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Der USA Bären-Thread


Beiträge: 156.441
Zugriffe: 26.295.590 / Heute: 127
S&P 500 kein aktueller Kurs verfügbar
 
permanent:

Geheimtip für einen neuen Anlauf im Bärenlotto

4
11.03.10 15:57

CM3AHR

1.000.000 Stück für 54.000 Euro erwerben.
0,054/Stück.

Ziel 2€, Rente.

So sehen feuchte Bärenträume aus.

Die Chancen stehen besser als bei der staatlichen Lotterie.

 

Permanent

Antworten
relaxed:

#58876 Sieht nach einer

3
11.03.10 16:02
"sicheren Sache" aus, allerdings ist der Spread etwas hoch. ;-)
Antworten
relaxed:

#58862 Meine "böse These" zu diesem

9
11.03.10 16:50
"Immobilienboom" ist: Die Banken schüren bei solventen Privaten Inflationsangst und bieten günstige Hypotheken (ist ja nicht schwer, wenn man das Geld umsonst bekommt ;-)) mit dem Versprechen eines "Bombengeschäfts" für die Privaten, wenn die Inflation kommt - Immobilie wird immer wertvoller, die Hypothek "inflationiert" sich weg.

Verdammt, wo habe ich diese "Theorie des sich reich rechnens" zuletzt gehört - ich kann mich nicht mehr erinnern. ;-))

Und warum "klappt" das nur bei Privaten? ;-))))
Antworten
Pichel:

Obama will Exporte der USA verdoppeln

5
11.03.10 16:57
DJ: Obama will Exporte der USA verdoppeln
WASHINGTON (AFP)--US-Präsident Barack Obama hat eine neue Exportinitiative ins
Leben gerufen, um die Ausfuhren der USA in den kommenden fünf Jahren zu
verdoppeln. Obama unterzeichnete am Donnerstag in Washington eine Anweisung an
die Behörden, die eine Stärkung der Exportorientierung von US-Unternehmen und
besseren Zugang auf ausländischen Märkten zum Ziel hat. Er habe die Regierung
angewiesen, "jede verfügbare Ressource für diese Mission zugänglich zu machen",
sagte Obama in einer Rede vor Unternehmern in Washington laut vorab
verbreitetem Redetext.

 Obama rief zugleich die großen Exportländer auf, die derzeitigen Unebenheiten
im weltweiten Handel auszugleichen. "Länder mit Außenhandelsüberschuss müssen
Konsum und Binnennachfrage stärken", sagte Obama. Ausdrücklich forderte der
Präsident China auf, einen "marktorientierten Wechselkurs" für seine Währung
zuzulassen. Die USA beklagen seit langem, dass China durch seine
Währungspolitik Exporte verbilligt und Importe verteuert. Zur Gruppe der Länder
mit hohem Außenhandelsüberschuss zählt neben China auch Deutschland.

 Die neue "Nationale Exportinitiative" sieht laut Obama finanzielle Anreize
für Unternehmen vor, die ihre Ausfuhren ausweiten wollen. Außerdem berief der
Präsident einen Exportrat ein, der Vorschläge für die Stärkung der Ausfuhr
erarbeiten soll. An dessen Spitze berief Obama Boeing-Chef Jim McNerney und
Xerox-Chefin Ursula Burns. Obama kündigte außerdem an, auf eine exakte
Umsetzung bestehender Handelsverträge zu pochen, damit US-Unternehmen nicht
benachteiligt würden.

 Obama bezeichnete die Initiative als "ehrgeizige Anstrengung, die vollen
Ressourcen der US-Regierung hinter amerikanischen Unternehmen zu bündeln, die
ihre Güter und Dienstleistungen im Ausland verkaufen wollen". Er wolle das
Vorhaben "persönlich als Präsident anführen", sagte er. Obama hatte das Ziel
einer Exportverdoppelung bereits im Januar angekündigt. Nach Angaben des Weißen
Hauses soll die Initiative zwei Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. In den
vergangenen Jahren hatten die Importe der USA den Wert der Exporte deutlich
überstiegen.

