Netter Kommentar aus der BZ:
Die T-Aktie ist "massiv unterbewertet". Mit einem angemessenen Unternehmenswert hat das aktuelle Kursniveau "nichts mehr zu tun". Gut zwei Monate ist es her, als Ron Sommer dies in Wien vor deutschen Journalisten sagte. Vermutlich hätte sich der Telekom-Vorstandsvorsitzende zu dieser Zeit nicht einmal im bösesten Traum vorstellen können, dass das Papier noch einmal um 10 Euro durchsacken könnte. Was ist nur los ? Ist Sommers Wort am Kapitalmarkt nichts mehr wert ? Dann sollte er in der Tat zurücktreten.
Stopp! Wer dies fordert, macht es sich zu einfach. Was die Telekom derzeit an der Börse durchmachen muss, ist ein Problem der ganzen Branche. Die immensen Kosten für die UMTS-Lizenzen sowie der hohe Verschuldungsgrad und damit verbunden die wackeligen Bonitätseinstufungen durch die Ratingagenturen haben die Anleger weltweit sehr nervös gemacht. Auch neigt die Börse zu Übertreibungen. Infineon-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schumacher hat dies kürzlich mit der spitzen Bemerkung kommentiert, aus seiner Sicht habe sich der aktuelle Kurs längst von der langfristigen Unternehmensentwicklung abgekoppelt. Und Sommer pflegt zu sagen, er arbeite nicht für den kurzfristigen Spekulanten, sondern für den langfristigen Anleger. Nun wäre es freilich schlimm, würde die Telekom die Botschaft des Kapitalmarkts lapidar als Ausfluss einer irrationalen Kasinomentalität ignorieren. Der Bote überbringt Sommer die Nachricht: Es herrscht Risikoverdruss und Angst vor Fässern ohne Boden. Dies hat mit Irrationalität wenig zu tun.
Erstes Beispiel T-Online: Die erlösende Meldung von der Abschaffung der verlustreichen Flatrate für den Internet-Zugang hat dem Aktienkurs am Neuen Markt gut getan. Zweites Beispiel, der vor der Übernahme durch die Telekom stehende US-Mobilfunker VoiceStream: Die Ausweitung des Nettoverlusts im Schlussquartal von 150 Mill. Dollar im Vorjahr auf nunmehr stolze 807 Mill. Dollar hat die T-Aktie belastet. Der Fehlbetrag übertraf damit sogar den Umsatz von 650 Mill. Dollar. VoiceStream bewegt sich mit roten Zahlen mittlerweile in Dimensionen, die der angeschlagenen und Jürgen Schrempp zusetzenden Chrysler Group vertraut sind.
Die Märkte sähen es aus Sicht der Telekom offenbar am liebsten, würde der VoiceStream-Deal platzen oder neu verhandelt. Geht die Transaktion indes durch wie ausgemacht, ist Sommer für Erfolg und Misserfolg verantwortlich. Jede noch so schöne Strategie muss sich irgendwann rechnen. Sollte sich die US-Firma als riesiges Fass ohne Boden erweisen, wird es eng für den Telekom-Chef werden.
Die T-Aktie ist "massiv unterbewertet". Mit einem angemessenen Unternehmenswert hat das aktuelle Kursniveau "nichts mehr zu tun". Gut zwei Monate ist es her, als Ron Sommer dies in Wien vor deutschen Journalisten sagte. Vermutlich hätte sich der Telekom-Vorstandsvorsitzende zu dieser Zeit nicht einmal im bösesten Traum vorstellen können, dass das Papier noch einmal um 10 Euro durchsacken könnte. Was ist nur los ? Ist Sommers Wort am Kapitalmarkt nichts mehr wert ? Dann sollte er in der Tat zurücktreten.
Stopp! Wer dies fordert, macht es sich zu einfach. Was die Telekom derzeit an der Börse durchmachen muss, ist ein Problem der ganzen Branche. Die immensen Kosten für die UMTS-Lizenzen sowie der hohe Verschuldungsgrad und damit verbunden die wackeligen Bonitätseinstufungen durch die Ratingagenturen haben die Anleger weltweit sehr nervös gemacht. Auch neigt die Börse zu Übertreibungen. Infineon-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schumacher hat dies kürzlich mit der spitzen Bemerkung kommentiert, aus seiner Sicht habe sich der aktuelle Kurs längst von der langfristigen Unternehmensentwicklung abgekoppelt. Und Sommer pflegt zu sagen, er arbeite nicht für den kurzfristigen Spekulanten, sondern für den langfristigen Anleger. Nun wäre es freilich schlimm, würde die Telekom die Botschaft des Kapitalmarkts lapidar als Ausfluss einer irrationalen Kasinomentalität ignorieren. Der Bote überbringt Sommer die Nachricht: Es herrscht Risikoverdruss und Angst vor Fässern ohne Boden. Dies hat mit Irrationalität wenig zu tun.
Erstes Beispiel T-Online: Die erlösende Meldung von der Abschaffung der verlustreichen Flatrate für den Internet-Zugang hat dem Aktienkurs am Neuen Markt gut getan. Zweites Beispiel, der vor der Übernahme durch die Telekom stehende US-Mobilfunker VoiceStream: Die Ausweitung des Nettoverlusts im Schlussquartal von 150 Mill. Dollar im Vorjahr auf nunmehr stolze 807 Mill. Dollar hat die T-Aktie belastet. Der Fehlbetrag übertraf damit sogar den Umsatz von 650 Mill. Dollar. VoiceStream bewegt sich mit roten Zahlen mittlerweile in Dimensionen, die der angeschlagenen und Jürgen Schrempp zusetzenden Chrysler Group vertraut sind.
Die Märkte sähen es aus Sicht der Telekom offenbar am liebsten, würde der VoiceStream-Deal platzen oder neu verhandelt. Geht die Transaktion indes durch wie ausgemacht, ist Sommer für Erfolg und Misserfolg verantwortlich. Jede noch so schöne Strategie muss sich irgendwann rechnen. Sollte sich die US-Firma als riesiges Fass ohne Boden erweisen, wird es eng für den Telekom-Chef werden.