Der Weg der Märkte!

Beiträge: 38
Zugriffe: 7.195 / Heute: 7
DAX 20.414,64 +0,02% Perf. seit Threadbeginn:   +540,68%
 
patznjeschniki:

Der Weg der Märkte!

 
23.06.03 01:07
Dieser Thread soll dazu da sein, um eine Reihe an Argumenten aufzulisten, die dafür sprechen könnten, dass sich die Märkte in der Zukunft in die eine oder andere Richtung bewegen könnten. Ich möchte dabei auf die drei großen Gruppen Chart-, Fundamental- und Sentimentalanalyse, sowie die Zyklik bzw. Saisonalität der Märkte eingehen. Denn der Markt diskontiert alles. Man müsste also alle Gebiete und Bereiche, die auf die Märkte einen Einfluss nehmen (könnten) untersuchen und anlysieren. Das ist augenscheinlich nicht möglich. Deshalb beschränke ich mich auf obige Gebiete. Ich möchte dabei eigentlich auch nicht jedes Gebiet noch mal einzeln kommentieren, da dies in den Threads bereits umfassend geschehen ist. Ich möchte aber versuchen, so objektiv wie möglich zu sein und hier nur Fakten aufzulisten.



Charttechnik:

Patzis Chartanalyse zum Dax vom 22.o6.o3
eckis Chartanalyse zum S&P 5oo vom 14.o6.o3
Speculators Chartanalyse zum Dax vom o5.o6.o3



Fundamentalanalyse:

Stox Dudes Fundamentalanalyse vom 22.o6.o3

Börsenbrief "Der Spekulant" vom 11.o6.o3 (Punkt 3)
Börsenbrief "Der Spekulant" vom 26.o5.o3 (Punkt 3)



Sentimentanalyse:

Website VtoReport.com
tom68s Sentimentanalyse vom 17.o6.o3
Patzis Sentimentanalyse vom 13.o6.o3
Die Websites von Animuxs, Cognitrend und Sentix



Saisonalität:

Der Weg der Märkte! 1070109

Patzis Thread zur Saisonalität
Website für Saisonalcharts


Zur Zyklik kann ich nichts sagen, da kenn ich mich nicht aus. Wenn ihr noch interessante Links zu den einzelnen Bereichen habt, bitte einfach posten.


Zusammenfassung:

Die Charttechnik gibt zur aktuellen Situation noch grünes Licht. Es ist noch ein wenig Platz nach oben. Der Markt ist schon längere Zeit überkauft und es wird eine Korrektur geben, wann die kommt und vor allem in welchem Ausmaß diese ausfallen wird, steht noch nicht fest und wird sich zeigen. Die Fundamentaltechnik sagt, dass nicht die besten wirtschaftlich Vorzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung vorliegen. Hohe Arbeitslosigkeit, hohe Verschuldung, ... Für einen neuen Wirtschaftsaufschwung fehlt meiner Meinung nach auch noch die Motivation. Das derzeitig generierte Wachstum kommt fast ausschließlich durch Restrukturierungen zustande. Die sind zwar wichtig, haben aber kein enormes Wachstumspotential. Die Sentimenttechnik gibt mittelfristig ein extremes Warnsignal, sie muss mittelfristig negativ für den Markt interpretiert werden. Kurzfristig sind bei den Deutschen Anstalten (Cognitrend, Animuxs) die Bullen verschwunden und es herrscht Pessimismus vor. Hier bestätigt die Sentimenttechnik die Charttechnik. Auf kurze Sicht stehen die Ampeln auf grün. Dies bestätigt auch die Saisonaltechnik. Denn sie sagt, dass statistisch gesehen erst Mitte Juli ein Hoch ausgebildet wird. Also auch zeitlich bleibt Platz, wenn auch nicht viel.


Fazit:

Auf kurze Sicht (2-3 Wochen) sieht es so aus, als könnten erneut neue Hoch in den Indizes erreicht werden. Die Luft wird aber dünner. Denn bald spielt die Saisonalität unausweigerlich nicht mehr mit. Ab Juli ist das Sommerloch unausweigerlich. Juli bis Oktober sind auch in der Statistik keine guten Börsenmonate. Selbst wenn wir uns in einem Bullenmarkt befinden sollten, ist davon auszugehen, dass diese Monate nicht zu weiteren Kurssteigerungen führen werden. Auch charttechnisch stehen denmächst wichtige Marken zur Position. Der amerikanische Sentiment sagt, dass den Käufern die Luft bald ausgehen dürfte.

Man darf ruhig Long-Positionen eingehen. Man darf ruhig Short-Positionen eingehen. Wir befinden uns aber in einer wichtigen Phase. Deshalb bitte in beide Richtungen absichern, oder auf eindeutige Signale warten.


patzi






patznjeschniki:

Up für Stox Dude!

 
23.06.03 09:59
Will meinen Meinungen nicht noch mal alle in deinem Thread verfassen, deshalb hol ich einfach mal meinen, der mir viel Arbeit gemacht hat nach oben, wenn das ok ist?!

patzi
Stox Dude:

patzi: super Arbeit

 
23.06.03 10:09
Was mich als "Bulle" (bin aber keiner) beunruhigen wuerde ist, jeder geht
von einer Konsolidierungsphase mit Folgeanstiegen aus.
Dies kann man ueberall lesen.

Als stolzer Contrarian (grins), erwarte ich das dies nicht eintreffen wird ;-)

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1070265
patznjeschniki:

Sentimentzahlen zum SP500!

 
23.06.03 17:40
Die Zahlen von Investors Intelligence vom letzten Freitag waren übrigens noch mal einen Zahn schärfer als die davor.
(Klickt oben "Patzis Sentimentanalyse vom 13.o6.o3")

Bullen 6o,2%
Bären  16,1%

Bullish Minus Bearish Advisors 44,1% (absoluter Rekord!!!)

Quelle: Klickt oben "vtoreport"


Ich möchte diese Zahlen unkommentiert lassen, um nicht als Schwarzmaler oder Aufhetzer dazustehen!


patzi
Stox Dude:

hihihi, der letzte Satz war gut ;-)

 
23.06.03 17:46
hjw2:

toll gemacht patzi o. T.

 
23.06.03 17:52
patznjeschniki:

Update

 
27.06.03 15:45
Der Weg der Märkte! 1076694Bullish Advisors  59,4% (6o,2%)               S&P 5oo  986 (995) Punkte
Bearish Advisors 17,7% (16,1%)

Wie man sehen kann, haben sich die Zahlen seit letzter Woche einigermaßen "normalisiert". Trotzdem ist ein Bärenquote von unter 2o% historisch als abnormal zu betrachten. Wir haben also immer noch ein extremes Verhältnis von Bullen und Bären zueinander im Markt (USA). In Deutschland ist die Entwicklung recht sonderbar. Es scheint, als würden die Deutschen bei der Euphorie der Amis Angst bekommen. Sämtliche Umfragen (Animux, Sentix, Cognitrend) sprechen von Einbrüchen bei dem Deutschen Sentiment, auch jetzt noch.

Betrachtet man diese Zahlen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland die Möglichkeit auf weiter steigende Märkte selbst bei seitwärts tendierenden amerikanischen Märkten besteht. Dass die Deutschen sich von den Amis bei fallenden Märkten abkoppeln scheint eher unwahrscheinlich.

Quelle




Börsen-Ausblick: Hausse


Indizes/Indikatoren

                   DAX   Dow Jones NASDAQ
Aktuell (24.06.03) 3.217  9.110    1.611
RSI                60     57       52
Stochastik         76/79  72/78    63/69


Der RSI befindet sich bei allen drei Indizes im neutralen Bereich. Die Stochastik zeigt für alle Märkte Verkaufssignale.



Volatilität

                      VDAX (DAX) VIX (S&P-100) VXN (NASDAQ-100)
Aktuell (24.06.03)    28         23            32
H/T 12 Monate         59/25      57/21         72/29
200-Tage-Durchschnitt 44         36            52


Die sehr niedrigen Werte der Volatilitäts-Indizes, die geringe Risikoprämien für Optionen belegen, sind ein Warnsignal für eine recht optimistische Börsenstimmung. Eine Warnung vor Kursrückgängen.



