Aus der FTD vom 29.8.2001
www.ftd.de/telekom
Telekom hält Verkauf weiterer Aktienpakete für kontrollierbar
Von Andreas Krosta, Berlin Die Deutsche Telekom hat neue Gespräche mit Großaktionären begonnen, um überraschende Verkäufe weiterer großer Aktienpakete zu verhindern.
Konzernchef Ron Sommer sagte am Dienstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen, der Rückfluss von Aktien aus dem Voicestream-Kauf sei kontrollierbar. Er räumt ein, dass in diesem Jahr noch 170 Millionen T-Aktien von Großaktionären verkauft werden könnten.
Sommer versucht Bedenken zu zerstreuen, der Kurs der T-Aktie könnte durch den Verkauf großer Aktienpakete in nächster Zeit weiter absacken. Ausgelöst hatte diese Angst der überraschende Verkauf von 44 Millionen T-Aktien durch die Deutsche Bank im Auftrag des Mischkonzerns Hutchison Whampoa vor zwei Wochen. Danach war der Kurs der T-Aktie um mehr als 30 Prozent gefallen.
Telekom-Zahlen für
die vier Säulen des Unternehmens Auch andere Großaktionäre, die im Zuge der Übernahme der US-Mobilfunkanbieter Voicestream und Powertel T-Aktien erhalten hatten, wollen sich von den Papieren trennen. Sommer sagte, die Investmentbank Goldman Sachs werde ihre 29,9 Millionen Aktien verkaufen. Mit der Bank wie auch mit Hutchison sei die Telekom darüber im Gespräch. "Das Ziel ist, eine marktschonende Lösung zu erreichen", sagte Sommer.
Der Rückfluss der Aktien aus der Übernahme sei insgesamt erfolgreich über die Bühne gegangen. "80 Prozent aller neu ausgegebenen Aktien sind erfolgreich gemanagt", sagte Sommer. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick schloss Aktienrückkäufe der Telekom aus, um den Kurs zu stützen. "Das funktioniert nicht", sagt er.
Der Rückfluss der Aktien war auch ein Themen bei einem Gespräch zwischen Sommer und Finanzminister Hans Eichel am Montagabend. Der Bund hält 43 Prozent der Telekom-Aktien. Eichel hatte Sommer angesichts der Schwäche der T-Aktie nach Angaben aus dem Ministerium zu sich zitiert. Sommer sagte dagegen: "Das war ein Routinetreffen mit einem Großaktionär." Sommer kündigte ein Programm zur Stärkung von Wachstum und Ertragskraft der Telekom an. Die T-Aktie schloss am Dienstag in Frankfurt nach hohen Umsätzen um 3,7 Prozent leichter bei 17,48 Euro.
© 2001 Financial Times Deutschland ,
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Aus der FTD vom 29.8.2001
Das Kapital: Ganz überzeugend sind die Telekom-Zahlen nicht Steigende Gewinne, niedrigere Schulden, keine überraschenden Aktienverkäufe mehr - Ron Sommers Bild von der Zukunft ist mit Weichzeichner aufgenommen. Er muss nur Verständnis haben, wenn man Zeit braucht, um es zu erkennen.
Keine Spur von der versprochenen Margenverbesserung. Der Ebitda wächst mit zwölf Prozent langsamer als der Umsatz mit 17 Prozent. Auch hört sich gut an, dass sich im ersten Halbjahr die Ebitda-Marge im Festnetz gegenüber 2000 um über vier Punkte auf 30,9 Prozent erhöht hat. Weniger schön ist, dass die Vorsteuer-Marge vom ersten auf das zweite Quartal von 14,1 Prozent auf 7,7 Prozent einbricht. Das muss sich jeder selber ausrechnen. Erklärungen gibt es keine.
