Da hilft es auch nicht, wenn die ersten frühen Analysten in der Presse versuchen die Zahlen um Währungs-und Einmaleffekte schönzureden. Unter dem Strich ist der Umsatz und der Gewinn zurückgegangen.
Damit stelle ich die Post auf den Prüfstand, der zumindest für die nächsten beiden Quartale bestehen bleibt. Wenn bis zu den Zahlen des dritten Quartals keine Trendwende erreicht wird, geht meine Investition nach den Zahlen im November zu Ende. Indes besteht Hoffnung, dass eine Änderung tatsächlich eintreten kann, weil seit einigen Wochen der Wechselkurs auf jetzt unter 1,20 gefallen ist und meiner Erwartung nach im weiteren Jahresverlauf noch weiter fallen wird.
Bedenklich ist aber der Verlauf des Umsatzes.
Hier sind Faktoren vorhanden, die nicht währungsabhängig sind, und bei denen die Post nacharbeiten muss. Dazu zählen insbesondere die Bereiche Fracht und Lieferketten, die immer mehr nachhaltig unter Druck geraten, und wo der Vorstand immer neue Märchen erfinden muss um daran fest zuhalten.
Geht man von den Lügenmärchen des EBIT aus, so kann der Jahresausblick noch erfüllt werden. Geht man dagegen vom EpS aus, so ist der Wert des ersten Quartals von nur 49 Cent geeignet schon ab den nächsten Zahlen eine Gewinnwarnung herausgeben zu müssen. Man darf nicht vergessen, dass nach dem WpHG nicht irgendein EBIT sondern das EpS die einzige Berichtsgröße ist, die dafür beachtlich ist. Und deswegen muss der Wert im zweiten Quartal zumindest den Abstand vom Bericht zu den Erwartungen verringern. das schliesst den Wert des ersten Quartals mit ein, der nicht nur unter den Erwartungen sondern sogar unter dem des Vorjahres lag.
Das bedeutet, dass im zweiten Quartal mindestens 4 Cent aus dem ersten Quartal zusätzlich zu mindestens 1 Cent Steigerung erreicht werden müssen. Dann liegt man zwar immernoch deutlich unter den Erwartungen, aber immerhin im Wachstum.
Die komischen Angaben, die im Bericht als "währungsbereinigt" bezeichnet werden, und angeblich ein sehr gutes Wachstum beinhalten, sind völlig neben der Spur, wenn damit nicht vorhandene/nicht ausreichende Preisanpassungen verbunden sind, die teilweise sogar in Verlustbereiche geführt haben. Ganz merkwürdig finde ich, dass immer noch pauschale Geldabflüsse an die Tochter Streetscooter auftauchen, die angeblich für den weiteren Ausbau benötigt wurden/werden.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gelder irgendwie, irgendwo, irgendwann in ein Schloss aus Sand versickern.
Guten Morgen
Der Chartlord