Am anfang stehen 2 grosse 50er werte die für alle NM interessierte immer eine überlegung wert sein sollten.
Gruss Mio.
ps hoffe den artikel hat Happy nicht schon gepostet aber ich hab keine lust seine ganzen postings von heute danach zu durchsuchen ;-)
CeBIT: Der große Onlinekosten-UMTS-Report
Montag, den 18.03.02 13:18
www.onlinekosten.de
Überschlagen haben sich die künftigen UMTS-Netzbetreiber in ihren Pressemitteilungen: In Hannover auf der CeBIT gäbe es bereits UMTS-Testnetze zu sehen und der Marktstart zur nächsten Jahreswende würde auch nach Plan kommen - mal abgesehen von der kleinen Verschiebung, die im Kleingedruckten angekündigt wurde.
Vor Ort gab es allerdings gar nicht so viel Neues zu bestaunen. Ein paar Ruckelbilder auf dem Laptop gab es schließlich schon zur letzten CeBIT oder zur IFA im August zu sehen. Die technischen Fortschritte, die die Netzbetreiber im letzten Jahr gemacht haben, sind dagegen nur schwer veranschaulichbar.
Der Kunde von morgen will fertige Produkte sehen - doch die gibt es noch nicht. Und es ist auch nocht nicht absehbar, wann UMTS marktreif sein wird. Top oder Flop - darüber ist noch längst nicht entschieden. Carsten Deppermann und Sven Wagenhöfer haben für onlinekosten.de auf der CeBIT mit den Netzbetreibern gesprochen.
T-Mobile - der Marktführer
Am bombastischen Stand der Telekom-Familie stellte T-Mobile ein, dank an der Hallendecke angebrachten UMTS-Antennen, installiertes UMTS-Netz vor, wie es die Firma mit dem magenta T ab Sommer 2003 in 50 Städten Deutschlands anbieten will. Wer sich jetzt allerdings eine Gruppe von Telekom-Mitarbeitern mit UMTS-fähigen Handys vorstellt, die die Funktionen dieser einer begeisterten Menge vorstellt, der irrt.
Das UMTS-Netz funktionierte zwar, aber aufgrund fehlender UMTS-Handys konnten die Telekom-Vertreter nur Laptops präsentieren, welche ein UMTS-fähiges Handy aus dem fernen Japan als Internet-Modem benutzte. Auf dem Laptop lief ein Emulator, der ein zukünftiges UMTS-fähiges Endgerät darstellte und mit dem man mit 128 kbit/s - vergleichbar mit zwei gebündelten ISDN-Leitungen - im Internet surfen konnte. So groß soll voraussichtlich auch der verfügbare Downstream beim Endprodukt sein.
Der Ausbau wird dabei auch für den (Ex)-Monopolisten ein teurer Spaß: Nach Milliarden Mark für die UMTS Lizenzsen, sollen nun nochmals 10 Milliarden für den Netzaufbau investiert werden. Da das Netz erst Stück für Stück aufgerüstet wird, werden zu Beginn Dual-Mode-Handys eingesetzt werden müsssen, wenn man nicht beim Übergang vom schnellen UMTS- ins langsamere GPRS-Netz ständig das Handy wechseln will. Auf die Frage nach der entscheidenden Killerapplikation wusste man bei der Telekom Tochter - wie bei vielen anderen Anbietern auch - keine vernünftige Antwort. Man einigte sich darauf, dass es diese noch nicht gibt, beziehungsweise sie sich erst herausstellen muss.
Mobilcom - der Herausforderer
Mobilcom hatte bereit vor der Messe angekündigt funktionierende UMTS-Applikationen zu zeigen und UMTS zum Anfassen bieten zu können. Als unser Team dort eintraf hatte die Technik gerade den Geist aufgegeben und konnte auch so schnell nicht wiedererweckt werden. Nichts desto Trotz nahm sich Torsten Kollande Zeit für uns und beantwortete unsere Fragen zu den UMTS-Plänen Mobilcoms.