Urplötzlich hat sich auch der Schuldenberg von 68,8 Mrd. Euro auf 65,5 Mrd. Euro verringert. Den Grund liefert das Management erst auf Nachfragen: Der starke Euro senkt die auf Dollar lautenden Schulden. Die
Telekom
will die Verbindlichkeiten bis Ende 2002 um 15 Mrd. Euro verringern. Allein T-Mobile soll 10 Mrd. Euro einbringen. Da müssen die Märkte gehörig drehen. Angenommen, die Mobilfunker kosteten das rund 16fache des laufenden Ebitda, rund ein Drittel mehr als derzeit. T-Mobile wäre demnach rund 50 Mrd.Euro wert. Zieht man rund 25 Mrd. Euro anteilige Schulden ab, müsste die Telekom immer noch 40 Prozent abgeben, um die 10 Mrd.Euro zu erzielen. Oder die Buchhalter schieben die Schulden auf die anderen Bereiche. Die Zinslast des Konzerns ließe sich immerhin verringern. Vielleicht steigt so auch die Bonität. Aber es macht die Analyse noch verwickelter
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ftd.de, Di, 28.8.2001, 11:03, aktualisiert: Di, 28.8.2001, 13:01
Deutsche Telekom: Sommer dreht auf Die Deutsche Telekom hat ihren Konzernumsatz und das operatives Ergebnis im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Bis 2004 soll der Konzern in allen Sparten gut dastehen. Mit einem Aktionspaket will Telekom-Chef Ron Sommer dafür sorgen, dass das auch klappt.
Telekom-Chef Ron
Sommer kündigte am Dienstag in Berlin ein Fünf-Punkte-Programm an, mit dem Wachstum und Profitabilität des Konzerns vorangetrieben werden sollen. Ziel des Programms sei es, die Schuldenlast des Unternehmens bis Ende 2002 um rund 15 Mrd. Euro zu verringern. Einen wesentlichen Beitrag erhofft sich Ron Sommer dabei von dem geplanten Börsengang der Mobilfunksparte T-Mobile. Rund zehn Mrd. Euro will der Konzern im kommenden Jahr mit dem Börsengang erlösen. Ferner solle der Verkauf der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten die Kostenlast senken. Das operative Ergebnis solle auch durch eine Optimierung der Abläufe und eine Personalabbau verbessert werden. Zugleich kündigte Sommer ein Programm zur Qualitätsverbesserung an, das unter anderem eine Verringerung der Rechnungsreklamationen vorsieht.
Nach Angaben der Deutschen Telekom sei der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 16,9 Prozent auf 22,5 Mrd. Euro gesteigert worden. Das operative Ergebnis sei ebenfalls deutlich höher und liege voll im Rahmen der Erwartungen des Kapitalmarktes. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) bereinigt um Sondereinflüsse sei um 11,9 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro gesteigert worden.
Mobilfunksparte verdoppelt Verlust
In der Mobilfunksparte ist die Telekom im ersten Halbjahr 2001 allerdings weiter in die Verlustzone gerutscht. Vor Steuern habe sich der Fehlbetrag auf 1,6 Mrd. Euro verdoppelt. Deutlich verbessert habe sich dagegen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Es erhöhte sich um mehr als 100 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Der Anstieg sei im wesentlichen auf geringere Kosten für die Gewinnung von Neukunden zurückzuführen.
Verluste vor Steuern verbuchten auch die Telekom-Töchter T-Systems und T-Online. Nur im Festnetzgeschäft (T-Com) schrieb die Telekom schwarze Zahlen. T-Online steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 53 Prozent auf 539 Mio. Euro. Die Zahl
der Kunden stieg gleichzeitig um 46 Prozent auf 9,2 Mio. Das Ebita-Ergebnis betrug minus 52 Mio. Euro nach einem positiven Ergebnis von 2,7 Mrd. Euro im Vorjahr, das allerdings durch den Börsengang geprägt war.
Bessere Aussichten durch Voicestream und Powertel
Die Deutsche Telekom wird nach eigenen Angaben in den kommenden drei Jahren durch den Zukauf der beiden US-Mobilfunktöchter VoiceStream und Powertel deutliche Steigerungen beim Vorsteuerergebnis erreichen und auf Ebitda-Basis im kommenden Jahr in den USA schwarze Zahlen schreiben. Beim Umsatz werde die Telekom eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2004 um einen zweistelligen Prozentsatz aufweisen, sagte Sommer. Auch beim Ebitda werde das durchschnittliche jährliche Wachstum zweistellig ausfallen und das Wachstumstempo damit verdoppeln.
