Hepatitis-Epidemie noch nicht auf dem Höhepunkt
Die Deutsche Leberhilfe hat eine intensive Aufklärung über Hepatitis C in Deutschland verlangt. Dies sei der einzige Weg, um zu verhindern, dass die Folgekosten der Infektionen einen gesundheitsökonomischen Kollaps auslösten, erklärte die Organisation in Köln. Der Höhepunkt der Hepatitis-C-Epidemie sei erst in zehn bis 20 Jahren zu erwarten.
Jährlich infizieren sich 5.000 Deutsche
Weltweit sind nach Angaben der Experten mehr als 200 Millionen Menschen mit dem HC-Virus infiziert. Allein in Europa seien rund 8,9 Millionen Menschen Träger des Erregers. In Deutschland seien Schätzungen zufolge 650.000 bis 800.000 Menschen davon betroffen, jährlich infizierten sich 5.000 neu. Das Virus sei für die Mehrheit aller Leberkarzinome und Lebertransplantationen verantwortlich. Allein die Kosten einer solchen Organverpflanzung ohne die Nachsorge beliefen sich auf rund 275.000 Euro.
Viele Infektionen bleiben unerkannt
Hepatitis C wird vor allem durch Blutkontakt übertragen. Bei einem Fünftel der chronisch Infizierten tritt die Erkrankung erst nach 20 Jahren offen auf. "Das Hauptproblem ist, dass nur ein Bruchteil aller Betroffenen von ihrer Infektion wissen und somit noch viele Ansteckungen durch Unwissenheit folgen werden", sagte der Geschäftsführer der Leberhilfe, Achim Kautz. Eine Ansteckung im alltäglichen Umgang sei zwar nahezu ausgeschlossen. Doch könnten Verletzungen, mangelhafte Hygiene bei medizinischen Eingriffen, Piercing, Tätowierungen und gemeinsame Benutzung von Nadeln bei Drogenabhängigen rasch zur Infektion führen.
Früherkennung ist wichtig
Gegenwärtig werden chronisch Infizierte den Experten zufolge mit einer Kombinationstherapie behandelt, deren Erfolgsrate bei 54 bis 56 Prozent liegt. Werde Hepatitis C aber frühzeitig entdeckt, seien die Heilungschancen sehr gut. Bis zu vier Monate nach der Ansteckung könnten bis zu 98 Prozent der Patienten erfolgreich behandelt werden. Doch da diese Erkrankung meist über Jahre hinweg unauffällig verlaufe, werde sie nur in den seltensten Fällen im Akutstadium entdeckt.
Aufklärung muß verbessert werden
Umso wichtiger sei die Aufklärung der Bevölkerung, betonte die Leberhilfe. Doch in Deutschland gebe es nur eine Hand voll Beratungsstellen, die sich ausschließlich über private Spenden finanzieren müssten. Viele Betroffene fühlten sich daher vom Staat im Stich gelassen, sagte Kautz: "Die Lobby einer Lebererkrankung hat leider nicht den gleichen Stellenwert wie bei einer Aids-Erkrankung, obwohl die Zahl der Hepatitis-Erkrankungen wesentlich höher ist." Eine staatliche Unterstützung sei derzeit nicht zu erwarten, obwohl mit minimalen Investitionen eine deutliche Kostensenkung erreicht werden könnte.
Die Deutsche Leberhilfe hat eine intensive Aufklärung über Hepatitis C in Deutschland verlangt. Dies sei der einzige Weg, um zu verhindern, dass die Folgekosten der Infektionen einen gesundheitsökonomischen Kollaps auslösten, erklärte die Organisation in Köln. Der Höhepunkt der Hepatitis-C-Epidemie sei erst in zehn bis 20 Jahren zu erwarten.
Jährlich infizieren sich 5.000 Deutsche
Weltweit sind nach Angaben der Experten mehr als 200 Millionen Menschen mit dem HC-Virus infiziert. Allein in Europa seien rund 8,9 Millionen Menschen Träger des Erregers. In Deutschland seien Schätzungen zufolge 650.000 bis 800.000 Menschen davon betroffen, jährlich infizierten sich 5.000 neu. Das Virus sei für die Mehrheit aller Leberkarzinome und Lebertransplantationen verantwortlich. Allein die Kosten einer solchen Organverpflanzung ohne die Nachsorge beliefen sich auf rund 275.000 Euro.
Viele Infektionen bleiben unerkannt
Hepatitis C wird vor allem durch Blutkontakt übertragen. Bei einem Fünftel der chronisch Infizierten tritt die Erkrankung erst nach 20 Jahren offen auf. "Das Hauptproblem ist, dass nur ein Bruchteil aller Betroffenen von ihrer Infektion wissen und somit noch viele Ansteckungen durch Unwissenheit folgen werden", sagte der Geschäftsführer der Leberhilfe, Achim Kautz. Eine Ansteckung im alltäglichen Umgang sei zwar nahezu ausgeschlossen. Doch könnten Verletzungen, mangelhafte Hygiene bei medizinischen Eingriffen, Piercing, Tätowierungen und gemeinsame Benutzung von Nadeln bei Drogenabhängigen rasch zur Infektion führen.
Früherkennung ist wichtig
Gegenwärtig werden chronisch Infizierte den Experten zufolge mit einer Kombinationstherapie behandelt, deren Erfolgsrate bei 54 bis 56 Prozent liegt. Werde Hepatitis C aber frühzeitig entdeckt, seien die Heilungschancen sehr gut. Bis zu vier Monate nach der Ansteckung könnten bis zu 98 Prozent der Patienten erfolgreich behandelt werden. Doch da diese Erkrankung meist über Jahre hinweg unauffällig verlaufe, werde sie nur in den seltensten Fällen im Akutstadium entdeckt.
Aufklärung muß verbessert werden
Umso wichtiger sei die Aufklärung der Bevölkerung, betonte die Leberhilfe. Doch in Deutschland gebe es nur eine Hand voll Beratungsstellen, die sich ausschließlich über private Spenden finanzieren müssten. Viele Betroffene fühlten sich daher vom Staat im Stich gelassen, sagte Kautz: "Die Lobby einer Lebererkrankung hat leider nicht den gleichen Stellenwert wie bei einer Aids-Erkrankung, obwohl die Zahl der Hepatitis-Erkrankungen wesentlich höher ist." Eine staatliche Unterstützung sei derzeit nicht zu erwarten, obwohl mit minimalen Investitionen eine deutliche Kostensenkung erreicht werden könnte.