Die Favoritenbranchen für das Anlagejahr 2003
Ins Börsenjahr 2003 blicken die Anlagestrategen insgesamt mit recht verhaltenem Optimismus. Was eigentlich schon einen Fortschritt für sich darstellt, hätte doch die offensive Zuversicht der vergangenen Jahre stets als Warnzeichen verstanden werden müssen.
Welche Branchen 2003 reüssieren werden, wird natürlich maßgeblich von der allgemeinen Börsentendenz mitbestimmt. Diese wiederum hängt sehr stark davon ab, wie sich die Wahrnehmung der konjunkturellen Zukunft verändert. Insgesamt gibt es dabei noch keine konkreten Anhaltspunkte für allzu großen Optimismus. Zudem sind die Unwägbarkeiten groß, die den Ökonomen die Rechnung verhageln können, allen voran das Irak-Problem. Sicher ist also, dass die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres anhalten wird. Wobei eindeutige Branchentrends die Ausnahme bleiben dürften.
Neutrale Ausrichtung dominiert
Für die Branchenstrategen liegt es daher nahe, sich „neutral“ - also den üblichen Branchengewichten in den Indizes entsprechend - auszurichten, wie auch die jüngste Umfrage von Merrill Lynch unter 300 Fondsmanagern belegt. Diese haben nur die Branchen Rohstoffe, Energie und Pharma/Gesundheit moderat übergewichtet. Untergewichtet sind dagegen internationale Versorger und zyklische Konsumgüter. Die leichte Vorliebe für Rohstoff- und Energiewerte resultiert dabei weniger aus der Hoffnung auf eine anspringende Weltkonjunktur als aus der allgemeinen Erwartung, dass der Ölpreis auch 2003 stabil bleibt.
Sicher ist aber, dass sich kein Branchenstratege auf seiner neutralen Ausrichtung ausruhen kann. Der Markt dürstet nach Anzeichen für einen konjunkturellen Aufschwung, und wie schnell er schon leichte Entspannungzeichen umsetzt, hat sich gerade bei der Kurserholung der frühzyklischen Technologieaktien in den vergangenen Wochen gezeigt.
Immer wieder werden von den Aktienstrategen neben dem defensiven Pharmasektor auch Finanzwerte als Favoriten für 2003 genannt. „Financials werden von einer Entspannung des Risikoumfeldes überdurchschnittlich profitieren“, begründen etwa die Experten der HypoVereinsbank ihre Vorliebe. Wobei man nicht vergessen sollte, dass dieselben Argumente für Banken und Versicherer in diesem Jahr bitter getrogen haben.
Große Gewinnhoffnung auf IT-Sektor
Weiteren Aufschluss bieten aber die Prognosen zur Entwicklung der Unternehmensgewinne. Zwar würde es nicht verwundern, wenn die Gewinnerwartungen der Analysten für 2003 insgesamt noch zu optimistisch sind und weiter heruntergeschraubt werden müssen. Aber: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen sind gewaltig. Die Analysten von Standard & Poor's etwa gehen davon aus, dass sich die Gewinne der Unternehmen im S&P 1500 nächstes Jahr im Schnitt um 21 Prozent verbessern könnten. Dabei lägen aber nur zwei Branchen über dem Schnitt, nämlich der Informationstechnologie-Sektor mit satten 157 Prozent und der Rohstoffsektor mit 60 Prozent Gewinnplus. Unterdurchschnittlich würden dagegen beispielsweise die Telekomwerte (elf Prozent Gewinnwachstum), zyklische Konsumwerte (acht Prozent Gewinnplus) und die Versorger (kein Gewinnwachstum) abschneiden.
In dieses Bild passt auch der verhaltene Optimismus der deutschen Computer- und Technologiebranche, den das aktuelle Branchenbarometer des Branchenverbands Bitkom signalisiert. Gut 54 Prozent der Unternehmen rechnen 2003 mit steigenden Umsätzen, rund 28 Prozent gehen zumindest von einem stabilen Geschäft aus. Damit habe man mit 2002 „das schwierigste Jahr in der Geschichte der Branche“ hinter sich, so der Verband. Mit einer „echten Erholung“ sei allerdings nicht vor 2004 zu rechnen.
Stockpicking ist Trumpf
Insgesamt deutet sich also an, dass Anleger im kommenden Jahr besonders flexibel auf Änderungen im konjunkturellen Gesamtbild reagieren sollten. Zeichnet sich etwa ein Ende des Irak-Konflikts ab, dürfte sich im weiteren Jahresverlauf eine Übergewichtung zyklischer Branchen auszahlen. Wobei gerade in diesen konjunkturell schwierigen Zeiten die Auswahl der richtigen Einzeltitel über Erfolg und Misserfolg entscheiden wird.