Marktstimmung

                       DAX         USA
Optimisten (Vorwoche)  49 % (54 %) 60 % (59 %)
Pessimisten (Vorwoche) 31 % (27 %) 16 % (16 %)


Extrem wenige Pessimisten und viele Optimisten in den USA - das zeigen uns die jüngsten Meinungsumfragen von 'Investor's Intelligence'. Das ist ein Zeichen für einen kommenden Kursrückgang, da schon 'jeder' investiert ist und steigende Kurse erhofft.

In Deutschland zeigen die Stimmungsumfragen von 'cognitrend' eine gesunde, ausgeglichene Börsenstimmung.



Fazit

Die Zinsen sinken und an den Anleihemärkten werden Milliarden und Abermilliarden verdient. Die niedrigeren Renditen bei den Bonds und die steigenden Aktienkurse drängen dann immer mehr Kapital an die Börse. Die Hausse nährt die Hausse. Ende 2000 brachte zum Beispiel kurzfristig geparktes Festgeld (Euribor 1 Monat) noch über 5 % Zinsen per anno. Heute bringt das Geld mit 2,2 % p.a. nicht einmal mehr die Hälfte an Ertrag ein. Werden nun in den USA die Leitzinsen weiter gesenkt, fließt weiteres billiges Geld an die Kapitalmärkte. So könnte es das Phänomen geben, dass es eine historisch hohe Optimisten-Quote bei den US-Umfragen sowie fundamental betrachtet relativ hohe US-Bewertungen gibt, aber die Märkte nach einer Korrektur weiter anziehen.

Deutsche Aktien sind fundamental betrachtet deutlich billiger als amerikanische. In Relation zum Zinsniveau sind Aktien sogar relativ billig. Auch die Zahl der Optimisten in Deutschland ist deutlich geringer. So könnte bei einem seitwärts laufenden Dow Jones der DAX noch weiter anziehen.

Quelle

==================================================


Der Spekulant bringt es auf den Punkt, wir befinden uns derzeit in einer regelrechten liquiditätsgetriebenen Hausse, die zu einen von niedrigen Zinsen (billiges Geld) und zum anderen von der Vermehrung des Geldes an den Aktien- und Bondmärkten lebt. Sie scheint fundamental recht wenig begründet zu sein. Noch nicht? Oder überhaupt nicht? Es ist klar, die Börse läuft voraus. Hier handelt man die Erwartungen und hier handelt man mit Geld. Letzteres scheint im Moment die Märkte nach oben zu drücken. Wie lange die Liquidität noch an die Märkte strömen wird, ist ungewiss. Fakt ist, dass man sich ihr nicht entgegenstellen sollte. Man sollte erst klare Tendenzen abwarten. Steigen nun die Aktien oder steigen die Bonds? Und man sollte aufgrund des Sentiments stets Vorsicht bewahren, denn das Geld kann auch mal alle werden. Es kann sich außerdem herausstellen, dass man nicht die Zukunft der Wirtschaft gehandelt hat. Ein zurückholen auf den Boden der negativen Fakten wäre für die AktienBörse auf dem jetzigen Niveau eklatant und könnte sogar ein Crash auslösen, wie ich es in meinen Thread Der Tod der Bären - Die Crashgefahr steigt bereits erwähnt habe.


Fazit

Es gibt natürlich nicht immer nur den negativen Weg, obwohl dieser aufgrund von Sentimentdaten, der Saisonalität und noch unklaren Fundamentaldaten stärker ins Auge gefasst werden sollte. Es gibt auch die Möglichkeit, dass nun tatsächlich ein konjunkturelle Besserung einsetzt und der Anstieg der letzten Wochen gerechtfertig ist. Man sollte sich aber fragen, wozu dann noch eine Zinssenkung notwendig ist. Aber selbst wenn es so kommt, müsste die Wirtschaft in einen neuen Aufschwung münden, um den Märkten weiteres Potential zu verschaffen, denn eine Stabilisierung ist m.E. bereits eingepreist. Für mich liegen die Risiken derzeit mittelfristig eher auf der Shortseite.

Ich sage es aber noch mal. Ich will keinem Angst machen, ich will keinen von LongInvestments abhalten oder von Shorts. Ich will keinen beeinflussen. Bildet euch eure Meinung selbst. Aber verschließt nicht die Augen vor den Fakten. Der Markt diskontiert alles.


patzi
Stox Dude:

die Bullenquote unter den Lemmingen ist noch hoehe

 
27.06.03 23:25
da wird schon DAX 4000-5000 aufs Kopfkissen gestickt und jede Nacht drauf
geschlummert ;-)


Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1077221
patznjeschniki:

Neue Langfrist Chartanalyse zum Dax!

 
28.06.03 16:42

DAX Langfrist-Analyse:
Update 1.Halbjahr 2003


27.06.2003 - 20:18, Andreas Vester, Freier Autor

Das erste Halbjahr 2003 ist so gut wie vorbei. Im Deutschen Aktienindex hat sich einiges getan. In folgender Analyse soll versucht werden, das tägliche Marktgeschehen in ein übergeordnetes und damit langfristiges Bild einzuordnen.


Langfristige Betrachtung:


Der Deutsche Aktienindex hat bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres 2003 eine beachtliche Berg- und Talfahrt mitgemacht. Von seinem Jahreseröffnungskurs bei 2898 Indexpunkten hatte der DAX bis zum 12.03.2003 24,5% an Wert verloren. Die Jahres-Lows liegen bei 2188 Punkten und damit in weiter Ferne, zumindest aus aktueller Sicht. Von diesen Lows hat der DAX dann eine imposante Aufholjagd gestartet, die ihm in der Spitze einen Zugewinn von 1136 Punkten oder rund 51,9% einbrachte. Per Saldo kann der DAX ein bisheriges Jahresplus von ca. 11 % verzeichnen.

Die Analyse des Monthly-Charts zeigt sehr deutlich, wo der Deutsche Aktienindex zurzeit steht. Als erstes und wichtigstes Fazit gilt jedoch festzuhalten, dass sich der Index weiterhin in einem völlig intakten primären Abwärtstrend befindet. Dieser steht auch in keinster Weise zur Disposition. Im Juli verläuft die Abwärtstrendlinie bei rund 4194 Indexpunkten. Sie fällt pro Monat um etwa 70 Punkte. Damit ist klar, dass der aktuell anhaltende Aufschwung nichts weiter ist als eine technische Korrektur.

Es stellt sich nun die Frage, ob aus dieser Korrektur eventuell ein tragfähiger Boden erwachsen kann?

Der Kursverlauf des DAX zeigt, dass im März ein längerer unterer Schatten entstanden ist. Im Folgemonat kam es zu kräftigen Kursgewinnen. Diese Tatsache deutet auf, zumindest temporäre, Angebotsüberhänge im Bereich der Lows hin.
Mit seinen Lows bei 2188 Punkten hat der DAX in einer Orientierungszone nach oben gedreht, welche sich aus den Highs im Jahre 1990 bzw. aus einer Konsolidierungszone aus den Jahren 1993-1995 herleiten lässt. Damit hat diese Zone wieder den Charakter einer charttechnischen Unterstützung erlangt.

Der Weg der Märkte! 1077555

Das Ausmaß der Baisse lässt sich im Monthly-Chart sehr gut mit Hilfe der Fibonacci-Retracements (logarithmische Skalierung!) darstellen. Seit den Highs aus dem Jahre 2000 bei 8136 Punkten hat der Deutsche Aktienindex noch nicht einmal sein normales Korrekturpotenzial, d.h. das 50%-Retracement, ausgeschöpft (blaues Retracement), gemessen seit dem Beginn des langfristigen Aufwärtstrends 1982. Damit kann die dreijährige Baisse bisher noch als gesunde Korrektur angesehen werden.
Trägt man im Gegensatz dazu die Retracements seit dem Alltime-High bis zu den Jahres-Lows ab, muss man zu der Feststellung kommen, dass es dem DAX bisher allerdings auch noch nicht gelungen ist, sein 38,2%-Retracement zu überwinden (rotes Retracement). Dieses liegt bei 3614 Punkten. Sollte der Aufschwung in der Nähe bzw. unterhalb dieser Marke zum Stillstand kommen, wäre dies negativ zu interpretieren. Die Baisse wäre in diesem Fall weiterhin als so stark und dynamisch einzustufen, dass sie technischen Korrekturen nur wenig Raum zur Entfaltung lässt.

