Dienstag, 22. Juli 2003
Deutsche Börse-Anteil
Allianz verkauft ganzes Paket
Die Allianz treibt ihren Beteiligungsabbau weiter voran. Nun will der Münchener Finanzkonzern seinen etwa fünfprozentigen Anteil an der Deutschen Börse AG vollständig abgeben.
Insgesamt sollten am Mittwoch 5,624 Mio. Aktien der Deutschen Börse "bei einem breiten Spektrum institutioneller Anleger" platziert werden, teilte die Allianz nach US-Börsenschluss mit. Hintergrund der Transaktion sei die "aktive Portfolio-Management-Strategie" des Konzerns. Ein Sprecher der Deutschen Börse lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab.
Zu Schlusskursen vom Dienstag wäre das Paket nach Reuters-Berechnungen rund 270 Mio. Euro wert. Die Preisfeststellung soll über ein Bookbuilding-Verfahren ermittelt werden. Die Transaktion wird nach Unternehmensangaben von der konzerneigenen Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein betreut.
Die Allianz, die zu den größten institutionellen Investoren der Welt zählt, hat bereits vor längerem angekündigt, ihre umfangreichen Industriebeteiligungen entflechten zu wollen. So strebt der Finanzkonzern beispielsweise an, seinen Anteil am Rückversicherer Münchener Rück über verschiedene Maßnahmen auf etwa 15 Prozent von ursprünglich einmal deutlich über 20 Prozent herunterzuschrauben. Auch die Beteiligung am Reifenhersteller Continental wurde erst vor kurzem unter fünf Prozent gedrückt. Branchenkreisen zufolge steht darüber hinaus etwa der Allianz-Anteil an Beiersdorf zur Disposition