 DJG/apo

 (END) Dow Jones Newswires

 March 11, 2010 10:52 ET (15:52 GMT)
ISO-8859-11.0
"Kurzfristig helfen Schulden. Langfristig gehen wir alle tot"
John Maynard Keynes (Brit. Wirtschaftswissenschaftler, 1883-1946)
Antworten
relaxed:

#58871 Ach so, und warum warnt die

 
11.03.10 16:57
Schweizerische Nationalbank? Weil die sich noch an die Situation in den 90ern erinnern - nach der "ersten Migrantenschwemme" und dem geplatzten Hypothekenmarkt. ;-))

Manche haben eben doch ein längeres Gedächtnis. ;-)))
Antworten
Pichel:

Volcker rule 2.0 targets Wall Street conflicts

4
11.03.10 16:59
BREAKINGVIEWS-Volcker rule 2.0 targets Wall Street conflicts
   By James Pethokoukis
   WASHINGTON, March 11 (Reuters Breakingviews) - The latest proposal to limit
U.S. banks' proprietary trading also targets underwriters' conflicts of
interest -- perhaps especially Goldman's. Rebellious Democrats are pushing this
tougher plan, but they may only succeed in undermining what little consensus
exists.

      A considered view will be published shortly.

      CONTEXT NEWS
      -- Legislation that would write into law and widen the proposed "Volcker
rule" to limit proprietary trading by banks was unveiled in the U.S. Senate on
March 10 with the support of five Democratic senators.
      -- Summary of legislation via politico.com: r.reuters.com/gyj73j

      RELATED STORY


      -- The author is a Reuters Breakingviews columnist. The opinions
expressed are his own --
      -- For previous columns by the author, Reuters customers can click on
      (Editing by Richard Beales and Martin Langfield) Keywords: BREAKINGVIEWS
VOLCKER/
(james.pethokoukis@thomsonreuters.com)


[GOLDMAN SACHS GROUP INC,GS,US,,US38141G1040]
2010-03-11 15:56:45
3N|BND GOV REG FNG GEN POL NEW|USA|FIN|
"Kurzfristig helfen Schulden. Langfristig gehen wir alle tot"
John Maynard Keynes (Brit. Wirtschaftswissenschaftler, 1883-1946)
Antworten
wawidu:

Öffentliche Schulden und Inflation

2
11.03.10 17:03
Wem fällt bei diesem Chart etwas auf?
Der USA Bären-Thread 305823
Antworten
Contrade 121:

@permantent

2
11.03.10 17:06
Dein Schein soll eine sichere Sache sein? Du glaubst nicht, wie die Mehrheit der Banker, an die Phoenix ;-))

Der Markt hat in der Zwischenzeit gedreht - mickrige Umsätze sowohl in USA als auch Deutschland. Dies ist hauptsächlich den fehlenden Verkäufern zu verdanken. Schon geringe Verkäufe würden den Markt um +10%abstürzen lassen. Ich persönlich halte es für ein gewagtes Spiel vor der Verfallswoche, bei der aktuellen Markt- und Nachrichtentendenz, eine Short-Position einzugehen. Also ich warte lieber auf die 6.000.
Antworten
Maxgreeen:

#58876 dieser ist besser

 
11.03.10 17:06
CM1M6J   :))

Bewertungstag nach dem Hexentag
Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang!
(Friedrich Hebbel, 1813-1863)
Antworten
Maxgreeen:

Von was reden die in den News ?

2
11.03.10 17:09

NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen um eine Verknappung des Geldangebotes in China haben die US-Börsen am Donnerstag belastet ( ca. 10 min ). Die Inflation in dem Land war auf ein 16-Monatshoch gestiegen. Die Anleger befürchten Händlern zufolge nun ein Gegensteuern der chinesischen Zentralbank, wodurch sich die globale Nachfrage abschwächen könnte. Zudem waren Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA etwas schwächer als gedacht ausgefallen.

Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang!
(Friedrich Hebbel, 1813-1863)
Antworten
Malko07:

Auch die schweizer Notenbank

3
11.03.10 17:13
kann sich unter den Bekloppten einreihen. Warnen aber ihren Job nicht tun.