Der Weg der Märkte! 1077555

Oft ist es hilfreich einen einfachen Blick auf den puren Kursverlauf zu werfen. Unter anderem fällt dabei auf, dass die aktuelle technische Korrektur bis jetzt noch sehr der Aufwärtskorrektur von September 2001 ähnelt.
Diese optische Vermutung wird durch die prozentualen Ausmaße bestätigt. Während der Korrektur seit September 2001 erzielte der DAX zunächst ein Plus von rund 50,9%. Im Anschluss daran kam es zu kurzen Kursabschwüngen und dann zu einem finalen Aufbäumen. In der Spitze hatte der DAX von den September-Lows somit ca. 54,5% gewonnen.
Zum aktuellen Zeitpunkt hat der DAX bereits in der Spitze, gemessen von den Jahres-Lows, eine Performance von 51,9% hingelegt (vgl. oben). Sollte sich die Geschichte also wiederholen, ist auf Sicht der kommenden Monate nur noch mit einem extrem begrenzten Aufwärtspotenzial zu rechnen. Im Anschluss an einen finalen Kursanstieg sollte der DAX dann unter seine Jahres-Lows abtauchen.

Der Weg der Märkte! 1077555


Weitere Indizien für eine anhaltende und damit langfristige Kursschwäche liefert eine obere Schulter-Kopf-Schulter-Top-Formation. Dabei bilden die Highs von Juli 1997 und März 2002 die linke und rechte Schulter, das Alltime-High den Kopf. Üblicherweise hat die Nackenlinie bei einer oberen SKS-Formation eine positive Steigung. Gelegentlich ist sie allerdings auch negativ geneigt. Eine abwärtsgerichtete Nackenlinie sollte, laut Fachliteratur, in Verbindung mit einer schwach ausgeprägten rechten Schulter einhergehen. Diese Tatsache ist beim Deutschen Aktienindex gegeben.
Die Nackenlinie verläuft im Juli bei 3371 Punkten. Sollte der Kurs an dieser Linie scheitern, muss die aktuelle Aufwärtsreaktion als Pullback-Bewegung an die gebrochene Nackenlinie gewertet werden. Diese Tatsache wäre extrem bearish zu interpretieren.
Ein potenzielles Kursziel lässt sich durch Projektion des vertikalen Abstandes vom Alltime-High zur Nackenlinie an die Durchbruchsstelle herleiten. Demnach kann in den nächsten Monaten/Jahren mit Kursen um 1550 Indexpunkte gerechnet werden. In diesem Bereich finden sich zudem weitere Konsolidierungszonen aus den Jahren 1989-1993. (vgl. erneut Chart 2)

Würde der DAX, wie von September 2001 bis März 2002 um 54,5% ansteigen, so würde dies im Prinzip einer exakten Pullback-Bewegung an die gebrochene Nackenlinie gleichkommen. Damit bestätigen sich die unterschiedlichen Betrachtungsweisen gegenseitig.

Die SKS-Formation würde neutralisiert werden, wenn es dem DAX gelingt, signifikant über der gebrochenen Nackenlinie zu schließen.

Der Weg der Märkte! 1077555





Mittelfristige Betrachtung:



In diesem Abschnitt sollen wichtige Chartmarken hergeleitet werden, welche in der mittleren Frist eine gewisse Relevanz besitzen.
Aktuell trifft der DAX auf ein ganzes Bündel von Widerstandslinien bzw. –zonen. Dabei stellt das aktuelle High bei 3324 Punkten die erste Hürde dar. Leicht darüber befinden sich horizontale Widerstände aus den Jahren 1997, 1998, 2001 und 2002 bei 3366, 3443/76, 3539 sowie 3822 Indexpunkten. Dabei ist zu beachten, dass reale Positionsschieflagen im DAX wohl nicht über mehrere Jahre hinweg bestehen. Diese Widerstände haben somit unter Umständen nur den Charakter von Orientierungszonen.
Als charttechnisch markante Unterstützungen lassen sich die Marken von 3068, 2769/73 und 2188 Punkten nennen.
Als psychologische Unterstützung könnte der sekundäre Aufwärtstrend fungieren. Dieser verläuft in der kommenden Handelswoche bei rund 3082 Indexpunkten.
Somit ist der DAX zwischen 3068 und 3324/66 Punkten als neutral anzusehen. Ein Bruch der einen oder anderen Begrenzung dürfte weiteres Bewegungspotenzial in die Ausbruchsrichtung freisetzen.
Sollte die obere Begrenzung durchbrochen werden, wäre dies kurz- und mittelfristig positiv zu werten. Langfristig muss sich allerdings erst zeigen, ob die Nackenlinie als bedeutender Widerstand fungiert oder ob die SKS-Formation bedeutungslos ist.
Durchbricht der DAX die untere Begrenzung der neutralen Zone bei 3068 Indexpunkten, muss davon ausgegangen werden, dass der Kurs in eine technische Reaktion übergeht. Langfristig muss sich zeigen, ob die aktuellen Highs bereits als vollendete Pullback-Bewegung an die gebrochene Nackenlinie gewertet werden können.

Der Weg der Märkte! 1077555




FAZIT:



Die Analyse der langfristigen Zusammenhänge gestaltet sich sehr schwierig. Niemand kann seriös vorhersagen, mit welchen Konstellationen sich die Weltwirtschaft in einigen Monaten bzw. Jahren auseinanderzusetzen hat.
Dementsprechend ist eine Vorhersage, wo sich der Deutsche Aktienindex am Jahresende wieder finden könnte, im Prinzip sinnlos. Daher sollen in dieser Analyse die charttechnischen Fakten, positive wie negative, welche heute bereits feststehen, gegenüber gestellt und verglichen werden. Ziel ist es, eine Wahrscheinlichkeit abzuleiten, die Auskunft darüber gibt, ob der DAX in den kommenden Monaten eher freundlich tendieren wird oder ob der Aufschwung sich eventuell schon dem Ende nähert.


Positive charttechnische Fakten:

Der DAX hat in der extrem langen Frist bisher weniger als 50 % korrigiert.

Im Bereich der Jahres-Lows sind Nachfrageüberhänge erkennbar. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass eine untere Umkehrformation abgeschlossen wird.

In der mittleren Frist hat sich ein absolut intakter sekundärer Aufwärtstrend etabliert.




Negative charttechnische Fakten:

Der langfristige Aufwärtstrend seit 1982 ist signifikant gebrochen und damit neutralisiert.

Der primäre Abwärtstrend seit den Alltime-Highs aus dem Jahre 2000 ist absolut intakt. Dieser steht auch nicht zur Disposition.

Es hat sich eine obere Schulter-Kopf-Schulter-Formation gebildet. Die Nackenlinie wurde bereits signifikant durchbrochen. Die Formation ist damit vollendet.

Der aktuelle Kursanstieg muss bisher als Pullback-Bewegung an die gebrochene Nackenlinie gewertet werden.

Der aktuelle Kursanstieg ist vom zeitlichen und prozentualen Ausmaß her einigermaßen mit dem Anstieg seit September 2001 vergleichbar.

Das minimale Korrekturpotenzial (38,2%-Retracement) seit den Alltime-Highs konnte bisher noch nicht überwunden werden.



