Gastkommentar
Das Warten am US-Aktienmarkt hält an
Von Arnie Kaufman
6. März 2001 Der Markt befindet sich weiter in der Defensive. Trotzdem wäre es für langfristig agierende Anleger vermutlich falsch, jetzt zu verkaufen. Eine Patentlösung ist zwar nicht in Sicht. Es scheint aber so, als würde der starke Konjunkturrückgang die Talsohle verlassen, und für den Anfang des zweiten Quartals wird eine allmähliche Verbesserung erwartet. Ironischerweise bestehen ohne einen drastischen wirtschaftlichen Abschwung wenig Aussichten, dass die Fed in Form energischer Zinssenkungen den Anlegern ein Kaufsignal gibt.
Gleichzeitig fordert der Rückgang beim Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von mehr als fünf Prozent auf ungefähr ein Prozent zurzeit bei den Unternehmensgewinnen einen höheren Tribut als erwartet. Bei der überwiegenden Mehrzahl der aktualisierten Prognosen für Umsatz und Gewinn handelt es sich um Revisionen nach unten; in vielen Fällen haben sich die Aussichten geradezu dramatisch verschlechtert.
Bescheidene Gewinnerwartungen
Die Analysten von Standard & Poor's rechnen nun nur noch mit einer Steigerung von durchschnittlich drei Prozent bei den operativen Ergebnissen der im S&P 500-Index vertretenen Unternehmen. Und es braucht nicht mehr sonderlich vieler weiterer Enttäuschungen, um unsere Gewinnprognosen für den S&P 500-Index in den negativen Bereich abrutschen zu lassen.
Der Markt hat sich Ende der letzten Woche als widerstandsfähig gegenüber schlechten Nachrichten erwiesen; allerdings ist es zu früh, um in diese Tatsache etwas hinein zu interpretieren. Als der viel beachtete Nasdaq Composite Index vor kurzem unter sein Tief von Anfang Januar gefallen ist, sagte S&P-Charttechniker Mark Arbeter, dass es wichtig wäre, wenn er sich schnell erholen und über seinen vorherigen Tiefstand von etwa 2.290 Punkten klettern würde. Das ist bis jetzt noch nicht eingetroffen.
2002 wieder bessere Aussichten
Trotzdem ist es langfristig gesehen wahrscheinlich ein schlechter Schachzug, jetzt zu verkaufen. Häufig wird dann nämlich das Wiedereinsteigen so lange aufgeschoben, bis die Papiere wieder deutlich über ihren Tiefständen stehen. Viele Aktien sind derzeit günstig bewertet und die Anleger dürften ihre Blicke schon bald auf die für das Jahr 2002 wieder besseren Aussichten richten.
Standard & Poor's sieht derzeit den S&P 500-Index am Jahresende bei 1.350 Punkten notieren und den Nasdaq bei 2.600 Zählern. Zuvor lagen diese Prognosen bei 1.500 und 3.300 Punkten. Von den derzeitigen Kursniveaus aus bedeuten diese Vorhersagen aber noch immer Kursgewinne von neun bzw. 23 Prozent.
Arnold Kaufman ist S&P Vice President und Herausgeber der S&P-Wochenzeitschrift „The Outlook“
gruß
proxi
Das Warten am US-Aktienmarkt hält an
Von Arnie Kaufman
6. März 2001 Der Markt befindet sich weiter in der Defensive. Trotzdem wäre es für langfristig agierende Anleger vermutlich falsch, jetzt zu verkaufen. Eine Patentlösung ist zwar nicht in Sicht. Es scheint aber so, als würde der starke Konjunkturrückgang die Talsohle verlassen, und für den Anfang des zweiten Quartals wird eine allmähliche Verbesserung erwartet. Ironischerweise bestehen ohne einen drastischen wirtschaftlichen Abschwung wenig Aussichten, dass die Fed in Form energischer Zinssenkungen den Anlegern ein Kaufsignal gibt.
Gleichzeitig fordert der Rückgang beim Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von mehr als fünf Prozent auf ungefähr ein Prozent zurzeit bei den Unternehmensgewinnen einen höheren Tribut als erwartet. Bei der überwiegenden Mehrzahl der aktualisierten Prognosen für Umsatz und Gewinn handelt es sich um Revisionen nach unten; in vielen Fällen haben sich die Aussichten geradezu dramatisch verschlechtert.
Bescheidene Gewinnerwartungen
Die Analysten von Standard & Poor's rechnen nun nur noch mit einer Steigerung von durchschnittlich drei Prozent bei den operativen Ergebnissen der im S&P 500-Index vertretenen Unternehmen. Und es braucht nicht mehr sonderlich vieler weiterer Enttäuschungen, um unsere Gewinnprognosen für den S&P 500-Index in den negativen Bereich abrutschen zu lassen.
Der Markt hat sich Ende der letzten Woche als widerstandsfähig gegenüber schlechten Nachrichten erwiesen; allerdings ist es zu früh, um in diese Tatsache etwas hinein zu interpretieren. Als der viel beachtete Nasdaq Composite Index vor kurzem unter sein Tief von Anfang Januar gefallen ist, sagte S&P-Charttechniker Mark Arbeter, dass es wichtig wäre, wenn er sich schnell erholen und über seinen vorherigen Tiefstand von etwa 2.290 Punkten klettern würde. Das ist bis jetzt noch nicht eingetroffen.
2002 wieder bessere Aussichten
Trotzdem ist es langfristig gesehen wahrscheinlich ein schlechter Schachzug, jetzt zu verkaufen. Häufig wird dann nämlich das Wiedereinsteigen so lange aufgeschoben, bis die Papiere wieder deutlich über ihren Tiefständen stehen. Viele Aktien sind derzeit günstig bewertet und die Anleger dürften ihre Blicke schon bald auf die für das Jahr 2002 wieder besseren Aussichten richten.
Standard & Poor's sieht derzeit den S&P 500-Index am Jahresende bei 1.350 Punkten notieren und den Nasdaq bei 2.600 Zählern. Zuvor lagen diese Prognosen bei 1.500 und 3.300 Punkten. Von den derzeitigen Kursniveaus aus bedeuten diese Vorhersagen aber noch immer Kursgewinne von neun bzw. 23 Prozent.
Arnold Kaufman ist S&P Vice President und Herausgeber der S&P-Wochenzeitschrift „The Outlook“
gruß
proxi