Ein Großteil der Menschen kaufen ihr Haus/Wohnung nicht aus der Portokasse sondern müssen sich verschulden. Deshalb sind die Zinsen ein sehr wichtiger Entscheidungspunkt bei der Anschaffung. Sind die Zinsen längere Zeit zu niedrig entsteht zwangsweise eine Immobilienblase, ob nun die Bekloppten warnen oder nicht.
Antworten
Anti Lemming:

Malko - Deflations- und Inflationserwartungen

17
11.03.10 17:21
"Es sind nicht Deflationserwartungen welche den Kauf von Immobilien anheizen sondern Inflationserwartungen." (58864)

Der Mechanismus ist sehr komplex:

1. Die Wirtschaft schrumpft oder wächst ungenügend, Firmen entlassen Leute, die Kaufkraft sinkt - Folge: reale Deflation.

2. Um die Deflation zu bekämpfen, senken viele Zentralbanken (USA, GB, EU) die Zinsen auf nahe Null.

3. Geld in diesen Ländern suchte händeringend Zinsrendite und stürzt sich auf Assets aller Art, Hauptsache sie steigen (Momentum reiten) oder bringen Zinsen. Selbst Junkbonds sind attraktiv, obwohl gerade die in einer realen Deflation gefährlich sind.

4. Die steigenden Assetpreise - eine Folge der Tiefzinspolitik - suggerieren Inflation, erkennbar an Preisanstiegen in Sachwerten wie Aktien, Bonds (die sich normalerweise gegenläufig zu Aktien entwickeln), Gold (dto.) und Rohstoffen.

5. So entsteht - "falsche" - InflationsERWARTUNG, obwohl reale Deflation der Auslöser war - und in der Realwirtschaft auch noch vorherrscht.

6. Die Inflationserwartung wird zusätzlich dadurch geschürt, dass Dooms-Propheten aller Art (u. a. auf Goldseiten usw.) behaupten, die Assetpreisanstiege seien die Folge realer Inflation, die sich "schon bald" für Jedermann bemerkbar machen werde In der Realität freilich sinken die Preise Woche für Woche (siehe Discounter-Rabattschlacht). Faktisch liegt die Inflation in der EU bei nahe Null (in USA nach hedonistischer Rechnung ebenfalls), und in Japan ist sie deutlich negativ.

7. Die "gefühlte Inflation" infolge der Assetpreisanstiege liegt unterdessen bei 20 % - wie 1982, als Gold sein letztes Top markierte und die Inflation REAL gallopierte.

8. Trittbrettfahrer aller Art nutzen den Inflations-Hype, um daraus für sich Kapital zu schlagen. Rohstoff-Heinis behaupten, die Rohstoffe gingen bald zur Neige, und die Preisanstiege seien der Knappheit bedingt (während die Lager überquellen).

9. Deutsche Immobilien-Heinis nutzen den Inflations-Hype, um den Leuten einzureden, sie müssten die - angeblich "jetzt noch billigen" - Immoblien schell kaufen, ehe laxe Zinspolitik der Zentralbanken "die Währungen entwertet". Sie knüpfen dabei ganz geschickt an "Weimar-Vorstellungen" an. Die Argumente sind ähnlich wie die bei den Goldjüngern.

10. In USA hingegen haben wir eine klare Immobilien-Preisdeflation - die eine der Hauptursachen der Krise ist: Dadurch, dass die US-Hauspreise seit 2005 um über 30 % gefallen sind, führt ja gerade zu den vielen Zwangsversteigerungen. Die Fed versucht mit allen Mitteln inkl. Staatszulagen, die Hauspreisverfall zu stoppen und die Preise wieder hochzutreiben.  Ich gehe davon aus, dass die sonstige Assetpreis-Inflation als "Anschieber" dafür billigend in Kauf genommen wird. Doch trotz allen Pumpens fallen die Hauspreise weiter, nun auch im Gewerbesektor.

11. Bernanke wird irgendwann begreifen, dass man Deflation nicht mit professoralen Lehrmeinungen "wegpumpen" kann.

12. Der Fakt, dass die temporär von den Zentralbanken in die Märkte gepumpten Gelder gar nicht in der Realwirtschaft ankommen und die Löhne wegen der hohen Arbeitslosigkeit kaum steigen können, wird von den Inflations-Gläubigen ignoriert. Ebenso, dass die Firmen mangels Wachstumsperspektiven kaum Anlageinvestitionen tätigen und stattdessen ihre Schulden abzahlen (Bilanzrezession).



