Bin Laden als Filmheld?
Die Idylle trügt – in der Traumfabrik wird ein Drehbuch über Terroranschläge geschrieben
Nach den Terroranschlägen des 11. September reagierte Hollywood mit drastischen Maßnahmen: Filmstarts wurden gestoppt, Szenen geändert und Drehbücher umgeschrieben.
Doch scheinbar kehrt man nun auch in der Filmbranche zum Alltag zurück. Das Hollywood-Studio Miramax plant die Verfilmung des britischen Spionageromans »Crisis Four« (»Doppeltes Spiel«).
Projekt »Crisis Four«
In dem 1999 veröffentlichten Buch des Bestsellerautors Andy McNab geht es um einen Terroranschlag auf das Weiße Haus und die Ermordung des amerikanischen Präsidenten. Auftraggeber ist Terroristenführer Osama Bin Laden, der die Anschläge mit Hilfe einer Engländerin organisiert. Autor McNab kennt sich aus: er war selbst Mitglied einer Elitetruppe des britischen Geheimdienstes.
Spionage statt Action
Nach einjähriger Verhandlung wurde das Projekt »Crisis Four« im Juli von Miramax beschlossen. Das Drehbuch ist bereits in Arbeit, müsse aber aufgrund der jüngsten Terroranschläge überarbeitet werden, so die Produzenten. Ein Sprecher von Miramax versicherte, dass es »eine Szene, in der Osama Bin Laden das Weiße Hause in die Luft sprengt, nicht geben wird.«
Miramax, ein Studio des Disney-Konzerns, will den Stoff mit höchster Sensibilität behandeln und betont, dass es sich bei »Crisis Four« nicht um einen Action-Film, sondern um einen Spionage-Thriller handelt.
So rollt die Hollywood-Geldmaschinerie also schon knapp drei Wochen nach den Terrorattacken wieder an. Erstaunlich schnell, erinnert man sich an die große Betroffenheit der Filmindustrie kurz nach den Anschlägen. Die Aussagen, es werde eine lange Zeit keine Filme über Terroranschläge geben, haben sich damit wohl mittlerweile schon wieder selbst überholt.
»Ausnahmezustand« – Terroranschläge im Film
Ob aus Gründen der Angstbewältigung oder aus reiner Sensationsgier sei dahin gestellt, in Amerika steht seit den Terroranschlägen der Film »Ausnahmezustand« auf Platz eins der Videotheken. In dem Film von 1999 wird New York von mehreren Anschlägen erschüttert. Denzel Washington spielt einen FBI-Agenten, der bei seinen Ermittlungen auf arabische Terroristen, aber auch auf den CIA stößt. In der Stadt wird der Ausnahmezustand verhängt und ein kaltblütiger General, gespielt von Bruce Willis, beginnt mit der Internierung der arabischen Bevölkerung New Yorks.
Die Idylle trügt – in der Traumfabrik wird ein Drehbuch über Terroranschläge geschrieben
Nach den Terroranschlägen des 11. September reagierte Hollywood mit drastischen Maßnahmen: Filmstarts wurden gestoppt, Szenen geändert und Drehbücher umgeschrieben.
Doch scheinbar kehrt man nun auch in der Filmbranche zum Alltag zurück. Das Hollywood-Studio Miramax plant die Verfilmung des britischen Spionageromans »Crisis Four« (»Doppeltes Spiel«).
Projekt »Crisis Four«
In dem 1999 veröffentlichten Buch des Bestsellerautors Andy McNab geht es um einen Terroranschlag auf das Weiße Haus und die Ermordung des amerikanischen Präsidenten. Auftraggeber ist Terroristenführer Osama Bin Laden, der die Anschläge mit Hilfe einer Engländerin organisiert. Autor McNab kennt sich aus: er war selbst Mitglied einer Elitetruppe des britischen Geheimdienstes.
Spionage statt Action
Nach einjähriger Verhandlung wurde das Projekt »Crisis Four« im Juli von Miramax beschlossen. Das Drehbuch ist bereits in Arbeit, müsse aber aufgrund der jüngsten Terroranschläge überarbeitet werden, so die Produzenten. Ein Sprecher von Miramax versicherte, dass es »eine Szene, in der Osama Bin Laden das Weiße Hause in die Luft sprengt, nicht geben wird.«
Miramax, ein Studio des Disney-Konzerns, will den Stoff mit höchster Sensibilität behandeln und betont, dass es sich bei »Crisis Four« nicht um einen Action-Film, sondern um einen Spionage-Thriller handelt.
So rollt die Hollywood-Geldmaschinerie also schon knapp drei Wochen nach den Terrorattacken wieder an. Erstaunlich schnell, erinnert man sich an die große Betroffenheit der Filmindustrie kurz nach den Anschlägen. Die Aussagen, es werde eine lange Zeit keine Filme über Terroranschläge geben, haben sich damit wohl mittlerweile schon wieder selbst überholt.
»Ausnahmezustand« – Terroranschläge im Film
Ob aus Gründen der Angstbewältigung oder aus reiner Sensationsgier sei dahin gestellt, in Amerika steht seit den Terroranschlägen der Film »Ausnahmezustand« auf Platz eins der Videotheken. In dem Film von 1999 wird New York von mehreren Anschlägen erschüttert. Denzel Washington spielt einen FBI-Agenten, der bei seinen Ermittlungen auf arabische Terroristen, aber auch auf den CIA stößt. In der Stadt wird der Ausnahmezustand verhängt und ein kaltblütiger General, gespielt von Bruce Willis, beginnt mit der Internierung der arabischen Bevölkerung New Yorks.