Bislang galt Telekom-Chef Ron Sommer als unantastbar. Doch langsam verlieren offenbar auch die Politiker die Geduld mit dem Minus-Manager.
München - Er gilt als einer derjenigen, die das Börsenfieber in Deutschland erst entfacht haben. Doch mit dem Absturz des Börsenkurses begann auch sein Stern zu sinken. Ron Sommer, Chef der Deutschen Telekom, einer der mächtigsten Telefon-Gesellschaften der Welt, ist schon länger nicht mehr der Liebling der Anleger. Schlechte Geschäftszahlen, üppige Managergehälter und die gigantische Kapitalvernichtung bringen die Volksaktionäre auf die Barrikaden.
Die Wut der Anleger scheint sich inzwischen auch bis in die höchsten Kreise der Politik herumgesprochen zu haben. Im Regierungslager befürchtet man nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung", für den Niedergang der T-Aktie verantwortlich gemacht zu werden. Immerhin ist der Bund mit 43 Prozent der größte Anteilseigner der Deutschen Telekom. "Sommers Uhr beginnt abzulaufen", zitiert das Blatt einen Berliner Insider. Zwar sei eine kurzfristige Demission nicht vorgesehen, doch in Regierungskreisen werde zunehmend bezweifelt, dass der Manager noch lange im Amt bleiben werde.
Dabei bezieht sich der Unmut der Regierung offenbar nicht allein auf den Absturz des Börsenkurses, der inzwischen deutlich unter dem Ausgabepreis für die ersten Aktien liegt. Besonders übel nahm es Bundesfinanzminister Hans Eichel dem Telekom-Chef offenbar, dass dieser die Dividende drastisch kürzte, ohne sich vorher mit ihm abzusprechen.
Bislang werde Kritik nur hinter vorgehaltener Hand geübt, aber sie werde zunehmend lauter. "Der Druck wird zweifelsohne größer", resümiert Rainer Wend, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Immerhin hält Wend Sommer zugute, dass er an den richtigen Stellen kämpft, um das Blatt zu wenden.
In den Reihen der Grünen ist der Geduldsfaden dagegen schon erheblich gedehnt. Christine Scheel, Vorsitzende der Finanzausschusses, äußert ihre Zweifel am Führungsstil des Telekom-Chef inzwischen offen. Besonders das krasse Missverhältnis zwischen dem Zuwachs der Managergehälter und der Entwicklung der Geschäftszahlen stößt bei ihr auf Kritik: "Während kleine Anleger zum Teil erhebliche Verluste hinnehmen müssen, kassieren Herr Sommer und seine Kollegen ab."
spiegel.de
München - Er gilt als einer derjenigen, die das Börsenfieber in Deutschland erst entfacht haben. Doch mit dem Absturz des Börsenkurses begann auch sein Stern zu sinken. Ron Sommer, Chef der Deutschen Telekom, einer der mächtigsten Telefon-Gesellschaften der Welt, ist schon länger nicht mehr der Liebling der Anleger. Schlechte Geschäftszahlen, üppige Managergehälter und die gigantische Kapitalvernichtung bringen die Volksaktionäre auf die Barrikaden.
Die Wut der Anleger scheint sich inzwischen auch bis in die höchsten Kreise der Politik herumgesprochen zu haben. Im Regierungslager befürchtet man nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung", für den Niedergang der T-Aktie verantwortlich gemacht zu werden. Immerhin ist der Bund mit 43 Prozent der größte Anteilseigner der Deutschen Telekom. "Sommers Uhr beginnt abzulaufen", zitiert das Blatt einen Berliner Insider. Zwar sei eine kurzfristige Demission nicht vorgesehen, doch in Regierungskreisen werde zunehmend bezweifelt, dass der Manager noch lange im Amt bleiben werde.
Dabei bezieht sich der Unmut der Regierung offenbar nicht allein auf den Absturz des Börsenkurses, der inzwischen deutlich unter dem Ausgabepreis für die ersten Aktien liegt. Besonders übel nahm es Bundesfinanzminister Hans Eichel dem Telekom-Chef offenbar, dass dieser die Dividende drastisch kürzte, ohne sich vorher mit ihm abzusprechen.
Bislang werde Kritik nur hinter vorgehaltener Hand geübt, aber sie werde zunehmend lauter. "Der Druck wird zweifelsohne größer", resümiert Rainer Wend, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Immerhin hält Wend Sommer zugute, dass er an den richtigen Stellen kämpft, um das Blatt zu wenden.
In den Reihen der Grünen ist der Geduldsfaden dagegen schon erheblich gedehnt. Christine Scheel, Vorsitzende der Finanzausschusses, äußert ihre Zweifel am Führungsstil des Telekom-Chef inzwischen offen. Besonders das krasse Missverhältnis zwischen dem Zuwachs der Managergehälter und der Entwicklung der Geschäftszahlen stößt bei ihr auf Kritik: "Während kleine Anleger zum Teil erhebliche Verluste hinnehmen müssen, kassieren Herr Sommer und seine Kollegen ab."
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