FAZIT:  Die Deflation ist real und schafft wegen der Nullzinspolitik, mit der sie - vermutlich vergeblich - "bekämpft" werden soll, eine liquiditäts- bzw. von Renditejagd getriebene Assetpreis-Inflation, die - teils gezielt - als reale Inflation fehlinterpretiert wird. Dahinter steckt u. a. das Kalkül der Fed, die auf diese Weise die gesunkenen Hauspreise (die Quelle vieler Übel) wieder hochtreiben will.

Meine Erwartung: Die Pump-Experimente werden nicht wie erhofft aufgehen. Die unweigerlich mit hochgetriebenen Rohstoffpreise sind Gift für eine tendenziell deflationäre Wirtschaft - und sie werden, wie im Herbst 2008, irgendwann der Stolperstein sein. Von da an geht es - momentum-getrieben - abwärts. Die Luft wird diesmal aus allen Assetklassen gleichzeitig entweichen - es ist die Rückabwicklung der vorherigen (und ebenso widersinnigen) "synchronen Anstiege". Es gibt dann nichts Sichereres mehr als Cash - nicht zufällig das, was Leute bei ihren "Käufen um jeden Preis" zurzeit am meisten hassen.
Antworten
relaxed:

Den Immobilienfonds gibt es bei

2
11.03.10 17:22
einer einschlägigen Direktbank gerade im Sonderangebot:

Der USA Bären-Thread 7620682

Ein beindruckende Performance, keine Delle und schüttet aus ... und investiert einen beträchtlichen Anteil in gewerblichen Immobilien in Großbritannien.

Da fragt man sich doch, wie der das macht und warum die britischen gewerblichen Immobilienaktien nicht gerade Highflyer sind? ;-)))
Antworten
wawidu:

Auch Italien "mogelte"

2
11.03.10 17:23
bei den Maastricht-Kriterien:

www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32111/1.html
Antworten
permanent:

Contrade121

3
11.03.10 17:33

Ich dachte man hätte den Sarkasmus erkannt. Wie relaxed im Folgeposting im gleichen Tonfall auf den Spread hinweist.

Permanent

Antworten
Malko07:

#58887: Wie sagte einst ein

2
11.03.10 17:41
Indianer: Wenn man ein totes Pferd reitet sollte man absteigen.
Antworten
Anti Lemming:

Die Dynamik des "Immobilien-Runs"

7
11.03.10 17:49

Die Run wird dadurch getrieben, dass Leute glauben, die Zinsen seien momentan sehr günstig und würden schon bald wieder "auf Normalwerte" steigen. Dies führt zu einer Schnäppchen-Mentalität, die auch in der Werbung gezielt angesprochen wird: "Sicher sie sich die jetzt noch günstigen Hypozinsen..."

Wenn wir jedoch, was ich für wahrscheinlich halte, eine jahre- wenn nicht jahrzehntelange Phase mit Deflation oder Sup-par-Wachstum bekommen, werden die Leitzinsen nicht wieder auf gewohnte "Normalwerte" steigen, sondern wider Erwarten unten bleiben. Sie bemessen sich Pi mal Daumen nach dem BIP-Wachstum. Ist das BIP-Wachstum nahe Null, bleiben auch die Leitzinsen lange bei Null (siehe Japan).

Die Schnäppchen-Erwartung dürfte daher im Laufe der Zeit enttäuscht werden. Aktuell führt sie noch zu vielen "vorgezogenen" Käufen. Stellt sich aber z. B. in zwei Jahren heraus, dass die vielbeschworene Inflation einfach nicht kommen will und die Zinsen sogar noch tiefer stehen als heute - und sind dann auch noch die Hauspreise gesunken, weil die Deflationswirtschaft die Nachfrage und Kaufkraft gesenkt hat - dann kommt das große Erwachen. Das vermeintliche Schnäppchen war gar keins...

