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So sehen feuchte Bärenträume aus.
Die Chancen stehen besser als bei der staatlichen Lotterie.
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NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen um eine Verknappung des Geldangebotes in China haben die US-Börsen am Donnerstag belastet ( ca. 10 min ). Die Inflation in dem Land war auf ein 16-Monatshoch gestiegen. Die Anleger befürchten Händlern zufolge nun ein Gegensteuern der chinesischen Zentralbank, wodurch sich die globale Nachfrage abschwächen könnte. Zudem waren Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA etwas schwächer als gedacht ausgefallen.
Ich dachte man hätte den Sarkasmus erkannt. Wie relaxed im Folgeposting im gleichen Tonfall auf den Spread hinweist.
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Die Run wird dadurch getrieben, dass Leute glauben, die Zinsen seien momentan sehr günstig und würden schon bald wieder "auf Normalwerte" steigen. Dies führt zu einer Schnäppchen-Mentalität, die auch in der Werbung gezielt angesprochen wird: "Sicher sie sich die jetzt noch günstigen Hypozinsen..."
Wenn wir jedoch, was ich für wahrscheinlich halte, eine jahre- wenn nicht jahrzehntelange Phase mit Deflation oder Sup-par-Wachstum bekommen, werden die Leitzinsen nicht wieder auf gewohnte "Normalwerte" steigen, sondern wider Erwarten unten bleiben. Sie bemessen sich Pi mal Daumen nach dem BIP-Wachstum. Ist das BIP-Wachstum nahe Null, bleiben auch die Leitzinsen lange bei Null (siehe Japan).
Die Schnäppchen-Erwartung dürfte daher im Laufe der Zeit enttäuscht werden. Aktuell führt sie noch zu vielen "vorgezogenen" Käufen. Stellt sich aber z. B. in zwei Jahren heraus, dass die vielbeschworene Inflation einfach nicht kommen will und die Zinsen sogar noch tiefer stehen als heute - und sind dann auch noch die Hauspreise gesunken, weil die Deflationswirtschaft die Nachfrage und Kaufkraft gesenkt hat - dann kommt das große Erwachen. Das vermeintliche Schnäppchen war gar keins...
Wenn diese Erkenntnis Gemeingut wird, dürfte sich im Hausmarkt - ganz ähnlich wie im Aktienmarkt - einer Art "Overhead Resistance" bilden (bei US-Immoblien sieht man das schon heute): Altkäufer mit Mondpreis-Einstiegen versuchen, mit blauem Auge ihre Immos wieder loszuschlagen - was nicht nur bei den Preisen den Deckel draufhält, sondern auch zu deutlichen Preisrückgängen führen kann. Grund: In der - realen - Deflation warten Hauskäufer lieber auf "bessere Preise".
Liebe Leserinnen und Leser,
ich kann nicht aus eigenem Erleben beurteilen, wie sich die Lage in den USA außerhalb der Flut der Konjunkturdaten darstellt. Aber es wäre doch eher verblüffend, wenn sie besser wäre, als diese Zahlen suggerieren. Und diese Zahlen waren in den letzten Wochen mehrheitlich ziemlich mau. Hierzulande stelle ich fest, dass Versandhändler mir per Brief, Email und Telefon mit Super-Sonder-Spezialangeboten auf den Leib rücken wie nie zuvor, vielen mir bekannten Einzelhändlern ob der Umsatzentwicklung der kalte Schweiß ausbricht und Handwerker aller Disziplinen, letztes Jahr noch ob der künstlichen Stützungsmaßnahmen der Regierung kaum zu ergattern, nun erstaunlich kurzfristig zur Verfügung stehen.
Nun könnte man natürlich argumentieren, dass das alles halt seine Zeit braucht, die Erholung nun mal langsam vonstatten geht und wir insgesamt doch auf einem guten Weg sind. Ich habe seit Sommer 2009 immer wieder erläutert, warum ich der Ansicht bin, dass wir ganz im Gegenteil nie von der schiefen Ebene in den Keller herunter gekommen sind und dies auch in den kommenden Jahren nicht werden. Auch die Allzweckwaffe China sehe ich skeptisch. Diese boomende Wirtschaft ist noch sehr instabil ... und ich bin nicht bereit, alle Konjunkturzahlen, die von dort kommen, einfach unbesehen zu glauben. Es ist nicht wirklich nachprüfbar, wie solide das Fundament dieser Volkswirtschaft über reine Konjunkturdaten hinaus wirklich ist ... und es ist keineswegs einfach davon auszugehen, dass all die gemeldeten Daten wirklich stimmen. Denn weltweite Frachtraten wie der Harpex oder der Baltic Dry Index deuten an, dass dort weniger in alle Welt verschifft wird, als man bei diesen Wachstumsraten annehmen sollte.