Ins Börsenjahr 2003 blicken die Anlagestrategen insgesamt mit recht verhaltenem Optimismus. Was eigentlich schon einen Fortschritt für sich darstellt, hätte doch die offensive Zuversicht der vergangenen Jahre stets als Warnzeichen verstanden werden müssen.
Welche Branchen 2003 reüssieren werden, wird natürlich maßgeblich von der allgemeinen Börsentendenz mitbestimmt. Diese wiederum hängt sehr stark davon ab, wie sich die Wahrnehmung der konjunkturellen Zukunft verändert. Insgesamt gibt es dabei noch keine konkreten Anhaltspunkte für allzu großen Optimismus. Zudem sind die Unwägbarkeiten groß, die den Ökonomen die Rechnung verhageln können, allen voran das Irak-Problem. Sicher ist also, dass die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres anhalten wird. Wobei eindeutige Branchentrends die Ausnahme bleiben dürften.
Neutrale Ausrichtung dominiert
Für die Branchenstrategen liegt es daher nahe, sich „neutral“ - also den üblichen Branchengewichten in den Indizes entsprechend - auszurichten, wie auch die jüngste Umfrage von Merrill Lynch unter 300 Fondsmanagern belegt. Diese haben nur die Branchen Rohstoffe, Energie und Pharma/Gesundheit moderat übergewichtet. Untergewichtet sind dagegen internationale Versorger und zyklische Konsumgüter. Die leichte Vorliebe für Rohstoff- und Energiewerte resultiert dabei weniger aus der Hoffnung auf eine anspringende Weltkonjunktur als aus der allgemeinen Erwartung, dass der Ölpreis auch 2003 stabil bleibt.
Sicher ist aber, dass sich kein Branchenstratege auf seiner neutralen Ausrichtung ausruhen kann. Der Markt dürstet nach Anzeichen für einen konjunkturellen Aufschwung, und wie schnell er schon leichte Entspannungzeichen umsetzt, hat sich gerade bei der Kurserholung der frühzyklischen Technologieaktien in den vergangenen Wochen gezeigt.
Immer wieder werden von den Aktienstrategen neben dem defensiven Pharmasektor auch Finanzwerte als Favoriten für 2003 genannt. „Financials werden von einer Entspannung des Risikoumfeldes überdurchschnittlich profitieren“, begründen etwa die Experten der HypoVereinsbank ihre Vorliebe. Wobei man nicht vergessen sollte, dass dieselben Argumente für Banken und Versicherer in diesem Jahr bitter getrogen haben.
Große Gewinnhoffnung auf IT-Sektor
Weiteren Aufschluss bieten aber die Prognosen zur Entwicklung der Unternehmensgewinne. Zwar würde es nicht verwundern, wenn die Gewinnerwartungen der Analysten für 2003 insgesamt noch zu optimistisch sind und weiter heruntergeschraubt werden müssen. Aber: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen sind gewaltig. Die Analysten von Standard & Poor's etwa gehen davon aus, dass sich die Gewinne der Unternehmen im S&P 1500 nächstes Jahr im Schnitt um 21 Prozent verbessern könnten. Dabei lägen aber nur zwei Branchen über dem Schnitt, nämlich der Informationstechnologie-Sektor mit satten 157 Prozent und der Rohstoffsektor mit 60 Prozent Gewinnplus. Unterdurchschnittlich würden dagegen beispielsweise die Telekomwerte (elf Prozent Gewinnwachstum), zyklische Konsumwerte (acht Prozent Gewinnplus) und die Versorger (kein Gewinnwachstum) abschneiden.
In dieses Bild passt auch der verhaltene Optimismus der deutschen Computer- und Technologiebranche, den das aktuelle Branchenbarometer des Branchenverbands Bitkom signalisiert. Gut 54 Prozent der Unternehmen rechnen 2003 mit steigenden Umsätzen, rund 28 Prozent gehen zumindest von einem stabilen Geschäft aus. Damit habe man mit 2002 „das schwierigste Jahr in der Geschichte der Branche“ hinter sich, so der Verband. Mit einer „echten Erholung“ sei allerdings nicht vor 2004 zu rechnen.
Stockpicking ist Trumpf
Insgesamt deutet sich also an, dass Anleger im kommenden Jahr besonders flexibel auf Änderungen im konjunkturellen Gesamtbild reagieren sollten. Zeichnet sich etwa ein Ende des Irak-Konflikts ab, dürfte sich im weiteren Jahresverlauf eine Übergewichtung zyklischer Branchen auszahlen. Wobei gerade in diesen konjunkturell schwierigen Zeiten die Auswahl der richtigen Einzeltitel über Erfolg und Misserfolg entscheiden wird.