Nehmen wir in Deinem Langfrist-Chart der Umlaufrendite mal die Tiefpunkte von 1978, 1988 und 1994 - jeweils 5,5 %.
Das zugehörige, angeblich rechnerisch faire Renten-KGV für alle drei Zeitpunkte wäre 100/5,5 = 18,18
Ich schreibe "angeblich rechnerisch fair", weil Fond-Drücker in den Banken unerfahrenen Anlegern gern weismachen, dass diese Faustformel "ewig gültig" sei.
Das ist jedoch, wie ich im Folgenden zeige, NICHT der Fall:
Da die Umlaufrenditen zu diesen drei Zeitpunkten (1978, 1988, 1994) jeweils gleich groß waren, hätte auch der DAX - wenn die Formel "ewig gültig" wäre - gleich hoch notieren müssen.
Das tut er aber nicht:
Unten im Langfristchart des DAX erhalten wir folgende DAX-Werte:
1978 - ca. 500
1988 - ca. 1000
1994 - ca. 2000
Folglich hat sich das Renten-KGV von 1978 bis 1994 VERVIERFACHT (die Umlaufrendite betrug ja jeweils 5,5 %). 1978 hatte es nur 1/4 des Wertes von 1993, und im Jahr 1988 belief es sich auf nur die Hälfte.
FAZIT: Die Idee, dass Renten-KGV sei mehr oder minder konstant und ließe sich mit obiger Faustformel berechnen, ist eine Illusion. Tatsächlich stieg das Renten-KGV offenbar von 1978 bis 2000 in einem langfristigen Aufwärts-Trend, der der Blasenbildung an den Aktienmärkten folgte.
Das Renten-KGV aus den 1990-er Jahren von 22 war daher eine Blase. Die These, wir MÜSSTEN wieder auf ein Renten-KGV von 22 kommen, ist bloßes Wumschdenken.
Aus der Vervierfachung oben ergibt sich, dass das Renten-KGV 1978 bei 5, 1988 bei 10 und 1994 bei 20 gelegen haben muss. Der Mittelwert ist etwa 10.
Das jetzige DAX-KGV von 12 liegt nahe diesem historischen Mittelwert. Die obige Faustformel ist daher ein obsoletes Relikt der 1990-er (die ein Blase bildete). Wenn das so ist, dann hat der DAX auch kein großes weiteres Anstiegspotenzial mehr. Es ist keinesfalls gesichert, dass wir je wieder ein Renten-KGV von 22 sehen, da dies doppelt so hoch war als im Schnitt der letzten 30 Jahre.
Reab hat in P. 20 richtig angemerkt, dass die DAX-Unternehmen die Kostenseite nun bis zum Anschlag ausgereizt haben. Weiteres Wachstum kann also nur noch organisch sein - und daher nicht größer als das der deutschen Gesamtwirtschaft (1,5 bis max. 3 %).
Kein Wunder also, dass der Dax nun besonders empfindlich auf die auch in der EU deutlich steigenden Zinsen reagiert, die die Wirtschaft schwächen werden. Hinzu kommt in Deutschland noch die unsägliche Mehrwertsteuer-Erhöhung ab 2007!
Das zugehörige, angeblich rechnerisch faire Renten-KGV für alle drei Zeitpunkte wäre 100/5,5 = 18,18
Ich schreibe "angeblich rechnerisch fair", weil Fond-Drücker in den Banken unerfahrenen Anlegern gern weismachen, dass diese Faustformel "ewig gültig" sei.
Das ist jedoch, wie ich im Folgenden zeige, NICHT der Fall:
Da die Umlaufrenditen zu diesen drei Zeitpunkten (1978, 1988, 1994) jeweils gleich groß waren, hätte auch der DAX - wenn die Formel "ewig gültig" wäre - gleich hoch notieren müssen.
Das tut er aber nicht:
Unten im Langfristchart des DAX erhalten wir folgende DAX-Werte:
1978 - ca. 500
1988 - ca. 1000
1994 - ca. 2000
Folglich hat sich das Renten-KGV von 1978 bis 1994 VERVIERFACHT (die Umlaufrendite betrug ja jeweils 5,5 %). 1978 hatte es nur 1/4 des Wertes von 1993, und im Jahr 1988 belief es sich auf nur die Hälfte.
FAZIT: Die Idee, dass Renten-KGV sei mehr oder minder konstant und ließe sich mit obiger Faustformel berechnen, ist eine Illusion. Tatsächlich stieg das Renten-KGV offenbar von 1978 bis 2000 in einem langfristigen Aufwärts-Trend, der der Blasenbildung an den Aktienmärkten folgte.
Das Renten-KGV aus den 1990-er Jahren von 22 war daher eine Blase. Die These, wir MÜSSTEN wieder auf ein Renten-KGV von 22 kommen, ist bloßes Wumschdenken.
Aus der Vervierfachung oben ergibt sich, dass das Renten-KGV 1978 bei 5, 1988 bei 10 und 1994 bei 20 gelegen haben muss. Der Mittelwert ist etwa 10.
Das jetzige DAX-KGV von 12 liegt nahe diesem historischen Mittelwert. Die obige Faustformel ist daher ein obsoletes Relikt der 1990-er (die ein Blase bildete). Wenn das so ist, dann hat der DAX auch kein großes weiteres Anstiegspotenzial mehr. Es ist keinesfalls gesichert, dass wir je wieder ein Renten-KGV von 22 sehen, da dies doppelt so hoch war als im Schnitt der letzten 30 Jahre.
Reab hat in P. 20 richtig angemerkt, dass die DAX-Unternehmen die Kostenseite nun bis zum Anschlag ausgereizt haben. Weiteres Wachstum kann also nur noch organisch sein - und daher nicht größer als das der deutschen Gesamtwirtschaft (1,5 bis max. 3 %).
Kein Wunder also, dass der Dax nun besonders empfindlich auf die auch in der EU deutlich steigenden Zinsen reagiert, die die Wirtschaft schwächen werden. Hinzu kommt in Deutschland noch die unsägliche Mehrwertsteuer-Erhöhung ab 2007!