Als einer der wenigen Anbieter in Deutschland will Mobilcom noch in diesem Jahr mit dem UMTS-Rollout beginnen und bis zum Herbst bereits 20 Abdeckung erreicht haben. Bis 2005 soll dann die Hälfte aller Bundesbürger mit UMTS telefonieren und Daten übertragen können. Dabei sollen zum Start Übertragungraten von 144 kbit/s möglich sein. Mit dieer Geschwindigkeit sollen dann mobiles Internet, MMS (der Nachfolger der so erolgreichen SMS, der sich durch die Integration von Bildern und kleinen Animationen auszeichnet und in Japan bereit reissenden Absatz findet) und mobile Dienstleitungen, wie Routenplanung mit personlisierten Zusatzinformationen, welche - ähnlich i-mode von e-plus - von Contentpartnern bereit gestellt werden können, möglich sein.
Gute Ansätze vorhanden
Als Zielgruppe sieht Mobilcom vorerst Businesskunden, für welche die Zusatzleistungen von UMTS sicherlich interesant sein werden und welche die zu Beginn höheren Kosten eher zu zahlen bereit sein werden. Trotzdem glaubt man, dass sich auch viele Privatkunden für die neuen Services interessieren werden und somit UMTS in gleichen Maßen von privaten und geschäftlichen Kunden genutzt werden wird.
Schließlich lässt sich sagen, dass bei Mobilcom viele gute Ansätze vorhanden sind und es ihnen trotz etwaigen Komplikationen mit France Telekom durchaus zuzutrauen ist, schon dieses Jahr die Ballungsgebiete mit UMTS zu versorgen. Die entsprechenden Endgeräte werden aber noch eine Weile auf sich warten lassen und daher kann und wird es wohl so sein, dass es zwar ein funktionierendes Netz, allerdings keine passenden Multimediahndys gibt.
Quam – der Außenseiter
Vor einem halben Jahr noch war Quam eine UMTS-Newcomerfirma, die unter der 3G Group firmierte, jetzt gibt es nach einer aggressiven Marketingkampagne kaum einen, dem die Firma oder das Jingle nichts sagt. Kein Wunder, steht hinter dem Konzern doch die Finanzstarke spanische Telefónica Móviles, die mit ordentlich Finanzkraft einen Fuß im deutschen Markt fassen will. Von im Herbst 70 Mitarbeitern ist das Unternehmen auf inzwischen 900 angewachsen.
Zwar bietet Quam durch das Nutzen der e-Plus-Netze schon jetzt Produkte an, wirklich zuschlagen will die Firma allerdings erst im UMTS-Markt. Dieser soll 2003 beginnen, auf der nächsten CeBIT rechnet man schon mit den ersten Marktreifen Produkten. Auf der diesjährigen CeBIT präsentiert Quam mit viel Getöse vor allem Produkte aus dem Entertainment-Sektor wie Games oder Video-Übertragung. Doch wie es der Zufall wollte, war natürlich bei unserem Besuch der UMTS-Server abgestürzt – schade. Zumindest das Testnetz in München liefe stabil, wie uns Unternehmenssprecher Steffen Pospischil versicherte.
"iMode ist nur buntes WAP"
Das Problem seien im Moment vor allem die Endgeräte, auf die man noch warten müsse. Doch auch bei GSM und GPRS war es so, dass das Netz vor den eigentlichen Endprodukte verfügbar war. Die Killerapplikation für Quam-Kunden soll ein Content-Portal sein, das im April starten wird. Hier werden auf jedem verfügbare Endgerät, also auf PDAs, Handys oder zum Beispiel Fernsehern, die Informationen korrekt und personalisiert dargestellt.
Um den Content zu sichern hat Quam eine Kooperation mit der Comedy-Schmiede Brainpool geschlossen. Damit sind alle deren TV-Stars, von Stefan Raab bis hin zu Elton, in irgendeiner Form auf dem Handy verfügbar – sei es als SMS-Spruch, Klingelmelodie oder Mailboxansage. Für die UMTS-Zukunft wären dann noch Videostreams oder Audiodateien denkbar. Bei Quam setze man komplett auf UMTS, denn "iMode ist nur buntes WAP", wie Herr Pospischil uns mitteilte.
