Die Party ist vorbei!!!!!!!!!!!!!

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Merrill Lynch kein aktueller Kurs verfügbar
 
DarkKnight:

Die Party ist vorbei!!!!!!!!!!!!!

5
20.11.00 13:41
Der so genannte Wealth Effect, der aktiengetriebene Wohlstandseffekt, ist in den USA bei Konjunkturexperten in aller Munde. Alan Greenspan, der Chef der US-Notenbank, machte diesen Faktor für den lang anhaltenden Boom der amerikanischen Konjunktur verantwortlich. Durch die Aktienhausse und die damit verbundenen Kursgewinne fühlten sich die Menschen einfach reicher, was schon allein zu erhöhtem Konsum führe. Hinzu kommen die zahlreichen Konsumwünsche, die sich durch den Verkauf von Wertpapieren nun leichter erfüllen ließen. Deshalb stieg Greenspan auch immer wieder auf die Zinsbremse. In der überschäumenden Nachfrage sah er lange Zeit die größte Gefahr für die Preisstabilität.
Inzwischen aber geht die Angst vor einem Reverse Wealth Effect um. Durch die Baisse an den Aktienmärkten, so Volkswirte, könne sich die Entwicklung umkehren und ein gegenteiliger, ein die Konjunktur dämpfender Effekt auftreten. Hintergrund: Weil die Aktienkurse zusammenbrechen und damit auch die persönlichen Gewinnerwartungen nach unten korrigiert werden, können sich viele Anleger manche Anschaffungen nicht mehr leisten. In der Folge geht die Binnennachfrage zurück. Gleichzeitig werden andere Konjunkturrisiken offenbar wie die negative Sparquote. Bisher konnte diese Tatsache durch die Vermögensgewinne an den Börsen mehr als kompensiert werden und spielte keine Rolle in den Kalkülen der Ökonomen mehr. Letztendlich könnte damit eine regelrechte Rezessionspirale in Gang kommen; die Hoffnung auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft wäre dahin.

Ob es sich tatsächlich so verhält, wird noch vielfach bestritten. Doch in einem Land wie den USA, in dem knapp 50% der Haushalte Aktien besitzen, dürften die Konsumausgaben durchaus mit der Vermögensentwicklung in den Depots einhergehen. Zumindest die Anschaffung von Luxusgütern oder teuren langlebigen Produkten wie Autos werden bekanntermaßen unter anderem mit dem Verkauf von Wertpapieren finanziert.
Die Frage ist allerdings: Wer treibt oder drückt wen? Ist es die Binnennachfrage oder der Aktienkurs, der den jeweils anderen Faktor beeinflusst? Wahrscheinlich ist es eine wechselseitige Einflussnahme. Joseph Abate von Lehman Brothers jedenfalls hat in einer Studie zumindest eine immer engere Korrelation der beiden Faktoren ausgemacht. So hat in den späten 80er Jahren eine Kurssteigerung von 10% die Konsumausgaben nur um 0,3% steigern können, derzeit aber sind es bereits 1,1%. Das dürfte auch für die umgekehrte Richtung gelten. Darin lässt sich nach Meinung von Ökonomen auch die Fokussierung der Privathaushalte auf den Aktienmarkt herauslesen. "Wall Street schlägt Main Street", bringt es Diane Swong von der Bank One in Chicago auf den Punkt.
Dass zwischen der Konsumnachfrage und den Aktienkursen eine enge Korrelation besteht, zeigt auch die Entwicklung der Einzelhandelsverkäufe. Sie scheint eng an den Kursverlauf der US-Computerbörse Nasdaq angelehnt zu sein. Nimmt man, um den Trend besser ablesen zu können, die gleitenden Dreimonatsdurchschnitte der Veränderungsraten (siehe Grafik), wird der Zusammenhang besonders deutlich. Die Grafik wird durch die unterschiedliche Skalierung zwar etwas verzerrt, zeigt aber, dass sich die Veränderungen des Einzelhandelsumsatzes stark an den Verlauf des Nasdaq-Composite-Index orientieren.
Insofern sind Warnungen, dass die Kursverluste an der Börse die Binnennachfrage in Mitleidenschaft ziehen und damit die Konjunktur dämpfen könnten, durchaus berechtigt. Volkswirte wie Andrew C. Groat von Merrill Lynch sehen den Reverse Wealth Effect jedenfalls bereits als ein zentrales Konjunkturrisiko an. Er erwartet nicht zuletzt durch die Einbrüche an den Aktienmärkten einen spürbaren Rückgang der nachfragewirksamen Einkommen. Zudem würde das Ausgabeverhalten der Konsumenten zudem noch durch die hohen Energiepreise gezügelt. Für Ethan S. Harris, Ökonom bei Lehman Brothers, ist das Konjunkturrisiko durch den Reverse Wealth Effect sogar größer als allgemein angenommen. Er trete schneller auf als sein positives Pendant. Das gelte vor allem dann, wenn die Investoren in Panik gerieten.

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tztz:

Lesenswert!! o.T.

 
20.11.00 19:39
Bronco:

... und das zur richtigen Zeit.

 
20.11.00 19:45
Schöne Kettenreaktion, wenn jetzt das Weihnachtsgeschäft baden geht.
Tyler Durdan:

@DarkKnight

 
20.11.00 19:58
Hallo,

wirklich sehr interessant. Kannst Du bitte die Quelle angeben, damit ich mir auch die Grafik ansehen kann ?

Danke.

Grüsse,
Tyler Durdan
DarkKnight:

@tyler: www.boersen-zeitung.com, mein favourite o.T.

