Der Twinson_99-Info-Thread vom 20.03.2002

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Der Twinson_99-Info-Thread vom 20.03.2002

 
20.03.02 05:56

Fast nur politisch korrekte Werbung  


Jahresbilanz ergibt drei Rügen  
 
Der Deutsche Werberat, das Selbstkontrollorgan der Wirtschaft, hat am Dienstag eine aus seiner Sicht erfreuliche Bilanz gezogen. Wie schon im Jahr 2000 wurden im vergangenen Jahr nur drei Unternehmen für ihre Anzeigen oder Kampagnen gerügt. "Zu 99 Prozent verhält sich die werbende Wirtschaft korrekt", sagte Ratsvorsitzender Jürgen Schrader.

Eine der drei Rügen ging an das nordrhein-westfälische Energiemanagement-Unternehmen Ultrafilter International. Als man dort im vergangenen Jahr die Anzeigenwerbung startete, hagelte es Beschwerden. Das Motiv: ein nackter, älterer Mann, auf seinem Schoß eine nackte junge Frau. Darunter war zu lesen: "Wer Energie verliert, verliert bald alles." Die Kampagne diskriminiere ältere Menschen, meinten die "Richter". Ultrafilter reagierte nicht. Deshalb folgte der Verweis - durch die öffentliche Diskussion ein Kratzer am Image.

Insgesamt erreichten den Rat, der aus neun Männern und drei Frauen aus Wirtschaft, Medien und Werbeagenturen besteht, 694 Eingaben. Sie betrafen 421 Werbemaßnahmen. In 116 dieser Fälle waren die Gerichte zuständig. Blieben 305.

In diesen Fällen entschieden die Mitglieder des Werberates 206 Mal für "Freispruch". Oft seien nämlich die Ansichten derer, die sich beschwert hatten, "überzogen" gewesen. Zum Beispiel hatte eine Protestlerin über die Radiowerbung eines Automobilunternehmens geschimpft, in der eine Frau, allerdings mit ironischem Unterton Sex anbietet. Frau als Lustobjekt? Nein, beschied der Rat. Ironie-Resistenz beim Zuhörer ist nicht der Fehler des Auftraggebers.

Überhaupt haben Beschwerden über sexuell diskriminierende Werbeaktionen mit 35 Prozent (108 Fälle) dem Rat die meiste Arbeit gemacht. Gewaltdarstellungen stehen an zweiter Stelle mit 13 Prozent (40 Fälle). Zum Beispiel diese: Ein Musical-Veranstalter bewirbt seine für vier Personen geltende Ermäßigung im Fernsehen. Zu sehen: Fünf Menschen spielen Frisbee, einer spielt mit Tellermine. Sein Mitspieler explodiert. Slogan: "Fünf ist einer zuviel." An Nummer Drei stehen Aktionen, die die Religiösität verletzen (35 Fälle). Dann folgt kindergefährdende Werbung (21 Fälle).

Dass der Werberat seine Aufgabe gut erfülle, so meinte Jürgen Schrader, sehe man daran, dass in den Fällen, die zur Beanstandung übrig geblieben sind - 99 an der Zahl - fast alle Unternehmen mit einer Einstellung der Werbemaßnahme reagiert haben. "Es bedarf keiner staatlichen Einmischung in die Kontrolle der Werbung", betonte Schrader. Die meint er zunehmend festzustellen. Zum Beispiel in der Absicht der Bundesregierung, "diskriminierende Werbung" zu verbieten.  
 
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Gute Policen bringen bis zu 50 000 Euro mehr

 
20.03.02 05:57
Warentest: Große Unterschiede bei Kapital-Lebensversicherungen  
 
Wer sich für eine gute Kapitallebensversicherung entscheidet, kann bei der Auszahlung bis zu 50 000 Euro mehr bekommen als bei einer schlechten Police. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Stiftung Warentest, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Zu den guten Produkten gehören die Tarife der Unternehmen Debeka und Europa Direkt - sie erhielten jeweils zwei Mal die Note "sehr gut". Musterkunden bei dem Marktvergleich für Lebensversicherungen (siehe Lexikon) waren 30-jährige Männer und Frauen ohne gesundheitliche Probleme mit einer Jahresprämie von 1200 Euro und einer Vertragslaufzeit von 30 Jahren.

