Die fragwürdigsten Neuemissionen des Jahres 2000
Das GoingPublic Magazin hat zusammen mit der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zum zweiten Mal die "IPO-Zitrone" verliehen. Mit dieser "Auszeichnung" werden diejenigen Konsortialbanken bedacht, die im vergangenen Jahr besonders unrühmliche Börsengänge zu verantworten hatten.
Für 2000 ging der Preis an folgende Emissionshäuser: Robertson Stephens International, Merck Finck & Co. sowie die HypoVereinsbank.
Durch besondere Kurzsichtigkeit bei der Prüfung des IPO-Kandidaten zeichnete sich die Konsortialbank Robertson Stephens aus. Die von ihr organisierte Emission von Letsbuyit.com wurde für die Anleger zum Desaster. Ursprünglich sollten die Aktien zum Preis von 15 Euro zugeteilt werden. Aufgrund des "schwachen Marktumfelds" wurde der Börsengang jedoch mehrmals verschoben und der Emissionspreis auf 3,50 Euro herabgesetzt. Weniger als sechs Monate nach dem Börsengang, der am 21. Juli stattfand, mußte das Unternehmen den operativen Betrieb zeitweise einstellen und Insolvenz beantragen. Der inzwischen abgelöste Vorstand allerdings hatte sich für das Jahr 2000 durch eine Vertragsabschlußprämie von 3,6 Mio. Euro und Bezüge von 4,7 Mio. Euro finanziell bestens abgesichert.
Auch das Bankhaus Merck Finck & Co. war bei der Beurteilung der Allgeier Computer AG wenig kritisch. Das seit über 15 Jahren bestehende Unternehmen sollte nach dem Börsengang Umsatz und Gewinn explosionsartig steigern. Drei Monate nach dem IPO am 11. Juli teilte das Unternehmen mit, daß man die in Aussicht gestellten Zahlen deutlich verfehlen werde. Die zu 22,50 Euro ausgegebenen Aktien stürzten bis auf 4 Euro ab. Die plötzliche Erkenntnis über "in keiner Form erfüllte hohe Erwartungen an das e-Business" sind als Begründung wenig glaubhaft. Wahrscheinlicher ist, daß der Unternehmensgründer Robert Allgeier die geschönte Internehmensdarstellung bewußt inszenierte, um einen möglichst hohen Preis für die aus seinem Besitz verkauften Anteile zu erzielen. Rund 5,6 Mio. Euro flossen in seine Privatschatulle.
Schnellster Geldvernichter 2000 war die HypoVereinsbank mit der Emission von Ad Pepper. Der Börsengang fand am 9. Oktober statt. Nach nur 36 Börsentagen mußte Ad Pepper einräumen, daß die zum IPO gemachten Prognosen falsch waren. Daß das nun erwartete wesentlich schlechtere Szenario nicht schon beim Börsengang bekannt oder absehbar war, ist unwahrscheinlich. In der Emissionsstudie der HypoVereinsbank, einen Monat vor dem IPO fertiggestellt, wurden Vergleiche mit bereits notierten Unternehmen der Branche gezogen, die einen Ausgabepreis von 17 Euro rechtfertigen sollten. Während der Zeichnungsfrist waren diese Vergleichsunternehmen jedoch aufgrund der ungünstigen Marktsituation schon erheblich im Wert gefallen. Trotzdem hielt die HypoVereinsbank an der veralteten Unternehmensdarstellung fest. Die mit 17 Euro ausgegebenen Aktien fielen bis auf 2 Euro.
Das GoingPublic Magazin hat zusammen mit der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zum zweiten Mal die "IPO-Zitrone" verliehen. Mit dieser "Auszeichnung" werden diejenigen Konsortialbanken bedacht, die im vergangenen Jahr besonders unrühmliche Börsengänge zu verantworten hatten.
Für 2000 ging der Preis an folgende Emissionshäuser: Robertson Stephens International, Merck Finck & Co. sowie die HypoVereinsbank.
Durch besondere Kurzsichtigkeit bei der Prüfung des IPO-Kandidaten zeichnete sich die Konsortialbank Robertson Stephens aus. Die von ihr organisierte Emission von Letsbuyit.com wurde für die Anleger zum Desaster. Ursprünglich sollten die Aktien zum Preis von 15 Euro zugeteilt werden. Aufgrund des "schwachen Marktumfelds" wurde der Börsengang jedoch mehrmals verschoben und der Emissionspreis auf 3,50 Euro herabgesetzt. Weniger als sechs Monate nach dem Börsengang, der am 21. Juli stattfand, mußte das Unternehmen den operativen Betrieb zeitweise einstellen und Insolvenz beantragen. Der inzwischen abgelöste Vorstand allerdings hatte sich für das Jahr 2000 durch eine Vertragsabschlußprämie von 3,6 Mio. Euro und Bezüge von 4,7 Mio. Euro finanziell bestens abgesichert.
Auch das Bankhaus Merck Finck & Co. war bei der Beurteilung der Allgeier Computer AG wenig kritisch. Das seit über 15 Jahren bestehende Unternehmen sollte nach dem Börsengang Umsatz und Gewinn explosionsartig steigern. Drei Monate nach dem IPO am 11. Juli teilte das Unternehmen mit, daß man die in Aussicht gestellten Zahlen deutlich verfehlen werde. Die zu 22,50 Euro ausgegebenen Aktien stürzten bis auf 4 Euro ab. Die plötzliche Erkenntnis über "in keiner Form erfüllte hohe Erwartungen an das e-Business" sind als Begründung wenig glaubhaft. Wahrscheinlicher ist, daß der Unternehmensgründer Robert Allgeier die geschönte Internehmensdarstellung bewußt inszenierte, um einen möglichst hohen Preis für die aus seinem Besitz verkauften Anteile zu erzielen. Rund 5,6 Mio. Euro flossen in seine Privatschatulle.
Schnellster Geldvernichter 2000 war die HypoVereinsbank mit der Emission von Ad Pepper. Der Börsengang fand am 9. Oktober statt. Nach nur 36 Börsentagen mußte Ad Pepper einräumen, daß die zum IPO gemachten Prognosen falsch waren. Daß das nun erwartete wesentlich schlechtere Szenario nicht schon beim Börsengang bekannt oder absehbar war, ist unwahrscheinlich. In der Emissionsstudie der HypoVereinsbank, einen Monat vor dem IPO fertiggestellt, wurden Vergleiche mit bereits notierten Unternehmen der Branche gezogen, die einen Ausgabepreis von 17 Euro rechtfertigen sollten. Während der Zeichnungsfrist waren diese Vergleichsunternehmen jedoch aufgrund der ungünstigen Marktsituation schon erheblich im Wert gefallen. Trotzdem hielt die HypoVereinsbank an der veralteten Unternehmensdarstellung fest. Die mit 17 Euro ausgegebenen Aktien fielen bis auf 2 Euro.