E-Plus - der iMode-Anbieter
Statt UMTS steht bei E-Plus eine andere neue Technologie im Mittelpunkt – die schon seit 1999 in Japan verfügbare iMode Technik. Dort nutzen ungefähr 30 Millionen schon die Angebote von NTT DoCoMo und deren Content-Partnern. Schon seit Samstag sind die ersten iMode-Produkte in den e-Plus Shops verfügbar. Für 249 Euro erhält man ein NEC-Handy, das bereits iMode fähig ist – dieser Preis gilt natürlich nur mit Abschluss eines Vertrages. Bald soll noch ein günstigeres Handy von Trium dazukommen und für Juli plant Toshiba ein iMode-Gerät.
Technisch setzt iMode im Moment auf GPRS und iHTML als Protokoll auf. Später soll iMode auch xHTML unterstützen, womit auch WAP-Inhalte verfügbar werden. Für e-Plus, die iMode exklusiv in Deutschland anbieten, stellt die "neue" Technik vor allem einen Testlauf für die UMTS-Einführung dar, wie uns Unternehmenssprecherin Christiane Kohlmann mitteilte. Im Moment sei das Hauptprojekt aber eindeutig iMode. Das Interesse der Kunden an der neuen Technik sei enorm.
Anziehend bei iMode seien für die Kunden die interessanten Inhalte und für die Content-Partner das Geschäftsmodell. Nur neun Prozent der Einnahmen behält e-Plus für sich, der Rest geht an den Content-Partner. Für den teils kostenpflichtigen Content muss der Kunde zwischen 0,25 und 2 Euro bezahlen, hinzu kommen noch die GPRS-Gebühren von einem Eurocent pro Kilobyte. Für einen Grundpreis von 3 Euro kann man künftig iMode nutzen.
VIAG Interkom/O2 - der Zögernde
Anders als die anderen Anbieter setzt O2, früher VIAG Interkom, nicht auf das Schlagwort UMTS. Stattdessen wurden neue Anwendungen für GPRS vorgestellt – die schon jetzt betriebsbereit und erhältlich sind. Wie uns Heidi Miklos, Pressereferentin bei O2 mitteilte, sei dies auch genau die Philosophie, die man auf der Messe verfolge. Statt den Kunden mit Produkten zu verwirren und nur Schlagworte zu gebrauchen, stelle man lieber diejenigen Geräte und Angebote vor, die man auch jetzt schon im Laden kaufen könne.
Der UMTS-Rollout sei aber ganz sicher für 2003 geplant, einen genauen Termin könne man hier allerdings nicht nennen. Zuallererst werde man natürlich die Ballungsräume mit dem UMTS-Netz versorgen, um die von der Regulierungsbehörde geforderten 25 Prozent Netzabdeckung erreichen zu können. Die Killerapplikation gibt es allerdings nicht – UMTS wird hauptsächlich eine Erweiterung der bisher vorhandenen Applikationen mit sich bringen.
GPRS-Hardware vom Blubber-Label
Doch auch ohne UMTS stellt O2 einiges an Neuheiten vor. Die von der Firma RIM vorgestellte E-Mail-Lösung Blackberry wird vorerst nur von VIAG Interkom vertrieben. Vor allem Geschäftskunden können davon profitieren: Per GPRS Netz und dem GPRS-Push-Dienst werden alle E-Mail direkt auf das PDA-ähnliche Gerät übertragen. Auch Termine lassen sich einfach per GPRS abgleichen.
Ab Mai wird auch der O2 xda für einen Preis zwischen 650 und 800 Euro verfügbar sein. Über ein Farbdisplay bietet der Pocket PC der nächsten Generation einen Internetzugang, Mobiltelefonie, PDA Funktionen, Location Based Services und Entertainment für mobile Anwender. Diese lassen sich sowohl über herkömmliche GSM-Netze als auch über GPRS realisieren. Als Betriebssystem wird Pocket PC 2002 von Microsoft eingesetzt.
