Ich hatte am 28.7. unter Nr. 19812 auf die verschiedenen Strategien der Fonds hingewiesen. Da inzwischen auch das Bild des Dax dazu vorhanden ist,
kann man sagen, dass sich dieser Beitrag bestätigt hat.
Die Zahlen der Post kamen in einem ganz schwachen Dax-Umfeld. Die Post lief gegen den Markt hoch und hat weiterhin Käuferüberhang. Die Zahlen selbst waren so gut, dass der Anteil der noch nicht investierten und abwartenden Fonds zumindest Kaufabsichten hat, die je nach strategischer Ausrichtung vom Betrachtungshorizont umgesetzt werden. Alle mittelfristigen Fonds, die deutlich über 6 Monate hinaus ausgerichtet sind, kaufen jetzt. Alle die bis auf höchstens 6 Monate ihren Betrachtungszeitraum ausgerichtet haben, kaufen jetzt noch nicht, weil in dem schwachen Dax die Post schon zu teuer geworden ist, und diese Fonds durch ihre Ausrichtung an einer fundamentalen Betrachtung gehindert sind.
Damit verbunden sind auch die merkwürdigen Analysen. Man erkennt sofort welche Klientel angesprochen werden soll. Alle die Halten um 27 geschieben haben, sprechen die noch nicht investierten Fonds an, denen die Kurse jetzt schon zu hoch sind. Sie übersehen dabei, dass der Faktor kaufen bei Schwäche in einem Markt nicht klappt, in dem nur sehr geringe Umsätze jede Schäche verringern und dabei vorhandene Kaufabsichten überproportional schnell steigen lassen.
In diesem Marktumfeld sind die Shorties kein Faktor, denn im fallenden Dax wird unterdurchschnittlich viel von diesen Anlegern gekauft. Und wenn, dann ist es immer noch das Momentum der Post, das auch von den Shorties gekauft wird. Also sind Gewinnmitnahmen bei der Post als Gelegenheit zum Kauf zumindest vom Volumen her kaum vorhanden.
Alle Analysten, die aber schon vorher zum Kaufen geraten haben, sprechen die langfristigen Anleger an, die aber schon jetzt nicht mehr auf 2016 ausgerichtet sind, sondern auf die Quartale 1 und 2 von 2017. Und da wird jetzt die Musik gespielt, die noch viel zu wenig angesprochen wurde. Die Fortsetzung des Anstieges des ersten und zweiten Quartals 2016 läst sich jetzt im Rahmen und in Relation zur Vorgabe der Strategie 2020 des Vorstandes berechnen. Für dies Jahr wird ein EBIT von 3400 bis 3700 Mio. erwartet, und die Hochrechnung, die ich gestern angegeben habe von 2545 als Ertrag nach Steuern, (=EpS von 210 Cent) passt da ziemlich genau in die Mitte zum Ebit (=etwa 3550 Mio.)
Der Vorstand rechnet mit einem durchschnittlichen Wachstum von 8% im PeP-Bereich, das faktisch als Rechengröße auch insgesamt übernommen werden kann. Also wäre das (+8%) abgerundet 3650 bis 4000. Und die 3550 in diesem Jahr würden mit 3834 Mio. in 2017 auch mitten rein passen.
Nur ist das für mittelfristige Anleger zeitlich zu weit entfernt. Für langfristige Anleger dagegen der Ort, an dem man den Honig schon frühzeitig saugen kann. Das aber verhindert den Kauf bei Schwäche, weil auch schon ohne Schwäche gekauft wird. Wer sich auf 2017 einstellt, kann jetzt 210+8%=227 EpS kaufen. Das ist ein Einsteig für alle, die länger ausgerichtet sind. Der Dax spielt dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle, wie man am Mittwoch schon gesehen hat.
Alles Gute
Der Chartlord