Die Lücke bei den Produkten könne für den Kunden nach 30 Jahren die Summe von 40 000 bis 50 000 Euro ausmachen, sagte Peter Schütt, der Leiter der Abteilung Finanzdienstleistungen bei der Stiftung Warentest. Die Verbraucherschützer haben insgesamt 126 Angebote für Frauen und Männer von 65 Versicherern unter die Lupe genommen. Nur jeweils zwei der 62 Tarife für Frauen und 64 Angebote für Männer erhielten das Gesamturteil "sehr gut". Jeweils fünf Angebote für Frauen und Männer schnitten mit guten Noten ab; der Großteil der Tarife war allerdings "befriedigend" oder nur "ausreichend". Die Angebote der Karlsruher wurden lediglich mit "mangelhaft" bewertet. 32 Versicherer, darunter der Branchenführer Allianz, hätten sich geweigert, an der Untersuchung teilzunehmen. Sie seien anonym getestet worden. Nach Angaben der Tester werden in Deutschland täglich etwa 6000 Verträge für Kapitallebensversicherungen mit einer Versicherungsleistung von 150 Millionen Euro abgeschlossen.

Die Verbraucherschützer wiesen darauf hin, dass eine Kapitallebensversicherung zur Absicherung der Angehörigen nur bedingt geeignet sei. Geeignet sei die Versicherung vor allem für diejenigen, die über lange Zeiträume und einigermaßen sicher gut verdienen. Sie könnten damit eine ordentliche Rendite erzielen. Besser sei der Abschluss einer Risikolebensversicherung, diese sei nicht so teuer. Eine Kapitallebensversicherung sichere wie bei der Risikoversicherung das Todesfallrisiko ab, sie erbringe allerdings darüber hinaus eine Sparleistung für das Alter. Ein Vorteil sei auch die steuerfreie Auszahlung, wenn der Vertrag mindestens zwölf Jahre lief und die Todesfall-Leistung mindestens 60 Prozent der Versicherungssumme entsprach. Wer allerdings nicht Jahr für Jahr genug Geld übrig habe und bereits heute mit Brüchen in seiner Erwerbsbiografie rechne, für den sei die "Zwangsjacke" unter den Vorsorgeprodukten nicht geeignet

Bei einem Ausstieg aus der Versicherung müssen Kunden allerdings zudem erhebliche Einbußen bei der Rendite hinnehmen. Branchengrößen wie die Victoria und die Hamburg-Mannheimer erhielten laut "Finanztest" in diesem Punkt nur das Gruppenurteil "mangelhaft".

Die Stiftung kritisierte die Beispielrechnungen vieler Firmen. "Die Kunden können damit wenig anfangen", sagte Finanztest-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen. Je attraktiver die vorgelegten Zahlen seien, desto schneller unterschreibe der Kunde den Antrag. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Prognosen geschönt werden. Kaum eines der getesteten Unternehmen halte sich an die Vorgaben des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen.  
 
Mehr zum Thema im Internet: www.stiftung-warentest.de  
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In die Zukunft der Welt investieren

 
20.03.02 06:03
Gut eine Milliarde Menschen - ein Fünftel der Menschheit - sind gezwungen, von weniger als einem Dollar pro Tag zu leben. Entwicklung heißt, diesen Menschen und weiteren zwei Milliarden, die kaum besser dran sind, die Möglichkeit zu geben, sich ein würdigeres Leben zu schaffen.

Die entwickelten Länder erkennen, dass wir in einer gemeinsamen Welt leben, nicht in zwei; und dass sich niemand in dieser Welt komfortabel oder sicher fühlen kann, während so viele leiden und benachteiligt sind.

