Nach der kleinen Kursrally am Vortag werden sich die deutschen Aktienmärkte am Donnerstag nach Händlereinschätzung zunächst abwartend und kaum verändert in den Handel starten. "Der Markt wird sich beruhigen. Ich kann mir nicht vorstellen, das er mit diesem Tempo weiter steigt", sagte ein Händler mit Blick auf die starken Kursgewinne im späten Handel am Mittwoch. "Die Anleger glauben noch nicht an die Trendwende. Deswegen werden sie weiterhin sehr vorsichtig und
kurzfristig orientiert handeln", sagte ein anderer Börsianer. Gewinnmitnahmen seien daher jederzeit möglich. Der Dax wird nach der vorbörslichen Berechnung des Handelshauses Lang & Schwarz mit 4448 Punkten in den Handel starten. Die Citibank sieht den Dax vorbörslich bei 4434 Zählern. Am Mittwoch hatten die deutschen Standardwerte 3,08 Prozent zugelegt und bei 4436 Punkten geschlossen. Der Neue Markt, dessen Auswahlindex sich am Vortag um 5,09 Prozent erhöht hatte, wird Händlern zufolge gut behauptet in die Sitzung starten. Die US-Börsen hatten am Vortag wegen deutlich besser als erwartet ausgefallener Konjunkturdaten und des geplanten Konjunkturprogramms der Regierung kräftig zugelegt. Der Dow Jones stieg um 1,93 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq um 5,93 Prozent.
Im Blickpunkt des Interesses dürften die Technologiefirmen SAP und Infineon stehen. "Hier kann es schnell wieder zu Gewinnitnahmen kommen, obwohl SAP auch mal mehrere Tage gut laufen kann", sagte ein Händler. Die Investoren seien angesichts der unsicheren politischen und konjunkturellen Lage noch sehr kurzfristig orientiert und würden Gewinne schnell mitnehmen. Am Mittwoch hatte der Halbleiter-Hersteller Infineon rund elf Prozent und die Software-Schmiede SAP rund neun Prozent an Wert zugelegt.
Am Neuen Markt hat der PC-Hardwarehersteller Maxdata nach vorläufigen Zahlen im dritten Quartal das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) trotz rückläufigen Umsätzen auf rund drei Millionen Mark verbessert nach 1,1 Millionen Mark im Vorjahr. An der im Juli reduzierten Jahresprognose hält das Unternehmen fest. Darüber hinaus werden Händlern zufolge erneut die Biotechnologiefirmen gefragt sein, deren Subindex am Vortag bereits rund acht Prozent zugelegt hatte.