Vodafone D2 - der Stetige
Auch am Vodafone-D2-Stand konnte man erste UMTS-Anwendungen begutachten – wie üblich allerdings auf einem Prototypen. Noch immer sei man sich nicht sicher, ob bis zum geplanten Rollout Ende 2002 die ersten fertigen Geräte auf dem Markt sein werden. Gezeigt wurde allerdings direkt vor unseren Augen nichts – zufällig war die UMTS Sendeanlage ausgefallen, die auch unter realen Bedingungen bis zu 384 kbit/s downstream ermöglichen kann..
Ansonsten soll man unter anderem eine Live-Übertragung eines Web-Videostreams sehen können. Auch anderen Content wie einen City Guide, eine Game World mit verschiedenen Online – Games, ein mobiler Internetzugang und Videotelefonie sind bei Vodafone geplant.
Für die Präsentation werden am Stand allerdings nicht die Handys genutzt – diese dienen nur als Modem, die eigentliche Darstellung erfolgte auf einem Subnotebook. Auch hier bestätigte man uns, dass es eigentlich keine wirkliche Killerapplikation gäbe – vor allem bewegte Bilder, die man aus den UMTS-Portalen beziehen könnte, sollen die User überreden, sich ein UMTS Handy zu besorgen.
Fazit
Sehr viel weiter als letzes Jahr auf der IFA sind die Hersteller nicht wirklich gekommen. Zwar werden schon die ersten Applikationen gezeigt, die über reine UMTS-Gespräche hinausgehen, aber meist das UMTS-Handy immer noch nur als Modem nutzen. Vom Pricing oder einem wirklichen Starttermin gar will noch keiner reden – und die meisten schieben den schwarzen Peter an die Handyhersteller weiter. Auch diese können noch keine Geräte vorweiesen, die über ein Prototyp-Stadium hinausgehen.
Einzig e-Plus weiß mit iMode mehr als reine Marketinggags vorzustellen – ein Produkt das (für Deutschland) neu aber bereits in den Läden erhältlich ist. Auch O2, vormals Viag Interkom beschränkt sich allein auf schon vorhandene Produkte und fällt damit etwas aus der Masse heraus. Ob dies allerdings die richtige Strategie ist auf einer Zukunftsmesse, in der nur das Neue und spektakuläre interessiert, bleibt abzuwarten
Gruss Mio.
ps hoffe den artikel hat Happy nicht schon gepostet aber ich hab keine lust seine ganzen postings von heute danach zu durchsuchen ;-)
CeBIT: Der große Onlinekosten-UMTS-Report
Montag, den 18.03.02 13:18
www.onlinekosten.de
Überschlagen haben sich die künftigen UMTS-Netzbetreiber in ihren Pressemitteilungen: In Hannover auf der CeBIT gäbe es bereits UMTS-Testnetze zu sehen und der Marktstart zur nächsten Jahreswende würde auch nach Plan kommen - mal abgesehen von der kleinen Verschiebung, die im Kleingedruckten angekündigt wurde.
Vor Ort gab es allerdings gar nicht so viel Neues zu bestaunen. Ein paar Ruckelbilder auf dem Laptop gab es schließlich schon zur letzten CeBIT oder zur IFA im August zu sehen. Die technischen Fortschritte, die die Netzbetreiber im letzten Jahr gemacht haben, sind dagegen nur schwer veranschaulichbar.
Der Kunde von morgen will fertige Produkte sehen - doch die gibt es noch nicht. Und es ist auch nocht nicht absehbar, wann UMTS marktreif sein wird. Top oder Flop - darüber ist noch längst nicht entschieden. Carsten Deppermann und Sven Wagenhöfer haben für onlinekosten.de auf der CeBIT mit den Netzbetreibern gesprochen.
T-Mobile - der Marktführer
Am bombastischen Stand der Telekom-Familie stellte T-Mobile ein, dank an der Hallendecke angebrachten UMTS-Antennen, installiertes UMTS-Netz vor, wie es die Firma mit dem magenta T ab Sommer 2003 in 50 Städten Deutschlands anbieten will. Wer sich jetzt allerdings eine Gruppe von Telekom-Mitarbeitern mit UMTS-fähigen Handys vorstellt, die die Funktionen dieser einer begeisterten Menge vorstellt, der irrt.
