14. Okt,22:00 REUTERS
FOKUS 2 - Israel tötet wieder gezielt Palästinenser
(Neu: Blockadelockerung, Scharon) Jerusalem, 14. Okt (Reuters) - Israelische Sicherheitskräfte haben am Sonntag nach eigenen Angaben in einer gezielten Tötungsaktion ein Mitglied der radikal-islamischen Hamas- Organisation erschossen. Der 35-jährige Abdel Rahman Hamad war nach israelischen Angaben an einem Selbstmordanschlag in Tel Aviv beteiligt gewesen sein, bei dem im Juni 21 Menschen getötet wurden. Die Hamas kündigte umgehend Vergeltung an. Israel hatte die international kritisierten gezielten Tötungen von Palästinensern vorübergehend ausgesetzt. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden Vorbereitungen getroffen, Blockaden im Westjordanland und im Gaza-Streifen zu lockern. Das Hamas-Mitglied wurde palästinensischen Angaben zufolge auf dem Dach seines Hauses in Kalkilja erschossen. Ein Hamas-Sprecher sagte: "Israel wird einen sehr hohen Preis für diese Tat bezahlen. Unsere Antwort wird schmerzvoll sein." Israels Ministerpräsident Ariel Scharon sei nicht mehr sicher, sagte er weiter. Der palästinensische Minister Saeb Erekat warf Scharon vor, alle Maßnahmen zum Erhalt des Waffenstillstandes zu boykottieren. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, die Palästinenser-Behörde sei zuvor zur Festnahme Hamads aufgefordert worden, der auf der israelischen Fahndungsliste stehe. Dies sei jedoch nicht geschehen. Ministerpräsident Ariel Scharon sagte zur Tötung: "Dies ist nicht das erste und nicht das letzte Mal. Wir haben unsere Haltung zu dem Thema klar gemacht." Nach der vereinbarten Waffenruhe hatte Israel im vergangenen Monat offensive Einsätze der Armee ausgesetzt. Nach der Tötung von zwei Israelis in einer jüdischen Siedlung am 2. Oktober hatte das israelische Sicherheitskabinett die Armee jedoch wieder dazu ermächtigt, "alle notwendigen Maßnahmen" zu ergreifen, um solchen Anschlägen vorzubeugen. Seit Beginn des Palästinenser-Aufstands vor mehr als einem Jahr hat Israel mehrere Dutzend mutmaßliche Extremisten bei solchen Einsätzen getötet. Ministerpräsident Scharon unterrichtete am Sonntag sein Kabinett, die Straßenblockaden in ruhigen Gebieten des Westjordanlandes, im Gaza-Streifen und an den Grenzen zu Ägypten und Jordanien aufzuheben. Dadurch könnten tausende Palästinenser wieder zu ihren Arbeitsplätzen nach Israel gelangen. Ein Sprecher Scharons wollte weder einen konkreten Zeitpunkt noch betroffene Gebiete nennen. Die Maßnahmen seien an das Bemühen der Palästinenser gekoppelt, für Ruhe zu sorgen, sagte er. Der palästinensische Informationsminister Jasser Abed Rabbo äußerte sich skeptisch zu Israels Plänen. Israel ignoriere weiter die Waffenruhe, sagte er. So besetzten die israelischen Soldaten noch immer palästinensisch verwaltete Stadtteile in Hebron. Am Montag wird Palästinenser-Präsident Jassir Arafat zu einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair nach London reisen, um Wege einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses im Nahen Osten zu diskutieren. alm/kae
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FOKUS 2 - Israel tötet wieder gezielt Palästinenser
(Neu: Blockadelockerung, Scharon) Jerusalem, 14. Okt (Reuters) - Israelische Sicherheitskräfte haben am Sonntag nach eigenen Angaben in einer gezielten Tötungsaktion ein Mitglied der radikal-islamischen Hamas- Organisation erschossen. Der 35-jährige Abdel Rahman Hamad war nach israelischen Angaben an einem Selbstmordanschlag in Tel Aviv beteiligt gewesen sein, bei dem im Juni 21 Menschen getötet wurden. Die Hamas kündigte umgehend Vergeltung an. Israel hatte die international kritisierten gezielten Tötungen von Palästinensern vorübergehend ausgesetzt. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden Vorbereitungen getroffen, Blockaden im Westjordanland und im Gaza-Streifen zu lockern. Das Hamas-Mitglied wurde palästinensischen Angaben zufolge auf dem Dach seines Hauses in Kalkilja erschossen. Ein Hamas-Sprecher sagte: "Israel wird einen sehr hohen Preis für diese Tat bezahlen. Unsere Antwort wird schmerzvoll sein." Israels Ministerpräsident Ariel Scharon sei nicht mehr sicher, sagte er weiter. Der palästinensische Minister Saeb Erekat warf Scharon vor, alle Maßnahmen zum Erhalt des Waffenstillstandes zu boykottieren. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, die Palästinenser-Behörde sei zuvor zur Festnahme Hamads aufgefordert worden, der auf der israelischen Fahndungsliste stehe. Dies sei jedoch nicht geschehen. Ministerpräsident Ariel Scharon sagte zur Tötung: "Dies ist nicht das erste und nicht das letzte Mal. Wir haben unsere Haltung zu dem Thema klar gemacht." Nach der vereinbarten Waffenruhe hatte Israel im vergangenen Monat offensive Einsätze der Armee ausgesetzt. Nach der Tötung von zwei Israelis in einer jüdischen Siedlung am 2. Oktober hatte das israelische Sicherheitskabinett die Armee jedoch wieder dazu ermächtigt, "alle notwendigen Maßnahmen" zu ergreifen, um solchen Anschlägen vorzubeugen. Seit Beginn des Palästinenser-Aufstands vor mehr als einem Jahr hat Israel mehrere Dutzend mutmaßliche Extremisten bei solchen Einsätzen getötet. Ministerpräsident Scharon unterrichtete am Sonntag sein Kabinett, die Straßenblockaden in ruhigen Gebieten des Westjordanlandes, im Gaza-Streifen und an den Grenzen zu Ägypten und Jordanien aufzuheben. Dadurch könnten tausende Palästinenser wieder zu ihren Arbeitsplätzen nach Israel gelangen. Ein Sprecher Scharons wollte weder einen konkreten Zeitpunkt noch betroffene Gebiete nennen. Die Maßnahmen seien an das Bemühen der Palästinenser gekoppelt, für Ruhe zu sorgen, sagte er. Der palästinensische Informationsminister Jasser Abed Rabbo äußerte sich skeptisch zu Israels Plänen. Israel ignoriere weiter die Waffenruhe, sagte er. So besetzten die israelischen Soldaten noch immer palästinensisch verwaltete Stadtteile in Hebron. Am Montag wird Palästinenser-Präsident Jassir Arafat zu einem Treffen mit dem britischen Premierminister Tony Blair nach London reisen, um Wege einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses im Nahen Osten zu diskutieren. alm/kae
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