Deutsche Wirtschaft im Internet weit vorne

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Deutsche Wirtschaft im Internet weit vorne

 
28.02.03 11:48

Deutsche Wirtschaft im Internet weit vorne


Internet: Weltwirtschaftsforum veröffentlicht Report zur Vernetzung von 82 Staaten - Licht und Schatten liegen hierzulande dicht beieinander

VDI nachrichten, 28.2.2003
Das World Economic Forum bescheinigt deutschen Unternehmen einen weltweiten Spitzenplatz im E-Business.

Deutschlands Unternehmen – groß wie klein – sind Weltmeister bei der kommerziellen Nutzung des Internets. Dieses Zeugnis stellt ihnen das Weltwirtschaftsforum im „Global Information Technology Report 2002–2003“ aus. Im kürzlich veröffentlichten Fortschrittsbericht zum Stand der digitalen Evolution lässt die deutsche Wirtschaft alle Konkurrenten auf dem Weg in die Informationsgesellschaft in Bereichen wie E-Commerce und E-Business hinter sich.
Das mehrere 100 Seiten starke Vergleichswerk macht deutlich, dass Firmen hierzulande vor allem beim Stand der Entwicklung des Online-Marketings und von Applikationen für den M-Commerce sowie bei der Nutzung des Internets in Forschung und Entwicklung vorn sind. In den Bereichen Koordinierung mit Kunden und Zulieferern übers Netz oder bei der Präsenz im Web spielt die deutsche Wirtschaft ebenfalls in der Spitzengruppe mit. Insgesamt konnte sich Deutschland in der Rangfolge, die zum zweiten Mal erstellt ha wurde, vom 17. auf den 10. Platz verbessern.
Der Index setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: der Bewertung des Umfelds für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, der Bereitschaft und Möglichkeit der gewählten Schlüsselgruppen „individuelle Nutzer“, „Unternehmen“ und „Regierung“, diese Informations- und Kommunikationstechniken (IuK) zu gebrauchen, sowie ihres tatsächlichen Einsatzes. „Dabei kann es zu Schwankungen innerhalb der einzelnen Kategorien kommen“, schreiben die Analysten und führen das Beispiel Deutschland an. Dort halte die Nutzung des Netzes bei den allgemeinen Bürgern (Platz 17) und in der öffentlichen Verwaltung (Platz 20) im Vergleich zum Business-Sektor nicht mit.
Generell deckt der Report einige Schwachstellen auf, die Deutschland zurückwirft hinter Länder wie beispielsweise das in der Gesamtwertung führende Finnland, die an zweiter Stelle liegenden USA und Nationen wie Kanada, England oder auch Taiwan. Bei der „allgemeinen Qualität der Infrastruktur“ für die IuK-Technologien liegt Deutschland zwar auf dem 3. Platz, bei der Wartezeit bis zum Anschluss ans Telefonnetz sogar an 1. Stelle.
Doch gerade der Regierung stellen die Vernetzungsexperten ein schlechtes Zeugnis aus. Die Internetkompetenz der Beamten etwa lässt der Statistik zufolge zu wünschen übrig: Für Deutschland reicht es in diesem Punkt nur für Platz 41 – kaum besser als Länder wie China oder Saudi-Arabien, die für die Zensur von Internetinhalten bekannt sind, schneidet Deutschland gar bei der Wertung der Informationsfreiheit ab. Da mag es eine Rolle spielen, dass Politiker wie der Düsseldorfer Regierungspräsident Jürgen Büssow mit seinen Bestrebungen zur Säuberung des Netzes weltweit für Schlagzeilen sorgt. Trotz der seit bald drei Jahren laufenden Initiative BundOnline 2005 kann die rot-grüne Regierung aber auch beim E-Government nur mäßig punkten und landet auf Rang 32.
Die Wertungen entnehmen die Index-Ersteller Statistiken von Organisationen wie der International Telecommunications Union (ITU) oder der Weltbank und repräsentativen Umfragen unter Managern oder anderen Entscheidern. Als wichtigste Ressourcen einer vernetzten Ökonomie betrachten sie dabei die menschlichen Fachkräfte, den Kapitalmarkt und die Hochtechnologien.
Politikern legen sie ans Herz, die Nutzung der IuK-Technologien durch klare, flexible und international kompatible gesetzliche Rahmen zu fördern. Internet und Telekommunikation dürften trotz der momentanen Branchenkrise nicht unterschätzt werden. „In einer Zeit, in der das wirtschaftliche Wachstum in vielen Teilen der Welt ins Stocken geraten ist“, erklärt der Präsident des renommierten Forums, Karl Schwab, „bleibt der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien eine der wichtigsten Wachstumsmaschinen.“
Gerade für die Entwicklungsländer sei das Internet ein wichtiger Hoffnungsanker. Angesichts zunehmender ethnischer, religiöser und sozioökonomischer Spaltungen hält es Schwab für wichtiger als je zuvor, die IuK-Techniken als Werkzeuge zu sehen, „mit denen sich Menschen verbinden und miteinander kommunizieren können“. STEFAN KREMPL

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