Die Börsen haben das Tief noch nicht gesehen

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calexa:

Die Börsen haben das Tief noch nicht gesehen

 
24.03.03 21:05
Hugh Hendry ist nicht nur immer für einen Spruch gut, sondern er hat auch pointierte Ansichten, was die Finanzmärkte anbelangt. Als Hedge Fonds Manager bei Odey Asset Management setzt er sie mit großem Erfolg um.

In den vergangenen fünf Jahren hat er mit seinem Odey Pan European Fund eine Rendite von etwas mehr als zehn Prozent pro Jahr erzielt. Allein in den vergangenen drei Jahren verbuchte er ein Plus von 42 Prozent.



Was denken Sie über die jüngsten Entwicklungen an den Finanzmärkten?

Die Lage ist gefährlich. Was mich so bedenklich macht, das ist die Stimmung unter den Anlegern. Normalerweise hassen sie auf dem Tiefpunkt eines Bärenmarktes Aktien, sie haben einfach kapituliert. Wenn man dann Freunden die Nachricht hinterlässt, der Boden sei da, so rufen sie nicht einmal zurück. Aber dieser Punkt ist noch nicht erreicht.

Woran machen Sie das fest?

Es wäre wunderbar, wenn man die Emotionen, die die Kapitulation andeuten, kalibrieren könnte. Denn das wäre ein ideales Instrument, um anzuzeigen, wann man einen Markt kaufen kann. Wir beobachten einen Indikatoren, der die Umsätze bei fallenden Aktien analysiert. Danach ist ein Tag dann ein „Paniktag“, wenn 90 Prozent der Umsätze auf fallende Aktien entfallen. An solchen Tagen wollen alle nur aussteigen. Historisch betrachtet haben die Märkte den Boden erreicht, nachdem eine Folge von fünf oder sechs solcher „Paniktage“ zu beobachten war.

Und das war bisher nicht der Fall?

Genau. In den Märkten gibt es momentan so gut wie keine Panik. Und wenn es sie gibt, dann ist es die Angst der Anleger, steigende Kurse zu verpassen. Das macht mich nervös. Der einzige „Paniktag“ in jüngster Zeit war am 10. März zu verzeichnen. Typischerweise geht der Markt nach dem ersten „Paniktag“ nach oben. Diese Rally sollte man allerdings zu Verkäufen nutzen.

Das heißt, sie verkaufen momentan?

Ja, ich verkaufe. Ich hatte die leer verkauften Positionen vor zwei Wochen geschlossen, nun verkaufe ich, denn der Markt ist technisch betrachtet „überkauft“. Wenn alle dasselbe denken, sollten sie damit beginnen ein neues Buch zu lesen. Als der Golfkrieg vor zwölf Jahren begann, war es für Anleger eine Kaufgelegenheit. Nun glauben alle, diesmal sei es dasselbe.

Sie sind anderer Ansicht?

Die Mehrheit glaubt doch, dass wir einen perfekten Krieg sehen werden. Die Risiken werden ausgeblendet. Aus diesem Grund dürfte die aktuelle Rally keinen Bestand haben und innerhalb von wenigen Tagen kann der Markt wieder nach unten drehen.

Wohin sollen denn die Börsen noch fallen?

Europäische Börsen haben noch nie ihr Tief erreicht, wenn die Wall Street nicht gleichzeitig unten war. Die amerikanischen Börsen müssen also zuerst technisch einen Boden ausbilden. Das Problem dabei ist, dass Bärenmärkte erst dann zu Ende sind, wenn Aktien im Vergleich mit Anleihen attraktiv bewertet sind. Die Aktien im S&P 500 haben aber auf Basis von Gewinnen, die S&P als „sauber“ betrachten würde, ein Kursgewinn-Verhältnis von 40 und eine Dividendenrendite von weniger als zwei Prozent. Sie sind damit unheimlich teuer. Der Optimismus muss schon sehr groß sein, jetzt an eine Bodenbildung zu glauben. Dafür muss die Dividendenrendite erst über fünf Prozent steigen, der S&P 500 müsste folglich deutlich fallen. In einem mehrjährigen Prozess sogar unter 500 Punkte.

Es ist immer wieder die Rede davon, dass die amerikanische Administration mit Interventionen die Wall Street stütze. Ändert das etwas am Szenario?

Das mag sein. Aber Interventionen können einen Bärenmarkt nicht aufhalten. Das beweist allein schon der Blick nach Japan.

