durch eine besonders attraktive Bewertung: Gemessen an der Marktkapitalisierung werde ein Diraba-Kunde mit EURO
10000 bewertet, ein Consors-Kunde mit EURO 19000 dagegen fast doppelt so hoch.
Am 20.12.99 werde die Publikationssperrfrist (= quiet period) zu Ende sein - unmittelbar danach werde Goldman Sachs eine sehr positive Studie
veröffentlichen. Die Aktien des Börsenneulings seien so kaufenswert, dass die Redaktion 2000 von ihnen ins Musterdepot aufnehme.
fnet-Recherche
Die Direkt Anlage Bank ist eine Tochtergesellschaft der HypoVereinsbank. Sie war im Mai 1994 die erste Diskont-Wertpapierhändlerin mit
Komplettservice, die das Kartell der Kassierer attackierte. Neben dem Privatanlegerbereich verfügt sie als einzige Anbieterin ihres Marktsegmentes
über einen bedeutenden Geschäftsanlegerbereich mit weit über 200 Vermögensverwaltern, Anlageberatern, Fondsvermittlern, Banken und
Sparkassen. Sie bietet kostengünstige und innovative Dienstleistungen über Internetz, Telefon, und Fax an, die einem sehr hohen Sicherheitsstandard
genügen. Kundenaufträge werden vollautomatisch an die entsprechende Börse oder den Kontrahenten (Makler, Emittent, oder
Kapitalanlagegesellschaft) weitergeleitet und abgewickelt.
In einer Studie vom Oktober verglich die Universität Bern 37 Banken nach verschiedenen Kriterien für Dienstleistungen im Online-Wertpapierhandel
(Preistransparenz, Kursinformationen, komplementäre Informationen). Die DAB schnitt am besten ab - noch vor der amerikanischen
Wertpapierhändlerkette Charles Schwab. Ein besonderes DAB-Angebot ist der "Sekundenhandel" - ein klarer Fortschritt im intraday-Handel, der
auch samstags zur Verfügung steht.
DAB-Kunden können alle 3500 Fonds, die in Deutschland zugelassen sind, mit teilweise hohen Rabatten kaufen. Fast die Hälfte der
Kundendepotbestände sind Fondsanteile. Ebenso wie das Geschäft mit geschäftlichen Anlegern sorgt dieses Geschäft für stabilere Umsätze als der
Aktienhandel.
Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens erhöhte sich natürlich durch den Börsengang. Die Verdoppelung des Werbebudgets wird dazu beitragen,
dass sich bei der Zahl der Neukunden dreistellige Wachstumsraten realisieren lassen. Darüber hinaus unterhält die Community Concepts AG, zu 100
Prozent eine DAB- Tochtergesellschaft, das multimediale Angebot investorworld. Die Internetzgemeinschaft investornet, die Monatszeitschrift
investormagazin, und die investorevents (Seminaren und Veranstaltungen) stellen umfangreiche Möglichkeiten zur Information, Kommunikation, und
Fortbildung dar.
Für die kommenden Jahre wird bei der DAB mit folgender Entwicklung gerechnet: Umsatz EURO 66 Mio (1999), 126 Mio (2000), 195 Mio
(2001), und 280 Mio (2002); Gewinn pro Aktie CENT 0 (1999), 5 (2000), 25 (2001), und 61 (2001).
fnet-Fazit
Die Direkt Anlage Bank AG ist für den Wettbewerb mit Consors und Co gut gerüstet. Auch im laufenden Jahr glänzt die HypoVereinsbank-Tochter
mit einer hervorragenden Geschäftsentwicklung.
Für das dritte Quartal wurden in allen Bereichen ausgezeichnete Zahlen präsentiert. Im Vergleich zu den Wettbewerbern ist die Aktie deutlich
unterbewertet.