Deutschland hat gute Chancen imInternet derZukunft

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Deutschland hat gute Chancen imInternet derZukunft

 
24.01.03 09:00

Internet: Experten des „Feldafinger Kreises“ wittern hohes Wertschöpfungspotenzial in Maschinenbau und Autoproduktion

Das Internet wird die Gesellschaft, das Wirtschaften und die Kommunikation revolutionieren – so das Credo hochrangiger IT-Experten.

Das Internet hat ein hohes Wertschöpfungspotenzial. Davon ist Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken überzeugt. „Besonders im Maschinenbau und in der Autoproduktion“, ergänzt er. Diese Einschätzung teilt er mit den Spitzenforschern aus Wirtschaft und Wissenschaft des „Feldafinger Kreises“ – einer Arbeitsgruppe aus Fraunhofer Gesellschaft, BDI und Expertenteams – die ihre Ergebnisse am Mittwoch dieser Woche in Berlin vorstellten.
„Unser Ziel war es, Trends zur Internetgesellschaft hinsichtlich Anwendungsreife und Wettbewerbsposition aufzustellen und strategische Empfehlungen abzuleiten“, erklärt Claus Weyrich, Forschungsvorstand von Siemens. Die besten Chancen für Deutschland sehen die Experten im Bereich mobiles Internet und UMTS. Stark sei die Industrie hierzulande bereits bei integrierten Softwaresystemen, die gerade für die Automobil- und Maschinenbaufertigung bedeutend seien. Eine gute Position hätten deutsche Institute schließlich bei der Forschung zur besseren Bedienbarkeit der Geräte und der Semantik des Webs.


„Das Internet bildet einen wesentlichen Pfeiler für die weitere Entwicklung unserer Gesellschaft, für technische Innovation und industrielle Wertschöpfung“, heißt es in dem Ergebnisbericht. Deutschland könne dabei – mit einer stärker fokussierten und erfolgsorientierten Forschungsförderung – weltweite Spitzenpositionen besetzen. Keine Frage ist es für Wahlster zudem, „dass Medien wie das Telefon oder das Fernsehen mit dem Internet verschmelzen“.
Die Industrie hofft nun auf einen deutlichen Ausbau der Forschungsprogramme wie „IT 2006“ durch die Regierung. Staatssekretär Wolf-Dieter Dudenhausen aus dem Forschungsministerium signalisierte, die „Technologieabteilung stärker auf Wachstum und Beschäftigung fokussieren“ zu wollen. „Wir werden unseren Sozialstaat nicht sichern können, wenn uns nicht Qualitätssprünge über IT-Anwendungen gelingen“, so der Regierungsvertreter. 

Quelle: VDI nachrichten, 24.1.2003

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Die Megatrends des Internets

 
24.01.03 12:42

Internet: „Feldafinger Kreis“ ermittelt das Netz der Zukunft  

Deutschland hat gute Chancen, Kerntechniken der vernetzten Gesellschaft mit- und weiterzuentwickeln – zu diesem Ergebnis kamen die etwa 350 Experten aus Forschung und Wirtschaft, die die entsprechenden Trendaussagen des „Feldafinger Kreises“ auf ihren Bestand prüften. Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) entwickelten gemeinsam in der Arbeitsgruppe „Feldafinger Kreis“ die Megatrends der Internetgesellschaft. Acht Thesen legten sie zugrunde, die sie von zahlreichen hochrangigen Experten auf Richtigkeit und Bestand untersuchen ließen. Jetzt stellten sie die Arbeitsergebnisse und Handlungsanweisungen der Öffentlichkeit vor.

Für möglich halten die Technikweisen Spitzenpositionen etwa bei der Förderung von Sicherheit und Vertrauen im „anonymen“ Internet, bei mobilen Netzen, intelligenten Mensch-Maschine-Schnittstellen und Virtual-Reality-Simulationen oder beim Data Mining. Auch beim E-Learning, der Spracherkennung oder Techniken für den digitalen Rundfunk sehen sie die deutsche Industrie und Forschung ganz weit vorn.
Um das Potenzial zu realisieren, sei aber eine stärker „fokussierte und erfolgsorientierte Förderung durch den Staat“ in Teilbereichen nötig. Auch müssten Konzerne und Institute mehr als bisher eine Führungsrolle in internationalen Standardisierungsgremien rund ums Internet wahrnehmen, um eine nachhaltige Wertschöpfung für die deutsche Internetwirtschaft zu sichern.


Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung der Internetgesellschaft ist der Initiative zufolge eine gut ausgebaute Infrastruktur. Trotz der raschen Verbreitung von DSL-Techniken und guten Startvoraussetzungen bei UMTS sieht der Feldafinger Kreis noch „erhebliche Engpässe“ beim Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen. Die dabei interessanten konvergenten Anwendungen erfordern die flächendeckende Bereitstellung höchstratiger Teilnehmerzugangssysteme mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s. Zum Vergleich: Ein normaler DSL-Zugang kommt nicht einmal auf 1 Mbit/s. Gleichzeitig müsse Deutschland seine hervorragende Position bei Kompressionsverfahren für Audio und Video, etwa im Bereich MPEG oder bei offenen Schnittstellen wie der Multimedia Home Platform, ausbauen.
Sehr gut aufgestellt halten die Experten die deutsche Wirtschaft in der für die Akzeptanz der Netze elementaren Sparte Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die elektronische Signatur, sichere Zahlungssysteme oder Smartcards seien weit vorangeschritten. Investitionen in nachweisbar korrekte und sichere Software müssten aber verstärkt werden: „Benutzerschnittstellen sind so zu gestalten, dass der Nutzer nur in seltenen Fällen mit Sicherheitsfunktionen konfrontiert wird.“ Lernende Systeme könnten dabei helfen. Wichtig in diesem Bereich seien auch „Privacy Enhancing Technologies“ (PET), die Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung im grenzenlosen Netz gewährleisten. Hier und bei biometrischen Systemen habe Deutschland Nachholbedarf.
Im mobilen Netz macht der Feldafinger Kreis weiteren Handlungsbedarf bei Datenschutz und -sicherheit sowie bei der einheitlichen Standardisierung etwa für Abrechnungszwecke aus. Nur so könnten etwa ortsbezogene Dienste und universelle Positionierungstechnologien erfolgreich etabliert werden, die Anwendungen abhängig vom jeweiligen Standort der mobilen Nutzer aktivieren und so z.?B. das Einkaufserlebnis mit Beratungsfunktionen anreichern könnten. Deutschland und Europa hätten in diesem Sektor aber bereits einen Vorsprung gegenüber den USA zu verzeichnen.
Einen umfassenden Megatrend sehen die Auguren des Feldafinger Kreises in der Integration von – möglichst intelligenten – Softwareabläufen in Alltagsprodukten. „Immer mehr Routineaufgaben werden dem Nutzer durch vernetzte Assistenzsysteme abgenommen“, so Feldafinger-Kreis-Sprecher Claus Weyrich. Bereits in wenigen Jahren werde durch Maschinen mehr Netzverkehr ausgelöst als durch menschliche Endnutzer. Die erforderlichen Techniken seien Webservices, intelligente Agenten und das „semantische“ Web, das anhand linguistischer Analyseverfahren präzise Suchmaschinen, eine gezielte Zusammenfassung von Internetinhalten, qualitativ hochwertige Übersetzung und eine benutzeradaptive Präsentation ermögliche.
Für die deutsche Wirtschaft biete dieses „Internet der smarten Dinge“ ein enormes Innovations- und Wertschöpfungspotenzial, etwa in der klassischen Automobil- oder Maschinenproduktion.

VDI-Nachrichten vom 24.Jan.2003

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"Die Internet-Revolution beginnt erst noch"

 
27.01.03 09:32

Internet: Web wird intelligenter und benutzerfreundlicher – Neue Chancen und Anwendungsmöglichkeiten für das E-Business

VDI nachrichten, 24.1.2003
Die Entwicklung des Internets und die Nutzung seiner Möglichkeiten ist noch lange nicht soweit voran geschritten, wie vielerorts geglaubt wird. Claus Weyrich, Forschungschef bei Siemens in München und Sprecher des Feldafinger Kreises, sieht noch riesiges Potential.

VDI nachrichten: Blicke in die Glaskugel werfen viele Analysten. Warum sollten die Trendaussagen des Feldafinger Kreises größeres Gewicht erhalten?
Weyrich: Die hervorragende Kombination von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft im Kernteam und der gut strukturierte Prozess, mit dem die Ergebnisse des Feldafinger Kreises erarbeitet wurden, sind wohl die beiden entscheidenden Merkmale und Gütesiegel, die diesen Trendaussagen und Empfehlungen besonderes Gewicht verleihen.
VDI nachrichten:: Was unterscheidet Ihr Vorgehen von dem der Zukunftsspezialisten der Delphi-Studie?