Von der Quantität her überwiegen die negativen charttechnischen Argumente. Dabei ist zu beachten, dass diese Aufzählung subjektiv und mit Sicherheit nicht vollständig ist.
Die qualitativen Ausprägungen sind bei den negativen Fakten jedoch ebenfalls deutlicher erkennbar. So hat der DAX nun mal noch nicht das Kursniveau erreicht, welches das Licht am Ende des Tunnels verstärken würde. Wichtige Widerstandslinien sind noch nicht gebrochen worden. Und auch die SKS-Formation konnte bisher nicht neutralisiert werden.

Zusammenfassend lässt sich die Situation im DAX zum aktuellen Zeitpunkt folgendermaßen beschreiben:
Der Deutsche Aktienindex befindet sich in einem sehr wichtigen Kursbereich. Man kann davon ausgehen, dass eine Entscheidung über die zukünftige langfristige Entwicklung des DAX noch im Jahre 2003 fallen wird. Kann dabei die Nackenlinie und das 38,2%-Retracement seit den Alltime-Highs überwunden werden, sieht die Zukunft um einiges rosiger aus. Scheitert der Index jedoch in diesem Bereich, kann man von einer Fortsetzung der Baisse ausgehen. Wo und wann der DAX dann seinen Boden finden wird, kann man nicht seriös vorhersagen. Man kann sich allerdings darauf einstellen, dass dies nicht in der kurzen Frist geschehen wird.

In der Konsequenz bedeutet dies, dass bestehende strategische, also mittel- bis langfristige Long-Positionen gut im Auge behalten werden sollten.
Zeichnet sich ein Scheitern des Kurses ab, ist die Akkumulation von Short-Positionen vertretbar.

Quelle
==================================================

Ich muss sagen, ich finde die Analyse recht gelungen. Als ich die so las hab ich sogar einige Kernaussagen von meiner langfristigen Analyse wiedergefunden. Und das spricht ja eigentlich nur für mich. Gut, mit dem Fazit haben wir uns beide nicht auf Glatteis gewagt, aber prinzipiell kann ich dort auch die größereren Risiken auf der LongSeite finden.

Betrachtet man nun die Saisonalität und das Sentiment könnten diese Fakten die oben beschriebene Situation eines Endes der Korrektur unterstützen. Man sollte also aktuell seine mittelfristigen LongPositionen besser absichern als die Shortpositionen.


patzi
Stox Dude:

hochinteressant Info aus der Quelle Patze

 
28.06.03 20:22
dies unterstuetzt meine Theorie, das wir erst ab 2004  den Boden finden und dann
durchstarten werden.

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1077610
Reinyboy:

Na, Stox, wieder Bärenfutter gefunden??

 
28.06.03 20:46
Da müsste es ja allen Bullen kalt über den Rücken laufen.

Und Allianz wird doch unter die von mir prognostizierten 30 Euro fallen, hihihi..





Grüße           Reiny
Stox Dude:

Reinyboy: ich bin total satt

 
28.06.03 20:55
ich brauch kein Futter mehr ;-)

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1077616
Stox Dude:

@Reinyboy: kannst Du dich daran erinnern

 
28.06.03 21:04
wo newtrader Dich anmachte wegen Deinem Kursziel der Allianz?
War glaube ich vor paar Tagen.
Jetzt weiss ich auch warum er so agressiv ist. Guck mal
Hier ein Auszug:

. Banken u. Versicherungen strong buy !!   newtrader2002de   10.10.02 09:02  
hier geht es nicht um Mill. sondern um Milliarden. Es werden jede Menge Leute
nur dafür bezahlt, Kurse in den Keller zu reden, Weltuntergangsstimmung zu
erzeugen. Ist Zeit zu kaufen
MFG NT  


Wie ihr seht, wieder abfaellige Bemerkungen ueber Shorties, er faengt an
Weltuntergangsstimmung und aehnliche Worte in seinen threads zu verwenden.

Nehmen wir mal Allianz und MUV seine beiden Lieblingswerte um die er sich
besonders gern kuemmerte.


MUV war am Anfang Oktober bei ca. 150 Euro ! Am Freitag hat die Aktie bei ca 90 Euro
geschlossen und der DAX ist hoeher als letzten Oktober.
Im Maerz 2003 fiel MUV bis auf 52 Euro bevor sie sich erholen konnte.
Wer MUV aber im Oktober 2002 kaufte (siehe Datum von Posting)kann selbst heute
nicht im Plus liegen.

Gleiches gilt fuer Allianz !
Allianz war im Oktober 2002 bei ca 100 Euro, das Tief war zwar ca 75 wurde aber
am 8-10 glaube ich erreicht.
Wo steht Allianz heute ? Bei 72,50, also unter dem Oktober 2002 Tief und das
nach dieser Rally

Saubere Arbeit Herr Newtrader, selbst in einer Rally setzt Du aufs falsche Pferd.



Solche Postings konnte man finden:
10. altmeister   newtrader2002de   30.01.03 14:48  
 
ich beschäftige mich mit den Finanzwerten schon ne Weile, aber so nen Absturz wie die Münchner Rück heute, kenn ich eigentlich nur vom Neuen Markt.

Die Aktie hat in einer Woche ca. 30 % verloren. Dafür müssen Shortseller verantwortlich sein und zwar mit mächtig Kohle im Rücken. Wenn der Markt plötzlich dreht, was jederzeit passieren kann, wirds für diese Herrschaften richtig teuer. Da sehen wir dann auch mal schnell die 95 oder mehr wieder.
Die Herabstufung von dieser Amibank passt doch ins Bild. Weiß man wenigstens wer dahinter steckt.



Seht ihr ! Vor allem der Satz... so ein Absturz kenne ich nur vom Neuen Markt...
bestaetigt meine Analyse das er sich vom DAX uns stabilen Werten mehr erhoffte.
Er wurde eines besseren belehrt.


Reiny, keine Wunder ! Er hat keine Lust nochmal einen Hammer auf den
Anlegerkopf (lemmingkopf) zu bekommen ;-)



Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1077618
Marius:

The Bears of Wall Street Celebrating a Drop in the

 
28.06.03 21:25
Stock Market   von William Holbrook Beard

Der Weg der Märkte! 1077627

Gruß und schönes Wochenende !

Stox Dude:

nettes Bild Marius ;-)

 
28.06.03 21:42
sehe ich da zufaellig einen Bullen im Lagerfeuer roesten ?

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1077635
patznjeschniki:

An alle Bullen: Vorsicht!

 
30.06.03 20:31
Auszug aus dem Darvas-Newsletter und der Mann spricht wahre Worte! :-)

Die aktuelle Korrekturphase der Märkte könnte der Beginn eines mittelfristigen Trendwechsels markieren. Schon eine Weile verfolge ich den überschäumenden Optimismus der Anlageberater und Börsenbriefschreiber in den USA mit einer gehörigen Portion Skepsis. Mittlerweile sind über 60 Prozent dieser "Experten" bullisch gestimmt, gehen also von weiter steigenden Aktienmärkten aus, während nur noch 19 Prozent mit fallenden Kursen rechnen.

Meine "Beruhigungspille" war bisher jedoch die Positionierung der Big Player in den USA, die seit März dieses Jahres im S&P 500-Future konstant ihre Long-Positionen ausgebaut haben. Seit Jahren liegen diese Investoren fast immer richtig mit ihrer Positionierung, während die Kleinanleger meist falsch lagen.

Nun lassen sich jedoch aus den neuen COT-Zahlen, die einmal wöchentlich in den USA erscheinen und wo die Positionierungen der Profis und der Kleinanleger gegenübergestellt werden, dramatische Verschiebungen herauslesen

Denn: die US-Commercials haben zum ersten Mal seit dem 28.März 2003 im S&P 500-Future wieder die Seiten gewechselt. Waren sie in der vergangenen Woche noch mit über 18.446 Kontrakten net-long, so sind sie diese Woche mit sage und schreibe 42.144 Kontrakten net-short. Das heißt, es existieren 42.144 mehr offene Long-Positionen als Short-Positionen unter den Institutionellen. Logischerweise heißt dies auch, dass bei den Kleinanlegern die Zahl der Bullen, die den "Großen" die Kontrakte abgekauft haben, massiv zugenommen hat. 65 Prozent dieser "small trader" sind nun long.