Das UMTS-Netz funktionierte zwar, aber aufgrund fehlender UMTS-Handys konnten die Telekom-Vertreter nur Laptops präsentieren, welche ein UMTS-fähiges Handy aus dem fernen Japan als Internet-Modem benutzte. Auf dem Laptop lief ein Emulator, der ein zukünftiges UMTS-fähiges Endgerät darstellte und mit dem man mit 128 kbit/s - vergleichbar mit zwei gebündelten ISDN-Leitungen - im Internet surfen konnte. So groß soll voraussichtlich auch der verfügbare Downstream beim Endprodukt sein.
Der Ausbau wird dabei auch für den (Ex)-Monopolisten ein teurer Spaß: Nach Milliarden Mark für die UMTS Lizenzsen, sollen nun nochmals 10 Milliarden für den Netzaufbau investiert werden. Da das Netz erst Stück für Stück aufgerüstet wird, werden zu Beginn Dual-Mode-Handys eingesetzt werden müsssen, wenn man nicht beim Übergang vom schnellen UMTS- ins langsamere GPRS-Netz ständig das Handy wechseln will. Auf die Frage nach der entscheidenden Killerapplikation wusste man bei der Telekom Tochter - wie bei vielen anderen Anbietern auch - keine vernünftige Antwort. Man einigte sich darauf, dass es diese noch nicht gibt, beziehungsweise sie sich erst herausstellen muss.
Mobilcom - der Herausforderer
Mobilcom hatte bereit vor der Messe angekündigt funktionierende UMTS-Applikationen zu zeigen und UMTS zum Anfassen bieten zu können. Als unser Team dort eintraf hatte die Technik gerade den Geist aufgegeben und konnte auch so schnell nicht wiedererweckt werden. Nichts desto Trotz nahm sich Torsten Kollande Zeit für uns und beantwortete unsere Fragen zu den UMTS-Plänen Mobilcoms.
Als einer der wenigen Anbieter in Deutschland will Mobilcom noch in diesem Jahr mit dem UMTS-Rollout beginnen und bis zum Herbst bereits 20 Abdeckung erreicht haben. Bis 2005 soll dann die Hälfte aller Bundesbürger mit UMTS telefonieren und Daten übertragen können. Dabei sollen zum Start Übertragungraten von 144 kbit/s möglich sein. Mit dieer Geschwindigkeit sollen dann mobiles Internet, MMS (der Nachfolger der so erolgreichen SMS, der sich durch die Integration von Bildern und kleinen Animationen auszeichnet und in Japan bereit reissenden Absatz findet) und mobile Dienstleitungen, wie Routenplanung mit personlisierten Zusatzinformationen, welche - ähnlich i-mode von e-plus - von Contentpartnern bereit gestellt werden können, möglich sein.
Gute Ansätze vorhanden
Als Zielgruppe sieht Mobilcom vorerst Businesskunden, für welche die Zusatzleistungen von UMTS sicherlich interesant sein werden und welche die zu Beginn höheren Kosten eher zu zahlen bereit sein werden. Trotzdem glaubt man, dass sich auch viele Privatkunden für die neuen Services interessieren werden und somit UMTS in gleichen Maßen von privaten und geschäftlichen Kunden genutzt werden wird.
Schließlich lässt sich sagen, dass bei Mobilcom viele gute Ansätze vorhanden sind und es ihnen trotz etwaigen Komplikationen mit France Telekom durchaus zuzutrauen ist, schon dieses Jahr die Ballungsgebiete mit UMTS zu versorgen. Die entsprechenden Endgeräte werden aber noch eine Weile auf sich warten lassen und daher kann und wird es wohl so sein, dass es zwar ein funktionierendes Netz, allerdings keine passenden Multimediahndys gibt.
Quam – der Außenseiter
Vor einem halben Jahr noch war Quam eine UMTS-Newcomerfirma, die unter der 3G Group firmierte, jetzt gibt es nach einer aggressiven Marketingkampagne kaum einen, dem die Firma oder das Jingle nichts sagt. Kein Wunder, steht hinter dem Konzern doch die Finanzstarke spanische Telefónica Móviles, die mit ordentlich Finanzkraft einen Fuß im deutschen Markt fassen will. Von im Herbst 70 Mitarbeitern ist das Unternehmen auf inzwischen 900 angewachsen.