Sommer zum Rapport bei Hans Eichel
Ron Sommer hat erneut den Kurssturz der T-Aktie bedauert. "Mich schmerzt außerordentlich, was in den vergangenen Wochen mit der T- Aktie geschehen ist", sagte er. Diese unerfreuliche Entwicklung verdecke völlig die Tatsache, dass das Unternehmen im operativen Geschäft unübersehbar auf Erfolgskurs sei. Mittelfristig würden sich Substanz und Qualität auch an den Kapitalmärkten durchsetzen.
Dise Einschätzung scheint auch die Bundesrepublik Deutschland als Hauptationär der Deutschen Telekom zu teilen. Bundesfinanzminister Hans Eichel hatte gestern den Telekom-Chef zu sich zittiert, um sich über die Pläne informieren zu lassen, mit denen der Konzern wieder auf Kurs gebracht werden soll. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte, dass es sich um ein Routinegespräch gehandelt habe und die Position von Ron Sommer nicht in Frage gestellt worden sei.
Werben um Marktschonung bei Großaktionären
Nach dem Ende der Haltefrist im Zusammenhang mit dem Voicestream-Kauf könnten nach Angaben der Deutschen Telekom 170 Millionen weitere Aktien in den Markt zurückfließen. Dies Größenordnung nannte Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen in Berlin. Nach dem drastischen Kurssturz der vergangenen Wochen will die Deutsche Telekom nun verkaufswillige Großaktionäre drängen, keine weiteren massenhaften Stückzahlen von T-Aktien auf den Markt zu bringen. So sei die Telekom unter anderem mit dem Hongkonger Unternehmen Hutchison Whampoa "im Gespräch mit dem Ziel, eine marktschonende Lösung zu erreichen", sagte Ron Sommer . Von den rund 600 Millionen an die Aktionäre des US-Unternehmens VoiceStream ausgegebenen Aktien seien 350 Millionen Stück "in festen Händen". Derzeit gebe es "lediglich knapp 15 Prozent oder 170 Millionen Aktien, die potenziell an den Markt gebracht werden könnten".
© 2001 Financial Times Deutschland
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ftd.de, Di, 28.8.2001, 10:33, aktualisiert: Di, 28.8.2001, 12:19
T-Mobile soll 2002 an die Börse Die Deutsche Telekom will ihre Mobilfunksparte T-Mobile im nächsten Jahr an die Börse bringen. Den Erlös hat die Telekom schon fest zum Abbau der eigenen Verbindlichkeiten eingeplant.
Das sagte Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag bei der Vorlage der Telekom-Halbjahresbilanz in Berlin. Ursprünglich sollte T-Mobile bereits im vergangenen Herbst an die Börse gehen; damit wollte die Telekom eine "Aktienfamilie" aus der eigenen T-Aktie sowie T-Online und T-Mobile gründen. Der Börsengang von T-Mobile wurde damals aber mit Blick auf die langwierige Eingliederung des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream verschoben.
Tochter soll die Schulden der Mutter tilgen
Bei Börsengang der Mobilfunksparte hofft Sommr auf einen Erlös von rund zehn Mrd. Euro. Dies geht aus einer Übersicht zum geplanten Schuldenabbau des Konzerns hervor, die am Dienstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Berlin veröffentlicht wurde. In der Übersicht legt die Telekom erstmals einen detaillierten Plan vor, wie bis Ende 2002 die Netto-Verbindlichkeiten von derzeit 65,5 Mrd. Euro um ein Viertel auf rund 50 Mrd. Euro sinken sollen.
T-Mobile verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg von 31 Prozent auf 5,97 Mrd. Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden kletterte um 90 Prozent auf 43,9 Mio. Das Ebita-Ergebnis für T-Mobile belief sich den Angaben zufolge auf 1,375 Mrd. Euro nach 597 Mio. Euro im Vorjahr.
Nachdem die Mobilfunksparte T-Mobile im vergangenen Jahr durch die hohen Kosten für die Werbung von Neukunden tiefrote Zahlen geschrieben hatte, verbesserte sich die Ertragslage im laufenden Jahr deutlich. In Deutschland bestimmt die Telekom mit ihrem T-D1-Angebot gemeinsam mit dem britischen Konkurrenten D2-Vodafone den Mobilfunkmarkt. Hier will der Konzern nun vorrangig auf höhere Umsätze der bestehenden Kundschaft setzen, um nach den Jahren des Wachstums die Profitabilität zu verbessern.
