Der "Weltwirtschaftskrise 2.0" Thread

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Gruppe: Weltwirtschaftskrise 2.0   Forum: Börse
D.W.S.:

Der "Weltwirtschaftskrise 2.0" Thread

2
20.11.11 19:59

Dies ist ein Thread für alle Interessierten, die sich nicht von aufreißerischen und emotionsgetriebenen Nachrichten aus den Mainstream-Medien blenden lassen wollen und bereit sind Nachrichten auch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

In erster Linie richtet sich dieser Thread an die mittelfristigen "Europa-Bären", die in nächster Zeit eine zweite ausgeprägte Rezession in Europa bzw. auch weltweit erwarten und zwar unter anderen aus folgenden Gründen:


1.  Die Schuldenkrise der PIIGS-Staaten und daraus folgenden Sparmaßnahmen, die die Konjunktur       in den betroffenen Ländern in eine Depression drücken.                                             

2.  Eine mögliche Bankenkrise im Falle einer oder mehrer Staatspleiten.

3.  Eine daraus resutlierende Kreditklemme.

4.  Einer möglichen (Hyper-) Inflation wegen extremer geplanter Interventionen in die Märkte und                eines daraus resutlierenden (fast) unkontrollierbaren Geldmengenwachstums.

5.  Fehlende politische Einheit sowohl national als auch international, obwohl gerade diese                       dringend nötig wäre.

6.  Anhaltender "Attacken" der US-Ratingagenturen, die alle Bemühungen zusätzlich erschweren.

7.  Eines sich verlangsamenden chinesischem Wirtschaftswachstum und das Drohen des Platzens         der Immobilienblase in China.

8.  Der Schuldenproblematik in den USA und den somit verbundenen Verunsicherung der                            Konsumenten mit allen negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.

9.  Zunehmende Globalisierung und somit auch zunehmende Abhängigkeit vom Wohlergehen                  anderer Staaten.

10. Wieder aufflammende Spekulation an den Märkten. ("Too big to fail"-Mentalität)


 

Dies sind nur einige von vielen möglichen Gefahren. Natürlich sind alle Risiken anders zu bewerten und auch in ihrer Relevanz nicht gleichwertig. Nichtsdestotrotz sind sie allgegenwertig und werden auch unser Leben in Zukunft prägen.

Dieser Thread ist gedacht um als eine Informationsplattform zu allen relevanten wirtschafts- und wirtschafts-politischen Themen zu dienen. Ich wünsche mir einen fairen Umgang untereinander und die Akzeptanz auch anderer Meinungen (spamfrei). Wer sich nicht daran halten kann, wird meinerseits aus dieser Gruppe ausgeschlossen...

Viele Grüße

 

 

 

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D.W.S.:

Italien

 
25.11.11 18:20
Nach einer schlechten Auktion von Staatsanleihen erklimmen die Renditen für italienische Anleihen neue Hochs. Die 10-jährigen liegen aktuell bei rund 7,2%. Die 2- und 5-jährigen sind ebenfalls auf neuen Hoch bei rund 7,6%.

2-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR2:IND

5-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR5:IND

10-jährig: www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR10:IND

Damit liegen alle Renditen der Anleihen jenseits der 7% Grenze und die zwei- und fünfjährigen sind den 8% näher als den 7%.
Das ist ein großes Problem, denn die Finanzierung an den Kapitalmärkten wird immer schwieriger und bald möglicherweise schon ganz unmöglich. Obwohl die EZB weiterhin italienische Anleihen aufkauft, schafft man es nicht die Kurse zu stabilisieren. Meiner Meinung nach ist das auch nicht mehr möglich. Die ganze Krise hat eine Eigendynamik entwickelt, die man nicht mehr unter Kontrolle halten kann...

Mich haben manche Kommentare einiger User in anderen Foren verwundert. Anscheinend war die deutsche Anleihenemission gar nicht sooo schlecht und ihnen war klar, dass sie "scheitern" wird, wenn nur 2% geboten werden, denn wer legt sein Geld schon für 2% für 10 Jahre an?
Zunächst einmal gibt es genug, die ihr Geld auch nur für 1,8% anlegen (siehe USA) und wenn man so argumentiert, müsste man mindestens von Investorenseite aus 10% verlangen. Untem Strich wird die Inflation alle Zinseinnahmen auffressen und noch ein wenig mehr. Wer glaubt, dass die Inflation bei den niedrigen Leitzinsen und den Anleihenkäufen der EZB bei 3% bleiben wird, wird wohl getäuscht werden, insbesondere dann wenn die Wirtschaft endgültig in eine Rezession gleitet.


