Die nächste Billionenblase droht zu platzen
Rohstoff- und Aktienkurse sind merklich gestiegen - denn Anleger ziehen ihr Geld aus US-Staatsanleihen ab und pumpen es in andere Märkte. Das aber könnte verheerende Folgen haben, kommentiert der Börsenexperte Dirk Müller.
In den letzten Wochen wurden rund um den Globus eine Reihe positiver Konjunkturdaten veröffentlicht. Schon hoffen Börsianer, auf das Ende der Weltrezession - und darauf, dass durch die anziehende Konjunktur auch die Finanzkrise bald vorbei ist.
Auch auf den Finanzmärkten gibt es eine Reihe von Aufschwungs-Indikatoren. Nach einer kurzen Hängepartie hat der Dax am Montag erneut die 5000-Punkte-Marke nach oben durchbrochen. Zuvor waren die Aktienkurse über Wochen gestiegen. Auch die Rohstoffpreise ziehen an, der Ölpreis hat seit Jahresbeginn gut 50 Prozent an Wert gewonnen.
Doch die positiven Werte täuschen. Auf eine Erholung der Finanzmärkte deuten sie nicht hin. Das sieht man schon daran, dass der Goldpreis noch immer extrem hoch ist, und Gold gilt derzeit als reines Kriseninvestment. Gingen die Investoren von einem baldigen Ende der Krise aus, würden sie ihre Sicherheitspositionen in Gold abbauen.
Dass sie das nicht tun, legt einen anderen Schluss nahe: Was aussieht wie der lang ersehnte Aufschwung, könnte in Wirklichkeit eine sich anbahnende Anlegerflucht sein: eine Flucht raus aus den US-Staatsanleihen. Diese geraten zusehends unter Druck, schon fürchten erste Anleger, dass die US-Papiere nicht mehr, wie bislang kolportiert, bombensicher sind.
Sie haben für diese Annahme gute Gründe: Die USA haben die aktuell die höchste Verschuldung aller Zeiten - sie stehen mit mehr als 11,5 Billionen Dollar in der Kreide. Gleichzeitig stecken sie in den größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten seit 80 Jahren. Wie der Staat die Schulden zurückzahlen will, die er derzeit bei den Anlegern macht, weiß niemand. Manche Investoren fürchten, der Staat könnte durch Inflation oder Währungsreform seine Schulden verringern - und seine Gläubiger um einen Teil ihrer Investitionen prellen.
weiter: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637086,00.html
Rohstoff- und Aktienkurse sind merklich gestiegen - denn Anleger ziehen ihr Geld aus US-Staatsanleihen ab und pumpen es in andere Märkte. Das aber könnte verheerende Folgen haben, kommentiert der Börsenexperte Dirk Müller.
In den letzten Wochen wurden rund um den Globus eine Reihe positiver Konjunkturdaten veröffentlicht. Schon hoffen Börsianer, auf das Ende der Weltrezession - und darauf, dass durch die anziehende Konjunktur auch die Finanzkrise bald vorbei ist.
Auch auf den Finanzmärkten gibt es eine Reihe von Aufschwungs-Indikatoren. Nach einer kurzen Hängepartie hat der Dax am Montag erneut die 5000-Punkte-Marke nach oben durchbrochen. Zuvor waren die Aktienkurse über Wochen gestiegen. Auch die Rohstoffpreise ziehen an, der Ölpreis hat seit Jahresbeginn gut 50 Prozent an Wert gewonnen.
Doch die positiven Werte täuschen. Auf eine Erholung der Finanzmärkte deuten sie nicht hin. Das sieht man schon daran, dass der Goldpreis noch immer extrem hoch ist, und Gold gilt derzeit als reines Kriseninvestment. Gingen die Investoren von einem baldigen Ende der Krise aus, würden sie ihre Sicherheitspositionen in Gold abbauen.
Dass sie das nicht tun, legt einen anderen Schluss nahe: Was aussieht wie der lang ersehnte Aufschwung, könnte in Wirklichkeit eine sich anbahnende Anlegerflucht sein: eine Flucht raus aus den US-Staatsanleihen. Diese geraten zusehends unter Druck, schon fürchten erste Anleger, dass die US-Papiere nicht mehr, wie bislang kolportiert, bombensicher sind.
Sie haben für diese Annahme gute Gründe: Die USA haben die aktuell die höchste Verschuldung aller Zeiten - sie stehen mit mehr als 11,5 Billionen Dollar in der Kreide. Gleichzeitig stecken sie in den größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten seit 80 Jahren. Wie der Staat die Schulden zurückzahlen will, die er derzeit bei den Anlegern macht, weiß niemand. Manche Investoren fürchten, der Staat könnte durch Inflation oder Währungsreform seine Schulden verringern - und seine Gläubiger um einen Teil ihrer Investitionen prellen.
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