Durchhalten ist angesagt
(Von Daniel A. Bernecker)
Die Korrekturen fallen äußerst bescheiden aus. Zwei bis drei Tage schwächere Kurse, dann geht es weiter. Nutzen Sie folglich die Schwäche, um weiter zu kaufen. Die Erholung geht ziemlich nahtlos in eine Weihnachts-Rallye über. Getragen wird sie vor allem von den Fonds, die nach wie vor Liquidität in den Markt pumpen, nicht zuletzt, um ihre Performance zum Jahresende zu verbessern. Die Angst, eine Rallye zu verpassen, wirkt hier größer als die Sorge um einen erneuten Einbruch. Aber:
Die Märkte sind noch nicht über den Berg.
Bestenfalls ist die erste Etappe geschafft. So wie die Kurse der Aktien an ihren 200-Tage-Durchschnitt stoßen, verlieren sie an Momentum. Damit ist der erste Teil der Erholung absolviert. Ab hier wird es schwieriger.
Denn: Ein neuer Trend beginnt erst, wenn die 200-Tage-Linie nach oben gedreht hat. Das gilt sowohl für die einzelnen Titel wie auch für Indizes. Um das zu erreichen, müssen die Kurse über den 200-Tage-Durchschnitt steigen und auch längere Zeit darüber notieren. Im Idealfall ziehen die Kurse über ihre 200-Tage-Linie an, fallen dann auf sie zurück und stabilisieren sich dort. Das wird ein schweres Stück Arbeit, das sich mit Sicherheit noch bis in März/April nächsten Jahres hinziehen wird. Das ist nicht problematisch, erläutert aber die Perspektive. Der S&P 500 wie auch die Nasdaq sind bereits an ihre 200-Tage-Linie gestoßen. Dem Dax fehlen dazu zirka 600 Punkte, wenngleich 17 von 30 DAX-Titel ihre 200-Tage-Linie schon erreicht haben.
Fazit
Mit der jetzigen Marktlage sind wir sehr zufrieden. Die Volatilität hält sich in Grenzen, und es gibt auch keine Übertreibung. Die Stimmung ist eher nüchtern als euphorisch, was uns ebenfalls gefällt. Die Sorge, daß die Märkte zuviel vorwegnehmen, um anschließend herb enttäuscht zu werden, teilen wir nicht.
Der deutsche Aktienmarkt will von Krisen nichts mehr wissen. Sämtliche inhaltlichen Themen werden ignoriert, während sich alle auf eine ordentliche Weihnachts-Rallye freuen. Sei es dem Markt gegönnt, die laufende Rally setzt einen tröstenden Schlußpunkt hinter ein mühsames Börsenjahr. Allerdings fällt auf: Die Krise in Argentinien wird kaum zur Kenntnis genommen. Der Staat ist wieder einmal pleite, aber diesmal mehr als sonst, während der IWF nicht mehr bereit ist, Geld nachzuschießen. Das ist in der Sache richtig und zwingt Argentinien letztendlich, zumindest die Koppelung des Peso an den Dollar aufzugeben. Argentinien soll den Weg gehen, den Rußland vor drei Jahren ging, nur nicht ganz so spektakulär. Für die Schwellenländer und die Währungen hat das natürlich Konsequenzen, für die übrigen Märkte nicht.
Sorgenkind Japan
Das Thema Japan ist weniger lustig. Der Yen neigt zur Schwäche, was sowohl richtig als auch lukrativ ist. Dessen Schwäche ändert aber nichts an der grundsätzlichen Problematik. Die Verschuldung ist dramatisch, das Wirtschaftswachstum nicht vorhanden und die Politik zu nötigen Reformen völlig unfähig. Das geht nicht mehr lange gut. Wird Japan die erste Krise 2002? Die Chancen dafür stehen gut.
Für Sie gilt aber jetzt im Moment: Fahren Sie die laufende Rallye voll mit. Auch wenn es Gegenreaktionen gibt, bitte keine Gewinne mitnehmen. Die Bewertungen sind größtenteils so niedrig, daß ihre Ausgangskurse oder inzwischen verbilligten Einstiegskurse so niedrig liegen, daß Sie für 2002 bestens gerüstet sind. Zwischengewinne mitzunehmen, macht in der ein oder anderen Situation vielleicht Sinn, kann aber nicht die Strategie für Ihr Depot sein.