Wenn diese Erkenntnis Gemeingut wird, dürfte sich im Hausmarkt - ganz ähnlich wie im Aktienmarkt - einer Art "Overhead Resistance" bilden (bei US-Immoblien sieht man das schon heute): Altkäufer mit Mondpreis-Einstiegen versuchen, mit blauem Auge ihre Immos wieder loszuschlagen - was nicht nur bei den Preisen den Deckel draufhält, sondern auch zu deutlichen Preisrückgängen führen kann. Grund: In der - realen - Deflation warten Hauskäufer lieber auf "bessere Preise".

Antworten
fischerei:

R.Gehrt: The Wall of Bozos

5
11.03.10 17:50

Liebe Leserinnen und Leser,

ich kann nicht aus eigenem Erleben beurteilen, wie sich die Lage in den USA außerhalb der Flut der Konjunkturdaten darstellt. Aber es wäre doch eher verblüffend, wenn sie besser wäre, als diese Zahlen suggerieren. Und diese Zahlen waren in den letzten Wochen mehrheitlich ziemlich mau. Hierzulande stelle ich fest, dass Versandhändler mir per Brief, Email und Telefon mit Super-Sonder-Spezialangeboten auf den Leib rücken wie nie zuvor, vielen mir bekannten Einzelhändlern ob der Umsatzentwicklung der kalte Schweiß ausbricht und Handwerker aller Disziplinen, letztes Jahr noch ob der künstlichen Stützungsmaßnahmen der Regierung kaum zu ergattern, nun erstaunlich kurzfristig zur Verfügung stehen.

Nun könnte man natürlich argumentieren, dass das alles halt seine Zeit braucht, die Erholung nun mal langsam vonstatten geht und wir insgesamt doch auf einem guten Weg sind. Ich habe seit Sommer 2009 immer wieder erläutert, warum ich der Ansicht bin, dass wir ganz im Gegenteil nie von der schiefen Ebene in den Keller herunter gekommen sind und dies auch in den kommenden Jahren nicht werden. Auch die Allzweckwaffe China sehe ich skeptisch. Diese boomende Wirtschaft ist noch sehr instabil ... und ich bin nicht bereit, alle Konjunkturzahlen, die von dort kommen, einfach unbesehen zu glauben. Es ist nicht wirklich nachprüfbar, wie solide das Fundament dieser Volkswirtschaft über reine Konjunkturdaten hinaus wirklich ist ... und es ist keineswegs einfach davon auszugehen, dass all die gemeldeten Daten wirklich stimmen. Denn weltweite Frachtraten wie der Harpex oder der Baltic Dry Index deuten an, dass dort weniger in alle Welt verschifft wird, als man bei diesen Wachstumsraten annehmen sollte.

Aber nehmen wir einfach mal an, dass die Behauptung stimmt, dass sich die Weltwirtschaft wirklich auf diesem „guten Weg“ befindet und es halt nur ein wenig bedächtig wieder aufwärts ginge. Ei, das wäre ja fein. Und ein wenig Geduld können wir ja mitbringen, keine Frage. Nur ...

... diese Woche jährte sich das Panik-Tief vom März 2009. 3.600 Punkte im Dax, 666 Punkte im S&P 500. Per gestern bedeutete das einen Anstieg um 65% im Dax und um 72% im S&P 500 binnen eines Jahres. Beide Indizes sind ihren Allzeithochs klar näher als ihren Tiefs. Das passt zu einer zügigen, aus eigener Kraft vollzogenen Trendwende der Weltwirtschaft, deren stabile Gesamtlage die begründete Erwartung auf eine Fortsetzung dieses neuen Wachstums unterstützt. Also genau zu der Zukunftsvision, die man letztes Jahr im Sommer und Herbst noch von den medialen Sprachrohren (Analysten) wie Zucker ins Ohr geblasen bekam. Selbst dort wird momentan meist ohne Zucker gebacken, denn das markante Wachstum flackerte nur kurz, angeschoben durch die Milliarden billigen Geldes der Regierungen, hell auf ... um sich nun wieder auf die Strahlkraft einer blakenden Ölfunzel zu reduzieren.