Aber nehmen wir einfach mal an, dass die Behauptung stimmt, dass sich die Weltwirtschaft wirklich auf diesem „guten Weg“ befindet und es halt nur ein wenig bedächtig wieder aufwärts ginge. Ei, das wäre ja fein. Und ein wenig Geduld können wir ja mitbringen, keine Frage. Nur ...
... diese Woche jährte sich das Panik-Tief vom März 2009. 3.600 Punkte im Dax, 666 Punkte im S&P 500. Per gestern bedeutete das einen Anstieg um 65% im Dax und um 72% im S&P 500 binnen eines Jahres. Beide Indizes sind ihren Allzeithochs klar näher als ihren Tiefs. Das passt zu einer zügigen, aus eigener Kraft vollzogenen Trendwende der Weltwirtschaft, deren stabile Gesamtlage die begründete Erwartung auf eine Fortsetzung dieses neuen Wachstums unterstützt. Also genau zu der Zukunftsvision, die man letztes Jahr im Sommer und Herbst noch von den medialen Sprachrohren (Analysten) wie Zucker ins Ohr geblasen bekam. Selbst dort wird momentan meist ohne Zucker gebacken, denn das markante Wachstum flackerte nur kurz, angeschoben durch die Milliarden billigen Geldes der Regierungen, hell auf ... um sich nun wieder auf die Strahlkraft einer blakenden Ölfunzel zu reduzieren.
Aber Aktien und Rohstoffe steigen, als warte der nächste Boom gleich um die Ecke. Dabei steigen sie mit verdächtig moderaten Umsätzen. Nur wenn es abwärts geht, ist die Beteiligung der Akteure plötzlich immens. Sie steigen trotz eines schwächeren Euro und eines steigenden Dollar, was für die meisten Nationen ein ungünstiges Bild darstellt ... sie steigen trotz Griechenland nebst anhängenden EU-Sorgen .... trotz eines wieder an den Tiefs von Anfang 2009 angekommenen US-Immobilienmarkts ... trotz Arbeitsmarktzahlen, die hierzulande nur wegen der Verlängerung der Kurzarbeit und in den USA wegen der Hinzurechnung der zahllosen, blitzschnell wieder kündbaren Zeitarbeiter nur schlecht und nicht sehr schlecht aussehen ... trotz der Tatsache, dass mit der momentan wieder steigenden Industrieproduktion vor allem die im Sommer/Herbst 2009 heruntergefahrenen Lagerbestände wieder aufgefüllt werden. Kurz: Sie steigen, obwohl sie aufgrund von Hoffnungen, die sich bislang nicht erfüllten, eigentlich zu hoch stehen. Und obwohl die Hoffnung, dass dieses bislang nicht eingetretene solide Wachstum in Kürze nachgeholt würde, reichlich illusorisch ist. Kann das gut gehen?
Diejenigen, die nicht nur jetzt, sondern in egal welcher Situation bullish sind, weil sie anderen etwas verkaufen sollen/wollen, nennen diese Entwicklung „wall of worry“ (zu Deutsch „Mauer der Angst“) und erklären uns: Jawoll! Gerade und nur so geht es! Je mehr Anleger skeptisch sind und besorgt sind, desto dauerhafter und stabiler werden die Kurse diese Mauer der Angst emporklettern. Ich sage:
Das ist vollkommen und absolut richtig! Eine „wall of worry“ ist wirklich eine stabile Grundlage für Aufwärtstrends. Ich erlaube mir nur, eine Kleinigkeit zu bemängeln: Wir HABEN momentan keine Mauer der Angst. Nicht ein bisschen! Was wir momentan sehen, ist eine „wall of bozos“ (bozo = Dummkopf).
Mal ehrlich, wie viele derer, die mit Milliarden an den Börsen herumhantieren, egal, ob es eigene Milliarden sind oder GaL (Geld anderer Leute), haben eine hinreichende Bodenhaftung (von der normalen Haftung mal abgesehen), um eine Ahnung zu haben, wie es um die Wirtschaft wirklich bestellt ist? Dass es über die reinen Arbeitslosenzahlen sehr darauf ankommt, wie viele Millionen zwar offiziell Arbeit haben, aber zu wenig verdienen, um den Konsum auch nur einen Deut voranzubringen? Wie es den Handwerkern, den kleinen Selbständigen oder den kleinen Industriebetrieben geht? Wie sehr kann die Mehrheit derer, die durch ihre Transaktionen die Börsen dominieren, wirklich erkennen, was sich hinter den reinen Konjunkturzahlen verbirgt? Und dass das, was dahinter steht, ein Wachstum, das taugen würde, die Rallye der letzten zwölf Monate nachträglich zu rechtfertigen, nicht ermöglicht?