"Mr. Monti said French President Nicolas Sarkozy and Ms. Merkel "told me they are aware that a crash in Italy would inevitably lead to the end of the euro, causing the deadlock of the process of European integration and resultingin unforeseeable consequences.""

Wie ernst die Lage ist, kann man aus diesem Zitat erlesen. Griechenland kann Europa VIELLEICHT vertragen, Italien definitv nicht mehr...

online.wsj.com/article/...2970204630904577059702484791324.html

Viele Grüße
D.W.S.:

Herabstufung von Ungarn

 
25.11.11 18:32
Nach dem Ungarn ankündigte finanzielle Unterstützung zu beantragen, wurde das Land auf "Junkbond"-Status Ba1 mit negativen Ausblick herabgestuft. Moody's hält den Schritt für notwendig, da es schwierig wird ein Haushaltsdefizit von "nur" 2,5% zu erreichen, da ein nur schwaches Wirtschaftswachstum erwartet wird und die Refinanzierungskosten stark ansteigen werden (wen wundert das?!). Auch die Staatsverschuldung von 82% der Wirtschaftsleistung ist keinesfalls als niedrig zu bezeichnen.

Die Regierung spricht von einer gezielten "financial Attack". Ob gezielte Attacke oder nicht. Es ändert nichts an der Lage von Ungarn. Jetzt muss man eben sehen, wie man so klarkommt. Mit Sparen ,wie in Griechenland, wird das jedenfalls nichts....

www.reuters.com/article/2011/11/25/...ys-idUSTRE7AO0O620111125

Viele Grüße
D.W.S.:

Das Märchen Konsumwunder Deutschland

2
25.11.11 18:50
Jedes Mal wenn man die Zeitung aufschlägt, liest man "Die Deutschen sind wieder in Kauflaune" und selbst der Wirtschaftsminister wird nicht müde zu verkünden, wie wichtig der private Konsum für den Aufschwung ist...

Entweder sind das gezielte Fehlinformationen um uns zu verblöden, oder die wissen es selbst nicht besser und glauben ihren eigenen Müll auch noch selbst.

Heute wurde die Schätzung zum Wirtschaftswachstum im 3.Quartal veröffentlicht. Das BIP wuchst zum Vorquartal um 0,5% was einem Anstieg zum Vorjahresquartal 2,5% bedeutet. Zwar stiegen die privaten Konsumausgaben zum Vorquartal um 0,8%, allerdings ist das mitunter auf eine geringere Sparquote von "nur" noch 9,4% nach 10,6% zurückzuführen (vgl. USA 3,7%). Um den Tatsächlichen Anteil des privaten Konsums und dessen Entwicklung besser einsehen zu können, hier der Chart, der den privaten Konsum mit den Exporten vergleicht...

Während die Exporte seit dem Jahr 2000 um rund 83% zulegten, legte der private Konsum ca. 5,5% zu. Die Arbeitnehmerentgelte lagen sogar 1% UNTER dem Niveau von 2000. Soviel zum "Konsumwunder" Deutschland.
Es müsste vielmehr "Exportwunder" heißen und dieses Wunder kommt nicht von ungefähr wie man an der Entwicklung der Arbeitnehmerentgelte sieht.
Der Chart zeigt auch, wie schief die deutsche Wirtschaft aufgestellt ist und wie stark wir von Exporten abhängig sind. Geht es der Euro-Zone schlecht (60% der Exporte gehen in die Euro-Zone), oder Amerika bzw. China schlecht, geht es uns schlecht. Wir haben keinen privaten Konsum, der die Wirtschaft wie in Amerika stützt (gegenteiliges Negativbeispiel).

Wenn man also etwas von "Konsumwunder" liest, sollte man das immer mit Vorsicht genießen...
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461043
marketcrash:

und jetzt noch ne kurve

 
25.11.11 20:02
wo die Unternehmensgewinne dargestellt werden dann sieht man wo die Kohle hinging ! Bei uns in der Engineering Abteilung wurden im Jahr 2011 23 Leute eingestellt, 20 davon über Arbeitnehmerüberlassung, 3 befristete direktanstellung und 1 unbefristet ! Alles Ingenieure wohlbemerkt !
D.W.S.:

Rating Belgien

 
25.11.11 20:47
Die Ratingagentur S&P hat das Rating von Belgien auf AA heruntergesetzt. Anscheinend hat man dort bemerkt, dass auch die Renditen der belgischen Staatsanleihen stark am steigen sind und somit die Refinanzierung zu akzeptablen Konditionen erschweren...