Aber Aktien und Rohstoffe steigen, als warte der nächste Boom gleich um die Ecke. Dabei steigen sie mit verdächtig moderaten Umsätzen. Nur wenn es abwärts geht, ist die Beteiligung der Akteure plötzlich immens. Sie steigen trotz eines schwächeren Euro und eines steigenden Dollar, was für die meisten Nationen ein ungünstiges Bild darstellt ... sie steigen trotz Griechenland nebst anhängenden EU-Sorgen .... trotz eines wieder an den Tiefs von Anfang 2009 angekommenen US-Immobilienmarkts ... trotz Arbeitsmarktzahlen, die hierzulande nur wegen der Verlängerung der Kurzarbeit und in den USA wegen der Hinzurechnung der zahllosen, blitzschnell wieder kündbaren Zeitarbeiter nur schlecht und nicht sehr schlecht aussehen ... trotz der Tatsache, dass mit der momentan wieder steigenden Industrieproduktion vor allem die im Sommer/Herbst 2009 heruntergefahrenen Lagerbestände wieder aufgefüllt werden. Kurz: Sie steigen, obwohl sie aufgrund von Hoffnungen, die sich bislang nicht erfüllten, eigentlich zu hoch stehen. Und obwohl die Hoffnung, dass dieses bislang nicht eingetretene solide Wachstum in Kürze nachgeholt würde, reichlich illusorisch ist. Kann das gut gehen?

Diejenigen, die nicht nur jetzt, sondern in egal welcher Situation bullish sind, weil sie anderen etwas verkaufen sollen/wollen, nennen diese Entwicklung „wall of worry“ (zu Deutsch „Mauer der Angst“) und erklären uns: Jawoll! Gerade und nur so geht es! Je mehr Anleger skeptisch sind und besorgt sind, desto dauerhafter und stabiler werden die Kurse diese Mauer der Angst emporklettern. Ich sage:

Das ist vollkommen und absolut richtig! Eine „wall of worry“ ist wirklich eine stabile Grundlage für Aufwärtstrends. Ich erlaube mir nur, eine Kleinigkeit zu bemängeln: Wir HABEN momentan keine Mauer der Angst. Nicht ein bisschen! Was wir momentan sehen, ist eine „wall of bozos“ (bozo = Dummkopf).

Mal ehrlich, wie viele derer, die mit Milliarden an den Börsen herumhantieren, egal, ob es eigene Milliarden sind oder GaL (Geld anderer Leute), haben eine hinreichende Bodenhaftung (von der normalen Haftung mal abgesehen), um eine Ahnung zu haben, wie es um die Wirtschaft wirklich bestellt ist? Dass es über die reinen Arbeitslosenzahlen sehr darauf ankommt, wie viele Millionen zwar offiziell Arbeit haben, aber zu wenig verdienen, um den Konsum auch nur einen Deut voranzubringen? Wie es den Handwerkern, den kleinen Selbständigen oder den kleinen Industriebetrieben geht? Wie sehr kann die Mehrheit derer, die durch ihre Transaktionen die Börsen dominieren, wirklich erkennen, was sich hinter den reinen Konjunkturzahlen verbirgt? Und dass das, was dahinter steht, ein Wachstum, das taugen würde, die Rallye der letzten zwölf Monate nachträglich zu rechtfertigen, nicht ermöglicht?

Und wie viele private Anleger glauben an das neue Wachstum und immer weiter steigende Kurse, weil sie die Erfahrung und das Fachwissen einfach nicht haben können um zu beurteilen, dass das meiste, was ihnen in den Medien an goldenen Eiern versprochen wird, reiner Mumpitz ist? Zumal wir schließlich in einer „Schamgesellschaft“ leben, in der die meisten sorgsam zu verbergen suchen, wenn sie in wirtschaftliche Not geraten, sodass es gerade hierzulande selbst bei einer weiteren Verschärfung der Lage nach außen hin aussieht, als wäre alles in bester Ordnung? (Sprich Rolladen runter, im Keller verkriechen und so tun, als wäre man im Urlaub auf Mallorca?) Und vergessen wir nicht, dass eine Rezession für all diejenigen, die ihre Jobs noch haben, beinahe ein Schlaraffenland sinkender Preise bei nahezu nicht vorhandener Inflation ist. Warum also besorgt sein!