© 2001 Financial Times Deutschland
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Was soll man da noch dazu sagen.
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Telekom hält Verkauf weiterer Aktienpakete für kontrollierbar
Von Andreas Krosta, Berlin Die Deutsche Telekom hat neue Gespräche mit Großaktionären begonnen, um überraschende Verkäufe weiterer großer Aktienpakete zu verhindern.
Konzernchef Ron Sommer sagte am Dienstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen, der Rückfluss von Aktien aus dem Voicestream-Kauf sei kontrollierbar. Er räumt ein, dass in diesem Jahr noch 170 Millionen T-Aktien von Großaktionären verkauft werden könnten.
Sommer versucht Bedenken zu zerstreuen, der Kurs der T-Aktie könnte durch den Verkauf großer Aktienpakete in nächster Zeit weiter absacken. Ausgelöst hatte diese Angst der überraschende Verkauf von 44 Millionen T-Aktien durch die Deutsche Bank im Auftrag des Mischkonzerns Hutchison Whampoa vor zwei Wochen. Danach war der Kurs der T-Aktie um mehr als 30 Prozent gefallen.
Telekom-Zahlen für
die vier Säulen des Unternehmens Auch andere Großaktionäre, die im Zuge der Übernahme der US-Mobilfunkanbieter Voicestream und Powertel T-Aktien erhalten hatten, wollen sich von den Papieren trennen. Sommer sagte, die Investmentbank Goldman Sachs werde ihre 29,9 Millionen Aktien verkaufen. Mit der Bank wie auch mit Hutchison sei die Telekom darüber im Gespräch. "Das Ziel ist, eine marktschonende Lösung zu erreichen", sagte Sommer.
Der Rückfluss der Aktien aus der Übernahme sei insgesamt erfolgreich über die Bühne gegangen. "80 Prozent aller neu ausgegebenen Aktien sind erfolgreich gemanagt", sagte Sommer. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick schloss Aktienrückkäufe der Telekom aus, um den Kurs zu stützen. "Das funktioniert nicht", sagt er.
Der Rückfluss der Aktien war auch ein Themen bei einem Gespräch zwischen Sommer und Finanzminister Hans Eichel am Montagabend. Der Bund hält 43 Prozent der Telekom-Aktien. Eichel hatte Sommer angesichts der Schwäche der T-Aktie nach Angaben aus dem Ministerium zu sich zitiert. Sommer sagte dagegen: "Das war ein Routinetreffen mit einem Großaktionär." Sommer kündigte ein Programm zur Stärkung von Wachstum und Ertragskraft der Telekom an. Die T-Aktie schloss am Dienstag in Frankfurt nach hohen Umsätzen um 3,7 Prozent leichter bei 17,48 Euro.
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Aus der FTD vom 29.8.2001
Das Kapital: Ganz überzeugend sind die Telekom-Zahlen nicht Steigende Gewinne, niedrigere Schulden, keine überraschenden Aktienverkäufe mehr - Ron Sommers Bild von der Zukunft ist mit Weichzeichner aufgenommen. Er muss nur Verständnis haben, wenn man Zeit braucht, um es zu erkennen.
Keine Spur von der versprochenen Margenverbesserung. Der Ebitda wächst mit zwölf Prozent langsamer als der Umsatz mit 17 Prozent. Auch hört sich gut an, dass sich im ersten Halbjahr die Ebitda-Marge im Festnetz gegenüber 2000 um über vier Punkte auf 30,9 Prozent erhöht hat. Weniger schön ist, dass die Vorsteuer-Marge vom ersten auf das zweite Quartal von 14,1 Prozent auf 7,7 Prozent einbricht. Das muss sich jeder selber ausrechnen. Erklärungen gibt es keine.