"S&P said on Friday that with exports of over 80% of GDP, Belgium is one of the most open economies in the euro zone and is therefore highly susceptible to any weakening of external demand. The firm said it could lower the rating further if net general government debt were to increase above 100% of GDP, as a consequence of rising economic and fiscal pressures, due in part to the continuation of political uncertainty."

Der ganze Artikel hier:

online.wsj.com/article/...ODEBTRATINGS&articleTabs=article

Ebenfalls interessant der interaktive Chart mit der Auflistung aller Länder in Europa und ihrem Rating:

online.wsj.com/article/...TRATINGS&articleTabs=interactive

Die belgische zweijährige Anleihe erklimmt unbeindruckt davon neue Höhen und die Rendite steigt heute eher moderat um 0,66% auf über 5%.

www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBGB2YR:IND

Viele Grüße
D.W.S.:

Grafik Unternehmenseinkommen

 
25.11.11 20:56
Hier ist die Grafik zu den Unternehmens- und Vermögenseinkommen verglichen mit dem Exportvolumen. Man sieht sehr deutlich, dass die Graphen weitesgehend synchron verlaufen. Ich glaube auch, dass die Grafik nochmals verdeutlich wie wichtig der Export für die deutschen Unternehmen ist. Bricht der Export ein, so auch die Unternehmensgewinne.

Ich habe vergessen im Post #40 die Quelle anzugeben. Die Grafik stammt aus www.querschuesse.de , genauso wie die hier aus diesem Post. Querschuesse arbeitet die Informationen sehr gut auf und man findet interessante Grafiken. Allerdings ist die Berichterstattung subjektiv und die Meinung eines einzelnen, daher sollt man sich zum Bilden einer eigenen Meinung immer Quellen neben Querschuesse ansehen. Als Denkanstoß ist die Seite aber durchaus geeignet... .

Weitere Informationen zur Schätzung des BIP im dritten Quartal findet ihr hier:

www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/...=renderPrint.psml

Viele Grüße
D.W.S.:

Grafik nachgereicht

 
25.11.11 20:56
Hier die Grafik...
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461081
D.W.S.:

Dirk Müller

 
26.11.11 11:13
Minespec:

dafür ist kein Geld mehr da

 
26.11.11 11:14
der Zerfall der EU wird kommen, die USA werden eien neue Blüte erleben
"Jeder ist seines Silber`s Schmied " (minespec)
bauwi:

Selbst wenn kein Geld mehr da ist, ziehen die noch

 
26.11.11 11:22
was vom Zaun. Vorher werden natürlich noch alle diplomatischen Register gezogen.
Doch warum die USA eine neue Blüte mit dieser Staats- und Privatverschuldung erleben soll, ist zumindest mir, erklärungsbedürftig.
Die Binnenkonjuktur wird dort nicht ewig funktionieren.
MfG bauwi
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.
D.W.S.:

@ Minespec und bauwi

 
26.11.11 16:47
Für Krieg ist immer Geld da. Wie du sicherlich gelesen hast, wollen die Republikaner sogar die Militärausgaben erhöhen und das bei so klammen Kassen!!! Lieber kürzt man dort die Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen um für den Staat lächerliche Millionen, die für die Menschen aber existenziell wichtig sind...
Wenn es hart auf hart kommt, wird eben Geld gedruckt. Krieg war und ist immernoch das beste Mittel um aus einer Rezession herauszukommen und das Wachstum und die Nachfrage anzukurbeln. Die Staatsschulden steigen dann eben halt weiter. Man muss den Krieg wie ein riesiges Konjunkturpaket sehen, insbesondere in einem Land wie Amerika wo so viel von der Rüstungsindustrie abhängt. Das ist auch ein Grund warum man sich mit dem Kürzen der Militärausgaben so schwer tut. An diesem Apparat hängen einfach zu viele Arbeitsplätze und die Rüstungsindustrie ist in manchen Staaten die einzig richtige Industrie die sie haben. Das hat es der Rüstungsindustrie ermöglicht eine so starke Lobby aufzubauen...

