Das ist das "wahre Afganistan" - bildet euch

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TomKatschi:

Das ist das "wahre Afganistan" - bildet euch

 
13.09.01 12:01
selbst eine Meinung - vor allem der letzte Absatz bringt einem zum nachdenken wenn man überlegt das die Ami´s eigentlich mitten drin strecken !!!



"Im Namen Allahs"

 
Die jungen Männer mit ihren buschigen schwarzen Bärten patrouillieren in japanischen Geländewagen oder Pick-ups mit weißer Flagge, der Standarte der Taliban, durch die Straßen. Mit der Kalaschnikow im Anschlag sind die Turbanträger allzeit bereit, jeglichen Verstoß gegen Gebote des Korans, so wie sie die auslegen, drakonisch zu ahnden.
Häscher des ,,Amtes für die Überwachung der islamischen Moral und die Bekämpfung der Sünde" zerren schwerkranke und sogar gebärende Frauen aus jenen Krankenhäusern, in denen männliche Mediziner behandeln. Sie schneiden Mädchen mit lackierten Nägeln die Finger ab. Sie steinigen Ehefrauen, die der Untreue bezichtigt wurden, peitschen Kinder aus, die mit unerlaubtem Spielzeug ertappt werden, prügeln Männer, die allesamt der Bartpflicht unterliegen, zur Moschee, hängen als Gegner Verdächtigte öffentlich an Kranwagen auf.
Die Meinung Ungläubiger, vor allem von ,,Farangi", Ausländern, interessiert die Zeloten keinen Deut. Die ,,Taliban", wie sie sich selbst nennen, trotz der Bedeutung des Wortes (Schüler oder Student) größtenteils Analphabeten, haben Afghanistan ein fundamentalistisches Religionsregime aufgezwungen. Das System ist allenfalls mit Pol Pots mörderischem Steinzeitkommunismus im Kambodscha der siebziger Jahre vergleichbar. Die Taliban beherrschen etwa zwei Drittel des von zwei Jahrzehnten Krieg und Bürgerkrieg verwüsteten Landes.

Die knapp 20 Millionen Afghanen haben unter unsäglichen Opfern ein Jahrzehnt sowjetischer Besatzung und Jahre eines mörderischen Bruderkrieges zwischen den Befreiern - verfeindeten Mudschahidin-Banden - hinter sich gebracht. Gelandet sind sie nun in einem sogenannten Gottesstaat, der für die meisten seiner Bürger die Hölle ist. Die Taliban haben fast alle Schulen und die Universität der Hauptstadt Kabul geschlossen, Film und Fernsehen, Musik und Bilder verboten. Aber auch Fußballspielen, das Halten von Tauben, Drachenfliegen, jedwedes Spielzeug, das Mensch oder Tier zeigt, sind gebannt - einschließlich Schach, weil das ein ,,Glücksspiel" sei. Frauen wurden jedes Menschenrechtes beraubt - sie dürfen weder zur Schule noch zur Arbeit und nur völlig verhül lt unter einem Burka genannten Umhang, zusammen mit dem Ehemann oder einem männlichen Blutsverwandten, das Haus verlassen.

Von der Straße aus einsehbare Fenster müssen geschwärzt sein, um fremde Blicke ins Haus, wo Frauen sich bewegen, zu verhindern. Unter ihrem zeltförmigen Umhang dürfen Frauen weder Schuhe mit hohen Absätzen tragen noch weiße Socken - weil die sexuell aufreizend wirken könnten. Denn im Paschtunwali dem Rechtskodex der Paschtunen mit den zentralen Begriffen „Ehre" und „Schande", ist die Frau dem Mann sehr viel strenger untergeordnet, als es das islamische Gesetz vorsieht. Frauen dürfen kein Land erben, Scheidung ist Tabu, schon der Verdacht der Unkeuschheit reicht aus für ein Todesurteil.

Die Taliban, die reaktionärsten aller islamischen Fundamentalisten, sind ein Produkt dumpfer Dorftraditionen aus den Schluchten des Hindukusch und von den USA geförderter Geheimdienst-Ränke. Als Schöpfer der Gotteskrieger gilt der pakistanische Geheimdienstoffizier Sultan Amir, der seine Ausbildung von Green Berets im US-Fort Bragg erhielt, bevor er afghanische Mudschahidin für den Einsatz gegen die Russen im Nachbarland drillte. Er rekrutierte seine jungen Kämpfer vor allem aus Koranschulen in den Flüchtlingslagern der Afghanen in Pakistan. Als die Russen sich zurück-zogen, bediente sich Pakistan der Taliban, um Handelswege zu den asiatischen Nachfolgerepubliken der Sowjetunion in Zentralasien zu sichern.

Dabei fand sich eine unheilige Allianz zusammen: saudische Islam-Puristen, die an einem Muslimstaat ihrer Prägung an der Grenze zum feindlichen Iran interessiert waren und dafür Millionen locker-machten, amerikanische Öl-Lobbyisten wie die kalifornische Unocal Company, die eine Pipeline von der pakistanischen Küste zu den Öl- und Gasfeldern Zentralasiens planen, islamische Terroristenorganisationen und internationale Drogenkartelle, die Opium aus Taliban-Territorium beziehen.
mod:

Quellenangabe fehlt! o.T.

 
13.09.01 12:08
TomKatschi:

entschuldigung ... mod ... man ...

 
13.09.01 12:10
Die in diesem Artikel geschilderte Lage in Afghanistan ist im Spiegel-Special Nr. 1/1998 unter dem Titel "Hölle auf Erden" zu finden.
 
mod:

Danke, TomKatschi o.T.