Das heißt, wir werden eine ähnliche Entwicklung wie in Japan sehen?

Das ist nicht ausgeschlossen. Es könnte allerdings auch ähnlich ablaufen wie in Argentinien. Denn die Amerikaner drucken zu viel Papiergeld und sie sind zu stark abhängig vom Geld ausländischer Anleger. Das macht die amerikanische Währung sehr verwundbar. Der Dollar kann im Extrem gegen den Euro bis auf 1,80 Dollar je Euro fallen, der Goldpreis würde dann bei 800 Dollar je Unze liegen.

So sind Sie immer noch bullisch auf das Gold und Minenwerte?

Mein Enthusiasmus ist zwar in den vergangenen Wochen getestet worden, aber ich setze immer noch darauf.

Im vergangenen August sprachen Sie von einer „Torschlusspanik“ am Rentenmarkt, was ist damit?

Der Markt ist doch seither ganz gut gelaufen. In den vergangenen Tagen gab es zwar einige Rückschläge, aber ich nutze sie als Kaufgelegenheit im Bund-Future. Denn die USA werden in eine Rezession geraten, Europa befindet sich so gut wie darin. Allerdings sichere ich mich immer mit Stopp-Loss-Orders ab.

Gibt es so etwas wie eine Asset Allocation und wie sieht die aus?

20 Prozent Aktienanteil, vor allem Goldminenwerte. 40 Prozent europäische Staatsanleihen und viel Liquidität. Ich setze aber auch auf den Euro gegen den Dollar.

Wann würden Sie Aktien kaufen?

Die Märkte liegen alle unter dem abwärts geneigten, 90-tägigen gleitenden Durchschnitt. Das ist eine starke technische Hürde. Sollte sie überwunden werden, würde ich überlegen, Aktien spekulativ zu kaufen. Vorher läuft man nur Gefahr, die Papiere auf einem Dreimonatshoch zu kaufen, nur um danach die Kursverluste einzubuchen.

Wie müsste mein Portfolio als Kleinanleger aussehen?

Zehn Prozent in Goldaktien, 60 Prozent in lang laufenden deutschen Staatsanleihen, den Rest in Bargeld. Auf keinen Fall würde ich in den USA investieren.

So long,
Calexa
www.investorweb.de
newtrader200.:

Wurde heute schon mal reinkopiert o. T.

 
24.03.03 21:09
calexa:

Das Interview ist

 
24.03.03 21:13
meiner Ansicht sehr gut und beschreibt ein ziemlich realistisches Szenario. Es ist sicher nicht schlimm, wenn Infos, wie diese, die einem eine realistische Meinung vermitteln, mehreren Leuten zugänglich gemacht werden. Ganz abgesehen davon ist der Thread nicht mehr zu erkennen gewesen. Ich denke also, daß ihn viele noch nicht gelesen haben dürften.

So long,
Calexa
www.investorweb.de

PS: Und ich schaue nicht immer nach, ob es den gleichen Beitrag schon gegeben hat.
hjw2:

yepp, calexa o. T.

 
24.03.03 21:18
calexa:

Danke für die Zustimmung

 
25.03.03 14:29
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Pichel:

Wo sind hier Klein "Anleger" ??

 
25.03.03 14:32
"Wie müsste mein Portfolio als Kleinanleger aussehen?"

hier sind doch nur Zocker !!!!

Gruß Pichel Die Börsen haben das Tief noch nicht gesehen 983819

Optionimist:

zock zock

 
25.03.03 14:38
hat jemand was gesagt ??

ich bin grad aufgezockt..weil ich dachte ich höre eine Stimme....
calexa:

Sind wir nicht alle ein

 
25.03.03 15:56
bißchen Kleinanleger?

So long,
Calexa
www.investorweb.de
n1608:

Jeder liest das Buch, welches Ihm am besten in den

 
25.03.03 16:19
Kram passt. von der sorte literatur die du oben vorstellst lieber calexa, ist den vergangenen monaten ein exemplar nach dem anderen gedruckt worden. außerdem scheint der autor, wie alle amis, nur die usa zu kennen. in deutschland sind aktien im vergleich zu anleihen saubillig. wie gesagt, man pickt sich das raus, was einem am besten packt.

ps: das oben beschriebene szenario ist für mich kein horrorszenario sorgt es doch für weiter hohe vola und von der sollten wir alle profitieren!
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