Urplötzlich hat sich auch der Schuldenberg von 68,8 Mrd. Euro auf 65,5 Mrd. Euro verringert. Den Grund liefert das Management erst auf Nachfragen: Der starke Euro senkt die auf Dollar lautenden Schulden. Die
Telekom
will die Verbindlichkeiten bis Ende 2002 um 15 Mrd. Euro verringern. Allein T-Mobile soll 10 Mrd. Euro einbringen. Da müssen die Märkte gehörig drehen. Angenommen, die Mobilfunker kosteten das rund 16fache des laufenden Ebitda, rund ein Drittel mehr als derzeit. T-Mobile wäre demnach rund 50 Mrd.Euro wert. Zieht man rund 25 Mrd. Euro anteilige Schulden ab, müsste die Telekom immer noch 40 Prozent abgeben, um die 10 Mrd.Euro zu erzielen. Oder die Buchhalter schieben die Schulden auf die anderen Bereiche. Die Zinslast des Konzerns ließe sich immerhin verringern. Vielleicht steigt so auch die Bonität. Aber es macht die Analyse noch verwickelter
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ftd.de, Di, 28.8.2001, 11:03, aktualisiert: Di, 28.8.2001, 13:01
Deutsche Telekom: Sommer dreht auf Die Deutsche Telekom hat ihren Konzernumsatz und das operatives Ergebnis im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Bis 2004 soll der Konzern in allen Sparten gut dastehen. Mit einem Aktionspaket will Telekom-Chef Ron Sommer dafür sorgen, dass das auch klappt.
Telekom-Chef Ron
Sommer kündigte am Dienstag in Berlin ein Fünf-Punkte-Programm an, mit dem Wachstum und Profitabilität des Konzerns vorangetrieben werden sollen. Ziel des Programms sei es, die Schuldenlast des Unternehmens bis Ende 2002 um rund 15 Mrd. Euro zu verringern. Einen wesentlichen Beitrag erhofft sich Ron Sommer dabei von dem geplanten Börsengang der Mobilfunksparte T-Mobile. Rund zehn Mrd. Euro will der Konzern im kommenden Jahr mit dem Börsengang erlösen. Ferner solle der Verkauf der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten die Kostenlast senken. Das operative Ergebnis solle auch durch eine Optimierung der Abläufe und eine Personalabbau verbessert werden. Zugleich kündigte Sommer ein Programm zur Qualitätsverbesserung an, das unter anderem eine Verringerung der Rechnungsreklamationen vorsieht.
Nach Angaben der Deutschen Telekom sei der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 16,9 Prozent auf 22,5 Mrd. Euro gesteigert worden. Das operative Ergebnis sei ebenfalls deutlich höher und liege voll im Rahmen der Erwartungen des Kapitalmarktes. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) bereinigt um Sondereinflüsse sei um 11,9 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro gesteigert worden.
Mobilfunksparte verdoppelt Verlust
In der Mobilfunksparte ist die Telekom im ersten Halbjahr 2001 allerdings weiter in die Verlustzone gerutscht. Vor Steuern habe sich der Fehlbetrag auf 1,6 Mrd. Euro verdoppelt. Deutlich verbessert habe sich dagegen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Es erhöhte sich um mehr als 100 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Der Anstieg sei im wesentlichen auf geringere Kosten für die Gewinnung von Neukunden zurückzuführen.
Verluste vor Steuern verbuchten auch die Telekom-Töchter T-Systems und T-Online. Nur im Festnetzgeschäft (T-Com) schrieb die Telekom schwarze Zahlen. T-Online steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 53 Prozent auf 539 Mio. Euro. Die Zahl
der Kunden stieg gleichzeitig um 46 Prozent auf 9,2 Mio. Das Ebita-Ergebnis betrug minus 52 Mio. Euro nach einem positiven Ergebnis von 2,7 Mrd. Euro im Vorjahr, das allerdings durch den Börsengang geprägt war.
Bessere Aussichten durch Voicestream und Powertel
Die Deutsche Telekom wird nach eigenen Angaben in den kommenden drei Jahren durch den Zukauf der beiden US-Mobilfunktöchter VoiceStream und Powertel deutliche Steigerungen beim Vorsteuerergebnis erreichen und auf Ebitda-Basis im kommenden Jahr in den USA schwarze Zahlen schreiben. Beim Umsatz werde die Telekom eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2004 um einen zweistelligen Prozentsatz aufweisen, sagte Sommer. Auch beim Ebitda werde das durchschnittliche jährliche Wachstum zweistellig ausfallen und das Wachstumstempo damit verdoppeln.