(Von Daniel A. Bernecker)
Die Korrekturen fallen äußerst bescheiden aus. Zwei bis drei Tage schwächere Kurse, dann geht es weiter. Nutzen Sie folglich die Schwäche, um weiter zu kaufen. Die Erholung geht ziemlich nahtlos in eine Weihnachts-Rallye über. Getragen wird sie vor allem von den Fonds, die nach wie vor Liquidität in den Markt pumpen, nicht zuletzt, um ihre Performance zum Jahresende zu verbessern. Die Angst, eine Rallye zu verpassen, wirkt hier größer als die Sorge um einen erneuten Einbruch. Aber:
Die Märkte sind noch nicht über den Berg.
Bestenfalls ist die erste Etappe geschafft. So wie die Kurse der Aktien an ihren 200-Tage-Durchschnitt stoßen, verlieren sie an Momentum. Damit ist der erste Teil der Erholung absolviert. Ab hier wird es schwieriger.
Denn: Ein neuer Trend beginnt erst, wenn die 200-Tage-Linie nach oben gedreht hat. Das gilt sowohl für die einzelnen Titel wie auch für Indizes. Um das zu erreichen, müssen die Kurse über den 200-Tage-Durchschnitt steigen und auch längere Zeit darüber notieren. Im Idealfall ziehen die Kurse über ihre 200-Tage-Linie an, fallen dann auf sie zurück und stabilisieren sich dort. Das wird ein schweres Stück Arbeit, das sich mit Sicherheit noch bis in März/April nächsten Jahres hinziehen wird. Das ist nicht problematisch, erläutert aber die Perspektive. Der S&P 500 wie auch die Nasdaq sind bereits an ihre 200-Tage-Linie gestoßen. Dem Dax fehlen dazu zirka 600 Punkte, wenngleich 17 von 30 DAX-Titel ihre 200-Tage-Linie schon erreicht haben.
Fazit
Mit der jetzigen Marktlage sind wir sehr zufrieden. Die Volatilität hält sich in Grenzen, und es gibt auch keine Übertreibung. Die Stimmung ist eher nüchtern als euphorisch, was uns ebenfalls gefällt. Die Sorge, daß die Märkte zuviel vorwegnehmen, um anschließend herb enttäuscht zu werden, teilen wir nicht.
Der deutsche Aktienmarkt will von Krisen nichts mehr wissen. Sämtliche inhaltlichen Themen werden ignoriert, während sich alle auf eine ordentliche Weihnachts-Rallye freuen. Sei es dem Markt gegönnt, die laufende Rally setzt einen tröstenden Schlußpunkt hinter ein mühsames Börsenjahr. Allerdings fällt auf: Die Krise in Argentinien wird kaum zur Kenntnis genommen. Der Staat ist wieder einmal pleite, aber diesmal mehr als sonst, während der IWF nicht mehr bereit ist, Geld nachzuschießen. Das ist in der Sache richtig und zwingt Argentinien letztendlich, zumindest die Koppelung des Peso an den Dollar aufzugeben. Argentinien soll den Weg gehen, den Rußland vor drei Jahren ging, nur nicht ganz so spektakulär. Für die Schwellenländer und die Währungen hat das natürlich Konsequenzen, für die übrigen Märkte nicht.
Sorgenkind Japan
Das Thema Japan ist weniger lustig. Der Yen neigt zur Schwäche, was sowohl richtig als auch lukrativ ist. Dessen Schwäche ändert aber nichts an der grundsätzlichen Problematik. Die Verschuldung ist dramatisch, das Wirtschaftswachstum nicht vorhanden und die Politik zu nötigen Reformen völlig unfähig. Das geht nicht mehr lange gut. Wird Japan die erste Krise 2002? Die Chancen dafür stehen gut.
Für Sie gilt aber jetzt im Moment: Fahren Sie die laufende Rallye voll mit. Auch wenn es Gegenreaktionen gibt, bitte keine Gewinne mitnehmen. Die Bewertungen sind größtenteils so niedrig, daß ihre Ausgangskurse oder inzwischen verbilligten Einstiegskurse so niedrig liegen, daß Sie für 2002 bestens gerüstet sind. Zwischengewinne mitzunehmen, macht in der ein oder anderen Situation vielleicht Sinn, kann aber nicht die Strategie für Ihr Depot sein.