Das wirklich Erstaunliche daran ist die Massivität, mit der die Profis nun short gegangen sind. Sie sind damit jetzt mehr short, als sie zu einem beliebigen Zeitpunkt in den vergangenen Monaten long waren. Und dieser Trendwechsel hat innerhalb von nur einer Woche stattgefunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass nun eine heftige Korrektur der bisherigen Aufwärtsbewegung einsetzen wird, ist damit sehr hoch. Zu beachten ist jedoch, dass die Profis in der Vergangenheit häufig ein paar Wochen zu früh "dran waren". Das heißt, es ist durchaus möglich, dass die Märkte noch einige Handelstage nach oben oder seitwärts laufen, bevor dann allerdings die Korrektur umso heftiger werden dürfte.

Die Tatsache, dass sich unser zweiter Indikator, der NAHL, weiterhin stabil in positivem Terrain befindet, beruhigt mich daher auch nur unwesentlich.
==================================================

Lasst es mich noch mal sagen, es sind Fakten, die hier wiedergegeben werden, es soll nicht als Panikmache herhalten! Die Wolken über den Finanzmärkten ziehen sich immer weiter zusammen. Die liquiditätsgetriebene Hausse nähert sich ihrem Ende. Dafür sprechen mit diesem Artikel und obigen Fakten die Charttechnik (nur noch wenig Luft nach oben), die Saisonalität, das Sentiment und die großen Player, die sehr oft gewinnen. Die Fundamentalität hat ja sowieso nicht für diese Hausse gesprochen und ist demnach auch als negativ zu interpretieren. Spätestens Mitte Juli stehen also alle Kriterien für eine Abwärtsbewegung. Es ist nur die Liquidität, die dagegen hält. Wie lange noch?


patzi
Ramses II:

patzi, danke für deine mühe

 
30.06.03 21:41
JoBar:

Prima Thread Patzi o. T.

 
30.06.03 22:08
patznjeschniki:

Update Chartanalyse Dax

 
01.07.03 17:01
Betrachtet man sich den Dax mittel- bis kurzfristig kann man mit ein bisschen Subjektivität bereits eine Umkehrformation erkennen.

Der Weg der Märkte! 1080917
Wie man sieht hab ich hier ein Kopf-Schulter-Formation eingezeichnet. Sie ist bis auf die Länge der rechten Schulter und eine Bestätigung der Nackenlinie lehrbuchmäßig.


Der Weg der Märkte! 1080917
Allerdings deuten auch noch andere Faktoren zumindest auf eine Abschwächung der Dynamik hin. Dieser Chart beschreibt ein 5-1o-2o-Tage-Durchschnitt-Tradingsystem in Verbindung mit der Anwendung der 4-Wochen-Regel. (bzw. ein- und zwei-Wochen). Ein gegenläufiges Bewegen der jeweiligen Bänder zeigt einen Trendwechsel auf verschiedenen Ebenen an.


Der Weg der Märkte! 1080917
Dieser Chart zeigt an, dass wir in ein Gebiet mit Angebotsüberhängen mehrfach eingedrungen sind, diese aber nicht signifikant abbauen konnten. Zuletzt reicht nur ein minutenweises Eindringen in die Widerstandszone zum Bedienen der demnach reltiv geringen Nachfrage.


Der Weg der Märkte! 1080917
Nun wird sich zeigen müssen, wie widerstandsfähig die nächste Zone ist (gelb). Allerdings muss man zu Ungunsten des Marktes erwähnen, dass die Zone aufgrund der kurzen Verweildauer große Unterstützung bieten könnte.


Der Weg der Märkte! 1080917
Zu guterletzt noch der Dax mit HighLow-Methode analysiert. Und was soll ich euch sagen? Mit dem heutigen Tag bzw. mit dem Unterschreiten der Marke von 3157,7o Punkten im Dax steht der Dax nach genannter Methode auf Verkauf! Erst beim Überschreiten von 3271,31 P. würde der Dax wieder auf Kauf stehen.


Fazit

Laut Charttechnik sieht es ganz so aus, als ob die Korrektur beginnen würde. Noch bewegen wir uns aber in bestehenden Aufwärtstrends. Mutige gehen jetzt short. Konservative warten einen Bruch der Trends ab.

Bildquelle


patzi
E8DEF285:

he patzi kannste mal die

 
01.07.03 17:23
tabellen überarbeiten - bitte
sehe nichts, sonst klasse dein beitrag
(quell ?) gruß e8
Stox Dude:

Das nennt man einen Boersenthread !

 
01.07.03 17:33
saubere Arbeit Patze , danke fuer die ausfuehrlichen Infos.
Wenigstens gibt es hier keine dummen Marktschreier in diesem Thread.

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1080972
patznjeschniki:

E8DEF285 ?

 
01.07.03 20:01
Was meinst du mit Tabellen und mit überarbeiten? und was ist mit "(quell ?)" gemeint?

Danke Stox, finde aber das der Thread fast zu wenig Anteilnahme findet.


patzi
gwof:

weniger kann mehr sein o. T.

 
01.07.03 20:22
interessant geschrieben auch für amateure wie mich.
hjw2:

up fuer cashmoney o. T.

 
02.07.03 08:55
patznjeschniki:

Werden die Schwarzmaler Recht behalten?

 
02.07.03 10:32

Smarties kehren der Börse den Rücken!


01.07.2003 - 18:27, Ralf Flierl, Going Public Media AG

In der vergangenen Woche gab es zwar einen kleinen Ausbruchsversuch des Dax nach oben, dieser wurde jedoch bereits im Keim erstickt.



Massive Schwächesignale


An den US-Märkten sieht die Lage sogar noch prekärer aus. Hier haben die wichtigen Indices ihre Aufwärtstrends bereits gebrochen (S+P 500 und Dow Jones) oder aber stehen kurz davor, wie der Chart für den Nasdaq Composite verdeutlicht. An diesem Kursverlauf macht uns weiterhin stutzig, daß die Bewegungen A und B prozentual jeweils gleich lang sind. Dieses sogenannte „Measured Move“-Phänomen tritt häufig auf und sollte im Zusammenspiel mit den im folgenden zu erörternden Warnsignalen nicht unterbewertet werden. Fast alle Aktienmärkte der westlichen Hemisphäre (nicht die asiatischen und die Edelmetall-Märkte) weisen eindeutige Schwächezeichen auf. Unser ursprüngliches Kursziel für den Dax bei 3.500 Punkten kann zwar noch nicht komplett ad acta gelegt werden, dessen Erreichen ist jedoch nicht mehr sehr wahrscheinlich.

Der Weg der Märkte! 1081799



Commitment of Traders


Die COT-Reports geben wider, in welchen Futures-Märkten das Smart Money (Anlegerkreise mit Insiderwissen) long oder short geht. Zwar ist die Interpretation des COT nicht sehr simpel durchzuführen, dennoch lassen von ihnen wichtige Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung der Börse ziehen. Der Report wird wöchetlich von der Commodity FuturesTrading Commission (CFTC) herausgegeben. Bis zur letzten Veröffentlichung in dieser Woche lies sich gemäß den damals aktuellen COT-Zahlen für den S+P500-Future sagen, daß die Commercials, welche das Smart Money verkörpern, netto-long waren, was gewissermaßen positiv für den S+P gesehen werden mußte. Auf der anderen Seite beobachten wir seit längerem, daß diese positive Indikation des COT mit den momentan hohen Aktienverkäufen von Unternehmensinsidern (negative Indikation) nicht zusammenpaßt. Dieser Widerspruch hat sich mit den aktuellen COT-Daten aufgelöst:



Commercials gehen massiv short


Wie aus dem COT-Bericht der letzten Woche hervorgeht, haben die Commercials (gelbe Linie) ihre Nett-Long-Position von etwa 15.000 Kontrakten in eine Netto-Short-Position von 42.000 Kontrakten umgewandelt. Im Gegenzug haben die Small Trader, die per Saldo als Kontraindikator gewertet werden müssen, ihre Netto-Long-Position massiv ausgebaut. Nun ist das große Bild komplett: Die smarten Anleger, also schon seit zwei Monaten die Unternehmensinsider und seit einer Woche nun auch die Commercials, verlassen das Schiff. Wir wissen nicht genau, warum. Aber vermutlich deshalb, weil es bald sinkt. Die Vergangenheit lehrt, daß man solche Warnsignale durchaus ernst nehmen sollte.

