Tiefensee feuert Staatssekretär
Die Entscheidung passte nicht in die schwierige konjunkturelle Lage: Weil Bahnvorstände Millionenboni bei einem Börsengang des Unternehmens bekommen sollten, verliert ein hochrangiger Mitarbeiter im Verkehrsministerium seinen Posten.
Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Matthias von Randow, ist über die umstrittene Bonusentscheidung für den Bahn-Vorstand gestolpert. Von Randow scheide im Zusammenhang mit dieser kürzlich im Aufsichtsrat getroffenen Entscheidung aus dem Amt aus, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Randow wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt. In den kommenden Tagen muss er sein Büro räumen.
Von Randow hatte als Regierungsvertreter im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG dem Vorständebonus in Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang des Konzerns zugestimmt. Nach Beginn der öffentlichen Diskussion hatte sich Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) - bisher vergeblich - darum bemüht, den Bonus wieder zu streichen.
Aufsichtsratschef Werner Müller hatte einen entsprechenden Vorstoß zuvor abgewiegelt: "Hier zählt das Leistungsprinzip und sonst gar nichts", sagte der ehemalige parteilose Bundeswirtschaftsminister der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag. "Für gute Arbeit beim Börsengang gibt es gutes Geld, für durchschnittliche Arbeit weniger und für schlechte Arbeit gar nichts."
Opposition lädt Mehdorn vor Verkehrsausschuss
Denkbar ist, dass die Vorgänge um den Bahn-Bonus auch ein Nachspiel im Bundestag haben werden. So haben Grüne und Linksfraktion eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses verlangt. Auf Antrag der Grünen sollen Tiefensee und Bahnchef Hartmut Mehdorn dort Rede und Antwort stehen.
Tiefensee (SPD) danke Randow "für die geleistete Arbeit in seiner langjährigen Tätigkeit für das Ministerium", heißt es in einer kurzen Erklärung des Ressorts. Bis auf weiteres solle der vor allem für Städtebau zuständige Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup den Geschäftsbereich von Randows mitführen.
ICE bleiben weiter in den Werkstätten
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