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Themen-Vorschau zur Ausgabe 90 vom 11. Mai 2001
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Commerzbank in der Gewinnzone
ski – Die Commerzbank hat im ersten Quartal 2001 einen Gewinn von 168 Mill. Euro erzielt. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres, in denen ein Verlust von 96 Mill. Euro eingefahren worden war. Der Gewinn der gleichen Vorjahreszeit von 364 Mill. Euro wurde aber bei weitem verfehlt. Im Zeitraum Januar bis März 2001 konnte der gelbe Geldkonzern im periodenechten Vergleich beim Zinsüberschuss kräftig, nämlich um rund ein Fünftel, zulegen. Dagegen blieb das Provisionsergebnis in ähnlicher Größenordnung hinter dem 2000er-Wert zurück. Die Börsen-Zeitung berichtet in ihrer Freitagsausgabe ausführlich über den Zwischenbericht der Commerzbank.
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British Telecom zieht alle Register
nh – Mit einem bunten Strauß von Rettungsmaßnahmen stemmt sich British Telecom gegen die erdrückende Schuldenlast von über 30 Mrd. Pfund. Nach dem Verkauf der japanischen und spanischen Beteiligungen für 4,8 Mrd. Pfund an Vodafone in der Vorwoche hat BT am Donnerstag die Abspaltung (Demerger) der Mobilfunkeinheit BT Wireless bekannt gegeben. Darüber hinaus findet eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht zu starkem Kursabschlag statt. Dabei zeichnen die Altaktionäre 6 Mrd. Pfund zum Kurs von 300 Pence. Als dritte Maßnahme verzichtet BT zur Schonung der Cash-Bestände bis auf weiteres auf Dividendenzahlungen. Auch wenn die Maßnahmen erwartet worden waren, gab der Kurs der BT-Aktie in London weiter nach und sackte bis zum Mittag um 30 auf 538,5 Pence ab. Dabei reagierten die Märkte insbesondere auf die Nachricht einer ao. Belastung im Ausmaß von 3 Mrd. Pfund, die im Zusammenhang mit der deutschen Tochter Viag Interkom steht. Danach weist BT für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember einen Verlust vor Steuern von 1,03 Mrd. Pfund nach 2,94 Mrd. Pfund im Vorjahr aus.
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Bei Brokat tun sich neue Löcher auf
ide Stuttgart – Brokat trifft Vorsorge für Schlimmeres. In einer Einladung heißt es, das Stuttgarter Softwarehaus werde der Hauptversammlung am 21. Juni eine Verlustanzeige vorlegen, dass ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals besteht. Diese liegt bei 35,5 Mill. Euro. Brokat begründete dies als reine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass Töchter abgeschrieben werden müssen. Per Ende März sei die Hälfte des Grundkapitals noch nicht verloren gewesen. Im ersten Quartal 2001 hat das Unternehmen ein Minus von – 72,5 nach 18,5 Mill. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode ausgewiesen. Kostenkürzungen sollen weitere Einbrüche verhindern.
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Metro will Ergebnis um 10 % verbessern
rd - Ähnlich wie im Geschäftsjahr 2000 will der Metro-Konzern in diesem Jahr seinen Umsatz um mindestens 7 % auf über 50 Mrd. Euro erhöhen und das Ergebnis je Aktie um mindestens 10 % steigern. Trotz des in vielen Bereichen schwierigen Branchenumfeldes deutet das erste Quartal wieder auf eine eigene, starke Firmenkonjunktur hin, die sich vom Gesamttrend des Marktes abkoppelt. Nachdem das erste Quartal ein Umsatzplus von nur 5,2 % gebracht hat, wird für die zweite Jahreshälfte eine Beschleunigung der organischen Expansion erwartet, obwohl der Vorstand keine konjunkturelle Belebung in Deutschland unterstellt. Im ersten Quartal haben die Vertriebslinien ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von – 15,4 Mill. Euro auf positive 18,4 Mill. Euro gedreht. Der Konzern hat in dem im Einzelhandel traditionell schwachen Quartal sein negatives Ergebnis vor Steuern um 6,6 % auf – 62,7 Mill. Euro verbessert.
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Positiver OECD-Deutschlandbericht
lz - Die Bundesregierung fühlt sich durch den jüngsten Deutschland-Bericht der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) bestätigt. Die OECD verweise auf positive Auswirkungen der wirtschafts- und finanzpolitischen Weichenstellungen der Regierung und auch auf Erfolge in den Neuen Bundesländern, erklärte das Finanzministerium am Donnerstag. Die OECD hatte in ihrem Bericht das deutsche Wachstum mit 2,2% in diesem Jahr und um 2,4 % im nächsten Jahr etwas positiver als die Regierung eingeschätzt. Sie hatte die positive Wirkung der Steuerreform betont, aber auch von Herausforderungen in der Finanz- und Strukturpolitik gesprochen sowie die Politik in Ostdeutschland kritisiert.
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