Und wie viele private Anleger glauben an das neue Wachstum und immer weiter steigende Kurse, weil sie die Erfahrung und das Fachwissen einfach nicht haben können um zu beurteilen, dass das meiste, was ihnen in den Medien an goldenen Eiern versprochen wird, reiner Mumpitz ist? Zumal wir schließlich in einer „Schamgesellschaft“ leben, in der die meisten sorgsam zu verbergen suchen, wenn sie in wirtschaftliche Not geraten, sodass es gerade hierzulande selbst bei einer weiteren Verschärfung der Lage nach außen hin aussieht, als wäre alles in bester Ordnung? (Sprich Rolladen runter, im Keller verkriechen und so tun, als wäre man im Urlaub auf Mallorca?) Und vergessen wir nicht, dass eine Rezession für all diejenigen, die ihre Jobs noch haben, beinahe ein Schlaraffenland sinkender Preise bei nahezu nicht vorhandener Inflation ist. Warum also besorgt sein!
Kein Wunder also, dass kaum jemand sich um die rabenschwarzen Wolken schert, die sich längst vom Horizont nähern. Die einen kümmert es nicht, die anderen können oder wollen es nicht erkennen. Und so geht der Tanz auf dem Vulkan weiter.
Wenn Sie nun sicher davon ausgehen, dass meine Schlussfolgerung ist, dass man nun tunlichst ins Bärenlager wechseln müsse, muss ich sie enttäuschen. Ja, die Kurse können jederzeit auf dem Absatz kehrt machen und massiv einbrechen. Wochenlang. Monatelang. Aber der Zeitpunkt und das Niveau, auf dem dies passiert, ist völlig unvorhersehbar. Momentan fühlen sich noch viel zu viele pudelwohl in ihrer Haut und mit ihren Investments, als dass eine solche erneute Baisse zwingend wäre. Und wir haben ja anhand der vergangenen zwölf Monate lernen können, dass auch ein spürbares Verfehlen vorheriger, optimistischer Prognosen alleine nicht ausreicht, um die „wall of bozos“ zu brechen.
Es muss noch finsterer werden. Und das wird wohl nicht ausbleiben, wenn die Lage sich nicht in Kürze dramatisch aufhellen würde, wofür ich einfach keine Basis sehe. Dann erst vermute ich, wird es zu einem kollektiven Erschrecken kommen, das zwangsläufig in eine Panik münden wird. Denn wer brutal aus seinen rosa Wölkchen gerissen wird, regiert nicht besonnen. Wie das abläuft, haben wir ja bereits erleben dürfen:
Ende 2007 war längst klar, dass überall der Baum brennt, doch an den Börsen wurde von neuen Allzeithochs gefaselt. Dann aber kippten die Kurse Anfang 2008 abrupt weg ... und das mündete in den Crash vom Herbst. Immer wieder in unserer Geschichte haben wir Menschen bewiesen, dass wir zwar immer noch nicht gegen viele Krankheiten resistent sind, aber die Resistenz gegenüber Erfahrungen aus der Vergangenheit nahezu perfektioniert haben. Ich halte es daher für ziemlich wahrscheinlich, dass wir das Szenario des Jahres 2008 noch einmal erleben werden ... in nicht allzu ferner Zukunft.
Bis dahin aber spielt man an den Börsen die rosa Phase aus dem Herbst 2007. Und ja, manch einem, der nicht genau hinsieht, mag das wie eine solide „wall of worry“ aussehen. Und es ist ja auch, solange die Kurse noch vor sich hin steigen, kein Unterschied zu erkennen. Den erkennt man erst später: Eine „wall of worry“ ist solide ... eine „wall of bozos“ ist das Vorzimmer zu einem Crash. Bis dahin kann es möglicherweise noch ziemlich lange dauern und ein neues Rallye-Hoch nach dem anderen folgen. Kann. Muss nicht. Aber entkommen dürften wir dem dicken Ende letztlich nicht. Darauf aber schon jetzt zu setzen, wäre verwegen. Dazu sollte man entsprechend bearishe Signale der Charts abwarten. Aber man sollte es im Hinterkopf behalten, um die Kurse nicht zu sehr in „bozo-rosa“ zu sehen!
Mit den besten Grüßen
Ihr Ronald Gehrt
Quelle: www.system22.de/Marktkommentar11.03.pdf
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