Der Weg der Märkte! 1081799
Quelle für diese Zahlen: VtoReport



Überschäumendes Sentiment


Seit einigen Wochen weisen wir auf die viel zu bullishen Börsenbriefe in den USA hingewiesen. Letztendlich sind diese so optimistisch bzw. wenig pessimistisch wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Zu den bereits erwähnten hohen Insiderverkäufen gesellen sich nun noch massiv short-gehende Commercials (sh. COT). Damit ist das sentimenttechnische Bild für die Börsen nahezu perfekt. Es herrscht eindeutig zu viel Optimismus und zu wenig Angst unter den Börsianern. In solchen Phasen laden die Smarties bzw. Insider gerne ihre Papiere bei den kleinen oder unvorsichtigen Anlegern ab. Genau dies geht z.B. aus den COT-Daten hervor. Für uns bedeutet dies Folgendes: Unsere hier schon vor Wochen geäußerte Meinung, daß die Rallye in Kürze gestoppt wird und danach eine heftige Korrektur zu befürchten ist, können wir beibehalten. Zumal nun auch noch der S+P 500 seinen Aufwärtstrend nach unten verlassen hat, raten wir zu Gewinnmitnahmen und einer verstärkter Vorsicht mit neuen Positionen auf der Long-Seite.


Ralf Flierl
Chefredakteur Smart Investor
www.smartinvestor.de

Quelle
==================================================

Anscheinend sind zwar noch die sogenannten Schwarzmaler, wie der Herr dieser Analyse, der Herr der langfristigen Analyse, Stox, ich und andere relativ allein mit der Meinung einer größeren Korrektur, aber anscheinend könnten wir recht behalten.

Der Weg der Märkte! 1081799
Schaut euch bitte mal diesen Chart an! Die gelbe sind wieder die Profis, die blauen die Kleinanleger. Hier wird es noch besser ersichtlich. Die Profis haben ihre gesamten Positionen an die Kleinanleger abgeladen und ziehen sich vom Markt zurück. Uns steht auf jeden Fall eine verrückte Bewegung bevor!


patzi
patznjeschniki:

Update Chartanalyse Dax

 
02.07.03 11:02
Der Weg der Märkte! 1081874www.technical-investor.de/cmy/forum/image.asp?id=279861&f=1" style="max-width:560px" >
Die Nackenenlinie meiner subjektiven Kopf-Schulter-Formation ist gebrochen wurden. Damit kann die Kopf-Schulter-Formation als neutralisiert angesehen werden.


Der Weg der Märkte! 1081874www.technical-investor.de/cmy/forum/image.asp?id=279852&f=1" style="max-width:560px" >
Außerdem hat sich gezeigt, dass die gelbe Unterstützungszone beim ersten Anlauf ausgezeichnet gehalten hat, vielleicht ist der SP500 nicht unschuldig daran. :-) Wie wird der zweite Anlauf auf diese Zone aussehen?


Fazit:

Bis die Marke von 3272 Punkten im Dax nicht überschritten wird, stehen die Zeichen weiter auf Korrektur.


patzi
patznjeschniki:

Korrektur

 
02.07.03 11:08
#19
...dass die Zone aufgrund der kurzen Verweildauer KEINE große Unterstützung bieten könnte.

patzi
Stox Dude:

@Patze: Wahnsinnig gut !

 
02.07.03 11:27
Deine Infos sind hervorragend und ich wundere mich, warum sich keiner meldet.
Sicherlich hast Du Recht, es gibt zuviele Bullen ;-)

Stox Dude
Der Weg der Märkte! 1081908
patznjeschniki:

Gefahr einer Korrektur?

 
03.07.03 22:13

Liebe Leserinnen und Leser,


 (Donnerstag Mittag, 26,06.), lang hat der Markt auf die US-Ar-
 beitsmarktdaten gewartet. Heute wurden sie nun veroeffentlicht
 - und schockierten im negativen Sinne: So ist die Arbeitslosen-
 quote in den USA auf den hoechsten Stand seit 1994 gestiegen,
 auch die Anzahl der neugeschaffenen Stellen lag deutlich unter
 den Erwartungen
. Damit besteht an den Boersen die Gefahr, dass
 der juengste Konjunkturoptimismus einen deutlichen Rueckschlag
 erfaehrt
, was mit Blick auf den avancierten Marktzustand ein
 erhoehtes Rueckschlagspotenzial impliziert.

 Anleger sollten bei groesseren Neupositionierungen daher zu-
 naechst Vorsicht walten lassen und die weitere konjunkturelle
 Nachrichtenlage akurat beobachten. Dennoch muss beruecksichtigt
 werden, dass es sich hierbei um die Mai-Daten handelt. Bei den
 Arbeitsmarktdaten handelt es sich ohnehin um einen nachlaufen-
 den Indikator. Dass dieser allerdings so deutlich unter den Er-
 wartungen lag, koennte dem bislang anhaltenden Aufwaertsdrang
 der Maerkte zunaechst Einhalt gebieten.

 Negativ fuer den deutschen Aktienmarkt ist zudem, dass der Dol-
 lar im Rahmen schlechter US-Konjunkturdaten wieder nachhaltig
 zur Schwaeche neigen koennte.
Entsprechend ist nicht auszu-
 schliessen, dass der starke Euro den traditionell von export-
 orientierten Unternehmen dominierten deutschen Aktienmarkt ue-
 berproportional belasten
koennte. Langer Rede kurzer Sinn:

 Mit Blick auf den latent ueberkauften Marktzustand, das bevor-
 stehende Sommerloch und das weitere Enttaeuschungspotenzial auf
 konjunktureller Ebene, besteht kurzfristig die Gefahr eines
 Marktumschwungs bzw. die Gefahr einer Korrektur
. Da der Markt
 in juengster Zeit jedoch dazu neigte, negative Nachrichten nach
 kurzer Zeit stoisch zu negieren, ist jedoch ebenso nicht auszu-
 schliessen, dass die positive Boersenstimmung noch eine Zeit
 lang anhaelt.


 Herzlichst,
 Ihre Redaktion von Aktienservice.de


patzi
Call:

Dickes Lob!

 
03.07.03 23:09
Echt sehr gute Infos hier, nicht nur weils mir aus der Seele spricht. Die große Frage bleibt das WANN ... WANN platzt die Blase? Ich denke später als die Schwarzmaler unter uns denken. Denn erst wenn die Pessimisten anfangen zu glauben, sich geirrt zu haben, gehts runter. Bei mir ist der Punkt schon fast erreicht, wenn ich sehe wie die Marktreaktionen auf schlechte Daten diese Woche waren ... puuuuh
poste:

könnte es einfach eine verlagerung geben?

 
04.07.03 00:15
ich meine damit lediglich ein umschichten der positionen.

die standartwerte haben 50-100% plus gemacht seit dem ende des irak krieges. diese werte sehe ich auch als langsam überkauft an, wo vermutlich kaum noch profis drin sind. aber was ist mit den ganzen verdroschenen nebenwerten, da gibt es noch sehr aussichtsreiche gelegenheiten. werden die auch ignoriert, oder geht der profi jetzt da rein?

wäre das der fall, sollte eine korrektur doch nicht so heftig ausfallen, wie manche erwarten.

mfg

poste
patznjeschniki:

Sentiment - nur noch extrem!