Ich weiß nicht ob wir eine neue Blüte erleben werden, aber zurzeit "vernichten" sich alle Gegner der USA selbst. Der Euro-Raum mit dem Euro wurde gegründet um ein Gegengewicht zum Dollar herzustellen. Für knapp 10 Jahre war der Euro auch die einzige Währung die dem USD die Stirn bieten konnte. Die Europäische Union wurde immer mächtiger aufgrund ihrer gemeinsamen Währung. In das Weltbild der USA, in dem es nur eine Supermacht geben darf, nämlich die USA selbst, hat das nicht wirklich reingepasst. Daher nutzt man die Gelegenheit den Euro mit gezielten Attacken zu zerschießen. Fällt der Euro fällt auch die Europäische Union und damit ihre Macht.

China als aufstrebende Supermacht wird sich irgendwann selbst vernichten. Schon jetzt existiert auf dem chinesischen Immobilienmarkt eine Blase, die nur noch durch immermehr staatliche Eingriffe vor dem Platzen "gerettet" wurde. Auch China spürt mehr und mehr konjunkturellen Gegenwind aber anstatt auch ein Wirtschaftsrückgang wie Europa und USA verkraften zu können, MUSS die chinesische Wirtschaft wachsen. Ansonsten droht Massenarbeitslosigkeit und Chaos. Schon jetzt können sich die meisten Menschen den Lebensunterhalt kaum mehr leisten...
Eine Rezession dort wäre der Super-GAU. Wie bestrebt die chinesische Regierung ist, die Wirtschaft zu unterstützen, sieht man auch daran, dass sie sogleich die Kreditvergabe gelockert haben, nachdem die Nachricht öffentlich wurde, dass die Wirtschaft um ein halbes Prozent weniger wächst. Eine Wachstumsrate unter 6-7 Prozent reicht China nicht mehr...

Ob das den USA hilft oder nicht weiß ich nicht. Jedenfalls werden sie dann zwei Konkurrenten weniger haben und das hat noch niemanden geschadet (aus Sicht der USA)

Viele Grüße
D.W.S.:

3 Lösungsansätze für die Euro-Krise

 
26.11.11 17:07
"Das Ringen um den Euro ist in ein finales Stadium eingetreten. Es geht nicht mehr um die Frage, wie Griechenland zu helfen ist, wie sehr Deutschland für andere Länder zahlen muss, wie teuer die Staatsschuldenkrise überhaupt wird - es geht jetzt um alles oder nichts."

So beginnt die Sueddeutsche Zeitung ihren Artikel über die Eurokrise. Ein wenig aufreiserisch, aber es trifft genau den Punkt. Die Krise ist im finalen Stadium angelangt und fast außer Kontrolle. Es geht jetzt um alles oder nichts und es muss jetzt was unternommen werden, sonst ist es zu spät...

Anscheinend ziehen schon erste Marktakteure ihr Geld aus EUROPA ab. Pläne wie eine Welt ohne Euro aussehe könnte liegen sicherlich schon auf den Tischen mancher Unternehmer und ganz bestimmt auch auf dem Tisch unserer Bundesregierung.

Letztendlich gibt es genau 3 Möglichkeiten der Situation Herr zu werden.

A)
Die EZB beginnt aus vollen Rohren zu feuern und Geld bis zum Anschlag zu drucken. Mit dem Geld müssten wir dann die Schrott-Anleihen aufkaufen um die Renditen zu drücken. Die Anleihen wären sicherlich zum größtenteil uneinbringbare Schulden und würden dem Steuerzahler zur Last fallen. Die 200 Mrd. die die EZB jetzt schon wöchentlich zum Aufkauf von Staatsanleihen verwendet, werden dann heute nur das Vorspiel sein. Der Weg würde unweigerlich ein einer Inflation enden und eine riesige Kapitalsvernichtung nachsich ziehen.

B)

Euro-Bonds. Mit diesem Mittel könnte die Last auf alle Länder verteilt werden. Das würde die Märkte kurzfrisitig beruhigen, allerdings ändern sie nichts an den Strukturproblemen, weshalb man die Krise nur verschieben würde. Die Probleme würden alle auf uns zurückkommen und das wahrscheinlich in einem vielfachen Ausmaß. Auf freiwillige Reformen der Pleitestaaten wird man wohl lange warten. Das ausgesendete Signal würde heißen: Weitermachen wie bisher, wir hauen euch schon irgendwie raus, auch beim nächsten Mal.