Wenn die Entwicklungsländer eine marktorientierte Politik annehmen, ihre Institutionen stärken, die Korruption bekämpfen, die Menschenrechte und das Gesetz respektieren, mehr für die Bedürfnisse der Armen ausgeben, dann können die reichen Länder sie mit Handel, Entwicklungshilfe, Investitionen und Schuldennachlass unterstützen.

Vorigen Donnerstag kündigte Präsident Bush einen wichtigen Beitrag der USA an, als er 5 Mrd. Dollar zusätzlich zusicherte, um den Entwicklungsländern bei der Verbesserung von Wirtschaft und Lebensstandard zu helfen.

Am gleichen Tag kündigte die Europäische Union an, dass bis zum Jahr 2006 ihre Mitglieder die eigene Entwicklungshilfe um 4 Mrd. Dollar pro Jahr erhöhen würden, um einen Durchschnitt von 0,39 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erreichen - ein bedeutender Schritt in Richtung des UNO-Zieles von 0,7 Prozent.

Aber diese Summen sind noch nicht genug. Alle wirtschaftlichen Studien zeigen, dass zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungs-Ziele (Halbierung der Zahl der Armen bis 2015) eine Erhöhung von mindestens 50 Mrd. Dollar pro Jahr an weltweiter offizieller Entwicklungshilfe notwendig ist - eine Verdoppelung des jetzigen Standes.

Doch diese Entscheidungen zeigen, dass die Auseinandersetzung nun prinzipiell gewonnen worden ist. Alle Regierungen akzeptieren, dass offizielle Hilfe nur ein Element in der Mischung ist, aber ein entscheidendes. Entwicklungshilfe ist heute aus zahlreichen Gründen viel effizienter als vor 20 Jahren. Sie ist mehr danach ausgerichtet, die Kapazität der Empfängerländer zu erhöhen, ihre eigenen Wirtschaften zu führen, und weniger an geschäftliche und geopolitische Interessen der Geberländer gebunden.

Wenn der globale Deal diese Woche in Monterrey zum Abschluss gebracht wird, werden viel mehr Mädchen in Afrika, Asien und Lateinamerika in die Schule gehen; Millionen Kinder werden aufwachsen, um später produktive Mitglieder ihrer Gesellschaften zu sein, anstatt Opfer von Aids, Tuberkulose oder Malaria zu werden; und die Welt als Ganzes wird besser da stehen.

salzburg.com
Twinson_99:

Moing Happy, doch kein Vorwort??? o.T.

 
20.03.02 09:54
Happy End:

Hatte ich vergessen, sorry! ;-) o.T.

 
20.03.02 09:59
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Neue Werbeformen, neues Online-Produkt, ...

 
20.03.02 12:09
...neue Chancen?

Seit acht Jahren suchen die Online-Publisher Wege, ihre Angebote zu refinanzieren. Neue, kreative Versuche macht einmal mehr die altehrwürdige "New York Times".

Der Twinson_99-Info-Thread vom 20.03.2002 613912  
"Electronic Edition": Exakte digitale Replik
 
Es gibt mehr als nur das Entweder/Oder. Wenn der Kunde nicht bereit ist, für etwas zu bezahlen - vielleicht tut es jemand für ihn?
Unmöglich? Durchaus nicht, wie die "New York Times" seit ein paar Wochen beweist. Da sponsert momentan beispielsweise der amerikanische Pay-TV-Sender HBO eine speziell zusammengestellte Sektion des Web-Archivs der Zeitung. In diesem Archiv werden kostenlos rund zwei dutzend "New York Times"-Artikel zur Ermordung des homosexuellen Studenten Matthew Shepard im Jahr 1998 zur Verfügung gestellt. HBO finanziert dieses Archiv, um für die Ausstrahlung des Films zur Tat, "The Laramie Project", zu werben.

Auf der "NYT"-Startseite schaltete der Sender einen Banner, der direkt zum "Laramie"-Archiv führt. Artikel zum Shepard-Mord sind exklusiv mit HBO-Anzeigen versehen. Eigenangaben der "New York Times Digital"-Gruppe (NYTD) zufolge konnten die Microsites zum "Laramie Project" bislang mehr als 100.000 Seitenabrufe generieren. In einer ähnlichen Marketingaktion für die Kinosaga "Herr der Ringe" verbuchte die Zeitung sogar 1,5 Millionen Pageviews. Ein durchaus innovativer Ansatz, der sich für Content-Anbieter mit wohl gefüllten Archiven anbietet.

