Das Ende der Besetzungscouch:

Beiträge: 3
Zugriffe: 389 / Heute: 1
Schnorrer:

Das Ende der Besetzungscouch:

 
25.03.02 23:24
Und das Ende der hochbezahlten Dummschwätzer, ein Segen für Deutschland:

Montag 25. März 2002, 13:23 Uhr
Der leise Abgang des Leo Kirch


- Von Sabine Bub -


München (Reuters) - Nun tritt wohl doch ein, was Branchenkenner während des wochenlangen Überlebenskampfes der Kirch-Gruppe als Schreckenszenario an die Wand gemalt haben: Leo Kirch gelingt es nicht, durch den Verkauf von Beteiligungen den Schuldenberg abzubauen und sein fast 50 Jahre existierendes Medienimperium wenigstens in abgespeckter Form zu erhalten. Es zeichnet sich vielmehr ab, dass der 75-jährige Medienmogul auch die Kontrolle über das Kerngeschäft - die Filmproduktions- und Rechtegesellschaft KirchMedia - verliert.


AUSGERECHNET MURDOCH KÖNNTE SEINEN EINFLUSS ERHÖHEN


Besonders wurmen dürfte Kirch, dass sein Geschäft vielleicht an eine Investoren-Gruppe fällt, zu der ausgerechnet auch sein Erzrivale gehört, der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch. Die Minderheitsgesellschafter von KirchMedia, darunter Murdoch und der Mediaset-Konzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, haben nach Angaben aus Verhandlungskreisen ANZEIGE
 
in Gesprächen mit Kirch und den Gläubigerbanken deutlich gemacht, dass sie die Kontrolle übernehmen wollen.


Murdoch wird seit Dezember ein Interesse an der Kirch-Gruppe nachgesagt. Dies zu verhindern, war das eigentliche Ziel aller Bemühungen von Kirch und seinen Managern in den vergangenen Wochen. Auch in der Politik war Kritik gegen einen Einstieg Murdochs in den deutschen Medienmarkt laut geworden. Der 70-jährige hat sich vor allem mit seinen Boulevard-Blättern in Großbritannien den Ruf eines skrupellosen Medien-Hais erworben.


Der Widerstand von Leo Kirch gegen die Abgabe der Kontrolle bei KirchMedia schwinde, hieß es jüngst in Verhandlungskreisen. "Glücklich darüber ist er nicht", sagte ein Vertrauter. Die Alternative sei aber die Insolvenz der Kirch-Gruppe - und damit das Ende seines Lebenswerks. "Wenn es notwendig sein sollte, halte ich ihm alles hin. Dann frisst er mich eben", hatte Kirch in einem "Spiegel"-Interview die Möglichkeit einer Kapitulation vor Murdoch schon vor Wochen anklingen lassen. "Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen", gab er sich fatalistisch.


Solch eine Schicksalsergebenheit halten Kirch-Kenner aber für unwahrscheinlich: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kirch mit seinem Schicksal zu sehr hadert. Der denkt schon wieder an die Zukunft", sagte einer.


MIT "LA STRADA" ZUM MEDIENZAR DEUTSCHLANDS


Lange galt Leo Kirch, der mit dem Kauf der Rechte an dem Fellini-Klassiker "La Strada" in den 50er Jahren in die Branche einstieg und zum größten Filmrechtehändler und TV-Unternehmer Deutschlands avancierte, als Visionär und gewiefter Geschäftsmann, der auch auf unlautere Mittel zurückgreift, um seine Ziele durchzusetzen. Doch mit Milliarden-Investitionen in den immer noch unrentablen PayTV-Sender Premiere verkalkulierte er sich. Der teure Einstieg in die Formel 1 für 1,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr habe ihm dann den Rest gegeben, heißt es in der Branche.


In die Karten schauen ließ sich Kirch bei der Führung seines Konzerns nie. Die Undurchsichtigkeit der Kirch-Gruppe, die in einem recht unscheinbaren Bau in Ismaning vor den Toren Münchens residiert, war legendär. Lange hieß es in der Branche, wohl nur Leo Kirch selbst kenne die verschlungenen Beziehungen zwischen all seinen Firmen. "Das Unternehmen wurde geführt wie ein mittelständischer Handwerksbetrieb", sagt ein Kenner. Erst unter der Regie von Dieter Hahn, der als Geschäftsführer seit 1997 zur Nummer zwei hinter Kirch aufstieg, wurde der Konzern transparenter und veröffentlichte 1999 zum ersten Mal überhaupt Geschäftszahlen. Das lange gehütete Geheimnis über die Schulden lüftete Hahn schließlich im Dezember 2001 - unglaubliche rund sechs Milliarden Euro. Inzwischen sind es noch mehr geworden.


AUCH KIRCH-VIZE HAHN MÜSSTE WAHRSCHEINLICH GEHEN


Wenn Kirch die Mehrheit an der Rechtehandelsgesellschaft abgeben muss, ist nach Angaben aus Finanzkreisen auch Hahn nicht mehr zu halten. Der 41-jährige sei nach fünf Jahren in der Geschäftsführung der Kirch-Gruppe nicht mehr tragbar. "Wenn ein Unternehmen einen Neuanfang machen muss, dass gilt das nicht nur für den Eigentümer, sondern auch für den Geschäftsführer", hieß es in Finanzkreisen. Während sich der inzwischen halb erblindete Kirch aus der Öffentlichkeit fast ganz zurück gezogen hat, im Hintergrund aber die Fäden zieht, setzte Hahn die Strategien um und führte die wichtigen Verhandlungen. Den Einstieg bei der Formel 1 gegen den Willen der an der Rennsportserie beteiligten Autohersteller habe er mit zu verantworten, heißt es bei Banken. "Kirch und Hahn sind eins. Beide müssen eigentlich gehen."
positiver:

dann schauen wir eben aussie fern

 
25.03.02 23:35
von Deutschland bleibt sowieso nichts übrig. Energieversorger von Amerikanern gekauft, U-Boot bau ( HDW Kiel ) ebenfalls, Daimler an Chraisler was solls noch,
Hauptsache global. Dazu gehört sowieso ein einheitliches Meiningsbild !!
Schnorrer:

ich sags mal ganz unverblümt, mein Lieber

 
25.03.02 23:52
mind. 14 Ex-Kollegen (die Zahl aktuell weiß ich nicht) haben dank fortgesetzter Unfähigkeit einen Job bei Kirch mit doppeltem Gehalt gefunden. Der Deal war aber insofern gegenseitig, da Andersen und Kirch dann die gleiche Sprache hatten. Und die heißt inzwischen "Enronitis".

Mein Lieber.
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--