C)
Sparen, sparen und nochmals sparen und dann retten. Es wird Reformen geben müssen, in jedem Land. Man muss die Strukturprobleme angehen um so eine Krise in Zukunft zu vermeiden. Natürlich macht man sich damit nicht beliebt, aber wichtig ist es die Ursache und nicht die Symptome zu bekämpfen...
Zum Glück favorisiert Merkel diesen dritten Weg. ich denke, dass er der schmerzhafteste für den Moment ist, aber uns in Zukunft den größten Nutzen bringt. Da kann man nur hoffen, dass unsere Politiker diesen Weg durchziehen und nicht einknicken werden.

www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...dspiel-um-den-euro-1.1219112

Viele Grüße
zaphod42:

Sparquote #24

 
26.11.11 17:11
Deine Argumente sind nicht stichhaltig:

1) Die Sparquote kann jetzt auch sinken, weil die Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht. Das passt mit dem gestiegenem Konsumentenvertrauen zusammen. Der Ami an sich spart nur ungern, und nur wenn er muss.

2) Die Sparquote ist historisch gesehen immernoch recht hoch.  (bezogen auf die letzen 10-12 Jahre). Bezogen auf das Durchschnittseinkommen eines Amis (rund 50k USD) spart er immernoch 2k pro Jahr und Person.
D.W.S.:

@ zaphod42

 
26.11.11 17:32
Zu deinem ersten Argument:

Das kann durchaus sein, ist in meinen Augen aber eher unwahrscheinlich. Die Amerikaner leben und lebten schon seit Jahren auf Pump. In der Krise haben sie dann "Angst" bekommen und gemerkt, dass sie ja gar keine Rücklagen haben, wenn sie dann arbeitslos werden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass "Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht", wenn die Arbeitslosigkeit immernoch auf einem sehr hohen Niveau ist (9%) und der konjunkturelle Aufschwung ins Stocken gerät. Auch sprechen die noch immer hohen Zahlen der Zwangsversteigerungen und die hohe Anzahl von Foodstamps-Empfänger (wenn ich es richtig im Kopf habe über 44 Mio.) gegen deine Theorie. Es kann gut sein, dass die gutverdienenden ihre Schulden abgebaut haben, aber die schlecht verdienenden hatten sicherlich nicht die Gelgenheit dazu und gerade diese Gruppe verschuldet sich am stärksten. In Amerika herrscht eben die Einstellung: Ich lebe heute und nicht morgen...

In der Grafik die ich anhänge, kannst du auch sehen, dass während die Sparquote sinkt der private Konsum zunimmt, was ja auch irgendwie logisch ist... ;-)

Ich halte es aber für nicht möglich, dass man innerhalb von einem Jahr (Dauer der Rezession) soviel sparen kann, dass man es jetzt nicht mehr nötig hat...
Ich glaube, dass das Konsumvertrauen desshalb wieder ansteigt, da nun die Auswirkungen des Streits um die Schuldenobergrenzenerhöhung in Vergessenheit geraten und jetzt alles wieder "in Butter" ist. Denn auch der Konsumklimaindex hat darunter gelitten und "erholt" sich jetzt wieder...

Zu Argument 2)

Ja, dass kann gut sein. Aber was für eine Aussagekraft hat das Durchschnittseinkommen. Die Sparquote von Einkommensmillionären wird wohl eher bei 50-60% liegen, während die anderen von der Hand in den Mund leben. Das Durchschnittseinkommen sagt gar nichts aus, besonders dann nicht wenn die Schere zwischen Arm und Reich soweit auseinander klafft wie in den USA. Vergleiche mal dein Einkommen mit dem des Durchschnittseinkommen von Deutschland. Genau das was du darüber oder darunter liegst, muss ein anderer weniger bzw. mehr verdienen. Der Durchschnittwert hilft in dieser Art der Betrachtung meiner Meinung nach nicht weiter, da er nur theoretisch ist....