 
05.07.03 14:06
Bullish Advisors: 53.1%  
Bearish Advisors: 20.9%

Bullish Advisors Minus Bearish Advisors: 32.2%


Wir haben wieder ähnlich viele Bullen wie sonst, wenn ein mittelfristiges Top ausgebildet wurde. 53% sind vertretbar und auch nicht zu extrem. Aber immer noch extrem klein ist das Lager der Bären. Mit immerhin schon fast 21% scheinen sich die Zahlen zu normalisieren, unter 25% Bären ist aber trotzdem extrem selten. Deshalb sind diese Zahlen nicht mehr außergewöhnlich schlimm, sondern nur noch extrem. Es bleibt dabei, die Topbildung läuft.


patzi


cashmoney:

Mein Statement

 
05.07.03 14:31
Also grundsätzlich, das sei mal vorweg genommen, sehe ich den Markt auch mit großer Skepsis! Wodurch ist dieser Anstieg fundamental begründet?
Aber lassen wir das rationale mal weg! Börse war noch nie rational.
Fakt ist, daß der SP500 nahezu alle Widerstandslininien ohne jegliches Reaktion nach unten durchbrochen hat! Das hat wohl nun wirklich jeden überrascht! Oder?
Noch steht er über der Nackenlinie der großen SKS Formation. Das ist auch Fakt.
Und es sieht gar nicht schlecht aus das der nächste Schub kommt!
Auch der Dow ist aus seinem 2 wöchigen bullischen Keil regelkonform nach oben ausgebrochen, hier ist auch noch Luft.
Das Geschreie nach einer Korrektur geht schon seit Wochen,
aber solange kein eindeutiger Trendbruch erscheint,
wird die Korrektur noch auf sich warten lassen.
Und desto mehr Skepsis auftaucht, desto mehr wird es wundern,
das es mal wieder ganz anders kommt!
Die Indikatoren wie RSI MACD usw. sind schon lange nicht mehr verläßlich,
denn alles wurd übergeordnet ausgehebelt!
Beachte:
Formationsmuster wurden regelwidrig in Hülle und Fülle aufgelöst!
Was ist hier losgewesen? Nun ja, es wir kontrolliert gefahren!
Die Gesetzmäßigkeiten werden sich in Zukunft ändern und die Volatilität wir steigen.
Mir ist es egal, welche Richtung, hauptsache die Richtung beibehalten!
Viel Glück!
cashmoney:

Ach ja,

 
05.07.03 14:54
im übrigen taucht die Charttechnik des Dax fast gar nichts!
Und warum?
Weil der Dax einfach kein Eigenleben hat.
Übergeordnet ist immer der SP500, DJ und natürlich Nasdaq100 zu betrachten!
Hier wird die Richtung vorgegeben.
Kippt die Lage hier, dann reagiert der Dax wie ein Short Zertifikat.
Also oft nicht nachvollziehbar, denn hier sitzen wohl nur Angsthasen!
Die Deutschen haben einfach keine Klasse und kein Selbstwertgefühl mehr!
Es sind einfach nur Jammerlappen!

Ein Beispiel aus dem Erfindungsreichtum!
Wird etwas neues erfunden,
dann sagt der Amerikaner als erstes:
"Toll! Kann man daran Geld verdienen? Können wir damit reich werden?"
Der Deutsche dagegen:
"Oh Gott? Was ist das denn? Ist es nicht zu riskant?
Wenn das nachhinten los geht? Dann sind wir wohl ruiniert?"

Ein wenig mehr optimismus wäre wirklich angebracht bei den Deutschen!
patznjeschniki:

#34 - Da stimme ich dir voll und ganz zu! o. T.

 
05.07.03 15:11
#34 - Da stimme ich dir voll und ganz zu! o. T.">
patznjeschniki:

Fortsetzung der Rally?

 
07.07.03 13:10
Posting 26:

"Fazit:

Bis die Marke von 3272 Punkten im Dax nicht überschritten wird, stehen die Zeichen weiter auf Korrektur.
"

Tja und heute ist es soweit, die 3272 wurden überschritten, damit ist die Korrektur vorerst beendet und es ist wieder sehr gefährlich neue Shortpositionen einzugehen. Schließen wir heute über 3272, wechselt der Dax nach der HighLow-Methode wieder auf Kauf. Achtet auf die Marke von 3325. Wird die überschritten, geht die Rally erstmal weiter. Die Liquidität ist noch nicht zu Ende.


Der Weg der Märkte! 1087861
"Und nicht vergessen, es gibt da auch immer noch die langfristige Kopf-Schulter-Formation. Der Chart zeigt, dass die Nackenlinie noch nicht ganz erreicht ist. Der Chart zeigt aber auch, dass der aktuelle langfristige Downtrend bei über 4ooo Punkten verläuft und deshalb langfristig noch lange nicht Hurra geschriehen werden kann. Selbst bei einem Bruch der Nackenlinie nicht."


Der Weg der Märkte! 1087861
"Shortterm hat der Dax also noch ein paar Zähler Platz nach oben. Das dieser Widerstand nach dem Verlauf der letzten Wochen gleich gebrochen wird, ist unwahrscheinlich, ich finde sogar unmöglich. Der Dax sollte auch nach Möglichkeit diese Linie erreichen. Denn ein vorheriges Abdrehen nach unten wäre als äußerst bearish einzuschätzen. Bis ca. 3375 sollte es also im Dax nach Möglichkeit noch gehen."

Auszüge aus "Patzis Chartanalyse zum Dax vom 22.o6.o3"

Es zeigt sich also, ich warte auf die Korrektur und sie wird kommen. Ganz sicher und sicher heftig. Nur man darf sich auch nicht auf ein Szenario versteigen und sich daran festbeißen. Deshalb muss man aktuell die LongSignale wenigstens erkennen und darf sie nicht mit Zwangsoptimismus ignorieren. Kurzfristig long, mittelfristig short.

Noch dazu ist noch nicht Mitte Juli und das Sentiment der Deutschen spricht auch für eine Fortsetzung der Rally.



DAX: Überwinden der Widerstände möglich


07.07.2003 - 10:58, Thomas Theuerzeit, animusX

In der letzten Standortbestimmung wurde, auch auf die Gefahr einer Wiederholung, erneut auf die erhöhten Risiken im Dax hingewiesen. Der deutsche Aktienindex legte zu Beginn der vergangenen Woche auch noch einmal den Rückwärtsgang ein und verlor in der Spitze um über 100 Punkte auf 3.119 Punkte bevor er sich anschließend wieder erholte, jedoch aufgrund des Feiertages in Amerika zum Wochenschluß recht unentschlossen zeigte und per Saldo nur noch seitwärts tendierte.

Die Daten der letzten Woche signalisierten eine starke Unentschlossenheit der Investoren. Diese hat sich aber mit Ablauf der vergangenen Woche gelegt, so dass jetzt wieder klar Stellung bezogen wird. Das animusX®-Sentiment hat deutlich zugelegt und notiert mit 52 Punkten wieder oberhalb der Verteidigungslinie zwischen Bullen und Bären. Der Anstieg dokumentiert wieder einen gewissen Optimismus, wenngleich dieser noch nicht unbedingt als überschwenglich bezeichnet werden kann.

Auch die Verschiebungen bei den animusX®-Ratios läßt wieder einen Grundoptimismus erkennen. So haben beispielsweise die Angebotsüberhänge innerhalb des seit drei Wochen angesprochenen und bestehenden Widerstandsbündels abgenommen. Eine Überwindung scheint nun wahrscheinlicher zu werden. Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Marke von 3.270 Punkte nicht in Gefahr kommt und nachhaltig unterschritten wird. Zwar signalisieren die animusX®-Ratios dort eine gewisse Unterstützung, jedoch ist diese zur Zeit noch alles andere als signifikant. Kritisch wird es indes aber erst, wenn der Markt die 3.120 Punkte unterschreitet. Dann ist noch einmal mit einem stärkeren Verkaufsdruck zu rechnen, der bis in die Region 3.000 Punkte anhalten kann.


Fazit:

Ein erneuter Test der Widerstände ist wahrscheinlich. Sogar ein kurzfristiges Überwinden ist nicht ausgeschlossen. Erst ab 3.440 Punkte muß mit stärkerer Gegenwehr gerechnet werden. Nach unten hin ist der Dax bei 3.270 Punkte unterstützt. Diese Marke steht jedoch noch auf tönernen Füßen, so dass ein unterschreiten als Kritisch bezeichnet werden sollte. Das Chance / Risikoverhältnis ist für die 28 Kalenderwoche ausgeglichen bis leicht positiv.

