Der Mythos der Single-Gesellschaft verblasst

Beiträge: 15
Zugriffe: 573 / Heute: 1
calexa:

Der Mythos der Single-Gesellschaft verblasst

 
02.05.02 17:27
Singles gelten als Lifestyle-Vorreiter. Filmfiguren wie Ally McBeal und Bridget Jones, beide konsumfreudige Solo-Frauen, besitzen Kultstatus. Jetzt allerdings mehren sich Studien, die ein ganz anderes Bild von künftigen Lebensformen zeichnen: das von der bunten Paar-, Familien- und Freundesgesellschaft.

Der echte, vom Alleinleben überzeugte Single bleibt danach ein Einzelfall. Gerade 3 Prozent gehörten zu den «heirats- und familienunwilligen Einzelgängern», stellte das Zukunftsinstitut von Matthias Horx fest.

«Es gibt keinen Trend zur Single-Gesellschaft», sagt auch Professor Norbert F. Schneider von der Universität Mainz. Der Soziologe hat mit Kollegen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie Ende 2000 eine Studie «Wie leben die Deutschen?» erstellt. «Wir leben ganz klar in einer paarorientierten Gesellschaft. Der größte Teil, etwa 90 Prozent - das gilt auch für die Jugend - will in einer Partnerschaft leben.» Die von der Lebensmittel-Industrie konzipierten Single-Kleinpackungen landeten meist im Familienkühlschrank, um die Sonderwünsche der Einzelnen zu erfüllen, berichtet Trendforscherin Christiane Friedemann.

Als zentrale Fehlerquelle vieler Berichte über den Single-Boom gilt die Statistik selbst: Gezählt wird meist die Zahl der Ein- Personen-Haushalte. Diese wuchs tatsächlich nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln von 33,6 Prozent 1991 auf 36,1 Prozent 2000. Haushalt ist aber nicht gleich Person. Und der Schluss, jeder Dritte sei partner- und kinderlos, ist unzulässig. Man denke nur an die Job-Pendler, die neben der Einsiedlerwohnung für die Arbeitstage auch ein Haus fürs Familienwochenende besitzen.

Realistischer sind Studien, die von Menschen und ihren Lebensformen ausgehen. Zum Beispiel die Sonderauswertungen zum Mikrozensus von 1998. Danach lebt knapp jeder Fünfte in einem Ein- Personen-Haushalt, wie Professor Schneider erläutert. Bei den 25- bis 64-Jährigen - auf die der Single-Mythos vom konsumfreudigen Egoisten am ehesten projiziert wird - seien es 16 Prozent. Aber auch sie sind nicht alle Solisten. Schließlich gibt es viele Paare, die über Jahre zwei Haushalte führen. Außerdem Studenten, die ihre Jugendphase bis in die 30er ausdehnen, und Rentner, die zwar keinen Lebensgefährten, wohl aber erwachsene Kinder und somit Familie besitzen.

«Wenn man also alle Fernbeziehungen, die älteren Verwitweten und auch diejenigen, die das Single-Dasein nicht bewusst als Lebensstil wählen, abzieht, dann landet man bei etwa vier Prozent echten Singles», rechnet Soziologe Schneider vor. Sein Wert liegt in der gleichen Größenordnung wie der, den das Zukunftsinstitut in einer Mitte April erscheinenden Studie «Future Living» annimmt.

Die Prognose-Experten aus Kelkheim (Hessen) beurteilen - ähnlich wie Forscher-Kollege Horst W. Opaschowski («Wir werden es erleben», Primus Verlag) - den Single-Begriff als extrem dehnbar: Mal ist der «Swinging Single» gemeint mit Freiheit, Geld und Kontaktfreude, mal dominiert Mitleid mit dem traurigen modernen «Eremiten». Wieder andere verwenden das Wort als Synonym für alle, die gerade nicht verliebt sind. Das Team um Horx jedenfalls listet mindestens neun Typen auf, zum Beispiel Frust-Singles oder Teilzeit-Singles.

Den Vormarsch dieser Gruppe in die dominante Rolle einer reinen Ich-Gesellschaft prognostizieren die Zukunftsforscher nicht. Vielmehr sind die Singles, auch wenn es mehr werden, nur Teil einer immer bunteren Mischung von Lebensstilen. Nicht eine Gruppe, sondern die Vielfalt hat laut der «Future Living»-Studie die klassische Hausfrauenfamilie abgelöst. Denn auch die Zahl der kinderlosen Karrierepaare steige, ebenso wie die der neuen Drei-Generationen- Familien, der allein Erziehenden, Homosexuellen- und so genannten Patchwork-Familien. Auch Wohngemeinschaften von Berufstätigen seien im Kommen. «Es gibt eine individualisierte Familien- und Freundes- Gesellschaft», erläutert Mitautorin Christiane Friedemann.