Zwar bietet Quam durch das Nutzen der e-Plus-Netze schon jetzt Produkte an, wirklich zuschlagen will die Firma allerdings erst im UMTS-Markt. Dieser soll 2003 beginnen, auf der nächsten CeBIT rechnet man schon mit den ersten Marktreifen Produkten. Auf der diesjährigen CeBIT präsentiert Quam mit viel Getöse vor allem Produkte aus dem Entertainment-Sektor wie Games oder Video-Übertragung. Doch wie es der Zufall wollte, war natürlich bei unserem Besuch der UMTS-Server abgestürzt – schade. Zumindest das Testnetz in München liefe stabil, wie uns Unternehmenssprecher Steffen Pospischil versicherte.
"iMode ist nur buntes WAP"
Das Problem seien im Moment vor allem die Endgeräte, auf die man noch warten müsse. Doch auch bei GSM und GPRS war es so, dass das Netz vor den eigentlichen Endprodukte verfügbar war. Die Killerapplikation für Quam-Kunden soll ein Content-Portal sein, das im April starten wird. Hier werden auf jedem verfügbare Endgerät, also auf PDAs, Handys oder zum Beispiel Fernsehern, die Informationen korrekt und personalisiert dargestellt.
Um den Content zu sichern hat Quam eine Kooperation mit der Comedy-Schmiede Brainpool geschlossen. Damit sind alle deren TV-Stars, von Stefan Raab bis hin zu Elton, in irgendeiner Form auf dem Handy verfügbar – sei es als SMS-Spruch, Klingelmelodie oder Mailboxansage. Für die UMTS-Zukunft wären dann noch Videostreams oder Audiodateien denkbar. Bei Quam setze man komplett auf UMTS, denn "iMode ist nur buntes WAP", wie Herr Pospischil uns mitteilte.
E-Plus - der iMode-Anbieter
Statt UMTS steht bei E-Plus eine andere neue Technologie im Mittelpunkt – die schon seit 1999 in Japan verfügbare iMode Technik. Dort nutzen ungefähr 30 Millionen schon die Angebote von NTT DoCoMo und deren Content-Partnern. Schon seit Samstag sind die ersten iMode-Produkte in den e-Plus Shops verfügbar. Für 249 Euro erhält man ein NEC-Handy, das bereits iMode fähig ist – dieser Preis gilt natürlich nur mit Abschluss eines Vertrages. Bald soll noch ein günstigeres Handy von Trium dazukommen und für Juli plant Toshiba ein iMode-Gerät.
Technisch setzt iMode im Moment auf GPRS und iHTML als Protokoll auf. Später soll iMode auch xHTML unterstützen, womit auch WAP-Inhalte verfügbar werden. Für e-Plus, die iMode exklusiv in Deutschland anbieten, stellt die "neue" Technik vor allem einen Testlauf für die UMTS-Einführung dar, wie uns Unternehmenssprecherin Christiane Kohlmann mitteilte. Im Moment sei das Hauptprojekt aber eindeutig iMode. Das Interesse der Kunden an der neuen Technik sei enorm.
Anziehend bei iMode seien für die Kunden die interessanten Inhalte und für die Content-Partner das Geschäftsmodell. Nur neun Prozent der Einnahmen behält e-Plus für sich, der Rest geht an den Content-Partner. Für den teils kostenpflichtigen Content muss der Kunde zwischen 0,25 und 2 Euro bezahlen, hinzu kommen noch die GPRS-Gebühren von einem Eurocent pro Kilobyte. Für einen Grundpreis von 3 Euro kann man künftig iMode nutzen.
VIAG Interkom/O2 - der Zögernde
Anders als die anderen Anbieter setzt O2, früher VIAG Interkom, nicht auf das Schlagwort UMTS. Stattdessen wurden neue Anwendungen für GPRS vorgestellt – die schon jetzt betriebsbereit und erhältlich sind. Wie uns Heidi Miklos, Pressereferentin bei O2 mitteilte, sei dies auch genau die Philosophie, die man auf der Messe verfolge. Statt den Kunden mit Produkten zu verwirren und nur Schlagworte zu gebrauchen, stelle man lieber diejenigen Geräte und Angebote vor, die man auch jetzt schon im Laden kaufen könne.