Quelle


patzi
patznjeschniki:

Update - Top oder Zwischenhoch?

 
23.07.03 00:44
Schaut man sich mein letztes Posting an und liest die anderen genauer, zeigt sich, dass die kurzfristig bullishe Einstellung richtig war. Im letzten Posting hatte ich ja noch mal explizit darauf hingewiesen:


Chartanalyse Update


Der Weg der Märkte! 1108432
Bis ca. 3375 sollte es also im Dax nach Möglichkeit noch gehen.

Die haben wir nun, die langfristige Nackenlinie der Kopf-Schulter-Formation ist erreicht und sogar leicht überschritten. Jedoch noch nich weit genug, um die Formation zu neutralisieren. Außerdem war der Rückfall von dieser Marke bisher sehr heftig, was die Bedeutung der Nackenlinie derzeit aufrecht erhält. Es hat sich gezeigt, dass oberhalb der Nackenlinie große Angebotsüberhänge vorhanden waren/sind. Noch dazu wurde der mittelfristige Trendkanal gebrochen, was aber zunächst nur für ein Abschwächen der Dynamik spricht, denn nach der HighLow-Methode steht der Dax oberhalb von ca. 3125 Punkten noch auf Long.


Der Weg der Märkte! 1108432
Betrachtet man sich nun den langfristigen Dax, fällt die wichitge Stellung des Index' auf. Denn wir befinden uns in einer ernst zu nehmenden Widerstandszone und von oben drückt die Nackenlinie. Würde der Dax zum Monatsende nicht über der Nackenlinie notieren, wäre dies neutral bis negativ zu interpretieren.


Der Weg der Märkte! 1108432
Der Weg der Märkte! 1108432
Nimmt man an, dass die jetzige Bewegung in ihrem Ausmaß der Bewegung vom Herbst 2oo1 bis Frühling 2oo2 ähnelt, ist ihr Potential bereits erschöpft. Dann wäre 3376 Punkte das Kursziel im Dax gewesen, was lustigerweise genau auf der Nackenlinie der Kopf-Schulter-Formation liegt. Mit Elliot Wellen kenn ich mich noch nicht so gut aus, aber da heißt dieses Ereignis Masured Move oder so ähnlich. Vielleicht kann noch mal jemand dazu etwas sagen, der Ahnung hat?

Auf dem oberen Chart erkennt man weiterhin einen vollkommen intakten Abwärtstrendkanal, dessen Potential nach oben so gut wie ausgereizt ist. Er verläuft aktuell bei ca. 361o Punkten und fällt am täglich um fünf Zähler. Diesen Trendkanal würde ich als alleroberstes maximalsten Kursziel angeben. Steigen wir schnell, sind 355o Punkte drin. Schwächt sich die Dynamik weiter ab, ist max. mit 35oo zu rechnen - na gut, die 5o Punkte reißen ja dann doch nicht raus, oder? :-)

Die Frage ist nur, ob es noch weiter hoch geht, wie es in Estrichs Chartanalyse Thread propagiert wird, ob dieses Überschießen über die Nackenlinie diese neutralisieren würde, oder ob das Top bereits gebildet wurde?! Fragen über Fragen...

Noch zeigt die Charttechnik auf grün. Aber Vorsicht - Trendbruch ist ein ernstes Warnzeichen, Nackenlinie und Trendlinie im Weg, außerdem ein dicker Widerstandsbereich. Es wird immer dünner für die Charttechnik. Kurse von über 35oo Punkte sollte aber nicht für unmöglich gehalten werden.

Bildquelle




Fundamentalanalyse Update


Nun ja, das Bild trübt sich zusehends ein. Nokia und weitere Zinssenkungen sind nur zwei Gründe. Die Ausblicke sämtlicher Unternehmen waren wirklich nicht berauschend. Langsam merkt man, dass in 2oo3 wirtschaftlich nichts mehr passiert. Für 2oo4 sind aber schon alle am Jubeln - naja. Das größte Hausdefizit der USA setzt dem ganzen die Krone auf. Um das ganze hier nicht lang und breit noch mal aufschreiben zu müssen, empfehle ich euch Stox' Thread Der Crash ist unvermeidbar als Lektüre.

Die Fundamentaltechnik trübt sich ein.




Sentimentanalyse Update


Bullish Advisors: 57.4%  
Bearish Advisors: 17.0%
Bullish Advisors Minus Bearish Advisors: 40.4%


Die aktuellen Werte sind wieder extremer als die letzten. Dieses Stimmungshoch ist quasi selbsttragend. Solange wie wir steigende Kurse sehen, sind weiterhin alle und immer mehr positiv. Denn die Hausse nährt die Hausse. Denn die absehbare schlechte Fundamentlität der Wirtschaft wird derzeit wegen der guten Stimmung ignoriert. Sollte aber eine Abwärtsbewegung ins Rutschen kommen, besteht weiterhin Absturz- bis Crashgefahr. Denn Werte für die "Bullish Advisors Minus Bearish Advisors" von über 3o% sind extrem selten. Diese Werte über einen längeren Zeitraum ergeben ein sehr gefährlich Situation.

Solange der Trend aufwärts zeigt, ist alles ok. Wird eine Abwärtsbewegung eingeleitet, könnte es krachen. Für eine Korrektur ist das Sentiment auf jeden Fall gut.




Saisonalität Update


Schaut euch kurz den Chart im Eingangsposting an. Es ist die Zeit der TopBildung! Das letzte Hoch ist vom 16.o7. (18.o7. ist der durchschnittliche "TopTag"). Das Hoch würde also super passen. Dies spricht für die Bedeutung des Hochs, welche bereits in der Charttechnik angesprochen wurde.

Die Saisonalität wechselt nun ganz klar auf rot! Es ist die Zeit der Korrekturen und des Sommerlochs, große Sprünge dürfen nicht mehr erwartet werden, Korrekturen werden immer wahrscheinlicher.





Zusammenfassung


Es steht immer schlechter um die Märkte. Die Saisonalität steht unwiderruflich auf rot. Die Fundamentalität trübt sich ein, die Charttechnik gibt den Märkten vorerst nur noch wenig Luft nach oben. Das Sentiment zeigt schon über einen längeren Zeitraum an, dass eine Korrektur aussteht.

Man kann somit zusammenfassend sagen, dass die Korrektur immer wahrscheinlicher wird und je länger diese herausgezögert wird, desto wahrscheinlicher wird ein Absturz und die Wahrscheinlichkeit seiner Heftigkeit wächst. Erinnert euch den März diesen Jahres. Auch war ein Korrektur schon lange nötig, aber die Stimmung zu schlecht. Von einem Extrem ins andere. Ich bin der Meinung jetzt ist es andersherum. Die Stimmung ist zu gut - noch. Die Risiken wachsen, die Chancen sinken.

Und wieder eine Art Haftungsausschluss:
Jeder ist für sein Tun selbstverantwortlich, jede kann und darf auf fallende Märkte und auf steigende Märkte spekulieren. Der Markt diskontiert alles. Wir werden sehen.


patzi
patznjeschniki:

Up - für die NichtNachtSchwärmer o. T.

 
23.07.03 12:27
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen

Neueste Beiträge aus dem DAX Index Forum

Wertung Antworten Thema Verfasser letzter Verfasser letzter Beitrag
64 15.233 Porsche: verblichener Ruhm ? fuzzi08 Top-Aktien 23:35
64 12.598 2024-QV-GDAXi-DJ-GOLD-EURUSD-JPY lo-sh Achterbahn7 21:01
97 34.562 QuoVadisDax - das Original - Nachfolgethread MHurding MHurding 20:41
4 1.920 Beispiele (DAXi)für erfolgreiche Handelsstrategien w301425 w301425 19:03
143 77.216 Börse ein Haifischbecken: Trade was du siehst gekko823 gekko823 17:27

--button_text--