Der Mainzer Soziologe Schneider nennt das eine «Pluralisierung der familiären Lebensform». Wobei er den kinderlosen Paaren und Frauen eine wesentlich prägendere Rolle zuspricht als den Singles. Zentraler Trend sei, dass Frauen immer später Kinder bekämen. Und dass immer mehr Frauen - auch mit Partner - dauerhaft kinderlos bleiben: «Etwa ein Drittel der Frauen bekommt keine Kinder mehr - das ist ein historisch neues Phänomen.»
(Quelle: www.web.de)

So long,
Calexa
www.carstenlexa.de
vega2000:

Dieser Selbstverwirklichkeitswahn kommt aus den

 
02.05.02 17:32
USA & endet spätestens dann, wenn man am Wochenende allein in seiner Wohnung herumhängt, einen keiner anruft & Zeit hat über sich selbst nachzudenken. Gerade Frauen haben in jungen Jahren erhebliche Probleme damit, -bei Männern nimmt die Selbstmordrate im fortgeschrittenen Alter zu, da es doch etwas anderes ist, über Liebe & was dazu gehört zu reden oder es zu praktizieren.
Single, -nein, danke !
calexa:

Der Single hat mehr Freiräume

 
02.05.02 17:38
der Nicht-Single ein erfüllteres Leben. Nur meine Meinung....

So long,
Calexa
Egozentriker:

Aber Vega....

 
02.05.02 18:14
Du weisst doch, wie glücklich ich mit meinem ach so schrecklichen Dasein bin.
Ausnahmen bestätigen die Regel ?
Egal, nicht um's verrecken will ich Frau und Kind(er).
Wenn ich das Leben führen müsste, was etliche meiner (Ex) Bekannten jetzt führen (z.B. Scheidung, Alleinerziehend, zerrüttete Verhältnisse etc.), dann hätte ich erst mal nen Grund mich zu erschiessen.
Von trautem Familienglück weit und breit keine Spur.
Mein lieber Scholli - was bin ich froh, daß dieser Kelch an mir vorüber gegangen ist  :-)))
Ach so, noch was. Wenn ich mich einsam fühle, mach ich die Glotze oder die Compies an. Die geben wenigstens keine Widerworte...
calexa:

@ ego

 
02.05.02 18:21
Ich habe auch Bekannte, die genauso wie Du reden. Aber wenn man dann ein bißchen nachfragt, dann suchen sie alle eine Frau......Aber wenn Du damit leben kannst....

So long,
Calexa
vega2000:

Ego

 
02.05.02 20:38
Wenn dir die "Richtige" über den Weg läuft gibt es kein halten mehr, -ich sehe dir deine Meinung nach, weil selbst drauf kommen musst !

Schmatz, Silberlocke.......
calexa:

Wobei es zugegebenermaßen

 
02.05.02 20:41
sehr schwer ist, die "Richtige" zu finden....

So long,
Calexa
vega2000:

Finden ist das falsche Wort

 
02.05.02 20:44
Wenn die Herzen zweier Menschen sprechen, dann finden sie auch zusammen. Bloss nicht durch die Gegend laufen & versuchen sie/ihn zu finden, -das funktioniert nicht!
Egozentriker:

Vega

 
02.05.02 22:16
Bitte 5 Mark ins Phrasenschwein  :-)

Schnuffi, Du weisst doch. Ego is'n Topf ohne Deckel...
vega2000:

Ego

 
02.05.02 22:23
Du bist ein Christbaum ohne Kerzen, der nicht mal brennt wenn er umfällt:-)
Egozentriker:

HÄ ?

 
02.05.02 22:26
calexa:

Aber im Unterbewußtsein

 
03.05.02 23:06
wird der Single, der gerne eine Freundin hätte, doch immer "suchen", womit er dann letztendlich "findet"....

So long,
Calexa
www.carstenlexa.de
Bronco:

Man vergesse bei all den philosophischen

 
03.05.02 23:21
Betrachtungen nicht das Heer der Nicht-mehr-Singels, die sich nichts sehnlicher zurückwünschen als die Zeit davor. Letztlich fällt dieses statistisch nur durch die um 6 Jahre kürzere Lebenserwartung ins Gewicht. Glücklich verheiratet: Mann verheiratet, Frau glücklich. *ggg*
Elan:

ego

 
04.05.02 04:35
wieso hast du mir verschwiegen dass du einchristbaum bist? allerhand.
Natürlich suchst du keine Frau lieber Ego, hast ja mich...



Der Mythos der Single-Gesellschaft verblasst 655066home.arcor.de/gifworld/gifa/bilder/alarm2.gif" style="max-width:560px" >
 
calexa:

Eine Beziehung zu beenden

 
05.05.02 19:15
ist in der Sache sehr einfach, denn dazu braucht man keine zweite Person.
Eine Beziehung neu zu beginnen ist schwieriger, denn das geht nun mal nicht allein....

So long,
Calexa
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--