Goldman Sachs ist Nummer Eins bei US-Börsengängen - auf Kosten der Investoren
Anleger verloren in diesem Jahr bei Erstnotierungen der Investmentbank in acht von zehn Fällen Geld - Das Institut ist das profitabelste weltweit
New York - Goldman Sachs Group, die profitabelste Investmentbank weltweit, hält die Spitzenposition bei der Begleitung von US-Börseneinführungen. Das geschah jedoch auf Kosten der Investoren, die bei acht der zehn dieses Jahr von Goldman begleiteten Börsendebüts Geld verloren. Im Schnitt sanken die Kurse der Goldman-IPOs in diesem Jahr um 10,8 Prozent. Zum Vergleich: Die Kurse der von Morgan Stanley betreuten Börsendebütanten sind im Schnitt um knapp vier Prozent gestiegen.
Goldman hat mit der Konsortialführung bei US-IPOs dieses Jahr bisher 120 Mio. Dollar verdient. Die Käufer dieser Aktien sitzen mittlerweile auf Verlusten von bis zu drei Prozent. "Goldman hat der Käuferseite den Rücken zugekehrt und sich dafür entschieden, die Transaktionen so abzuwickeln, daß ihre Kunden im Investmentbanking davon profitieren", sagt Ben Holmes, IPO-Spezialist bei Protege Funds in Boulder im US-Bundesstaat Colorado.
Etwa 53 Prozent der diesjährigen Neulinge an den US-Börsen - das sind 45 von 85 Unternehmen - notieren unter ihrem Börseneinführungspreis. Im Vorjahr waren es 42 Prozent. In Europa entwickelten sich die Börseneinführungen in diesem Jahr erfolgreicher. In Westeuropa notieren 65 Prozent der Börsenneulinge - hier sind es 78 von 119 - in Höhe oder über ihrem Börseneinführungspreis.
In der Vergangenheit hatten sich die von Goldman begleiteten IPOs für Investoren durchaus gelohnt. Zwischen 1990 und 2003 kletterten die Kurse der Goldman-Börsendebütanten im Schnitt 41 Prozent innerhalb der ersten drei Handelsjahre. Das liegt über der Kursentwicklung der Börsengänge, die von Morgan Stanley, Merrill Lynch und Credit Suisse First Boston begleitet wurden.
Zu den erfolgreichen Goldman-IPOs in diesem Jahr zählen Prestige Brands Holdings mit einem Plus von 5,8 Prozent seit 10. Februar und American Reprographics mit einem Kursgewinn von 13,9 Prozent seit 4. Februar. Am schlechtesten entwickelte sich Syniverse Holdings. Der Aktienkurs des Anbieters von Mobilfunktechnologie fiel seit dem Börsendebüt am 10. Februar um 30,6 Prozent.
Der Aktienkurs von Lazard, der von Bruce Wasserstein geführten Investmentbank, ist seit dem ersten Handel am 4. Mai um 15 Prozent eingebrochen. "Goldman hat wahrscheinlich den Kurs richtig eingeschätzt, aber sie haben mit einem knallharten Investmentbanker verhandelt", erläutert Sanford R. Robertson, Leiter der Buyout-Gesellschaft Francisco Partners. Wasserstein stand unter Druck, das IPO bis Ende des Jahres durchzuziehen oder seinen Hut zu nehmen. Goldman kassierte zusammen mit sechs anderen Gesellschaften etwa 42,7 Mio. Dollar für die Konsortialführung bei dem Lazard-IPO. Allerdings dürfte Goldman Geld verloren haben, wenn sie nach dem Börsendebüt Kurspflege betrieb, wie das üblich ist. "Bruce hat seine 25 Dollar bekommen und Goldman leckt die Wunden und muß den Kurs stützen", erklärt Luis Rinaldini, Mitgründer der Finanzberatung Groton Partners.
Am 11. Mai brachte Goldman die Warner Music Group zu einem Kurs von 17 Dollar je Aktie an die Börse. Ursprünglich war eine Spanne von 22 Dollar bis 24 Dollar angestrebt worden. Der Aktienkurs ist dennoch seither um 5,3 Prozent gesunken. Goldman teilte sich zusammen mit 13 anderen Investmentbanken einen Gebührentopf von 26,3 Mio. Dollar. Der Börsengang bewertete Warner Music mit 2,43 Mrd. Dollar und damit unter den 2,6 Mrd. Dollar, die eine Investorengruppe 2004 für das Unternehmen zahlte.
