Wenn sich sogar Sex nicht mehr verkauft, muss es dem Neuen Markt wirklich dreckig gehen. Der Porno-Spezialist Private Media hat seinen Börsengang so überraschend wie kurzfristig verschoben - auch ein Image-Schaden für den Börsenplatz Frankfurt.
Frankfurt am Main - Die großformatigen Anzeigen mit verführerischen Frauen erfreuten die Zeitungsleser - und ließen Börsenhändler auf den Beginn besserer Zeiten hoffen. Endlich wieder ein Aufsehen erregender Börsengang am Neuen Markt, den kaum noch jemand guten Gewissens als "Wachstumssegment" der Börse bezeichnen mochte.
Nun aber hat der Pornofilm-Anbieter die Absage-Serie bei Aktienemissionen fortgesetzt, die schon im Jahr 2001 begonnen hatte. Ausgerechnet der erste Börsengang am Neuen Markt, für den Montag fest eingeplant, fällt aus. Unklar ist, welches andere Unternehmen Private die Rolle als Börsengang-Vorreiter im Jahr 2002 abnehmen könnte. Im vergangenen Jahr hatten nach Schätzungen aus Bankenkreisen mehr als 50 Firmen ihre nur vereinzelt öffentlich gemachten Börsengangspläne ad acta gelegt.
Private, das schon an der US-amerikanischen Nasdaq gelistet ist, teilte mit, derzeit sei kein ideales Kapitalmarktumfeld für eine erfolgreiche Zweitplatzierung gegeben. Insbesondere in Deutschland sei das Interesse geringer als erwartet ausgefallen, sagte ein Sprecherin. Schon wird gemunkelt, der angeschlagene Ruf des Neuen Marktes habe ebenfalls ein Rolle gespielt. Einen Alternativ-Termin für den Börsengang nannte Private nicht.
Private wollte durch das Listing in Frankfurt große institutionelle Anleger ins Boot holen. In den USA sind den Angaben zufolge vor allem Privatanleger unter den Aktionären. Das Emissionsvolumen bei dem Börsengang an den Neuen Markt betrug auf Basis des Nasdaq-Schlusskurses vom Freitag 50,32 Millionen Dollar. Das Konsortium bei dem nun verschobenen Börsengang bestand aus der Commerzbank und Steubing.
Die in Barcelona ansässige Private Media verkauft Magazine, Videokassetten, DVDs und betreibt TV-Kanäle für "Erwachsenenunterhaltung". Im Geschäftsjahr 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 26,5 Millionen Euro, bei einem Überschuss von 5,4 Millionen.
spiegel.de
Frankfurt am Main - Die großformatigen Anzeigen mit verführerischen Frauen erfreuten die Zeitungsleser - und ließen Börsenhändler auf den Beginn besserer Zeiten hoffen. Endlich wieder ein Aufsehen erregender Börsengang am Neuen Markt, den kaum noch jemand guten Gewissens als "Wachstumssegment" der Börse bezeichnen mochte.
Nun aber hat der Pornofilm-Anbieter die Absage-Serie bei Aktienemissionen fortgesetzt, die schon im Jahr 2001 begonnen hatte. Ausgerechnet der erste Börsengang am Neuen Markt, für den Montag fest eingeplant, fällt aus. Unklar ist, welches andere Unternehmen Private die Rolle als Börsengang-Vorreiter im Jahr 2002 abnehmen könnte. Im vergangenen Jahr hatten nach Schätzungen aus Bankenkreisen mehr als 50 Firmen ihre nur vereinzelt öffentlich gemachten Börsengangspläne ad acta gelegt.
Private, das schon an der US-amerikanischen Nasdaq gelistet ist, teilte mit, derzeit sei kein ideales Kapitalmarktumfeld für eine erfolgreiche Zweitplatzierung gegeben. Insbesondere in Deutschland sei das Interesse geringer als erwartet ausgefallen, sagte ein Sprecherin. Schon wird gemunkelt, der angeschlagene Ruf des Neuen Marktes habe ebenfalls ein Rolle gespielt. Einen Alternativ-Termin für den Börsengang nannte Private nicht.
Private wollte durch das Listing in Frankfurt große institutionelle Anleger ins Boot holen. In den USA sind den Angaben zufolge vor allem Privatanleger unter den Aktionären. Das Emissionsvolumen bei dem Börsengang an den Neuen Markt betrug auf Basis des Nasdaq-Schlusskurses vom Freitag 50,32 Millionen Dollar. Das Konsortium bei dem nun verschobenen Börsengang bestand aus der Commerzbank und Steubing.
Die in Barcelona ansässige Private Media verkauft Magazine, Videokassetten, DVDs und betreibt TV-Kanäle für "Erwachsenenunterhaltung". Im Geschäftsjahr 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 26,5 Millionen Euro, bei einem Überschuss von 5,4 Millionen.
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