Daneben unternimmt auch die "New York Times" - wie die meisten großen Titel im Web - derzeit Versuche, zu einem realistischen Zahlmodell zu finden. Seit neuestem ist auch die komplette Printausgabe der "New York Times" online abrufbar. In der "Electronic Edition" ist dabei für 65 Cents pro Kopie nicht nur der gesamte Inhalt, sondern auch das identische Layout im Netz zu sehen - inklusive Anzeigen. Gewünschte Bereiche können elektronisch vergrößert werden. Bislang ist die Digi-Replika der Zeitung nur für Highspeed-Webuser erreichbar. Eine Version für Modemsurfer soll folgen.

Ähnliche Versuche unternimmt in Amerika zur Zeit niemand, wohl aber in Deutschland: Hier war die innovativste Vorreiterin die "Rhein Zeitung" aus Koblenz - Branchenkenner wissen, dass dies durchaus kein Zufall ist.

Doch die "New York Times" hat ein erhebliches Gewicht in der Branche. Gelingt es ihr, mit einem neuen Refinanzierungsmodell Umsätze einzufahren, so hat das Signalwirkung. Denn auch in einer anderen Hinsicht ist die "Times" eine echte Vorreiterin: Ende vergangenen Jahres konnte der Internet-Ableger erstmals einen Quartalsgewinn von 800.000 Dollar ausweisen - was Seltenheitswert unter Online-Publikationen hat.

spiegel.de
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Amazon eröffnet Second-Hand-Börse

 
20.03.02 15:52
Der Online-Händler Amazon.de hat heute eine neue Verkaufsplattform eröffnet, auf der jedermann gebrauchte Produkte und Sammlerstücke feilbieten kann. Die Second-Hand-Börse namens Marketplace steht neben Privatpersonen auch Unternehmen offen.

Die Verkäufer können mit wenigen Klicks Produkte einstellen. Angeboten werden können Waren im gebrauchtem Zustand sowie Sammlerstücke, die auch im Amazon-Katalog enthalten sind (Bücher, Musik, Videos, DVDs, Computer- und Videospiele sowie Elektronik- und Fotoartikel). Den Preis legt der Verkäufer fest.

Die gebrauchten Artikel erscheinen direkt unter den von Amazon angebotenen Neuprodukten. Kunden können damit auf einen Blick Angebote neuer und gebrauchter Artikel vergleichen. Dabei stehen dem Käufer auch für Produkte der Drittanbieter die gesamten Informationen von Amazon zur Verfügung: Bildmaterial, Redaktions- und Kundenrezensionen, Verkaufsrang, das Amazon-Bewertungssystem et cetera.

Bereits zur Einführung verfügt Marketplace über zirka eine halbe Million gebrauchter Artikel. Damit umfasst der Amazon-Katalog insgesamt nun über 2,8 Millionen Produkte.

Die Marketplace-Transaktionen wickelt Amazon über sein Amazon-Payments-System ab. Käufer zahlen wie beim Einkauf von Amazon-Produkten per Kreditkarte oder Bankeinzug an Amazon.de, der Verkäufer erhält sein Geld von Amazon abzüglich der Verkaufsgebühr: 15 % vom Verkaufspreis plus 99 Euro-Cent. Artikel in den Marketplace einzustellen, kostet nichts.

In den USA ging Marketplace bereits im November 2000 an den Start und läuft nach Informationen von Amazon sehr erfolgreich. So hätten in den ersten vier Monaten nach dem Launch mehr als 250.000 Amazon.com-Kunden mindestens einen Artikel über Amazons Marketplace-Plattform gekauft; im vierten Quartal 2001 wurden laut Amazon 15 % aller Bestellungen über Marketplace getätigt.
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