Kein Wunder also, dass kaum jemand sich um die rabenschwarzen Wolken schert, die sich längst vom Horizont nähern. Die einen kümmert es nicht, die anderen können oder wollen es nicht erkennen. Und so geht der Tanz auf dem Vulkan weiter.

Wenn Sie nun sicher davon ausgehen, dass meine Schlussfolgerung ist, dass man nun tunlichst ins Bärenlager wechseln müsse, muss ich sie enttäuschen. Ja, die Kurse können jederzeit auf dem Absatz kehrt machen und massiv einbrechen. Wochenlang. Monatelang. Aber der Zeitpunkt und das Niveau, auf dem dies passiert, ist völlig unvorhersehbar. Momentan fühlen sich noch viel zu viele pudelwohl in ihrer Haut und mit ihren Investments, als dass eine solche erneute Baisse zwingend wäre. Und wir haben ja anhand der vergangenen zwölf Monate lernen können, dass auch ein spürbares Verfehlen vorheriger, optimistischer Prognosen alleine nicht ausreicht, um die „wall of bozos“ zu brechen.

Es muss noch finsterer werden. Und das wird wohl nicht ausbleiben, wenn die Lage sich nicht in Kürze dramatisch aufhellen würde, wofür ich einfach keine Basis sehe. Dann erst vermute ich, wird es zu einem kollektiven Erschrecken kommen, das zwangsläufig in eine Panik münden wird. Denn wer brutal aus seinen rosa Wölkchen gerissen wird, regiert nicht besonnen. Wie das abläuft, haben wir ja bereits erleben dürfen:

Ende 2007 war längst klar, dass überall der Baum brennt, doch an den Börsen wurde von neuen Allzeithochs gefaselt. Dann aber kippten die Kurse Anfang 2008 abrupt weg ... und das mündete in den Crash vom Herbst. Immer wieder in unserer Geschichte haben wir Menschen bewiesen, dass wir zwar immer noch nicht gegen viele Krankheiten resistent sind, aber die Resistenz gegenüber Erfahrungen aus der Vergangenheit nahezu perfektioniert haben. Ich halte es daher für ziemlich wahrscheinlich, dass wir das Szenario des Jahres 2008 noch einmal erleben werden ... in nicht allzu ferner Zukunft.

Bis dahin aber spielt man an den Börsen die rosa Phase aus dem Herbst 2007. Und ja, manch einem, der nicht genau hinsieht, mag das wie eine solide „wall of worry“ aussehen. Und es ist ja auch, solange die Kurse noch vor sich hin steigen, kein Unterschied zu erkennen. Den erkennt man erst später: Eine „wall of worry“ ist solide ... eine „wall of bozos“ ist das Vorzimmer zu einem Crash. Bis dahin kann es möglicherweise noch ziemlich lange dauern und ein neues Rallye-Hoch nach dem anderen folgen. Kann. Muss nicht. Aber entkommen dürften wir dem dicken Ende letztlich nicht. Darauf aber schon jetzt zu setzen, wäre verwegen. Dazu sollte man entsprechend bearishe Signale der Charts abwarten. Aber man sollte es im Hinterkopf behalten, um die Kurse nicht zu sehr in „bozo-rosa“ zu sehen!

Mit den besten Grüßen

Ihr Ronald Gehrt

Quelle: www.system22.de/Marktkommentar11.03.pdf

Antworten
relaxed:

Wie immer ist der BT seiner Zeit

3
11.03.10 17:52
voraus:

www.faz.net/s/...9BA6B42F36890BBD48~ATpl~Ecommon~Scontent.html

;-))
Antworten
Malko07:

Die Immobilienpreise

7
11.03.10 18:00
werden in Deutschland unter Garantie sinken. Dafür wird schon die demographische Entwicklung sorgen. Abnehmende Bevölkerung sorgt dafür dass Immobilien, Briefmarkensammlungen, .... billiger werden. Die Deflation könnte diesen Effekt deutlich verstärken.