 
13.09.01 12:19
fiberoptics:

Und wer hat die Taliban an die Macht gebracht??...

 
13.09.01 12:21
Die USA. Diese haben die Taliban im damaligen Bürgerkrieg massiv mit Waffen unterstützt. Unter ihnen auch ein gewisser Osama Bin Laden.
Und das nur damit ja nicht die "bösen" Russen ihre Leute an die Schalthebel in Afghanistan setzen.

So kann sich das Blatt wenden.

Falcon2001:

Daran kann man sehen,

 
13.09.01 12:31
dass es immer in die Hose geht, wenn man Extremisten aus kurzsichtigkeit mit Waffen und Mitteln hilft. Das gleiche Spiel ging auch schon im Irak in die Beinkleider, denn dort unterstützten die USA den Irak gegen den Iran. Jahre später haben Sie die Früchte dieser Unterstützung geerntet.
Humanitäre Hilfen sind ja OK. Aber solange man versucht mit Waffenlieferungen Frieden oder Demokratie zu schaffen, solange werden wir solche Kriesenherde haben.  
DarkKnight:

Bush senior und Bush junior: Saddam und Bin Laden

 
13.09.01 12:36
... oder was passiert, wenn man einen ehemaligen Geheimdienst-Chef und Mitinhaber der Öl-Industrie (Bush senior) zum Präsidenten wählt ... wie der Vater, so der Sohn ... diese Kriege sind das Privatvergnügen einer Clique, die nur an ihr Geld denkt und ihren Fanatismus in die welt hinaustragen ... und die Nato muß mitmachen
unknown777:

.........²darknight

 
13.09.01 12:46
ich hoffe, dieser schwachsinn entstammt von einem dummen kind, dass auch mal was sagen wollte ...

mann mann mann ...
DarkKnight:

mann mann mann ...

 
13.09.01 12:50
... nach  den letzten 2 Jahren am Neuen Markt immer noch kein Gespür dafür, wie abgezockt diese Welt sein kann?
PRÜFER:

Mahlzeit!

 
13.09.01 12:52
Wenn es Euch interessiert....
....sehr interessanter Link:
www.fbi.gov/mostwant/topten/fugitives/fugitives.htm
Motorrad24:

@Falcon2001 du glaubst doch wohl nicht

 
13.09.01 12:59
das USA mit Waffenlieferung Frieden oder Demokratie schaffen wollten !? USA denkt immer erst an sich selbst.
So wie ich es immer gesagt habe es geht hier immer um Geld und Öl und solange im nahe Osten Öl vorhanden ist, wird es immer wieder Krieg angestiftet durch USA oder England geben, und ich verstehe nicht wieso nicht die USA nie als Terroristen bezeichnet werden ? Durch Ihre Spielchen sterben im nahe Osten Mio. von Menschen (Afghanistan schon seit 20 Jahre im Krieg, Iran und Irak mit mehr als 1,5 Mio. Tote, Kuwait Krieg, ... ), und keiner bezeichnet USA als Terroristen.
Ich verurteile die Angriffe in USA, aber noch mehr verurteile ich die Spielchen der USA im nahe Osten.
Ich sage immer wieder glaubt nicht immer das was Ihr im Fernseher über Politik sieht, es ist viel komplizierter als Ihr denkt.
Falcon2001:

Mein Senf dazu:

 
13.09.01 12:59
@DK: Freut mich, dass Du noch Deine alte ID hast. Aber musst Du denn immer alles so extrem verdrehen? Ein wenig weniger dick auftragen hilft oft weiter
;-)

@unknown777: Schön das Du seit 11.09. angemeldet bist. Nur der Name ist ein wenig bekloppt. Oder ist es nur eine doppel ID? Falls Du probleme mit dem @-Zeichen hast, ein guter Tip. Ich vermute Du hast eine Schweizer Tastatur. das @ liegt dort auf der Position die im Deutschen das Hoch-2 Zeichen einnimmt. Im Deutschen liegt das @ auf der Q-Taste.
P.S. Ich habe mich echt weggelacht ausgerechnet unseren DK als dummes Kind zu bezeichnen. Man muss Ihn halt ein wenig kennen um seine Postings richtig zu lesen und auch zu verstehen :-)  
TomKatschi:

eigentlich sind das ja alles nur "Studenten"

 
13.09.01 16:05
Die   Taliban
 
Wer in den Madrasas (konservative Koranschulen) der pakistanischen Städte Quete, Peschawar, oder Karatschi vom Dschama-atululluma-e Islam (Islamische Theologenverein) in der sunitischen Rechtgläubigkeit unterwiesen wird, wird auf arabisch als Talib (Student) oder Mehrzahl Taliban angesprochen. Daher nahm die Bewegung der afghanischen Taliban ihren Anfang in Pakistan.
Diese Koranschulen, die in Pakistan unter der Militärherrschaft Zia ul-Haqs (1977-1988) ihre Höhe erreicht haben und bis heute maßgeblich von Saudi-Arabien finanziert werden, dienten als soziale Basis . Besonders ärmere Familien, darunter viele Flüchtlinge aus Afghanistan, schickten ihre Söhne auf diese Schulen, in denen sie in Religion unterrichtet wurden und kostenlos Kleidung und Essen erhielten.
Aus politisch-strategischen Gründen hat die pakistanische Regierung in manchen dieser Schulen viele Kinder der  paschtunischen  Flüchtlinge, neben dem Religionsunterricht auch militärisch ausgebildet.  

Sie marschierten im Januar 1995 aus dem Gebiet der Paschtunen im Süden des Landes auf Kabul.  

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