Viele Grüße
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461239
D.W.S.:

EFSF-Rettungsschirm (fast) gescheitert

 
26.11.11 22:57
Laut einem Spiegel-Bericht wird es nicht mehr möglich sein den Rettungsschirm auf eine Billionen zu hebeln. Grund dafür soll die Zurückhaltung von Investoren vorallem aus Asien sein. Aktuell sollen die Mittel von 250 Mrd. nur noch auf das Doppelte, allenfalls auf das Dreifache, sprichh 750 Mrd. gehebelt werden...
Aber selbst eine Billionen ist aktuell schon viel zu wenig um die Märkte zu beruhigen. Ganz zu schweigen von 500 Mrd. oder bestenfalls 750 Mrd.
Nächstes Jahr müssen Schulden in Höhe von 800 Mrd. refinanziert werden. Der EFSF reicht also noch nichteinmal aus um das zu bewerkstelligen ganz zu schweigen davon, dass man ja eigentlich mit Anleihenkäufen die Renditen drücken will. Die Mittel die der EFSF zur Verfügung stellt, sind lächerlich und reichen vorne und hinten nicht aus. Alleine, dass der EFSF fast gescheitert ist, bevor er überhaupt richtig eingerichtet wurde, spricht Bände für das Versagen der Politik und das Misstrauen, dass gegenüber der Euro-Zone herrscht.

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,800132,00.html

Viele Grüße
D.W.S.:

Banken suchen Hilfe

 
26.11.11 23:20
Immer mehr Banken suchen Hilfe bei der EZB und leiden nach wie vor unter der Kapitalflucht.

"Die EZB verlieh an die die europäischen Banken am Dienstag 247,2 Milliarden Euro – der höchste Wert für kurzfristige Kredite in diesem Jahr."

Auf der Suche nach neuen Kreditgebern haben die Banken wieder die Sparer im Visier. Die Zinsen für Festgeld steigen wieder. Bei manchen Banken sind bis zu 4% Zinsen drinen. Besonders in den PIGS-Staaten lässt sich dieser Trend beobachten.

In Italien werben die Banken sogar mit dem Slogan "Kaufen sie italienische Staatsanleihen". Dies klingt schon nach einem verzweifelten Versuch die Anleihen die sie noch in den Depots haben, abladen zu können...

www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/33333/

Viele Grüße
D.W.S.:

Black Friday Verkäufe

 
27.11.11 16:32
Nachdem der Black Friday jetzt schon zwei Tage her ist und der Amerikaner seine "Kaufwut" ausleben konnte, sind jetzt die ersten Schätzungen zu den Umsätzen eingetroffen.

Allem Anschein nach war auch dieses Jahr der Black Friday sehr erfolgreich. Die Umsätze sollen 7% über denen vom letzten Jahr liegen.  Insgesmat wurden 11,4 Mrd. umgesetzt, ungefähr 1 Mrd. mehr als letztes Jahr.

Trotzallem heißt das positive Signal noch lange nicht, dass es auch mit dem Arbeitsmarkt wieder aufwärts geht.

www.marketwatch.com/story/...il-sales-gains-vs-2010-2011-11-26

Viele Grüße
D.W.S.:

Streit um ein $2 Waffeleisen (Black Friday)

 
27.11.11 16:41

www.twitvid.com/QM7T7

 

Ohne Kommentar...

Viele Grüße

D.W.S.:

Überkapazitäten bei den Container-Kapazitäten

 
27.11.11 18:08
Auf der Route Asien-Europa ist es im laufe des dritten Quartals zu massiven Überkapazitäten gekommen. Viele Reedereien schreiben seit spätestens dem dritten Quartal rote Zahlen aufgrund von hoher Kosten (Öl), von Überkapazitäten aber auch von sinkender Nachfrage speziell auf der Route Asien-Europa...

Ein Problem dabei ist auch, dass Überkapazitäten nicht einfach abgebaut werden können. Bestellte Schiffe und solche die sich im Bau befinden, kann man nich einfach abbestellen, weil die Planung einfach zu langfristig ist. Um hier wieder Gewinn einfahren zu können, muss man auf eine Erholung der Wirtschaft warten...

Orient Overseas, zum Beispiel, kürzt ihre Kapazitäten um 20%.

"The outlook will eventually depend on Europe's situation, and whether the debt crisis can be resolved," Tung said. "But in light of today's situation, next year will not be promising."