Weyrich: Bei Delphi-Studien werden natürlich auch eine große Anzahl von Experten befragt. Die Abfrage geschieht aber individuell bei jedem Einzelnen, meist mit Hilfe eines fest vorgegebenen Fragebogens, wobei kein Dialog mit anderen Experten vorgesehen ist. Bei unserem Prozess haben wir den vom Kernteam formulierten ersten Entwurf der acht Trendaussagen im Internet einer Community von rund dreihundert Wissenschaftlern und Praktikern zugänglich gemacht, deren Kommentare, Verbesserungen und Veränderungen aufgegriffen und mit ihnen in den Workshops unseres Symposiums „Forschen für die Internetgesellschaft“ in kleinen Gruppen diskutiert und damit die Möglichkeit geschaffen, die Expertenmeinungen sozusagen zu dynamisieren, jeweils eine Schleife neuer Erkenntnis zu ermöglichen. Auf dieser Basis entstanden dann auch die übergeordneten und die spezifischen Empfehlungen.
VDI nachrichten: Sie beschreiben das Internet als eine der wichtigsten Infrastrukturen der künftigen Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Was macht Sie so sicher, wo der ursprüngliche Hype rund ums Netz doch die momentane Krise mit ausgelöst hat?
Weyrich: Zweifellos haben wir eine Phase der übereilten Euphorie für alle möglichen Internet-basierten Anwendungen und Geschäftsmöglichkeiten hinter uns. Einige sagen, dass wir uns nach dem rasanten Sinkflug der Anfangseuphorie nun im „Tal der Tränen“ befinden. Dies trifft vor allem auf die Internet-Companies der „New Economy“ zu, während interessanterweise auch in der Krise die weitere Entwicklung des Nutzens und der Nutzung des Internets kontinuierlich fortgeschritten ist. Ähnliche Beobachtungen eines anfänglichen Hype können Sie übrigens fast immer bei der Einführung neuer Technologien machen, wenn die anfängliche Begeisterung alle ansteckt. Es sind die nach wie vor vorhandenen ungeheuren Ratio-Potentiale, welche die Nutzung und der Ausbau des Internets bieten, die uns darauf vertrauen lassen, dass bei wissenschaftlich fundierter, systematischer Entwicklung Internet-basierte Anwendungen vor allem auch in der Wirtschaft weiter eine breite und ständig wachsende Nutzung erfahren werden.
VDI nachrichten: Was sind die wichtigsten Veränderungen, die das Internet mit sich bringt?
Weyrich: Lassen Sie mich hierzu einige unserer Trendaussagen herausgreifen: Das Internet unterstützt mobile Anwendungen, d.h. multimediale Informationen und Dienste werden mit unterschiedlichsten Endgeräten an jedem Ort zu jeder Zeit verfügbar. Intelligente Softwareassistenten übernehmen Routineaufgaben – es entstehen verteilte Systeme, mit personalisierten Informationsdiensten und hochwertigen Telekooperationsfunktionen. Das semantische Web wird den Übergang von Information zu Wissen ermöglichen – indem durch inhaltliche Indexierung und linguistische Analyse benutzeradaptive, gezielte Zusammenfassungen von Inhalten möglich werden. Schließlich wird auch durch die intuitive Bedienung das Internet für alle nutzbar werden und auch ein entscheidendes Werkzeug zur Verbesserung unseres Bildungssystems sein.
VDI nachrichten: Wie können Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besser gemeinsam daran arbeiten, die vom Feldafinger Kreis ausgemachten Potentiale tatsächlich zu verwirklichen?
Weyrich: Alle Beteiligten nehmen synchronisiert diese Herausforderungen an: Wissenschaft und Wirtschaft sind im intensiven Dialog zu gemeinsamen Handlungsempfehlungen gekommen. Wir hatten bewusst auch Vertreter der Politik zu unserem Symposium geladen, und nehmen ihre Beteiligung als ein deutliches Zeichen dafür, dass Staat, Wissenschaft und Wirtschaft an einem Strang ziehen.
VDI nachrichten: Wie wird der Feldafinger Kreis seine Arbeit fortsetzen?
Weyrich: Wir haben bereits einen festen Termin für das nächste Treffen unseres Kernteams im Sommer. Wir werden die Umsetzung unserer Empfehlungen analysieren und uns neuen Entwicklungen gegenüber weiter positionieren.

Quelle: VDI Nachrichten

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