Charttechniker: Dax kann bis auf 4000 Punkte klettern
Er läuft und läuft und läuft. Die Rede ist nicht vom VW Käfer, sondern vom deutschen Aktienindex Dax. Und so mancher an Fundamentaldaten orientierte Analyst versteht die Welt nicht mehr. Obwohl sich die Konjunkturaussichten hier zu Lande keineswegs aufgehellt haben, notiert das deutsche Börsenbarometer inzwischen fast 50 Prozent höher als bei seinem Tiefstand Mitte März. Doch was bei Fundamentalanalysten Kopfschütteln auslöst, sehen viele Chart-Techniker als Bestätigung ihrer Linien-Deutungen. So ist zum Beispiel Stephen Schneider, Analyst bei der WGZ-Bank, überzeugt, dass der Index nach dem Durchbrechen wichtiger Widerstandslinien bei 3050 und 3150 Punkten nach oben weiter Luft hat: "Innerhalb des jetzigen Trends kann der Dax kurzfristig 3400 Punkte erreichen." Sein Kollege Gianni Hirschmüller von Cognitrend glaubt sogar, dass der deutsche Leitindex bis auf 3650 Punkte steigen kann. Viele Institutionelle hätten die Dynamik des Aufschwungs unterschätzt und müssten jetzt auf Jahreshöchststand nachkaufen, um "von der Performance etwas abzubekommen". Ein weiterer Grund für Hirschmüllers Zuversicht sind die Stimmungsindikatoren: "Obwohl wir seit dem Dax-Tief rund 1000 Punkte zugelegt haben, ist der Optimismus der Investoren immer noch sehr niedrig - das spricht erfahrungsgemäß für weiter steigende Kurse." Nach Erreichen der genannten Marken sollte dann ein Rückschlag erfolgen, der nach Meinung Schneiders bis zu 15 Prozent betragen kann. Für mittelfristig orientierte Anleger könnte diese Konsolidierung allerdings eine gute Gelegenheit darstellen, nachzukaufen. Denn bis Jahresende hält Schneider einen Indextand von 4000 Punkten für wahrscheinlich. Aber auch unter den Markttechnikern gibt es warnende Stimmen: "Ich bin davon überzeugt, dass der Dax dieser Tage sein Top erreicht", sagt Klaus Deppermann von der ING BHF-Bank. Auf Basis einer Zyklentheorie hat Deppermann errechnet, dass der Dax unmittelbar vor einer Abwärtsbewegung steht, die ihn bis Ende Juli auf 2800 Zähler zurückwerfen könnte. dde
Er läuft und läuft und läuft. Die Rede ist nicht vom VW Käfer, sondern vom deutschen Aktienindex Dax. Und so mancher an Fundamentaldaten orientierte Analyst versteht die Welt nicht mehr. Obwohl sich die Konjunkturaussichten hier zu Lande keineswegs aufgehellt haben, notiert das deutsche Börsenbarometer inzwischen fast 50 Prozent höher als bei seinem Tiefstand Mitte März. Doch was bei Fundamentalanalysten Kopfschütteln auslöst, sehen viele Chart-Techniker als Bestätigung ihrer Linien-Deutungen. So ist zum Beispiel Stephen Schneider, Analyst bei der WGZ-Bank, überzeugt, dass der Index nach dem Durchbrechen wichtiger Widerstandslinien bei 3050 und 3150 Punkten nach oben weiter Luft hat: "Innerhalb des jetzigen Trends kann der Dax kurzfristig 3400 Punkte erreichen." Sein Kollege Gianni Hirschmüller von Cognitrend glaubt sogar, dass der deutsche Leitindex bis auf 3650 Punkte steigen kann. Viele Institutionelle hätten die Dynamik des Aufschwungs unterschätzt und müssten jetzt auf Jahreshöchststand nachkaufen, um "von der Performance etwas abzubekommen". Ein weiterer Grund für Hirschmüllers Zuversicht sind die Stimmungsindikatoren: "Obwohl wir seit dem Dax-Tief rund 1000 Punkte zugelegt haben, ist der Optimismus der Investoren immer noch sehr niedrig - das spricht erfahrungsgemäß für weiter steigende Kurse." Nach Erreichen der genannten Marken sollte dann ein Rückschlag erfolgen, der nach Meinung Schneiders bis zu 15 Prozent betragen kann. Für mittelfristig orientierte Anleger könnte diese Konsolidierung allerdings eine gute Gelegenheit darstellen, nachzukaufen. Denn bis Jahresende hält Schneider einen Indextand von 4000 Punkten für wahrscheinlich. Aber auch unter den Markttechnikern gibt es warnende Stimmen: "Ich bin davon überzeugt, dass der Dax dieser Tage sein Top erreicht", sagt Klaus Deppermann von der ING BHF-Bank. Auf Basis einer Zyklentheorie hat Deppermann errechnet, dass der Dax unmittelbar vor einer Abwärtsbewegung steht, die ihn bis Ende Juli auf 2800 Zähler zurückwerfen könnte. dde