Es wird also auch noch im nächsten Jahr zu erheblichen Überkapazitäten kommen...

www.reuters.com/article/2011/11/25/...ng-idUSL4E7MP13V20111125

www.businessinsider.com/...ity-between-asia-and-europe-2011-11

Viele Grüße
D.W.S.:

SMP-Programme der EZB

 
28.11.11 18:05
Zu Beginn der 48. Kw stieg das gesamte Volumen der wöchentlichen Aufkäufe von Staatsanleihen der PIIGS-Staaten auf 203,281 Mrd.
Das ist das erste Mal, dass das Gesamtvolumen über 200 Mrd. liegt und bedeutet einen Anstieg zur Vorwoche von 8,578 Mrd. In den letzten 16 vergangenen Wochen lag der Anstieg alleine bei 129,28 Mrd.

Inwieweit die Aufkäufe sinnvoll sind, wird nach wie vor diskutiert. Jedenfalls möchte die EZB versuchen durch Aufkäufe der Staatsanleihen an den Märkten die Renditen möglichste niedrig zu halten. Dass das nicht funktioniert, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen wenn der die Entwicklung der Renditen seit der 20. Kw 2010 (dem Beginn des Programms) bis heute vergleicht...

Erwähnen sollte man auch, dass die Deutsche Bundesbank und somit Deutschland in der Höhe ihres Kapitalanteils an der EZB haftet. Zurzeit sind es rund 27,13%.

www.ecb.europa.eu/mopo/implement/omo/html/index.en.html#com

Viele Grüße
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461871
D.W.S.:

US-Hausverkäufe

 
28.11.11 18:21
Laut dem Census Bureau wurdem im Oktober auf einer jährlichen Basis 307.000 neue Hausverkäufe getätigt. Dies war leicht unter den Erwartungen von 310.000.

Der "Inventarbestand" in Monaten angegeben beträgt 6,3 Monate. Ein "normales" Level wäre rund 6 Monate. Wenigstens hier erlebt man Fortschritte...

Wie man an diesem Chart sehr gut sehen kann, ist der Häusermarkt 2007 eine Klippe hinuntergestürzt. Seit nun einem Jahr bewegen sich die Hausverkäufe auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau seitwärts. Aktuell liegt die Zahl der Hausverkäufe sogar unter der in der Rezession von 1982. Auch wenn auf diesem Markt noch lange keine Belebung oder Erholung zu spüren ist, scheint sich der Markt stabilisiert zu haben...

Die Rate der sich im Verzug befindenden Kredite erhöhte sich von 9,8% auf 10%. Circa 834 Mrd. an Konsumentenkredite befindet sich 90 Tage oder mehr in Verzug.  Zudem kam es zwischen dem 30. Juni und 30. September zu 264.000 neuen Zwangsversteigerungen. Von Entspannung auch hier noch keine Spur, auch wenn sich die Werte nach und nach kontinuierlich verbessern.

data.newyorkfed.org/research/...edit/DistrictReport_Q32011.pdf

data.newyorkfed.org/creditconditions/

www.census.gov/const/newressales.pdf

Viele Grüße
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 461887
D.W.S.:

DAX 5% Plus

 
28.11.11 18:38
Eigentlich ist es schon etwas verwunderlich, dass der Dax heute 5% zulegt, ohne das es belastbare positive Nachrichten gibt. Beschweren darüber möchte ich mich nicht, aber ich denke, dass es genaus 5% abwärtsgehen kann, wie es heute 5% hoch ging...

Letztendlich feiert der Markt Spekulationen, die alle aber umgehend dementiert wurden. Das scheint aber niemanden zu interessieren. Fortschritte wurden heute jedenfalls nicht erzielt...

1. Spekulation: Die sechs kreditwürdigsten Staaten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich und Luxemburg) sollen zusammen sogenannte "Elite-Anleihen" ausgeben. Sinn und Zweck ist es, dass jedes Land genug Geld für seine Refinanzierung auf dem Markt auftreiben kann und den PIGS-Staaten möglicherweise, gegen strenge Auflagen, ebenfalls Geld zur Verfügung zu stellen...

2.Spekulation: IWF soll Italien zwischen 400 und 600 Milliarden finanzielle Hilfe zugesagt haben. Aber auch diese Spekulation wurde umgehend dementiert und wäre in dieser Größenordnung "gigantisch"...