Der UMTS-Rollout sei aber ganz sicher für 2003 geplant, einen genauen Termin könne man hier allerdings nicht nennen. Zuallererst werde man natürlich die Ballungsräume mit dem UMTS-Netz versorgen, um die von der Regulierungsbehörde geforderten 25 Prozent Netzabdeckung erreichen zu können. Die Killerapplikation gibt es allerdings nicht – UMTS wird hauptsächlich eine Erweiterung der bisher vorhandenen Applikationen mit sich bringen.
GPRS-Hardware vom Blubber-Label
Doch auch ohne UMTS stellt O2 einiges an Neuheiten vor. Die von der Firma RIM vorgestellte E-Mail-Lösung Blackberry wird vorerst nur von VIAG Interkom vertrieben. Vor allem Geschäftskunden können davon profitieren: Per GPRS Netz und dem GPRS-Push-Dienst werden alle E-Mail direkt auf das PDA-ähnliche Gerät übertragen. Auch Termine lassen sich einfach per GPRS abgleichen.
Ab Mai wird auch der O2 xda für einen Preis zwischen 650 und 800 Euro verfügbar sein. Über ein Farbdisplay bietet der Pocket PC der nächsten Generation einen Internetzugang, Mobiltelefonie, PDA Funktionen, Location Based Services und Entertainment für mobile Anwender. Diese lassen sich sowohl über herkömmliche GSM-Netze als auch über GPRS realisieren. Als Betriebssystem wird Pocket PC 2002 von Microsoft eingesetzt.
Vodafone D2 - der Stetige
Auch am Vodafone-D2-Stand konnte man erste UMTS-Anwendungen begutachten – wie üblich allerdings auf einem Prototypen. Noch immer sei man sich nicht sicher, ob bis zum geplanten Rollout Ende 2002 die ersten fertigen Geräte auf dem Markt sein werden. Gezeigt wurde allerdings direkt vor unseren Augen nichts – zufällig war die UMTS Sendeanlage ausgefallen, die auch unter realen Bedingungen bis zu 384 kbit/s downstream ermöglichen kann..
Ansonsten soll man unter anderem eine Live-Übertragung eines Web-Videostreams sehen können. Auch anderen Content wie einen City Guide, eine Game World mit verschiedenen Online – Games, ein mobiler Internetzugang und Videotelefonie sind bei Vodafone geplant.
Für die Präsentation werden am Stand allerdings nicht die Handys genutzt – diese dienen nur als Modem, die eigentliche Darstellung erfolgte auf einem Subnotebook. Auch hier bestätigte man uns, dass es eigentlich keine wirkliche Killerapplikation gäbe – vor allem bewegte Bilder, die man aus den UMTS-Portalen beziehen könnte, sollen die User überreden, sich ein UMTS Handy zu besorgen.
Fazit
Sehr viel weiter als letzes Jahr auf der IFA sind die Hersteller nicht wirklich gekommen. Zwar werden schon die ersten Applikationen gezeigt, die über reine UMTS-Gespräche hinausgehen, aber meist das UMTS-Handy immer noch nur als Modem nutzen. Vom Pricing oder einem wirklichen Starttermin gar will noch keiner reden – und die meisten schieben den schwarzen Peter an die Handyhersteller weiter. Auch diese können noch keine Geräte vorweiesen, die über ein Prototyp-Stadium hinausgehen.
Einzig e-Plus weiß mit iMode mehr als reine Marketinggags vorzustellen – ein Produkt das (für Deutschland) neu aber bereits in den Läden erhältlich ist. Auch O2, vormals Viag Interkom beschränkt sich allein auf schon vorhandene Produkte und fällt damit etwas aus der Masse heraus. Ob dies allerdings die richtige Strategie ist auf einer Zukunftsmesse, in der nur das Neue und spektakuläre interessiert, bleibt abzuwarten