 
21.11.00 08:39
Ulla:

Du hast Recht Deine Party ist vorbei hehehehe o.T.

 
26.05.01 21:45
patrepaul:

Ohh habe ich wirklich die Party verpennt? o.T.

 
03.08.01 00:21
DarkKnight:

Ulla, wenn ich Dich nicht hätte, dann

 
03.08.01 02:24
- hätte ich nix zu lachen
- nix zum Freuen
- und vor allem: keinen Grund, auf ariva zu schimpfen über die hohe Quote an Blödmänner

Ansonsten bleibt mir nur die Hoffnung, daß Du blond bist und alles hier mit der stoischen Ruhe des 0-IQ-Spezialisten vergräbst, der sich schon durch Aussagen wie "Nein, ich weiß nicht, wie spät es ist, ich bin zugereist" Freunde a la Star Muezzin geschaffen hat.
LittleMonkey:

Meine Aufgabe, DK:

 
03.08.01 02:29
... Dich mit Aufgaben zu versorgen, sonst wird es Dir anscheinend fad.
(Erschreckend, wozu Du um diese Uhrzeit imstande bist!)

Es umarmt Dich zur Guten Nacht
ein kleines Äffchen, daß sich Sorgen macht ...
Stox Dude:

Die sanfte Landung ist vollzogen, das groesste

 
03.08.01 06:18
Problem ist die Wirtschaft ausserhalb der USA. Sollte diese sich nicht
im 4 Quartal erholen, sehen die Wachstumszahlen der USA wieder genauso
schlecht aus wie im 1. Quartal diesen Jahres.

In den USA ist fast jeder Arbeitnehmer in einem Mutual Fund, dies nur
am Rande.
boomer:

Beispiel aus dem US-Alltag (zu Stox Dude´s Beitr )

 
03.08.01 09:52
USA aktuell:

Ein großes Unternehmen hat bereits 1/3 seiner Belegschaft entlassen, jetzt droht ihnen als internat. Konzern-Unternehmen die Schließung.
Die Folge: Das Management und die Belegschaft (viele sind schon weit über 50 Jahre alt) überlegt sich fieberhaft, was sie dann beruflich UNTERNEHMEN werden.

Aktuell Deutschland:
Gestern ein Gespräch mit einem deutschen 38jährigen Hauptabteilungsleiter einer Sparkasse:
"Mit 45 bin ich im Vorstand und lasse mich nach 5 Jahren nicht wiederwählen.
Dann gehe ich mit 50 gut versorgt (BAT) in den Ruhestand."
Ein anderer 46jähriger Abteilungsleiter eines großen Unternehmens:
"Ich hoffe, dass die jetzige betriebliche Altersregelung "mit 55 in den
Ruhestand" dann noch besteht, wenn ich soweit bin"!
usw., usw.

.. und nun kommt Ihr ...


kalle4712:

@DarkKnight @boomer

 
03.08.01 10:54
DarkKnight: Guter Beitrag - absolut lesenswert.

Jedoch: Der Inhalt ist schon seit langem bekannt. Darüber wurde bereits diskutiert, bevor die Höchstkurse erreicht wurden.

Und ist es wirklich so einfach? Der letzte Aufschwung in den USA dauerte ungewöhnlich lang. Schon 1998 und 1999 wurde darüber diskutiert, dass es wohl nicht mehr lange so weitergehen könne. (Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die steigenden Kurse mit Bauchweh betrachtet wurden. Erst im Überschwang, also zum Schluss, herrschte grenzenloser Optimismus.) Daraus resultierte sicherlich auch eine gewisse Zurückhaltung bei vielen Konsumenten.
Und was die Aktienkurse betrifft: Der DOW notiert noch immer fast auf Höchstniveau. Der kluge Investor (und die Amerikaner sind börsenerfahrener als die Deutschen) wird sicherlich nicht ausschließlich an der Nasdaq investiert haben - außerdem wird er vor dem Abschwung Gewinne realisiert haben, die er nicht restlos verkonsumiert hat. Außerdem (wichtig!) hat der Hype nur recht kurz gedauert. Man sollte daher nicht das Höchstniveau der Nasdaq als Maßstab nehmen, da unter dem Strich nur recht wenige Leute auf diesem Level mit einem Großteil ihres Geldes eingestiegen sein dürften.

boomer: Ich sehe dies auch so: Die Amerikaner sind wesentlich flexibler - und auch pragmatischer - als die Deutschen. Daher werden die USA auch schneller wieder auf die Beine kommen als wir in Deutschland uns das vorstellen können.
Über den Spruch "Die Deutschen sind ein fleißiges Volk" kann ich schon seit langem nur verbittert mit dem Kopf schütteln. Die Wahrheit ist, dass die Deutschen aufgrund unseres Systems (in dem Leistung sich nur noch geringfügig lohnt) unmotiviert sind. Ist doch auch klar: Wozu sich anstrengen (z.B. den Job wechseln und sich neu etablieren/anstrengen müssen, wenn unter dem Strich kaum etwas dabei herumkommt?
Levke:

ok.ok Angeber -hast ja Recht o.T.

 
07.09.01 21:09
DarkKnight:

Angeber? welche ID meinst Du? o.T.

 
07.09.01 21:13
DarkKnight:

Ein wegweisendes Posting. DK for Kanzler? o.T.

 
19.01.02 15:22
chrismitz:

Wie Recht du hattest... o. T.

 
28.05.04 17:53
Nassie:

Als Darky

 
17.02.05 12:37
noch über Aktien und Börse postete.
Es gibt keine neuen Beiträge.


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