"“There are no plans for ‘triple-A’ bonds or ‘elite’ bonds,” the German finance ministry’s statement said. It added that no discussions of joint issuance of bonds were held when Finance Minister Wolfgang Schaeuble met with counterparts from Finland and the Netherlands on Friday. "

Das einzig positive ist, dass die europäischen Vertreter erkannt haben, dass es JETZT Zeit für Reformen ist und dass es in 12-24 Monaten zu spät ist. Immerhin werden jetzt Regeln zu einer stärkeren Zusammenarbeit in finanziellen Belangen festgelegt und die Reformen wahrscheinlich auch umgesetzt, denn wenn nicht, wird es das Ende der Euro-Zone über kurz oder lang bedeuten...

www.marketwatch.com/story/...f-to-aid-italy-reports-2011-11-27

Viele Grüße
D.W.S.:

Citigroup.. Analyse zur Eurozone

 
29.11.11 19:20
Hier eine Analyse der Citigroup zur weiteren Entwicklung in der Eurozone. Ich bin mal gespannt, ob die Analyse eintrifft. Immerhin hat die Citigroup nicht umsonst den Spitznamen "Shittygroup"... ;-)

Einige Ausszüge:

"We expect the euro area (EA) sovereign debt and banking crisis to further intensify in
2012, with sovereign yields and bank funding stress remaining high"

"More substantial ECB involvement will likely be required to prevent a string of EA
sovereign defaults. We expect that such action will be forthcoming"

"ECB action could take the form of much larger SMP purchases or of directly or
indirectly funding a vehicle, such as the IMF, EIB or the EFSF to fund primary issuance
of or lend to troubled EA sovereigns."

"Fiscal tightening, financial tightening and uncertainty imply that we expect the EA to be
in recession in 2012 and 2013."

"EA break-up remains unlikely, but risks of break-up have risen markedly."

"EFSF is much too small to fill potential financing gaps of EA sovereigns in case they lose market access"

"Persistent decline in Italian and Spanish ‘market’ yields may well be years away"

"Portugal will likely undergo a debt restructuring in 2012 or 2013"

Der ganze Bericht hier:

ir.citi.com/...ozzxZebxoRDZeJpjKWzfI1S3Q77jhT0rjtT5yQGQ%3D%3D

Kurz, die Citigroup erwartet kein Auseinanderbrechen der Eurozone, aber die Risiken sind markant. Eine Rezession wird in 2012 und/oder 2013 erwartet. Die EZB wird weiter eingreifen müssen und zwar massiv. Der EFSF wird nicht ausreichen, wenn noch mehr Länder den Marktzutritt verlieren. Man erwartet eine Restrukturierung der portugiesischen Schulden. Zudem erwartet man, dass die Renditen von spanischen und italienischen Anleihen noch Jahre auf hohem Niveau bleiben werden...

Beigefügt noch eine Schätzung zum Refinanzierungsbedarf der Euro-Länder in 2012. Allerdings muss man sagen, dass die Schätzungen stark abweichen. Von 800 Mrd. bis 1.300 Mrd. ist alles vertreten.

Viele Grüße
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 462313
D.W.S.:

US-Häuserpreise

 
29.11.11 20:41
Hier ein Chart zu den Hauspreisen in den USA inflationsbereinigt...

Bei den Hauspreisen ist man also schon wieder auf dem Level von 2000 angelangt. Obwohl das Niveau schon extrem niedrig ist, kann man wahrscheinlich auch in naher Zukunft mit leicht fallenden Preisen rechnen. Insgesamt gibt es immernoch sehr viele Zwangsversteigerungen, die Druck auf die Preisfront ausüben. Warum sollte man sich auch ein Haus für eine Millionen Dollar neu bauen, wenn man ein vergleichbares für 600.000 oder weniger auf einer Zwangsversteigerung ersteigern kann. Zwangsversteigerungen gibt es auf jeden Fall genug, sodass man sicherlich ein Objekt günstig erwerben kann...

Dennoch denke ich, dass die Hauspreise langsam ihren Boden erreicht haben. Das Überangebot ist quasi auf ein Normalmaß zurückgegangen und die Zahl der Zwangsversteigerungen geht auch allmählich zurück. Ein Haus in den USA in guter Lage halte ich nach wie vor für ein gutes Investment...
Wer also Geld übrig hat... ;-)

Viele Grüße
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Der Weltwirtschaftskrise 2.0 Thread 462350
videomart:

"Euro-Krise weitet sich aus-

 
09.01.12 17:26
- Euro deutlich unter Druck!"

09.01.2012   10:54 Uhr  | Folker Hellmeyer
www.goldseiten.de/artikel/...-Druck!.htmlhttp://www.google.de/
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