Sommer zum Rapport bei Hans Eichel
Ron Sommer hat erneut den Kurssturz der T-Aktie bedauert. "Mich schmerzt außerordentlich, was in den vergangenen Wochen mit der T- Aktie geschehen ist", sagte er. Diese unerfreuliche Entwicklung verdecke völlig die Tatsache, dass das Unternehmen im operativen Geschäft unübersehbar auf Erfolgskurs sei. Mittelfristig würden sich Substanz und Qualität auch an den Kapitalmärkten durchsetzen.
Dise Einschätzung scheint auch die Bundesrepublik Deutschland als Hauptationär der Deutschen Telekom zu teilen. Bundesfinanzminister Hans Eichel hatte gestern den Telekom-Chef zu sich zittiert, um sich über die Pläne informieren zu lassen, mit denen der Konzern wieder auf Kurs gebracht werden soll. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte, dass es sich um ein Routinegespräch gehandelt habe und die Position von Ron Sommer nicht in Frage gestellt worden sei.
Werben um Marktschonung bei Großaktionären
Nach dem Ende der Haltefrist im Zusammenhang mit dem Voicestream-Kauf könnten nach Angaben der Deutschen Telekom 170 Millionen weitere Aktien in den Markt zurückfließen. Dies Größenordnung nannte Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen in Berlin. Nach dem drastischen Kurssturz der vergangenen Wochen will die Deutsche Telekom nun verkaufswillige Großaktionäre drängen, keine weiteren massenhaften Stückzahlen von T-Aktien auf den Markt zu bringen. So sei die Telekom unter anderem mit dem Hongkonger Unternehmen Hutchison Whampoa "im Gespräch mit dem Ziel, eine marktschonende Lösung zu erreichen", sagte Ron Sommer . Von den rund 600 Millionen an die Aktionäre des US-Unternehmens VoiceStream ausgegebenen Aktien seien 350 Millionen Stück "in festen Händen". Derzeit gebe es "lediglich knapp 15 Prozent oder 170 Millionen Aktien, die potenziell an den Markt gebracht werden könnten".
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T-Mobile soll 2002 an die Börse Die Deutsche Telekom will ihre Mobilfunksparte T-Mobile im nächsten Jahr an die Börse bringen. Den Erlös hat die Telekom schon fest zum Abbau der eigenen Verbindlichkeiten eingeplant.
Das sagte Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag bei der Vorlage der Telekom-Halbjahresbilanz in Berlin. Ursprünglich sollte T-Mobile bereits im vergangenen Herbst an die Börse gehen; damit wollte die Telekom eine "Aktienfamilie" aus der eigenen T-Aktie sowie T-Online und T-Mobile gründen. Der Börsengang von T-Mobile wurde damals aber mit Blick auf die langwierige Eingliederung des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream verschoben.
Tochter soll die Schulden der Mutter tilgen
Bei Börsengang der Mobilfunksparte hofft Sommr auf einen Erlös von rund zehn Mrd. Euro. Dies geht aus einer Übersicht zum geplanten Schuldenabbau des Konzerns hervor, die am Dienstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Berlin veröffentlicht wurde. In der Übersicht legt die Telekom erstmals einen detaillierten Plan vor, wie bis Ende 2002 die Netto-Verbindlichkeiten von derzeit 65,5 Mrd. Euro um ein Viertel auf rund 50 Mrd. Euro sinken sollen.
T-Mobile verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg von 31 Prozent auf 5,97 Mrd. Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden kletterte um 90 Prozent auf 43,9 Mio. Das Ebita-Ergebnis für T-Mobile belief sich den Angaben zufolge auf 1,375 Mrd. Euro nach 597 Mio. Euro im Vorjahr.
Nachdem die Mobilfunksparte T-Mobile im vergangenen Jahr durch die hohen Kosten für die Werbung von Neukunden tiefrote Zahlen geschrieben hatte, verbesserte sich die Ertragslage im laufenden Jahr deutlich. In Deutschland bestimmt die Telekom mit ihrem T-D1-Angebot gemeinsam mit dem britischen Konkurrenten D2-Vodafone den Mobilfunkmarkt. Hier will der Konzern nun vorrangig auf höhere Umsätze der bestehenden Kundschaft setzen, um nach den Jahren des Wachstums die Profitabilität zu verbessern.
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