Der Markt ist satt und wird dennoch gefüttert !!

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Der Markt ist satt und wird dennoch gefüttert !!

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16.11.00 15:57
Der Markt ist satt und wird dennoch gefüttert ! !


Von vwd Korrespondentin Vera Schrader

Wie die Lemminge zieht es die Unternehmen derzeit an die Börse,
vornehmlich an den Neuen Markt. Rational zu begründen ist das kaum, denn
seit März gibt es dort nur eine Richtung, nämlich nach unten. Erst vor zwei
Tagen fiel der Index auf seinen Jahrestiefststand. Anleger werden immer
vorsichtiger, der Run auf jede Neuemission gehört schon lange der
Vergangenheit an. Dessen ungeachtet drängeln sich Internet-, Biotech- und
Software-Unternehmen am Parketteinlass wie Teenies vor den Konzerthallen.
Allein in der kommenden Woche stehen acht Erstnotizen auf dem Kalender,
sieben davon für den Neuen Markt. In der darauf folgenden Woche wird es
noch verrückter: Gleich zehn Unternehmen wollen ihr Glück auf dem oft sehr
glatten Börsenparkett des Neuen Marktes versuchen.

Händler schütteln da nur noch den Kopf. Als aberwitzige Farce bezeichnete
ein Marktbeobachter den Tanz um das vermeintlich goldene Kalb. Er dürfte
Recht haben. Verständlich ist der Ansturm auf die Börse nicht. Der Markt ist
derzeit gesättigt und zeigt wenig Aufnahmebereitschaft. Gerade die
Kleinanleger haben keine Lust mehr auf das x. Softwareunternehmen und
den y. Internet-Dienstleister. Selbst das Zugwort Biotech lockt kaum noch
jemanden hinter dem Ofen hervor. Um dennoch Investoren zu ködern, wird
seit neuestem der Ausgabepreis gelegentlich unterhalb der
Bookbuilding-Spanne fixiert und die Zeichnungsfrist mal eben um drei Tage
verlängert. Vielleicht beißen ja doch noch einige an, denken sich die
Unternehmen wohl.

Dass dies eventuell das Misstrauen noch erhöhen könnte, wird von den
Verantwortlichen geflissentlich übersehen. Warum die Gesellschaften
sehenden Auges ins Haifischbecken Börse springen wollen, ist für Experten
nur mit Geldmangel zu begründen. Viele der Kandidaten verzeichnen zwar
steigende Umsätze, aber keine steigenden Gewinne, sondern wachsende
Verluste. Um so beruhigender ist daher das Verhalten der Anleger, die nicht
mehr bereit sind, ihr Geld in schöne Versprechungen zu investieren. Gefragt
sind wieder solides Unternehmertum und schwarze Zahlen in der Gewinn- und
Verlustrechnung.

16. November 2000, 14:41
short-seller:

Da sollte man sich so seine Gedanken machen

 
16.11.00 22:12
Warum wollen auf einmal gut 20-30 Unternehmen bis Ende November an die Börse  gehen ?

Es könnte daran liegen, daß sie sonst das nächste Jahr nicht mehr überleben. Momentan kann man die guten Börsengänge an einer Hand abzählen. Die Prognosen vieler NM-Kandidaten entbehren jeglicher Realität. Derzeit ist äußerste Vorsicht geboten, um sich nicht eine Tretmine (Zitat Estrich - gefällt mir sehr gut) ins Depot zu legen.

Grüße
Shorty
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