Etliche angelsächsische Investitionsgesellschaften haben sich vor dem Beginn der Krise die Pfoten auf dem deutschen Immobilienmarkt verbrannt. Sie hatten in ihrem mitgebrachtem Wahn Schrott überteuert eingekauft. Werden froh sein, wenn sie jetzt ein Teil davon los werden.
Antworten
pfeifenlümmel:

Ärgerlich bei ariva

4
11.03.10 18:27
sind ungenaue bzw. falsche charts wie zum Beispiel der Euro-bund. Anscheinend hängen sie den neuen Future 06 an den abgelaufenen einfach dran und erzeigen damit völlig falsche Eindrücke. Indikatoren werden offenbar teilweise nach dem falschen Chart und andere wiederum nach dem Future 06 berechnet. Na ja, schönes Durcheinander.
Antworten
wawidu:

Vier Links mit "Brisanz"

7
11.03.10 18:37
www.wirtschaftsfacts.de/?p=2901

www.wirtschaftsfacts.de/?p=2886

www.wirtschaftsfacts.de/?p=2893

www.wirtschaftsfacts.de/?p=2877

Dazu kann ich nur sagen: "Ungute" Perspektiven!
Antworten
Anti Lemming:

Zinsen auf 30-j-US-Staatsanleihen steigen

6
11.03.10 19:23
Die Auktion der 30-jährigen heute - Volumen 13 Mrd. Dollar - verlief laut Marketwatch "gut", aber

1. Lagen die Zinsen, die geboten/gefordert wurden, bei 4,68 % (und damit nahe dem Top der letzten 2 Jahre - s. Chart unten)

2. Lag die Quote "indirekter Bieter" (darunter ausländ. Zentralbanken) mit 23,9 % deutlich niedriger als bei den letzten vier Auktionen (Schnitt: 40,5 %).

Grätchen-(im Hals)-Frage: Kommt die "starke Nachfrage" ("strong demand") der "direkten Bieter" von Mittelsmännern der Fed?




March 11, 2010, 1:10 p.m. EST · Recommend · Post:
Treasury sees strong demand at sale of 30-yr debt


NEW YORK (MarketWatch) -- The Treasury Department sold $13 billion in 30-year bonds (UST30Y 4.70, +0.00, +0.09%) at a yield of 4.679% on Thursday, finishing up a week of auctions. Bidders offered to buy 2.89 times the amount of debt sold, the highest since September and better than the average of 2.61 times at the last four comparable sales. Indirect bidders, a class of investors that includes foreign central banks, bought 23.9%, versus 40.5% of the last four, on average. Direct bidders, which include domestic money managers [Fed? -A.L.] , purchased another 29.6%, the highest since 2006 and compared to 5.6% on average. After the auction, the broader bond market turned higher, pushing yields on the 10-year notes (UST10Y 3.74, +0.01, +0.38%) down 1 basis point to 3.72%.

.
(Verkleinert auf 80%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 305865
Antworten
Anti Lemming:

P.S.

5
11.03.10 19:27
Die "direkter Bieter" kauften 29,6 % der Auktion - das ist die höchste Quote seit 2006 und liegt WEIT über dem Durchschnitt von 5,6%.

Präziser: Es ist fünf Mal mehr als bislang üblich...

Fed ick hör dir trappsen
Antworten
Anti Lemming:

Kübi - heutige US-Longbond-Auktion

3
11.03.10 19:34
Als US-Longbond-"Liebhaber" möchte ich dich freundlich darauf hinweisen, dass steigende Longbond-Zinsen nicht zum Deflations-Szenario passen.

Das heißt nicht, dass wir keine Deflation bekämen (in der die Longbond-Zinsrendite theoretisch sinken müsste - siehe Japan, wo 10-jährige mit 1 % weggehen).

Es heißt vielmehr, dass es für die 30-j.-Staatsanleihen offenbar "weniger Nachfrage als erwartet" gab.

Es sieht sogar so aus (# 899), als hätte die Fed bei der Auktion über Mittelsmänner, die 5 x mehr kauften als üblich, "mitgeboten", um den Bieterschwund zu ersetzen.

Du kennst meine Gegenthese: US-Longbond-Schwäche wegen wachsender Risikoaversion...
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    Daytrading 15.05.2024 ARIVA.DE   15.05.24 00:02
    Daytrading 14.05.2024 ARIVA.DE   14.05.24 00:02

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