Goldman war im ersten Quartal die weltweit profitabelste Investmentbank. Sie erzielte einen Nettogewinn von 1,51 Mrd. Dollar. Die Erlöse aus dem Aktienkonsortialgeschäft sanken um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Morgan Stanley verzeichnete hier einen Rückgang von 36 Prozent, Lehman Brothers hingegen einen Anstieg von 31 Prozent. Bloomberg
Anleger verloren in diesem Jahr bei Erstnotierungen der Investmentbank in acht von zehn Fällen Geld - Das Institut ist das profitabelste weltweit
New York - Goldman Sachs Group, die profitabelste Investmentbank weltweit, hält die Spitzenposition bei der Begleitung von US-Börseneinführungen. Das geschah jedoch auf Kosten der Investoren, die bei acht der zehn dieses Jahr von Goldman begleiteten Börsendebüts Geld verloren. Im Schnitt sanken die Kurse der Goldman-IPOs in diesem Jahr um 10,8 Prozent. Zum Vergleich: Die Kurse der von Morgan Stanley betreuten Börsendebütanten sind im Schnitt um knapp vier Prozent gestiegen.
Goldman hat mit der Konsortialführung bei US-IPOs dieses Jahr bisher 120 Mio. Dollar verdient. Die Käufer dieser Aktien sitzen mittlerweile auf Verlusten von bis zu drei Prozent. "Goldman hat der Käuferseite den Rücken zugekehrt und sich dafür entschieden, die Transaktionen so abzuwickeln, daß ihre Kunden im Investmentbanking davon profitieren", sagt Ben Holmes, IPO-Spezialist bei Protege Funds in Boulder im US-Bundesstaat Colorado.
Etwa 53 Prozent der diesjährigen Neulinge an den US-Börsen - das sind 45 von 85 Unternehmen - notieren unter ihrem Börseneinführungspreis. Im Vorjahr waren es 42 Prozent. In Europa entwickelten sich die Börseneinführungen in diesem Jahr erfolgreicher. In Westeuropa notieren 65 Prozent der Börsenneulinge - hier sind es 78 von 119 - in Höhe oder über ihrem Börseneinführungspreis.
In der Vergangenheit hatten sich die von Goldman begleiteten IPOs für Investoren durchaus gelohnt. Zwischen 1990 und 2003 kletterten die Kurse der Goldman-Börsendebütanten im Schnitt 41 Prozent innerhalb der ersten drei Handelsjahre. Das liegt über der Kursentwicklung der Börsengänge, die von Morgan Stanley, Merrill Lynch und Credit Suisse First Boston begleitet wurden.
Zu den erfolgreichen Goldman-IPOs in diesem Jahr zählen Prestige Brands Holdings mit einem Plus von 5,8 Prozent seit 10. Februar und American Reprographics mit einem Kursgewinn von 13,9 Prozent seit 4. Februar. Am schlechtesten entwickelte sich Syniverse Holdings. Der Aktienkurs des Anbieters von Mobilfunktechnologie fiel seit dem Börsendebüt am 10. Februar um 30,6 Prozent.
Der Aktienkurs von Lazard, der von Bruce Wasserstein geführten Investmentbank, ist seit dem ersten Handel am 4. Mai um 15 Prozent eingebrochen. "Goldman hat wahrscheinlich den Kurs richtig eingeschätzt, aber sie haben mit einem knallharten Investmentbanker verhandelt", erläutert Sanford R. Robertson, Leiter der Buyout-Gesellschaft Francisco Partners. Wasserstein stand unter Druck, das IPO bis Ende des Jahres durchzuziehen oder seinen Hut zu nehmen. Goldman kassierte zusammen mit sechs anderen Gesellschaften etwa 42,7 Mio. Dollar für die Konsortialführung bei dem Lazard-IPO. Allerdings dürfte Goldman Geld verloren haben, wenn sie nach dem Börsendebüt Kurspflege betrieb, wie das üblich ist. "Bruce hat seine 25 Dollar bekommen und Goldman leckt die Wunden und muß den Kurs stützen", erklärt Luis Rinaldini, Mitgründer der Finanzberatung Groton Partners.
Am 11. Mai brachte Goldman die Warner Music Group zu einem Kurs von 17 Dollar je Aktie an die Börse. Ursprünglich war eine Spanne von 22 Dollar bis 24 Dollar angestrebt worden. Der Aktienkurs ist dennoch seither um 5,3 Prozent gesunken. Goldman teilte sich zusammen mit 13 anderen Investmentbanken einen Gebührentopf von 26,3 Mio. Dollar. Der Börsengang bewertete Warner Music mit 2,43 Mrd. Dollar und damit unter den 2,6 Mrd. Dollar, die eine Investorengruppe 2004 für das Unternehmen zahlte.
Goldman war im ersten Quartal die weltweit profitabelste Investmentbank. Sie erzielte einen Nettogewinn von 1,51 Mrd. Dollar. Die Erlöse aus dem Aktienkonsortialgeschäft sanken um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Morgan Stanley verzeichnete hier einen Rückgang von 36 Prozent, Lehman Brothers hingegen einen Anstieg von 31 Prozent. Bloomberg